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Alt 19.12.2006, 01:39
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Gaby Gaby ist offline
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Registriert seit: 23.04.2005
Beiträge: 287
Standard AW: ... ich könnte nur noch heulen

Hallo Renate,

ich kann so gut nachvollziehen, wie es dir geht. Ich habe immer versucht, mir möglichst viel Infos zu holen, übers Internet und auch bei Gesprächen mit den behandelnden Ärzten. Allerdings war mein Partner auch damit einverstanden.
All das Wissen, was da auf einen zukommen wird, macht es aber nicht leichter, mit der Situation klarzukommen.
Ich gehe mal davon aus, dass dein Mann von den Ärzten schon einiges an Information bekommt, dich aber vielleicht auch schonen möchte. Ich weiss aber aus Erfahrung, dass einem die ganzen Begriffe, die man dann zu hören bekommt, nicht unbedingt etwas Konkretes sagen.
Der Zustand deines Mannes ist sehr ernst, dass weisst du selber. Du sieht, wie er jeden Tag mehr abbaut. Durch die Bestrahlungen kann erreicht werden, dass sich sein Zustand stalisiert bzw. sogar bessert, leider auch nur für eine bestimmte Zeit, die jedoch niemand genau vorhersagen kann.
Du hast bestimmt schon einige Berichte hier im Forum gelesen. Leider ist der Ausgang bei Hirnmetastasen immer ähnlich. Die Behandlung ist nur palliativ, d.h. lindernd, eine Heilung ist nach medizinischen Ermessen ausgeschlossen.
Sicher stirbt die Hoffnung zuletzt, aber es nutzt auch nicht viel, wenn du dich nicht mit der Realität auseinander setzt. Vielleicht gibt es noch einige Sachen zu klären, die nur dein Mann erledigen kann. Vielleicht möchtest du ihm noch einiges sagen, was dir wichtig ist.
Vielleicht ist es auch nicht so wichtig, die Starke in seinem Beisein zu spielen, manchmal hiflt es beiden, seine Gefühle zu zeigen und seine Gedanken offen auszusprechen. Ich kann nicht einschätzen, wie dein Mann reagieren wird.
Ich kann dir nur sagen, dass mein Partner froh war, als ich ihm meine Ängste mitgeteilt habe, denn danach konnte er auch über seine Ängste reden und das hat uns letztendlich beiden geholfen, mit der Situation anders umzugehen.
Gibt es in dem Krankenhaus einen psycho-onkologischen Dienst? Dort könntest du dich mit deinen Sorgen hinwenden und dich mal aussprechen. Das hilft bestimmt auch etwas.
Ansonsten kannst du deinem Mann helfen, indem du soviel Zeit wie möglich mit ihm verbringst.. und wenn er nach Hause möchte, dann lass es zu, unterstütze ihn dabei, seine Wünsche zu realisieren, selbst wenn er entscheiden sollte, die Behandlung nicht weiter fortzuführen. Ich weiss, wie schwer das zu akzeptieren ist, mein Partner hat die Chemo nach dem zweiten Zyklus abgebrochen, im Nachhinein betrachtet war es das Beste, was er machen konnte. So ging es ihm wenigstens noch einige Wochen relativ gut.

Ich drück dich mal virtuell und schick dir ein grosses Kraftpaket. Du wirst es brauchen können.

Liebe Grüsse
Gaby
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