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#1
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AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater
Und noch einmal,
liebe Doris, das ist genau der Punkt: Deshalb schrieb ich ja, versuche jetzt ruhig zu bleiben, da Du Deine ganze Kraft noch brauchen wirst. Du weisst die Diagnose erst seit zwei Tagen. Es wird sich ja schon in den nächsten Tagen heraus stellen, um welchen Krebs es sich bei Deinem Vater tatsächlich handelt. Es wird Dir und Deiner Mum momentan nichts anderes übrig bleiben, als abzuwarten. Auch ob Dein Vater die Chemotherapie verträgt. Wenn Du hier die ganzen Berichte durchliest, wirst Du sehen, dass jeder Patient anders ist. Wichtig ist doch jetzt erstmal, dass Dein Vater gut und richtig betreut wird. Mach Dich nicht bitte jetzt schon so verrückt. Wer soll denn Deinem Vater Kraft und Hoffnung geben? Denke jetzt nicht an das mögliche Ende, sondern auf den Anfang einer wirklichen Chance. Alles Liebe Ulla |
#2
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AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater
Hallo Doris,
fühl Dich gedrückt. Zitat:
Zu dem Ersticken: Kein Mensch muß diesen Zustand aushalten. Bei meiner Mutter war es zeitweise auch so - sie wurde dann sediert - also schlafen gelegt. Sie bekam Beruhigungsmittel und ähnliches - also kein künstliches Koma. Es war ihr Wunsch, den dieser Zustand muß einfach unglaublich brutal sein. Sprich doch mit den Ärzten, ob es nicht die Möglichkeit gibt, dass Dein Vater hier bißchen dämmern darf. Beruhigungsmittel sind hier meiner Meinung nach auf alle Fälle angesagt. LG Astrid |
#3
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AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater
Hallo Doris,
sicherlich stimmt irgendetwas bei Deinem Papa leider nicht, denn das zeigt ja definitiv das Röntgenbild und auch seine Beschwerden. Aber ich würde mich auch auf die Diagnose, die mit Fragezeichen versehen ist, nicht unbedingt verlassen, wie Ulla ja auch schon schrieb. Bei meiner Ma wurde vor knapp 1 Jahr Kleinzeller diagnostiziert und zwar aufgrund einer Gehirnmetastase, die operiert wurde. Bei dem Röntgenbild vorab vom Schädel lautete die Diagnose der Ärzte im Röntgeninstitut und des Neurologen Glioblastom (spezielle Art von Gehirntumor), im Klinikum hieß es dann Meningiom (meist harmloser Tumor) und nach der OP stellte sich erst heraus, dass es eine Meta war. Dann ging man davon aus, dass der Primärtumor ein Melanom (Hautkrebs) sein müsse - und wieder Tage später durch weitere Untersuchungen und den histologischen Bericht stand dann die Diagnose "Neuroendokrines Karzinom - vermutlich kleinzelliges Bronchialkarzinom" fest. Du siehst, manchmal kann es sich fast täglich ändern und lange dauern (ging bei uns über Wochen), bis eine endgültige Diagnose feststeht. Das Warten ist leider immer schlimm, aber bevor nicht das Ergebnis der Bronchoskopie da ist, versuche möglichst ruhig zu bleiben. Ich drücke Euch die Daumen! Alles Gute, destiny68 |
#4
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AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater
Danke Ihr Lieben,
für Eure Zeilen. Es tut gut, daß man sich hier alles von der Seele schreiben kann und auch erfährt, welche Erfahrungen Ihr gemacht habt und wie Ihr damit umgeht. Sollte er eine Chemo ablehnen, werden wir das auch akzeptieren, auch wenn es sehr schwer fällt. Aber es beruhigt mich etwas, daß Papa dann Beruhigungsmittel bekommen kann. Falls er die nicht auch ablehnt. Er ist absoluter Gegner von allen Medikamenten, er ist in dem Fall ein sehr schwieriger Fall! Kann er solche Medikamente auch zu Hause bekommen? Hat da jemand Erfahrung mit? Denn wenn es irgendwann mal soweit ist, möchten wir ihn gerne zu hause haben, das möchte er wohl auch. Die Bronchoskopie hat er soweit gut überstanden, er ist wieder auf seinem Zimmer. Als ich heute Abend anrief, war er nur ganz kurz ab. Ich fragte ihn wie es ihm geht, er sagte "geht so, Ihr kommt ja morgen, dann tschüß". Er hat bestimmt auch wahnsinnige Angst, die er verbergen will. Ich verstehe ihn ja..... Ich werde jetzt versuchen etwas zu schlafen, bin irgendwie total müde, aber gleichzeitig total unruhig und nervös. Aber wir fahren Morgen zur Klinik, da will ich etwas ausgeruht sein. Er liegt in Essen in der Ruhrlandklinik, das ist eine reine Lungenklinik. Bis Morgen, ich wünsche Euch allen eine ruhige Nacht und alles Liebe Doris |
#5
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AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater
Liebe Ulla,
ich finde es heftig, wie diese junge Ärztin Dir das so brutal vors gesicht sagen konnte. Man darf in solchen Situationen wohl etwas Einfühlungsvermögen erwarten!? Umso mehr bewundere ich Dich, wie sehr Du kämpfst und uns sogar noch Mut machst. Fühle Dich mal ganz lieb in den Arm genommen Doris |
#6
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AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater
Als ergänzende Methode zu den genannten Sedativa ( und ja die kann man sehr wohl zuhause geben, schlimmstenfalls manche auch subcutan, also unter die Haut wie eine Antithrombosespritze) wäre noch eine Art "Stent" zu nennen. Das sind die Dinger die man auch in die Herzkranzgefäße eingesetzt bekommt, halt nur in deutlich größerem Durchmesser. Damit kann man die Luftröhre bzw. Bronchien dauerhaft erweitern. Bin mir aber nicht sicher ob das wirklich oft gemacht wird. Einfach mal Rücksprache halten.
