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  #1  
Alt 28.09.2007, 18:54
TobiT TobiT ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Du kannst soviele Fragen stellen wie du für nötig hälst!!!!

fangen wir an...

- Auch als Nicht - Laie kann man nicht sofort beurteilen ob ein Krankenhaus "gut" ist oder nicht. Das weis man immer erst wenns soweit ist. Meine Oma war im Knappschaftskrankenhaus und wurde dort auch gut versorgt, mein Vater ist im Johanniter (nich Joanita ) auch sehr sehr gut versorgt.
- Der Ablauf der Chemo unterscheidet sich manchmal, aber bei meinem Vater läuft das so: 1. Tag anmelden, Blutuntersuchungen, Röntgen, Ultraschall etc., 2.-4. Tag Chemozyklus, am 5. Tag morgens nach Hause. so ähnlich wird es wahrscheinlich bei den meisten sein.
- Die Pause dazwischen beträgt dann ca. 3,5 Wochen in denen man zuhause ist danach das gleiche von vorne
- So ein Tag Chemo zieht sich meistens von morgens bis abends, man erhält literweise Vor- und Nachinfusionen.
- Eine lindernde (also palliative) Chemo besteht meistens aus den Substanzen Etoposid und Cisplatin. Diese sind aber auch Standartmittel zur kurativen Therapie
- Ein kleiner persönlicher Tip: Wir haben meinem Vater auf anraten meiner damaligen Ausbilderin in der Pflegeschule für die Zeit zwischen den Chemos
* Selentabletten
* Vitamin E Tabletten und
* Propolis - Tropfen
gekauft. Das alles unterstützt im höchsten Maße das Immunsystem, Propolis und Selen werden auch "Antikrebs - Wirkungen" nachgesagt...

viel Erfolg und liebe Grüße
__________________
Als du zur Welt kamst, lächelten alle und du allein weintest, lebe dein Leben so, dass wenn du von der Welt gehst, alle weinen und du allein lächelst
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  #2  
Alt 28.09.2007, 22:17
Doris41 Doris41 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo Tobi,

ganz lieben dank für deine Antwort. Habe vorhin nochmal mit meinem papa telefoniert, er bekam schlecht Luft. Aber er kann jetzt zusätzlich noch inhalieren, das hilft ihm sehr wie er sagt. Hat sich mit mir auch ganz offen über die Chemo unterhalten und das er Angst hat, daß es ihm dadurch noch schlechter geht. Er ist halt gegner von Chemie in Medikamentenform. Sagte aber auch, wenn es was bringt, läßt er es machen. Aber nicht um nur ein paar Wochen zu gewinnen. Was soll ich ihm dazu sagen? Was kann ich ihm raten? Er fragte mich schon, ob ich mich nicht mal im Internet schlau machen kann. Bin ja dabei. Er möchte alles genau wissen, das finde ich gar nicht mal schlecht, besser als wenn er alles verdrängt. Ich will ja auch alles genau wissen.
Was ist eigentlich der unterschied zwischen kleinzelliges und großzelliges Karzinom?
Mein Vater hat Angst davor, daß es ihm nach der Chemo schlechter geht wie jetzt? Was soll ich ihm raten? Er hält so große Stücke auf mich und gibt sich vor mir immer so stark. Ich möchte ihm ja so gerne raten, was evt. das bessere für ihn wäre, aber ich weiß nicht wie und was. Aber einfach sagen "ich weiß es nicht" will ich auch nicht. Es müssen doch nicht bei der Chemo alle Nebenwirkungen auftreten, oder?
Das er sich nicht aufgeben will, finde ich schon sehr toll.
Ich werde Morgen mal den Befund vom Radiologen hier reinschreiben. Vieleicht kann das jemand übersetzen, das wäre klasse. Denn den hätten wir gerne ganz klar gewußt. das würde meinen vater auch sehr helfen.
Ich werde jetzt mal versuchen etwas zu schlafen, bin seit 5:30 Uhr auf den Beinen und ziemlich ausgelaugt.
Schlaft gut und alles erdenklich Liebe, bis Morgen
Eure Doris
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  #3  
Alt 28.09.2007, 22:30
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Doris,

mir ist noch was eingefallen: Meine Mum hatte eine Infusion mit einem bronchienerweiternden Mittel bekommen, ich weiß nur nicht mehr, wie das heißt. Frag doch mal die Ärzte - daraufhin ging es meist besser.

