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  #1  
Alt 05.07.2007, 17:20
Daddys girl Daddys girl ist offline
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Standard AW: Pleuramesotheliom - 1000Fragen und die bittere Antwort

Hi Stefan,

schön dass es deiner mama einigermaßen geht. hoffentlich bleibt sie dir noch etwas erhalten.

ich bin irgendwie unsicher wie ich mit dem ganzen umgehen soll. klar könnte ich so weiterleben wie bisher (mein dad sagte immer ich versuche 3 leben auf einmal zu leben), aber ich hatte vor 6 wochen eine bandscheibenvorwölbung aufgrund von all dem stress und ich gebe mir eigentlich mühe nicht wieder in den alten trott zu verfallen, wo ich keine minute zeit zum nachdenken habe. auf der anderen seite würde es das vielleicht wirklich einfacher machen. ich würde abends um 11 halb tot ins bett fallen und würde wahrscheinlich vor erschöpfung gar nicht träumen.. allerdings hab ich von anderen die dasselbe erlebt haben gehört dass es dann umso doller wiederkommt...

einen Hausarzt mit dem ich über sowas sprechen könnte hab ich leider nicht, mein ganzes leben lang haben meine eltern, die beide mediziner waren sich um den "hausarzt"-part gekümmert. derzeit versuch ich es mit alkohol - hilft zwar beim einschlafen aber nicht gegens träumen. vielleicht muss ich doch wieder sport machen.. aber da fehlt mir einfach die energie für.
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  #2  
Alt 05.07.2007, 23:05
smic smic ist offline
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Standard AW: Pleuramesotheliom - 1000Fragen und die bittere Antwort

hier hat sich ja sogar etwas getan...

hallo Daddys girl es ist tut weh von deinem fall zu lesen, da ich das gerade erst durch habe und seit einigen Tagen wieder etwas im Alltag angekommen bin. Wenn du einen mit selben Schicksal zum reden brauchst, sag bescheid. Für mich dreht sich die Welt auch noch verkehrt herum, ich hoffe das ändert sich nochmal...wieder zu arbeiten und anderen Stress zu verarbeiten hilft dabei, bei mir zumindestens sehr gut, als eine Art Ablenkung. Auch wenn ich mich nur zu oft dabei erwische wie ich mit meinem Vater rede, und meine Kollegen mich vedutzt ansehen. Es ist einfach gesagt und ich glaube dafür kann man einfach keine Worte finden, das beschissenste was einem passieren kann, ob selbst das opfer oder die nahsten verbliebenen. Vor allem wenn man selbst noch nen junger hüpfer ist...

Stefanz auch dir viel Kraft in der nächsten Zeit, ich weis nur zu gut wie sehr sowas an einem Zehrt. Ich selbst bin innerhalb von 2 Wochen bestimmt 10 Jahre gealtert. Auch wenn man anfangs alle Kraft investiert, und nach aussen hin hart wie Stein durch die Klinik läuft und am liebsten den Ärtzten peniebel über die Schultern gucken würde, so merkt man hinterher was für eine qualvolle Zeit das war und das der Seele überhaupt nicht unantastbar ist sondern verletzlicher als man denkt.
Ich wünsche dir dass das mit deiner Mutter ein glücklichen Weg einschlägt, es muss ja auch mal hier im Thema einen guten Fall geben, du wirst es sein, ich glaube daran.

ihr müsst eins wissen, wie gern hätte ich, wie einige es hier hatten oder noch haben, Gelegenheit gehabt Abschied zu nehmen. Auch wenn diese Zeit vorkommt als wär sie im Flug vergangen, ihr konntet, oder könnt, noch mit den Geliebten drüber sprechen, es versuchen ein wenig zu verarbeiten. Ich hatte nichtmal eine Woche, leider konnte mein Vater nichtmehr antworten, da er so geschwächt und voller morphide war. Das soll kein mitleids ruf sein, ich möchte euch nur sagen das ihr diese Zeit, die ihr hattet oder noch habt, nutzen sollt um den Abschied leichter zu machen, um den Menschen so in Erinnerung behalten zu Zeiten als es ihm Gut ging, um Ihm noch mal alles gesagt zu haben was man ihm vielleicht noch nie vorher so gesagt hat... Es gibt viele die solch eine chance nichtmehr hatten und den Abschied nur sehr schwer verkraftet haben.

kurz gesagt: scheisse alles, nur man selbst lebt weiter...