lg |
#7
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AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater
Lieber Tobi,
den Stent hatte ich bei meiner Mum angesprochen, weil bei ihr ja auch die Lunge zunehmend verlegt war. Die Ärzte meinten, dass dies sehr experimentell sei in der Lunge und eigentlich nicht gemacht wird. Es hätte bei meiner Mum auch nichts gebracht. Liebe Doris, auch meine Mutter war gegen Medikamente, aber das nahm sie dann doch an. Das hatten auch die Ärzte vorgeschlagen, sie hatte im Juni eine Infektion, wo sie ganz extrem wenig Luft hatte. Wenn sie dann panisch wurde, bekam sie einen Tropf und durfte schlafen. Am letzten Tag hatte ich dies dann auch durchgesetzt, weil Wasser in der Lunge war und die Panik deutlich sichtbar war. Sie wollte nicht bei Bewußtsein ersticken. Ob das zu Hause durchführbar ist, weiß ich nicht. Die Schwestern hatten immer beobachtet, ob meine Mum am Aufwachen ist und haben sofort nachgelegt. Ich fand das wirklich klasse, sie hatten sich bemüht, dass meine Mum nicht leiden muß. LG Astrid |
#8
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AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater
Zitat:
habe es mir aber nach dem 3. Chemozyklus, wo sich herausstellte, dass die Geschwulst fast weg war und ich keinerlei Metatasen hatte, nicht nehmen lassen, diese Abteilung aufzusuchen, um diesen niederschmetternden Spruch klar zu stellen. Was sagt der Oberarzt, ja hätte man ihnen das nicht so verdeutlicht, wären sie doch einfach nach Hause gegangen. Ich sagte, hätte mich aber auch gleich den Balkon herunter stürzen können, oder? Da war er baff. Da ich ja damals gleich in die Onkologie eines anderen Krankenhauses überwiesen wurde, sehe ich das heute ziemlich gelassen. Gruss Ulla |
#9
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AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater
Liebe Doris,
Dein Vater ist in der Ruhrlandklinik sehr gut aufgehoben. Sobald das Bronchoskopieergebnis da ist, wird man die weitere Vorgehensweise erläutern. Sollte es bösartig sein und eine Chemo gemacht werden müssen, wird diese nicht stationär in der Ruhrlandklinik gemacht. Der eng mit der Ruhrlandklinik zusammenarbeitende Onkologe ist Herr Dr.med. Naser Kalhori, der meist Donnerstag zur Besprechung vor Ort in der Ruhrlandklinik ist und dann auch Kontakt zu eventuell neuen Patienten aufnimmt und eine anstehende Chemotherapie mit einem bespricht. Das war zumindest bei meinem Vater so. Herr Dr. Kalhori hat seine Praxis "nebenan" in Velbert und dadurch, dass mein Vater die Chemo ambulant bekam, fühlte er sich viel wohler da er so nicht ins Krankenhaus mußte. Falls Fragen aufkamen, konnten wir ihn jederzeit kontaktieren, mein Vater wurde dort super betreut und hat sich dort, soweit man das sagen kann aufgrund der Erkrankung, sehr wohl gefühlt. Ich erzähle Dir das, weil man Deinem Vater bestimmt nicht vor die Füße werden wird, Chemo ja oder nein. Sondern das man mit Deinem Vater, sollte es ein bösartiger Tumor sein, entsprechende Gespräche führen wird über die weitere Behandlung. Mein Vater hat früher auch immer alles abgelehnt, aber durch diese ausführlichen Gespräche hat er damals der Chemo zugestimmt. Nach einer kompletten Remission ist er dann auch nochmal nach Teneriffa geflogen und hat so richtig Urlaub gemacht! Das wäre nicht gegangen, wenn er von vornherein abgelehnt hätte! Leider hatte er letztes Jahr im Sommer ein Rezidiv und ist im Dezember gestorben, aber die Zeit die wir dank Chemo zusammen hatten, die konnte uns da keiner mehr nehmen! Ich drücke Deinem Vater ganz fest die Daumen! Man sollte die Hoffnung nie aufgeben, Dein Dad packt das jetzt! Alles Gute Milki |
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