LG

Astrid
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  #4  
Alt 29.09.2007, 07:55
Doris41 Doris41 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Astrid,

auch Dir ganz lieben Dank für den Tip. Ich werde das nächste Woche bei den Ärzten ansprechen.
Ich schreibe jetzt hier mal den Befundbericht des Radiologen auf. Vieleicht ist jemand hier, der ihn mir übersetzen kann? Das wäre ganz lieb.

Rö. Thorax in 2 Ebenen:
Glatt begrenzte, tiefstehende Zwerchfellschenkel. Normalkonfiguriertes Herz. Das Mediastinum ist im mittleren Anteil stark verbreitert, polycyklisch begrenzt. Die Lungengrundstruktur ist vergröbert, basal rarefiziert

Ergebnis:
Ausgedehnte mediastinale Raumforderung am ehesten Lymphomerkrankung. Bronchitis und Emphysem. Weitere Abklärung des Befundes erforderlich.

ÖCP:
Der Schluckakt erfolgt funktionell ungestaut. Das KM passiert den Oesophagus relativ glatt und ungehindert. Normaler Übertritt in den Magen. Keine Hernie.

Ergebnis:
Bei ausgedehnter mediastinaler Raumforderung. Nur geringgradig eingeschränkte Oesophaguspassage. Leichte Elongation des Oesophagus. Kein Oesophagustumor.

CT Thorax:
Die primär unter KM-Infusion angefertigten axialen Schnittbilder zeigen mediastinal, von der oberen Thoraxaperatur angefangen bis in den unteren Hilusbereich reichend, ausgeprägte hypodense raumfördernde Bezirke. Es finden sich teilweise abgrenzbare rundliche Strukturen mit nur geringem KM-Enhancement. Pulmonal keine Infiltrate bei insgesamt stark rarefizierter Lungengrundstruktur.

Ergebnis:
Ausgedehnte mediastinale Lymphome. Dadurch Einengung von Trachea und Oesophagus sowie Verdrängung des Hilus. Chronische Emphysembronchitis./ZLI

Ich verstehe das alles nicht ganz. Ich weiß, daß es ein schlechtes Ergebnis ist, aber was heißt es im Einzelnen?

Ich danke Euch schon mal im vorraus
Eure Doris
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  #5  
Alt 29.09.2007, 08:47
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Doris,

was ich als Laie rauslese, ist es noch kein diagnostizierter Lungenkrebs, sondern im Mediastinum eine große Lymphknotenvergrößerung.


Ich versuche mal zu übersetzen, alle Wörter finde ich nicht im Pschyrembel:

Rö Thorax:

Das Mediastinum - also der Teil zwischen den Lungen, zu finden beim Brustbein - ist in der Mitte stark vergrößert. Die Lungengrundstruktur ist vergrößert, vom Grund auf gibt es wohl etwas Gewebeschwund.

Sie vermuten hier eher ein Lymphom = Lymphdrüsenvergrößerung, Bronchitis oder Emphysem.

ÖCP:

Schlucken kann Dein Vater relativ ungehindert, nur leichte Verlängerung der Speiseröhre, kein Speiseröhrenkrebs.