Um meinem Schicksal mal ein Bild zu geben, das war er, das wird er immer sein:

werner p. 1955 - 2007
ich vermisse dich, verdammt dabei hat doch gerade erst alles angefangen.


Ein Bier, ein Western, ein Hendrix und ne gute Lebensweisheit.
Es wird mir fehlen... Daran zu denken das dieser Mensch seine Enkelkinder nichtmehr sehen wird. Knock knock.. aber wir sehen uns wieder, es wird nur etwas dauern.


schön das hier so viele , so herzensoffen, ihre Geschichte gäussert haben.
lieber doppelt leben und einfach sterben als andersrum.

gruß an alle und sry für meine endlos langen einträge, ich kanns irgendwie nicht kurz fassen. Werd mir langsam zu melanchonisch aber was solls...
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  #3  
Alt 06.07.2007, 10:16
Daddys girl Daddys girl ist offline
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Standard AW: Pleuramesotheliom - 1000Fragen und die bittere Antwort

hallo smic,

ja da hast du sicher recht. Die Zeit die wir nachher noch hatten ist wertvoll und ich bin froh dass die letzten wochen so gelaufen sind wie es eben war. meine geschwister, meine ma und ich konnten rund um die uhr im krankenhaus sein und bis einen tag vor seinem Tod war er ansprechbar, wenn auch manchmal ein bischen tüddelich. wir konnten in den letzten stunden und minuten die hand halten und ich konnte auch danach noch eine stunde bei ihm sein und abschied nehmen. es wäre für mich schlimmer gewesen wenn er in meiner abwesenheit gestorben wäre.
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  #4  
Alt 10.07.2007, 01:04
stefanzh stefanzh ist offline
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Standard AW: Pleuramesotheliom - 1000Fragen und die bittere Antwort

Hallo Daddys Girl

Ich hoffe mal, das mit dem Alkohol bewegt sich noch in gemässigten
Bahnen, nicht dass Dir der Krebs dann auch noch Deine Gesundheit kaputt macht. Ich kann Dir einfach nur raten: mach genau das, was Du für Richtig hältst. Ich persönlich denke einfach, dass Du das Geschehene verarbeiten musst. Deine Träume sind sicherlich ein Teil von dieser Verarbeitung. Ich denke sie sind sicherlich wichtig. Indem Du lange aufbleibst und dann totmüde ins bett fällst, wirst du in meinen Augen das Verarbeiten nicht umgehen, sondern lediglich herauszögern. Irgendwann wirst DU dich stellen müssen. Je schneller Du das tust, desto schneller kann Du lernen mit der neuen Situation so zu leben, dass Dich der unersätzliche Verlust nicht mehr täglich tangiert. Wegrennen denke ich ist keine Lösung, jedenfalls nicht eine auf Dauer. Aber grundsätzlich musst Du wissen, was Du für Dich als richtig erachtest. Ich hoffe einfach, dass es Dir bald besser geht. Halt uns auf dem Laufenden!
lieben Gruss aus Zürich
STefan
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  #5  
Alt 10.07.2007, 18:52
Anja07 Anja07 ist offline
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Standard AW: Pleuramesotheliom - 1000Fragen und die bittere Antwort

Hallo Ihr Lieben,
nun werde ich mich auch mal wieder melden. Ich sende euch allen erstmal viel Kraft und Mut, mit den Sorgen, Verlusten und Ängsten fertig zu werden.
Daddys Girl, alles Liebe für dich und fühle dich fest umarmt, ich hoffe das deine Nachtängste verfliegen.
Smic, daaaaanke für deine langen Ausführungen, auch wenn meine Situation noch etwas anders ist, sprichst du mir manchmal aus dem Herzen...
Hallo Stefan, es ist immer schön von dir zu hören, gibt es doch immer einen Lichtblick und etwas Hoffnung, wenn man auch mal was Positives liest.

