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  #1  
Alt 12.03.2007, 19:15
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Bessie Bessie ist offline
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Standard AW: ...bin völlig erschöpft...

Hallo Sonja,

Ich kann Claudia nur zustimmen, geh zum Arzt und lass dich untersuchen. Depressionen können fürchterlich sein und ähneln in den Symptomen denen des Fatiques. Ich hab das bereits vor meiner Krebserkrankung miterlebt. Ich hab wegen Migräne (hat sich dann allerdings als Grüner Star herausgestellt) und ausgeprägter Erwartungshaltung vor Schmerzattacken vom Doc ein Medikament gegen Panikattacken und Depressionen verschrieben bekommen. Anfangs wollte ich es nicht nehmen, ich dachte es geht auch so. Auch ich bemerkte, dass mich nichts mehr interessierte (Hobbies) und in der Arbeit war alles so anstrengend... Einige Zeit nachdem ich dann mit den Medikamenten begonnen hatte, kam mein Elan dann wieder zurück. Als ich dann meine Star-OP hinter mir hatte, setzte ich das Medikament auch ab und mir ging es gut.

Als ich dann im Aug. 06 die Krebsdiagnose gestellt bekam, wollte ich auf eigenem Wunsch das Medikament gegen Depressionen nehmen, da ich bereits genau wußte, was es bedeutet eine Depression zu haben. Ich wollte sie von vornherein umgehen und das ist mir auch gelungen.

Wenn du zum Arzt wegen deines Problems gehst, kann er ja herausfinden woran du leidest und gezielt dagegen vorgehen. Übrigens Fatique und Depression sind Krankheiten, die man soweit ich weis auch recht gut behandeln kann.

Alles Gute wünscht dir

Bessie
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  #2  
Alt 12.03.2007, 22:42
bettinaco bettinaco ist offline
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Standard AW: ...bin völlig erschöpft...

Hallo Sonja,
du musst dir überhaupt nicht blöd vorkommen - wie du schon siehst, bist du keineswegs die einzige mit solchen Problemen. Mir ging es ähnlich, dabei hatte ich nur OP und Bestrahlung. Bin dann auch zu früh wieder arbeiten gegangen und habe geglaubt, nun müsste alles so sein wie vorher. Was man ja nicht wirklich eine Auseinandersetzung mit der Krankheit nennen kann.
Geholfen hat mir zum einen der Wechsel von Tamoxifen zu Arimidex - warum auch immer. Aber vor allem habe ich eine Psychotherapie angefangen, um rauszukriegen, was los ist. Was ich eigentlich wirklich will und warum mein Körper sich gegen meine Ansprüche dauernd wehrt. Seitdem fühle ich mich zwar nicht so stark, wie ich vielleicht gerne wäre, aber wieder mit mir im Einklang. Meistens.
Ob das nun Fatigue ist oder Depression, ich weiß es nicht. Da kenne ich mich nicht gut genug aus. Antidepressiva habe ich übrigens auch versucht. Aber das ging gar nicht - wurde davon nur hundemüde.
Also quäl dich nicht länger, und schon gar nicht mit Selbstvorwürfen, sondern geh zur Ärztin oder dem Arzt deines Vertrauens und hol dir Rat. Es ist dein gutes Recht. Oder such einen Psychoonkologen. Nach Krebs kriegst du eine Therapie problemlos von der Kasse bewilligt.
Ich wünsch dir sehr, dass du einen guten Weg findest und auch dein Leben wieder schön wird.
Bettina
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  #3  
Alt 13.03.2007, 07:51
sanne_47_HH sanne_47_HH ist offline
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Standard AW: ...bin völlig erschöpft...