CT Thorax:

Die unter Kontrastmittel angefertigten Bilder zeigen im Mediastium, von der oberen Lunge angefangen bis zu dem Bereich, wo der Hauptbronchus in die Lunge eintritt, viele, wenig dichte Raumforderungen (Raumforderungen sind "Gewächse"). Es sind rundliche, abgrenzbare Strukturen mit wenig Kontrastverstärkung (scheinbar haben die sich wenig mit Kontrastmittel angereichert). In der Lunge wohl kein Eindringen von Flüssigkeit oder Gewebe, Lunge aber starker Gewebeschwund.

Ergebnis:

Im Mediastinum ausgeprägte Lymphknotenvergrößerungen, dadurch wird die Luftröhre und auch Speiseröhre eingeengt, der Hilus (diese Eintrittstelle des Hauptbronchus) wird verdrängt.



Meines Erachtens ist da noch gar nichts raus, es wird ja noch nicht einmal von einem Verdacht auf Lungenkrebs gesprochen, sondern nur das COPD als auch die Lymphknotenvergrößerungen. Ob ein Lungentumor mitspielt, wird wohl erst die Bronchoskopie zeigen.

LG

Astrid
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  #6  
Alt 29.09.2007, 14:39
Doris41 Doris41 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Danke liebe astrid, hallo alle anderen lieben Forummitglieder,

das hat mir schon sehr weitergeholfen.
Im Moment habe ich einen absoluten Tiefpunkt, was aber mehr mit meiner mama zusammenhängt.
Sie rief heute Morgen meinen Vater an. Sie sagte, daß wir ja Sonntag kommen und sie ihm dann auch wieder frische Schlafanzüge usw. mitbringt. Mein vater sagte "bring nicht soviel mit, montag werde ich verlegt". Meine Mutter"wie???" Er"Ja weißt Du das denn nicht" und schmeißt den Hörer auf. Zur Info, mein papa wird verlegt, sobald der befund von der bronchoskopie da ist. Sie rechnen Montag damit, kann aber auch Dienstag werden.
Vorhin rief ich meinen Vater an und versuchte ihm das klar zu machen. Er sagte"und wenn der befund nie kommt, muß ich ewig hier bleiben??".
Ich beruhigte ihn, weil er sehr wütend war. Er sagte dann er mache jetzt Mittagsschlaf, bis später und legte auf. ich war darüber aber nicht sauer, ich verstehe ihn und weiß, daß diese gefühlsausbrüche und gefühlsschwankungen dazu gehören.
meine mutter ist richtig sauer, fühlt sich persönlich angegriffe. Sie meint, daß sie das nicht durchhält und da irgendwann ausflippt. Ich sagte ihr, daß sie auf gar keinen Fall ihn dafür anmotzen darf oder mit Nichtachtung strafen darf. Das es dazu gehört, und er dejenige ist, der alles ertragen muß. Die Diagnose, die evt. kommende Chemo, und, und, und....
Für uns wäre es aber auch nicht leicht sagt sie. Klar, aber das steht im Hintergrund. Sie sagte nur, das schafft sie nicht. Wenn das hinterher so zu Hause weiter geht, geht sie stundenlang raus.
Mich macht das fertig. habe meiner Mutter vorgeschlagen, proffesionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, aber davon will sie nichts wissen. Was soll ich tun. Mich macht das fix und fertig. Sie belastet mich damit zusätzlich. Ich regel und mach doch so schon alles. Vor allem, weil sie meint sie stirbt davon. Ich sagte zu ihr das man so schnell nicht stirbt. Sie sagte "sag das nicht".
Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie es in mir aussieht. Angst um meinen Papa, im Moment etwas Wut auf meine Mama, obwohl ich sie ein wenig verstehen kann.
Denn das ist doch erst mal der Anfang, wer weiß wie es weitergeht, wenn papa die erste Chemo hinter sich hat.....
Was soll ich tun?

