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#1
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AW: Dieses Land ist es nicht :-(
Hallo,
auch ich habe für meine Frau den Papierkram etc. übernommen, kann aber die Probleme des Threaderstellers nicht nachvollziehen. Klar fällt bei sowas viel Schreibkram an, aber Probleme gab es bei uns bisher nie. Die Ärzte stellen jede von uns gewünschte Bescheinigung sofort aus, die Krankenkasse hat die Krankenfahrten für uns organisiert, die Apotheke hat angeboten für die Zuzahlungen Buch zu führen und dann einen gesammelten Ausdruck für die KK zu erstellen, die Krankenkasse hat auch die eine Apo-Quittung ohne Name und Stempel anerkannt und den überzahlten Betrag innerhalb von einem Tag angewiesen. Auch sonst haben wir Bescheide etc. von der Kasse spätestens 2 Tage nach Einreichen im Briefkasten. Da können wr uns echt nicht beschweren. Und ganz ehrlich, wenn ein Arzt seine Arbeit nicht macht, dann liegt das nicht am Land sondern am Arzt. |
#2
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AW: Dieses Land ist es nicht :-(
lieber stefan, ich möcht mich luci katze anschließen. bin zwar nicht aus D, sondern aus Ö, aber einiges gilt auch für uns.
liebe gloria, nein, keine grenze hält uns davon ab, das land zu verlassen, aber wenn man immer nur dorthin schaut, wo es noch schlechter ist, dann wird die kritik im keim erstickt. das find ich gar nicht gut und ich kann mir nicht vorstellen, dass du es wirklich so meinst. nämlich so, dass man, wenn einem was nicht passt, eben woanders hin gehen soll. dass wir froh sein können, in mitteleuropa zu leben, das ist klar. deswegen spende ich nach jeder nachsorge an ärzte ohne grenzen - ich HATTE medizinische betreuung und möchte in meinem sehr bescheidenen rahmen dazu beitragen, dass diese auch andere menschen haben. aber trotzdem - unser gesundheitssystem und unser sozialversicherungssystem sind eben nicht perfekt. und da rede ich jetzt nicht (nur) von vollkommen überfüllten ambulanzen, einer chemotherapie-tagesklinik, in der es nicht genug infusionsständer gibt, das sind die kleinigkeiten, die sicher dem "personal" mehr zu schaffen machen als den patientinnen. weiters: dass homöopathie nicht bezahlt wird, dass es bei der mistel erst seit ca 1 jahr bezahlt wird, dass die patienten nicht über ihre befreiung vom selbstbehalt informiert werden... dass es privatpatientInnen gibt und solche, die auf der ambulanz 4 stunden warten. also: mal schimpfen ist schon okay. besten wunsch an uns alle und dass wir die bestmögliche betreuung bekommen! s |
#3
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AW: Dieses Land ist es nicht :-(
Hallo Stefan,
ich habe auch manche Tage, an denen ich sehr sauer bin: auf das System, auf die Umstände usw. Also kann ich dich verstehen. Dennoch bin ich auch manchmal ganz froh über die Hilfen, die angeboten werden. Ich will mal ein kleines Beispiel herausgreifen, sonst würde die Diskussion unendlich werden: Auf meiner letzten Kur lernte ich eine sportlich aktive, sehr mobile Frau kennen, die ihre Fahrten zur Bestrahlung per Taxi bezahlt bekommen hatte. Gerade weil ich von dieser Möglichkeit nichts wusste und meine 6 Wochen täglich - egal wie ich mich fühlte - mitten durch den Berliner Stadtverkehr mit dem eigenen Auto (zum Glück hatte ich eines!) machen musste, weil ich beim Versuch, mit den Öffentlichen zu fahren, beinahe kollabierte - war ich wirklich neidisch, ich gebe es zu. Aber ich habe die Benzinkosten erstattet bekommen und das auch ganz gut bewältigt. Wäre es für deine Frau nicht auch eine Möglichkeit, dass sie für die Nachbehandlungen Euer Auto nimmt und selber fährt, oder brauchst du es ganz dringend für deine Arbeit? LG Karin |
#4
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AW: Dieses Land ist es nicht :-(
Hier wird immer nur ueber das "reiche Deutschland" geredet. Kommt einem eigentlich der Gedanke, dass die vorhandenen Mittel nicht bodenlos sind?