Hallöchen,

ich hatte 18 monate vor der krebsdiagnose ebenfalls heftigste antriebsprobleme und bin in meiner verzweiflung dann in die psychiatrie gefahren. dort hat man mich stationär aufgenommen und u. a. mit antidepressiva eingestellt. diese tabletten werde ich nicht mehr freiwillig absetzen. in solch ein loch möchte ich nicht mehr rutschen und bin froh dass ich das vor der krebsdiagnose hinter mich gebracht habe.
für psychische probleme braucht man sich nicht schämen und sollte wie mit allen anderen dingen sofort zum fachmann.

lg
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  #4  
Alt 13.03.2007, 08:51
Elli Elli ist offline
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Hallo Sonja,

kenne dasauch nur zu gut. Müde,obwohl ich gut geschlafen habe,keine Lust irgendetwas zu tun. Kurz gesagt :ich komme einfach nicht in die Pötte. Alles schiebe ich vor mir her und räume und räume und sehe doch kein Ergebnis. Dabei bin ich "Nur Hausfrau".Ich schiebe die ganze Sache immer auf die ganzen Chemos(irgendeinen Schuldigen brauche ich einfach). Mein Doc hat mir jetzt auch ein Antidrepessiva verschrieben. Kämpfe allerdings noch damit dies einzuwerfen. Werde es aber vermutlich mal tun.
Vielleicht wird es ja dann etwas besser.
Du siehst es geht vielen anderen auch so.Vielleicht ist das ein kleiner Trost.

Liebe Grüsse
Elli
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  #5  
Alt 13.03.2007, 08:58
Busenfreundin Busenfreundin ist offline
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Standard AW: ...bin völlig erschöpft...

Hallo Ihr Lieben!

Vielen herzlichen Dank für Eure netten Worte! Sie haben mir sehr gut getan!

Schön, daß Ihr so positive Erfahrungen habt!!

Ich war schon bei einem Neurologen wegen heftiger Migräneattacken. Er wollte mir sofort Antidepressiva verschreiben, weil der Serotoninmangel, der Migräne und Depressionen verursacht eine häufige Nebenwirkung von der AHT ist. Das war voriges Jahr im Mai. Ich habe die Dinger bis heute nicht genommen...
Der Grund ist wahrscheinlich, daß ich von Beruf Psychologin bin und es so schaffen möchte. Es ist wie ein persönliches Versagen für mich, daß es mir einfach nicht besser gehen will, egal, was ich mache .
Ich bin schon seit Anfang meiner Diagnose in Psychotherapie, da habe ich das Problem noch nicht richtig angesprochen. Ich glaub, daß meine Kindheit wesentlich dazu beigetragen hat, daß ich so früh Brustkrebs bekam. Ich finde für mich, daß es wichtiger ist, das zuerst aufzuarbeiten.
Ich bin auch der Überzeugung, daß mir die "Depression" oder "Fatique" was sagen will - das etwas in meinem Leben falsch läuft oder so. Hab Angst, daß durch Antidepressiva was überdeckt wird, was ich nicht bearbeite und der Krebs dann wiederkommt.
Ich seh schon - ich hätt doch beruflich was anderes werden sollen... . Das steht mir jetzt ganz schön im Weg .

Das sind alles Gründe, warum ich gegen Antidepressiva so stark ankämpfe.

Zumindest trinke ich seit 2 Wochen schon mal Johanniskrauttee . Ein Anfang...

Habt Ihr irgendwelche Ideen, was man sonst noch gegen diese Symptome machen kann? (Schlafe übrigens perfekt, habe guten Appetit - was eigentlich gegen eine Depression spricht) - ja ich wehr mich schon wieder dagegen .

Ich drück Euch ganz fest,

Sonja!
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  #6  
Alt 13.03.2007, 18:44
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Bessie Bessie ist offline
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Hallo Sonja!

Ich habe gerade auf Premiere eine Doku der dt. Krebshilfe gesehen, in dem es um Fatigue ging. Ich zitiere jetzt mal den Arzt, was der auf die Frage geantwortet hat, was man denn gegen die Fatique-Symtome machen könne:
1.) Die Erschöpfung akzeptieren.
2.) Sport treiben, auch wenns schwer fällt (spazieren reicht anfangs schon)
3.) Medikamentöse Schiene gegen Erschöpfung (kann man beim Arzt erfragen)

Weitere Infos über Fatigue gibt es hier: deutsche-fatigue-gesellschaft.de

Ich hoffe ich konnte helfen

Schöne Grüße Bessie
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(Thomas von Kempen)


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  #7  
Alt 13.03.2007, 22:30
Norma Norma ist offline
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Standard AW: ...bin völlig erschöpft...