Ach, noch was. Mein papa liegt im 3. Stck der Ruhrlandklinik. Jedes Zimmer hat einen Balkon, auch seins. Und Abends kommt dort immer ein Falke hingeflogen. Am Telefon sagte er zu mir "wenn er heute Abend wieder kommt, fliege ich mit"!!!!! Was hat das zu bedeuten, er wird doch wohl nicht vom Balkon springen??? Oder meint er, er stirbt heute Abend?
Aber das paßt doch nicht dazu, daß er jetzt so schnell wie möglich verlegt werden will, damit die Behandlung beginnt. Ich bin fix und fertig und könnte so losheulen. Im Moment weiß ich nicht, wie ich der Sache noch herr werden soll.
Bitte helft mir.
Sorry, das war jetzt etwas lang, aber das mußte sein.

Eure Doris
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  #7  
Alt 29.09.2007, 20:48
Doris41 Doris41 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Mein Vater rief mich vorhin an uns sagte, daß er jetzt 3x täglich eine Cortisontablette einnehmen muß, 4 mg Cortison eine tablette.
Jetzt will er die nicht nehmen, weil er meint, daß führt zu zuvielen nebenwirkungen. Das ist genau das was ich befürchtet habe. Mein Vater und medikamente... Er ist ein sehr schwieriger Patient. Wie kann ich ihn überzeugen, daß er die Tabletten nehmen muß? Ist das denn sehr viel mg Cortison pro Tag (12mg)?
Wäre schön, wenn mir jemand was dazu sagen könnte.

Ganz lieben Dank schon mal im vorraus
Doris
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  #8  
Alt 30.09.2007, 09:05
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Zitat:
Meines Erachtens ist da noch gar nichts raus, es wird ja noch nicht einmal von einem Verdacht auf Lungenkrebs gesprochen, sondern nur das COPD als auch die Lymphknotenvergrößerungen. Ob ein Lungentumor mitspielt, wird wohl erst die Bronchoskopie zeigen.Astrid

Liebe Doris,

natürlich bist Du hier richtig mit all Deinen Fragen. Eingangs wurde Dir aber auch des öfteren geraten, erst einmal die Dinge abzuwarten. Eins nach dem anderen in Angriff zu nehmen. Es macht aber doch keinen Sinn, sich jetzt schon über die eventuelle Chemo /oder nicht Chemo den Kopf zu zermartern.

Unsere Astrid hat doch in dem CT Bericht keinerlei Hinweis auf einen Lungentumor sehen können. Hier bleibt das Ergebnis der Bronchoskopie abzuwarten. Erst dann werden doch entsprechende Therapien eingeleitet!

Das kleinzellige Karzinom stand ja lediglich auf den Überweisungsschein für die CT-Abteilung und das auch noch mit Fragezeichen.

Dein Vater bekommt jetzt genügend Sauerstoff, ist in guten Händen dort. Und schon Anfang nächster Woche werdet Ihr mehr wissen, wenn das Ergebnis der Bronchoskopie da ist.

Ruh Dich jetzt aus, nimm jetzt nicht jedes Wort Deines Vaters auf die Goldwaage, denn so etwas ist immer ein AUSNAHMEZUSTAND im Leben.

Alles Gute Euch

Ulla
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  #9  
Alt 30.09.2007, 09:42
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Doris,

klar bist Du hier richtig, im Angehörigenforum wirst Du auch nicht viel mehr Antworten bekommen. Noch kennt keiner die Diagnose Deines Vaters, wie Ulla schon schrieb, steht der "Kleinzeller" nur auf dem Überweisungsschein, bis jetzt ist keine Diagnose da, so dass auch keiner was zu Therapien sagen kann. Ich finde es auch zu früh, sich über Therapieoptionen Gedanken zu machen. Dein Vater hat eine immense Vorgeschichte, gerade an der Lunge, da würde ich abwarten, was die Ärzte vorschlagen.