Bei uns geht es nun auch wieder ein ganz klein wenig besser. Nachdem vor einigen Wochen die Blutwerte meines Vaters total in den Keller gingen, die Chemo abgebrochen wurde, die Schmerzen immer stärker und mein Vater immer schwächer wurde, bin ich fast durchgedreht. Ich dachte immer das kann doch nicht sein, 3 Monate nach der Diagnose geht es nur Berg ab, ich war vor Angst wie gelähmt. Leider haben auch die Ärzte in Essen nichts unternommen und ich hatte das Gefühl, mein Dad hat sich schon irgendwie aufgegeben. Nun haben wir aber eine Klink in Berlin gefunden und haben -Gott sei dank!!!- endlich mal das Gefühl, es tut jemand etwas und bemüht sich. Mein Vater wurde gleich stationär aufgenommen, die Schmerzmedikamente umgestellt und eine Bestrahlung begonnen, die er bis jetzt gut verträgt. Das Schöne ist, mein Vater ist einfach psychisch viel besser drauf, er füllt sich in der Klinik gut aufgehoben, redet wieder viel mehr und ist nicht mehr so verschlossen. Nun bleibt nur zu hoffen, dass die Therapie auch anschlägt...
Liebe Grüße Anja
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  #6  
Alt 10.07.2007, 19:51
Sabrina1978 Sabrina1978 ist offline
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Standard AW: Pleuramesotheliom - 1000Fragen und die bittere Antwort

Hallo Anja

schön zu hören, das es deinem vater wieder etwas besser geht!

In welcher klinik in berlin seit ihr denn in behandlung?
Klinikum Vivantes Neukölln bei Dr. Eggeling?
Mein vater ist dort in behandlung und wir sind sehr zu frieden mit dem gesamten personal.
nach diagnose stellung wurde mein vater ziehmlich schnell sehr gut behandelt!

ich hoffe es geht weiter hin berg auf mit deinem vater!

Wie verträgt er denn die bestrahlung?
mein avetr wird auch ab morgen bestrahlt?

ich würde mich freuen wieder von dir zu hören
liebe grüße aus berlin sabrina
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  #7  
Alt 11.07.2007, 11:23
Daddys girl Daddys girl ist offline
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Standard AW: Pleuramesotheliom - 1000Fragen und die bittere Antwort

Hallo ihr lieben,

ja der alkohol hält sich in grenzen, hilft ja auch nicht gegen das träumen..

@anja: schön dass ihr einen besseren platz gefunden habt. 3 monate sind wirklich zu wenig um schon aufzugeben. viel glück mit der bestrahlung.

immoment nimmt es mich schrecklich mit, dass alle meine lieben so traurig sind. sogar die katze leidet. alle sind traurig oder krank. die meisten traurig, bei meiner ma ist der nächste Krebs nur eine Frage der Zeit (sie hat HNPCC und eigentlich so alle 2 jahre irgendwas bösartiges), sogar mein Pferd hat Krebs.. :/ wieso müssen es denn alle sein?

ich werd heut mal wieder vorsichtig mit sport anfangen, ich hatte 2 wochen vor seinem Tod einen Hexenschuss mit bandscheibenvorwölbung (ja ich bin erst 26, ich weiss auch nicht wie das passiert ist) und habe seitdem nichts mehr gemacht, teils wegen schmerzen, zeit und antriebslosigkeit. aber ich fürchte davon wird mein rücken nicht besser. also geh ich heute walken mit meiner hockeymannschaft.

wünsch euch erstmal alles gute für die nächsten tage..
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