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Alt 02.01.2007, 15:52
Benutzerbild von Claudia C.
Claudia C. Claudia C. ist offline
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Registriert seit: 18.05.2006
Ort: Darmstadt
Beiträge: 153
Standard AW: Wie geht ihr damit um?

Liebe Namensvetterin :-)

wenn nicht hier, wo dann können und sollen solche Gedanken ausgesprochen werden.

Ich habe es glücklicherweise noch nicht erleben müssen, dass eine Frau mit BK gehen musste, die ich kannte.
Aber ich kann Deine Gedanken sehr gut verstehen, denn ich habe auch ein Kind, einen Sohn, der im Sommer erst (schon?!) 5 wird. Ich glaube herauszulesen, dass Dir nicht der Tod als solcher Angst macht, sondern die ganz besondere Situation, wenn ein Elternteil - und eben ganz speziell eine Mutter - ihre Kinder zurücklassen muss...? Auch wenn man die Kinder noch so gut versorgt weiß, kann allein der Gedanke daran sehr schmerzhaft sein, dass sie leiden können durch diesen Verlust.

Habe grade am Wochenende mit meiner Schwägerin über dieses Thema geredet, so ganz allgemein, nicht weil mich diese Ängste grade plagen. Natürlich will auch ich noch gerne weiterleben (und werde es auch tun, davon mal ganz abgesehen! :-)), aber wenn ich tot wäre, dann wäre es eben so und ich selbst bekäme es am allerwenigsten mit. Was mich aber sehr traurig machen würde ist die Vorstellung, dass mein Kind mich als Mama verlieren würde. Und dass er diese Erfahrung als Kind machen müsste. Es ist was anderes, wenn man später als Erwachsener ein Elternteil verliert, auch schmerzhaft, aber anders und man kann das Ganze nicht nur emotional besser verarbeiten, sondern auch drüber reden, wenn's sein muss. Habe meinen Vater vor fast 1,5 Jahren verloren.

Es tut gut, hab ich gemerkt, solche Gedanken und Gefühle auch mal zuzulassen und drüber zu reden. Habe ich auch mit meinem Mann getan, obwohl nun wirklich erst mal überhaupt kein Anlass besteht, dass ich so bald gehe...Erstdiagnose im Mai, keine Metastasen. Trotzdem kommen solche Gedanken. Nur sollten man sich nicht von ihnen überrollen lassen, das ist nicht gut. Das tust Du wahrscheinlich auch nicht.
Aber ruhig mal ansprechen, wie es um Deine Gefühle steht.

Mir hat es z.B. unheimlich gut getan, mit meinem Mann mal über das Thema zu reden, dass es für mich schlimm wäre, zu befürchten, dass alles über ihn und unsern Sohn hinwegbrechen würde. Vielleicht würde es das erst mal, keine Ahnung, da steckt niemand drin, kann man auch nicht üben... Aber, und das war in gewisser Weise beruhigend, wir haben uns dann beide 'versichert', dass wir beide noch jung gesund sind, um uns noch mal zu binden, wenn einem von uns was passiert. Auch ganz unabhängig von meiner Erkrankung, denn jeden Tag kann's einen treffen...Danach haben wir sogar drüber gewitzelt. Naja, das klingt vielleicht blöd, aber es gibt ja auch Paare, die sich "ewige Treue" (über den Tod hinaus) schwören und dann vielleicht in emotionale Bedrängnis geraten. Hat mir meine Therapeutin mal erzählt.

Ich möchte meinem Sohn noch so viel geben - und natürlich ihn auch sich entwickeln sehen, Schule, Freundschaften, Verliebtsein... - und hab schon gedacht, ob ich alles mal aufschreibe? Andererseits erscheint mir das auch nicht ganz richtig, so als ob ich mit meinem Ableben rechne.

Zum Glück bleibt immer noch genug Zeit, um solche Dinge anzugehen, wenn es wirklich mal irgendwann sein sollte.

Ansonsten hoffe auch ich ganz stark, dass meine neoadjuvante Therapie dem Krebs den Rest gegeben hat! OP hab ich erst Mitte Februar etwa.

Wie alt sind Deine Kinder denn? Wie geht es Dir?

Ich schicke Dir ganz viele liebe Grüße aus Darmstadt

Claudia

Erstdiagnose: 05/2006, T1c, positive Hormonrezeptoren, HER2/neu 3+, neoadj. Chemo in der GeparQuattro Studie (Arm C) bis Ende Januar 2007, dann OP.
Alter: 42
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