Ich kann verstehen, dass Dich die Situation wahnsinnig macht. Wir mußten bei meiner Mutter fast 2 Wochen warten, bis alle Befunde zusammen waren, bis man sich ein Bild machen konnte. Auch bis dahin war alles unklar - bei uns gab es sogar mehrere Fragezeichen, weil meine Mum Verdacht auf drei unterschiedliche Krebsarten hatte (Lunge, Brust, Bauchspeicheldrüse). Es zermürbt, aber es bringt nichts, jetzt schon auszuflippen.

Gib gerade Deinem Vater etwas Zeit - auch er hängt in der Luft, er weiß nicht, hat er Krebs, hat er keinen Krebs. Er hat Angst, er hat wahrscheinlich auch schon von Chemo gehört, dass es einem da schlecht geht, dass sie einen umbringt. Die Meinung, die Dein Vater hat, haben viele.

Meine Mutter meinte am Anfang auch: Ach, soll ich überhaupt was machen. Man muß aber dazusagen, dass meine Mutter eben keine Vorgeschichte hatte. Ich hab ihr nur gesagt: Es weiß kein Mensch, wie Du die Chemo verträgst. Vielleicht gut? Vielleicht wird der Tumor operabel? Vielleicht hast Du eine Chance? Wenn Du es nicht probierst, wirst Du es nicht erfahren. Von vorne herein aufzugeben ohne was probiert zu haben ist wie Feigheit vor dem Feind.

Sie hats probiert, sie hat die Chemo vertragen, aber leider wuchs in der Chemopause der Tumor, es folgte eine massive Infektion, was ihr übriges tat.

Aber sie glaubte lang daran, dass sie wieder einigermaßen leben könnte.

Aber über so was kann man sich erst unterhalten, wenn man weiß, wie der Feind heißt.

Ich würde die Ärzte einweihen, dass Dein Vater keine Medis nehmen möchte, diese Diskussion aber in ihre Hände legen. Du wirst Dir ein Leben lang Vorwürfe machen, wenn Du jetzt dauernd mit Deinem Vater streitest. Laß dies die Ärzte machen, die haben die bessere Argumentation.

Auch wenn es hart klingt: Jetzt heißt es die Pobacken zusammenkneifen und warten. Warten, bis die Diagnose kommt. Warten, was weitere Untersuchungen zeigen. Warten, was die Ärzte sagen. Es ist ätzend, aber die Warterei zieht sich leider durch die ganze Krankheit durch.

Schreib, wenn Dir danach ist, aber auch hier mußt Du auf Antworten warten. Hier schreiben viele Betroffene, denen es manchmal nicht gut geht. Hier schreiben Angehörige, die sich um ihre Lieben kümmern müssen.

Halt die Ohren steif.

LG

Astrid
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  #10  
Alt 05.10.2007, 16:13
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo Doris,

na siehst Du, ich bin sicher, dass bei der Bronchoskopie keine Krebszellen entdeckt wurden. Da ja auch in den CT-Unterlagen kein Tumor gesichtet wurde, blieb nichts anderes übrig als eine Bronchoskopie.

Meine Geschwulst sass genau über dem Herzen, war insgesamt 6,5 x 5 cm gross. Aus diesem Grunde konnte direkt eine Biopsie gemacht werden, d.h. über ein kleines CT wird die genaue Lage des Tumors ermittelt. Dann kommen sie mit einer grossen, dicken Spritze und saugen an den Rippen vorbei, direkt von der Geschwulst eine Gewebeprobe ab. Dadurch hat man genug Gewebe um festzustellen, ob es sich um Krebs oder Nichtkrebs handelt.

Leider (Gott sei Dank) ist das ja bei Deinem Vater nicht möglich. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, von wo sie durch einen kleinen Schnitt die Probe entnehmen wollten. Lass Dir das vorher einmal gut erklären.

Trotzdem habe ich ein gutes Gefühl. Dein Vater hat zwar eine ganze schlimme Lungenerkrankung, aber Krebs werden sie nicht finden.
Darauf+feste+Daumen+gedrückt!!

Wie geht es Dir, bist Du ein wenig ruhiger geworden?