Liebe Sonja,

ICH kann dir ganz genau sagen, was mit dir los ist.
Du hast den falschen Beruf ergriffen.

Aber im Ernst: eigentlich weißt du längst selbst, was du ändern solltest; zumindest ICH kann es deutlich zwischen deinen Zeilen lesen.

Viel zu viel Ehrgeiz, viel zu viel Perfektion, viel zu viel Überforderung, viel zu viel Angst und dabei... viel zu wenig Eigenliebe.

Du meinst also wirklich, du hättest Brustkrebs bekommen, weil in deiner Kindheit einiges schief gelaufen ist? Vergiss es, aber ganz ganz schnell!

So einen Mist wollte mir der Psychologe unaufhörlich in der Reha einreden... und ich schwöre dir, meine Kindheit war nicht anders als alle anderen auch hatten... in den 50-er Jahren.
Neee, also meinen Brustkrebs habe ich davon ganz bestimmt nicht, denn es ist erwiesen (und war es auch schon in der Reha), dass es sich bei mir um die vererbbare Variante handelt.
Trotzdem ließ der Psychologe nicht locker und ich glaube inzwischen (nach mehr als 5 Jahren später), dass er einfach irgendeinen Grund gesucht hat, um mich therapieren zu können.

Ich persönlich glaube aber daran, dass die Erkrankung darauf hinweisen will, dass man etwas in seinem Leben ändern sollte. Beweisen kann ich das natürlich nicht.

Gegen eine ausgeprägte Fatigue helfen keine Psychopharmaka; da hilft nur, auf den Körper zu hören und ihm DIE Ruhe zu gönnen, die er verlangt.
Das kann manchmal Jahre dauern und deshalb bin ich auch seit 4 Jahren in (Zeit) Rente.

Mir tut diese Ruhe so unendlich gut!
Und mein Körper dankt es mir jeden Tag!

Außerdem habe ich gelernt; MICH MEHR zu lieben, als irgendeine Arbeit, irgendwelche Kolleginnen oder auch Familienangehörige. Vor der Diagnose kam ich immer an letzter Stelle; heute stehe ich an erster.

Ich weiß, wie schwierig es ist, auch einmal "nein" sagen zu können, wenn man es bisher nie getan hat und ich habe lange mit mir gerungen, ob ich es jemals schaffen könnte.

Doch, Sonja, das geht tatsächlich! Natürlich nicht ohne Rückfälle, nicht ohne schlechtes Gewissen und auch nicht ohne Selbstvorwürfe.

Das ist ein Prozess über Jahre, aber dann, dann klappt das ganz bestimmt!

Ich wünsche dir, dass meine Selbsterkenntnis dir vielleicht auch helfen kann!

Liebe Grüße
Norma, die nun ihren Körper liebt (auch ohne Brust) und ihre Seele streichelt.
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
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  #8  
Alt 13.03.2007, 23:03
bettinaco bettinaco ist offline
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Liebe Sonja,
ich kann deine Abwehr gegen Psychopharmaka gut verstehen, bin auch immer dafür, es lieber so zu versuchen. Aber vielleicht wäre es eine Möglichkeit rauszufinden, worum es sich eigentlich handelt.
Hast du in deiner Therapie denn das Gefühl voranzukommen? Tut sie dir gut? Wenn nicht, muss das ja nicht an dir liegen ... (Ich nehme an, das Thema Leistung spielt eine große Rolle).
Eine andere leichte Möglichkeit wäre deine Hormontherapie. Du hast nicht geschrieben, was du nimmst. Vielleicht ließe sich da was umstellen. Wie ich immer wieder höre und auch hier lese, reagiert wirklich jede Frau anders auf die jeweiligen Präparate.
Und Bessie hat auf jeden Fall den richtigen Tip. Bewegung hilft nämlich auch gegen Depressionen. Jetzt im Frühling wär das doch mal einen Versuch wert. Spazierengehen, Radfahren, Schwimmen, irgendwas. Vielleicht mit einer Freundin?
Verzeih dir erst mal, dass es dir mies geht, guck, woran es liegen könnte - und was dir Spaß machen könnte.
Liebe Grüße
Bettina
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