Heute ist es in entwickelnden Laendern nun mal so, dass wir leider nicht fuer genuegend Nachwuchs gesorgt haben. Dazu kommt dann noch die wunderbare Tatsache, dass die Menschen viel laenger leben und daher auch viel mehr an Gesundheitskosten in Anspruch nehmen. Vor 15 Jahren wurde auch hier, wo ich leben, jede Prozedur mit Krankenhausaufenthalt verbunden und ein Tag mehr oder weniger spielte keine Rolle. Man wurde am Tag vorher eingeliefert, blieb auch fuer kleinere Dinge ein oder zwei Tage im Krankenhaus und das war normal. "Normal" gibt es aber nicht mehr, die Zahl der alten und kranken hat sich rapide vermehrt und es musste etwas unternommen werden, um das Gesundheits-System zu erhalten. In Deutschland sind die Umstaende nicht besser und ob Ihr es gerne hoert oder nicht, die Zukunft wird Aenderungen bringen, einiges habt Ihr ja selbst schon in den letzten Jahren erlebt. Traurig aber wahr, besser wird es nicht werden. Und was die so gehassten Formulare angeht, ich wuerde sie gerne ausfuellen wenn man mir meine Kosten ersetzen wuerde.
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Lola |
#5
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AW: Dieses Land ist es nicht :-(
Eigentlich wollte ich mich aus der Diskussion raushalten. Aber Lola, Du sprichst mir aus der Seele mit allem was Du hier schreibst.
Wir hier in Deutschland müssen lernen, dass wir nicht mehr Geld aus unserem "Gesundheitstopf" ausgeben, als tatsächlich drin ist und dass wir eben damit haushalten müssen. Gesundheit gibt es nicht mehr zum Nulltarif. Es wird halt wie immer auf sehr hohem Niveau gejammert. Liebe Grüße
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**************** „Die hellen Tage behalte ich, die dunklen gebe ich dem Schicksal zurück“ Zsuzsa Bánk |
#6
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AW: Dieses Land ist es nicht :-(
Hmmmm,
wie hoch mag die Zahl derer sein, die zwar krankenversichert sind, aber keine Beiträge zahlen? Es ist nicht nur das große Heer der Arbeitslosen sondern auch deren Kinder. Was wir zu spüren bekommen, ist nicht die Ursache, sondern die Wirkung. Diese Tatsache bleibt. Davon werden Verschwendungen nicht ablenken. Solange wir in diesem Land so viele Menschen haben, die sich ihren Lebensunterhalt nicht selbst verdienen können, wird das so weiter gehen. Das ist also eine politische Frage. Man kann da meckern oder.....selbst aktiv werden. Wer mosernd auf dem Sofa sitzt, muß damit rechnen, nicht ernst genommen zu werden. |
#7
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AW: Dieses Land ist es nicht :-(
ja, es ist eine politische frage. und so sind auch die antworten sehr unterschiedlich.
grundsätzlich denke ich, dass jeder mensch medizinische betreuung erhalten soll, wenn er sie braucht. keine frage. und ganz egal, wie lange und wie viel er versicherung einbezahlt hat. ich glaube schon, dass das leistbar ist - bzw. es MUSS leistbar sein (=dann muss eben anderswo gespart werden). in die tasche greifen für seine medizinische versorgung kann nämlich nur der, der taschen hat, in denen was drin ist. und wenn wie keine zweiklassenmedizin wollen, in der die einen gut und die anderen weniger gut behandelt werden - dann ist das "in die tasche greifen" aufgabe der öffentlichen hand. sie muss das geld einheben, verwalten und zweckentsprechend verwenden. und, so ist es ja auch, die reichen müssen mehr beitrag zahlen als die armen - nur so kann garantiert werden, dass der topf zumindest halbwegs voll ist. die arbeitslosen, ja natürlich - aber vielleicht GIBT es ja einfach nicht genug ARBEIT für alle? bei uns in Ö jedenfalls wächst die wirtschaft - das heißt aber noch lange nicht, dass alle menschen arbeit finden. aber ja, es GÄBE wohl arbeit, nur - die ist eben oft nicht bezahlt oder bezahlbar: nämlich genau im sogenannten "zwischemneschlichen" bereich, nachbarschaftszentren, kinderbetreuung, recycling, reparatur statt neukauf. (ah ja, aber wenn alles repariert wird und die österreicher sich nicht genug neues kaufen, so hieß es neulich in den nachrichten, dann tut das der wirtschaft wieder nicht gut! und eine katze beißt sich in den schwanz. au weh!) was - lieber barbara O - heißt nun, AKTIV werden? wie könnte das aussehen? ich seh mich als politischen menschen und war sicher schon oft aktiv, insofern seh ich mich nicht "auf dem mosersofa", aber, naja, ich glaub schon, dass man nörgeln darf, wenns einem grad mies geht. alles liebe s |
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