Liebe Grüsse Ulla

Geändert von Ulla Krefeld (05.10.2007 um 16:19 Uhr)
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  #11  
Alt 06.10.2007, 07:26
Doris41 Doris41 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Ulla,

lieben Dank für Deine Zeilen Den Schnitt wollen sie bei meinem Dad vorne am Hals machen. Was mich so stutzig macht, jeder Arzt spricht von bösartig, darauf sollen wir uns schon mal einstellen! Und das es definitiv inoperabel ist.
Vorgestern kam im 3. Programm ein Kurzbericht über Chemo, Apotheker stehen im Verdacht, nicht zulässige Wirkstoffe zusammen gemixt zu haben. Natürlich hat mein Vater das gesehen und will jetzt keine Chemo mehr machen lassen Denn dessend sich die Ärzte sicher, daß da eine Chemo gemacht werden müßte.sie brauchen nur noch den genauen Befund, weil es ja so vielearten von krebs gibt, und dafür dann auch die passende Chemo gemacht wird.
Am liebsten will mein Vater nach hause und gar nichts mehr machen lassen. Aber wie soll das gehen, meine Mutter schafft das nervlich nicht, den mein Vater ist sehr, sehr launisch geworden, ungerecht und agressiv. Außerdem braucht er rund um die Uhr Sauerstoff, Tag und Nacht. Das Sauerstoffgerät wurde zwar mittlerweile geliefert, aber wie soll das gehen wenn er zum Arzt muß? Ich hoffe, daß sie ihn n entlassen werden, denn er würde sich ja auch weigern mit Krankenwagen oder KTD zum Arzt zu fahren. Über so viel Unvernunft kann ich manchmal nur den Kopf schütteln. Ich liebe meinen papa sehr, aber gerade deswegen hätte ich Angst hier die verantwortung zu übernehmen.
So bin ich etwas ruhiger geworden, nur wenn wir im KH waren bin ich und ebenso meine mama am Ende. Weil er halt so agressiv ist. Er regt sich über Nichtigkeiten so sehr auf, daß ihm die Luft weg bleibt. Wenn meine Mama ihm hilft einen frischen Schlafanzug anzuziehen und es klappt nicht sofort auf Anhieb 100%tig, flippt er aus und gibt meiner Mutter die Schuld, daß sie zu blöd ist ihm den Schlafanzug anzuziehen usw. Dies nur als kleines beispiel. Ich möchte mal gerne wissen wo diese Agressivität herkommt! Mit Angst vor Krebs hat das nichts zu tun, glaube ich zumindest. Denn da spricht er ganz offen drüber.
Ich weiß immer noch nicht wie wir damit umgehen sollen, und mama hat Angst wenn er nach hause kommt, daß es dann noch schlimmer wird.

Liebe Ulla, Dir und auch allen anderen einen wunderschönen Tag. Ich bewundere Euch für Eure Zuversicht und Tapferkeit. Schön, daß es Menschen wie Euch gibt.

Liebe grüße
Doris
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  #12  
Alt 06.10.2007, 08:20
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Doris,



Zitat:
Ich möchte mal gerne wissen wo diese Agressivität herkommt!
Ist es schon gesichert, dass er keine Hirnmetas hat?

Neigte er schon vorher zu Aggressivität?

LG

Astrid
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  #13  
Alt 06.10.2007, 10:35
Doris41 Doris41 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Liebe Astrid,

er war immer schon schnell ungeduldig, aber so wie es jetzt ist war es noch nie! Und es wird immer schlimmer.

Als ich gerade vom einkaufen kam, stand meine Mama schon im Flur und wartete, am weinen und völlig aufgelöst. papa wäre umgekippt. Wir waren gestern da und haben ihm einen rasieapparat mitgebracht, so wie er ihn haben wollte. Heute Morgen im Bad funktionierte er wohl nicht. er rief bei meiner mama an und drehte vollkommen durch. Agressiv, am weinen, ob wir zu blöd wären ihm einen vernüftigen rasieraparat zu kaufen usw. Er will nicht mehr, er springt vom Balkon ( er ist in der 3. Etage), hat sein Frühstück wieder ausgebrochen....bekam keine Luft mehr und war total außer sich. Dieses Verhalten ist doch nicht normal!!!

