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Alt 12.07.2007, 09:57
simi simi ist offline
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Registriert seit: 11.12.2005
Beiträge: 21
Standard AW: Karzinoid, Psyche und das Umfeld.....

Hallo,

ich kann deine Wut sehr sehr gut nachvollziehen. Während dieser schwierigen Zeit habe ich viel gelernt, auch wer wirklich zu mir hält und wer sich abwendet.

Mir ging und geht es auch heute noch so ähnlich wie dir.
Es gab Leute, mit denen konnte ich darüber reden, wiederum andere haben nur mal kurz gefragt wie es denn im Moment aussieht. Wenn die Antwort dann positiv war, Erleichterung und kein Wort mehr darüber verloren. Dann passt ja alles und man braucht auch nicht darüber zu sprechen, wozu auch ist doch alles in Ordnung. Das hat mich rasend gemacht. Andererseits verstehe ich auch diejenigen, weil sich kein Mensch in solch eine Situation reinversetzen kann.

Dann gab es noch die ganz krassen Fälle, die wirklich gar nicht nachgefragt haben, und als sie uns dann Monate später getroffen haben, war es ihnen anzusehen, dass sie uns lieber nicht sehen wollten. Da kamen dann nur banale Sachen wie "Mensch bist du groß geworden" usw., kein Wort von der Krankheit.

Ich habe mit meinen besten Freunden darüber diskutiert, warum das so ist.
Und wir haben festgestellt, die Leute wollen diese "Situation" nicht ansprechen, um bei mir keine Wunden aufzureißen. Was völlig unsinnig ist, der Krebs meiner Tochter gehört doch zu meinem Leben dazu, ich lebe jeden Tag damit und muss damit umgehen. Also ist das für mich nichts neues und wenn man mich darauf anspricht, dann erschrecke ich doch nicht und denke ach ja hoppla, da war ja mal was ganz Schlimmes...
Die Einstellung hab ich nie verstanden.

Erst letzte Woche hat eine Tante zu mir gesagt, weil wiedermal eine Untersuchung anstand: Mach dich nicht verrückt, jeder hat so seine Sorgen, denk bloß an die Menschen, die behinderte Kinder haben, die haben es noch viel schwerer.
Ohne Worte...vielleicht bin ich auch zu sensibel, ich weiß nicht. Ich fand das einfach nicht schön.

Ich hab zu diversen Leuten den Kontakt gänzlich abgebrochen, weil sie mir nicht gut getan haben. Ich habe nichts davon, wenn ich mich nur ärgern muss. Und so handhabe ich es auch heute noch. Ich bin da richtig egoistisch geworden, ich umgebe mich nur noch mit Leuten, die ich mag. Aus Pflichtgefühl oder aus Anstand mache ich gar nichts mehr. Es raubt mir die Energie.

Sorry, ist auch ganz schön lang geworden jetzt. Musst ich aber jetzt auch mal niederschreiben.

LG
Simi
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