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#1
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AW: Wie geht ihr damit um?
Hallo Vanilla,
auch ich finde deinen Beitrag absolsut gut und wichtig. Mir wird ganz schlecht, wenn ich lese, dass es wieder jemand nicht geschafft hat. Ich denke dann an meine Situation. Mein Hauptproblem sind auch die Kinder (8 und 10 Jahre alt). Ich denke sehr oft darüber nach, was wäre, wenn ich sterben muss. Sie hängen sehr an mir, das wäre die absolute Katastrophe. Mein Mann könnte das mit seinem stressigen Beruf auch nicht allein bewältigen. Rüstige Omas oder vernünftige Verwandte stehen auch nicht zur Verfügung, ich weiß wirklich nicht, wie das gehen soll. Aber die Zeit arbeitet ja für einen, die KInder werden immer älter und so schnell stirbt es sich nicht an Brustkrebs. Da bisher noch kein Rezidiv oder Metas aufgetaucht sind, vermeide ich das Thema bei den Kindern anzusprechen. Warum soll ich ihnen jetzt Angst machen? Falls wieder etwas auftritt, werde ich mir Gedanken machen und mit Ihnen reden. Manchmal denke ich, es wäre viel leichter, wenn man alleinstehend wäre. Ich selber habe keine Angst vor dem Tod oder dem Sterben. Ich finde es auch nicht besonders erstrebenswert 80 und gebrechlich zu werden. Ohne Kinder könnte ich die Diagnose viel leichter annehmen. Aber natürlich bin ich froh und dankbar, dass ich sie habe!!! Ich wünsche uns allen noch viele glückliche Jahre mit den Kindern - und hoffe, dass sie durch unsere Erziehung "Wurzeln und Flügel" bekommen - Flügel, damit sie möglichst selbstständig ohne ihre Eltern zurechtkommen. Liebe Grüße aus Nordhessen von Intscha |
#2
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AW: Wie geht ihr damit um?
Hallo an alle,
auch ich möchte kurz mal mitteilen, wie ich zurzeit damit umgehe. Meine beiden zum Glück schon jugendlichen Kinder sind zwar über die Brustkrebserkrankung informiert, jedoch nicht in allen Einzelheiten, sondern nur darüber, dass ich daran erkrankt und behandlungsbedürftig bin. Sie wissen z. B. nicht, dass zum OP-Zeitpunkt bereits die Lymphknoten befallen waren und dass dies die Prognose wesentlich verschlechtert. Sie sehen z. B. im Fernsehen Kylie Minogue in die Kamera strahlen und ziehen daraus den Schluss, dass meine Erkrankung ja nicht so schlimm sein kann, wenn es sich damit so strahlen lässt. Was hätten sie davon, wenn ich ihnen erklären würde, dass bei Kylie der Krebs im Frühstadium entdeckt wurde und bei mir wesentlich später? Nichts. Ich möchte in ihnen keine unnötige Angst schüren - vielleicht werde ich ja trotz Lymphknotenbefall doch noch geheilt - und lege Wert darauf, dass sie ihr bisheriges Leben so normal wie irgend möglich weiter führen können. Wenn es mir phasenweise gesundheitlich schlecht geht, ist das schon schlimm genug, da es sich ja nicht verheimlichen lässt. Ich gehe relativ offen damit um, muss aber nicht grundsätzlich jedem alle Einzelheiten darüber erzählen. Gewundert hat mich, dass mir als Alleinerziehender seit der Diagnose in meinem Umfeld unheimlich viel Rücksichtnahme widerfahren ist - von Menschen, bei denen ich diese Fähigkeit vorher nicht vermutet habe. Mir ist natürlich klar, dass bei manchen auch ein bisschen Schadenfreude dahintersteckt. Zum Glück habe ich genug Lebenserfahrung, um ehrliches Mitgefühl von geheucheltem unterscheiden zu können. Vor 20 Jahren wäre ich mit einer solchen Diagnose nicht fertig geworden, muss ich zugeben. Daher bewundere ich Leute, die Krebs in ganz jungen Jahren bekommen und gut damit umgehen können. Ich werde nur aufgrund einer gewissen Reife und Lebenserfahrung, die ich mir mit meinen 40 Jahren einbilde, zu haben, so einigermaßen damit fertig. Dass es auch jüngere Frauen gibt, die diese Reife aufbringen, finde ich bewundernswert. Viele Grüße Anwi |
#3
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AW: Wie geht ihr damit um?
Hallo ihr Lieben,
ich fand Ambas Beitrag sehr treffend. Zu Beginn der Erkrankung hätte ich nie geglaubt,so,oder so ähnlich einmal zu denken,denn die Todesangst war mein Begleiter.WAR!!! Natürlich kann ich nicht sagen,dass ich keine Angst mehr habe,das alles mal viel schlimmer werden könnte,aber ich kann wieder leben. Auch ich habe neue gute Freunde bekommen und viel tiefe menschliche Erfahrungen gemacht. Ich freue mich heutzutage über viele Dinge so richtig,die ich früher nicht so wahrgenommen habe. Bin also emotionaler,wacher für das Leben geworden. Trotz all den, ich denke positiven Veränderrungen,(auch meine Ehe ist viel inniger)kann ich nur sagen,ich wäre lieber krebsfrei geblieben und meinetwegen dann auch oberflächlicher..... Ich hätte gern auf diese tiefen Erfahrungen verzichtet und hätte vielleicht auch ohne eine solche Krankheit noch viel gutes gelernt,bin ja erst 29 Jahre. So gab es aber einen Lern-Crash-Kurs und ich habe in kurzer Zeit viel gelernt,erfahren usw.,ihr wißt ja glaub ich was ich meine. Mein Mitgefühl geht an alle Mütter. Ich bin einerseits sehr traurig noch keine Mutter zu sein,und immer gedacht zu haben,Kinder kriegen hat noch Zeit. Und nu steh ich da,habe eine AHT vor mir,weiß nicht wie es wird und würde nichts lieber als mit meinem Mann ein Baby zu bekommen. Ich denke aber auch das es einem oft das Herz bricht und wahnsinnig schwer ist,wenn man schon Kinder hat und sieht wie sie das alles mitnimmt.... Ich weiß nicht wie ích damit umgehen würde. Ich wünsche aus tiefem Herzen allen Müttern,das ihre Ängste unbegründet bleiben,und sie ihre Kinder noch ganz lange begleiten können. Und ich wünsche allen Nicht-Müttern,das sie gesund bleiben und noch kleine süße Kinder bekommen..... Liebe Grüße Katrin
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