Nein Astrid, es steht noch nicht fest, ob gehirnmetastasen da sind. Ich habe auch keine Ahnung ob die überhaupt vor haben dies zu untersuchen.
Es ist dort so schwer einen Arzt alleine zu sprechen, also nicht im Beisein von meinem Vater.
Könnten die ihn in diesem Zustand wirklich nach hause entlassen? Das wäre doch absolut verantwortungslos.

Ach, ich weiß auch nicht mehr... Es zerrt an den nerven und unserer eigenen gesundheit.

Verzweifelte Grüße
Doris
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  #14  
Alt 06.10.2007, 10:47
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo liebe Doris,

ich habe einmal den Thread von Susanne hervor geholt. Sie hatte mit ihrem leider inzwischen verstorbenen Dad die gleichen Probleme. Es ist sicher für Dich interessant, einiges hiervon zu lesen.

Wünsch Dir alles Gute und bleib stark, o.k.

Gruss Ulla
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  #15  
Alt 08.10.2007, 18:32
Doris41 Doris41 ist offline
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Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Hallo Ihr Lieben,

gestern waren meine mama und ich bei meinem Vater im KH. Als wir später gingen bekam mein Papa einen Weinkrampf, er sagte er hat so Angst. Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie weh mir das tat, es hat mir bald das herz rausgerissen. Ich habe meinen Vater früher nie weinen sehen, er war immer der Starke, nie hatte er vor etwas Angst, und wenn, hätte er es nie zugegeben. Es tut so verdammt weh.....

Heute Mittag rief ich in der Klinik an, weil ich wissen wollte ob der Befund da ist. Der Arzt, der sonst dafür zuständig ist, ist krank geworden. Und der andere Arzt konnte mir nichts sagen, weil er nichts wußte, er muß die Akte dafür zur Hand haben. Es ist jetzt der 3. Arzt. Der erste Arzt ist nicht mehr in dieser Klinik, der zweite ist krank und der dritte weiß von nix. Ich fühle mich so allein gelassen.
Heute Nachmittag rief mein Vater an, er wird Donnerstag verlegt in einem KH, welches bei uns in der Nähe ist, weil dann mit der Chemo begonnen wird. Den genauen Befund wußte mein Vater auch nicht! Ist das noch normal????
Wie soll es denn jetzt weiter gehen, wie lange Chemo und überhaupt??? 1000 Fragen und niemand kann mir eine Antwort geben? Morgen fahren wir noch einmal zur Ruhrlandklinik, ich hoffe, daß ich dann einen Arzt erwische, ich bin total sauer.

Vieleicht kann mir jemand von Euch sagen, wie so was im "Normalfall" weiter geht. Ich weiß, jeder Krebs und jede Chemo ist anders, und jeder reagiert darauf anders. Ich hatte mit Chemo für meinen papa gar nicht mehr gerechnet, weil meiner meinung nach sein Allgemeinzustand zu schlecht ist. Und wie ist das, wenn er hinterher nach Hause kommt? Er muß ja dann zur nächsten Chemo wieder rein, aber er muß Tag und Nacht Sauerstoff haben? Wie soll dann der Transport erfolgen? Er hat ja kein mobiles Sauerstoffgerät.

Ich bin nervlich am Ende und könnte nur noch heulen.
Danke, daß ich mir hier alles von der seele schreiben konnte, aber ich weiß mir sonst keinen Rat.

Ich wünsche Euch allen alles erdenklich Liebe. Und ich freue mich auf über jeden Erfahrungsbericht und über jeden Rat.

Liebe Grüße
Doris
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