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#1
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AW: Es sieht nicht gut aus ...
Vielen Dank für die Antworten!
Die Reaktionen auf diese bahnbrechende Erkenntnis (Wachsstumsstillstand) sind zwiespältig. Auf der einen Seite ist die Entwicklung natürlich ein Geschenk. Auf der anderen Seite ist es für den armen Kerl ein enormer Druck, mit einer tickenden Bombe im Körper zu leben. Zusätzlich bleibt festzuhalten, dass der Status Quo von relativ wenig Lebensqualität geprägt ist, weil der körperliche Verfall in den letzten Wochen so rasend voranschritt. Dennoch, in solch einer Situation sollte man nicht jammern, sondern die Möglichkeiten sehen die sich eröffnen. Insgeheim, und ich würde lügen würde ich etwas Gegenteiliges behaupten, hoffen natürlich ALLE auf den Turn-Around, auf das Greifen der alternativen Therapiemaßnahmen, auf ein Wunder, was in rationaleren Momenten vollkommen abstrus und naiv erscheint. Nochmals vielen Dank und liebe Grüße, thomue. |
#2
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AW: Es sieht nicht gut aus ...
Hallo Thomue,
auch ich hoffe für euch, dass es nicht nur ein Strohfeuer ist. Dieses Wechselbad der Gefühle ist für Deinen Freund sicher auch nicht einfach. Jedenfalls drück ich euch die Daumen, dass es sich um ein kleines wenn nicht sogar großes Wunder handelt! Ich glaube, es gibt sehr viel mehr positive "Geschichten", aber leider sind diese Menschen in diesem Forum nicht unbedingt vertreten.(sondern freuen sich schon wieder ihres Lebens?!?!) Alles Gute und toi, toi, toi! Anke |
#3
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AW: Es sieht nicht gut aus ...
Trotz der Mitteilung vom Sonntag, dass die behandelnden Ärzte offensichtlich einen Wachstumsstillstand diagnostiziert haben, gibt es seit drei Stunden die Nachricht, dass das Schlucken kaum noch möglich ist und selbst Milchbrei gefühlsmäßig "hängen bleibt".
Ganz ehrlich, bei einem Stillstand hätte ich erwartet, dass zumindest die Funktionen erhalten bleiben, die zum Zeitpunkt der Diagnosestellung verfügbar waren, oder? Gibt es evtl. auch psychische Komponenten, die das Schlucken erschweren oder handelt es sich tatsächlich immer um mechanische Behinderungen durch die Tumormasse im Ösophagus? Liebe Grüße, thomue. |
#4
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AW: Es sieht nicht gut aus ...
Hallo,
es ist ja schlimm, was man da liest. Ehrlich gesagt, tut der arme Kerl mir echt leid. Warum zum Teufel lässt man ihn nicht endlich in Ruhe? Auch die Eltern sollten akzeptieren, wenn etwas unwiderruflich ist, nur noch zu stärken, aber nichts Unmögliches zu verlangen. Einen Satz hab ich hier im Forum gelesen und auch schon von der Ärztin meines Mannes gehört: "der Patient ist der Kapitän und sagt wo es lang geht." Wenn mein Mann irgendwann sagt "Genug gequält" und alle Behandlungen abbricht, dann habe ich das zu akzeptieren und zwar ohne Zeterei, egal wie schwer es mir fällt. Bei Deinen Berichten, Thomue, frage ich mich, ob Dein Kumpel vieles nicht nur seinen Eltern zuliebe getan hat. Es tut mir in der Seele weh um den jungen Mann. Bitte schenkt ihm Liebe, seid da für ihn und lasst ihm "nur" noch schmerztherapeutisch helfen. Das ist das Beste, was Ihr für ihn machen könnt. Bitte lasst ihn doch in Würde gehn. Ich weiß, Thomue, es erfordert verd*** viel Kraft, aber Du schaffst das schon. Ich denke fest an Dich und wünsche Dir Mut. Liebe Grüße Erle P.S. Ich bin übrigens sicher, dass diese jetztigen Schluckbeschwerden auch psychischer Natur sein können. Kann es nicht sein, dass er sich innerlich wehrt und in ein friedlicheres Dasein möchte??????? |
#5
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AW: Es sieht nicht gut aus ...
Beim Lesen deiner Berichte über deinen Freund, Thomue, habe ich schon eher gedacht, so möchte ich nicht mehr behandelt werden. Dass sage ich über die Zukunft, was ich sage, wenn ich dann irgendwann in dieser Zukunft bin (ich habe aber auch die Hoffnung,dass meine Zukunft anders aussieht), das weiß ich heute nicht.
Zu den Schluckbeschwerden: ich selbst bekomme manchmal nichts hinunter weder Essen noch Trinken, ich bin dann sozusagen hinter dem Brustbein zu. Versuche ich es dann trotzdem, kommt es sofort wieder raus, später kann ich dann wieder essen oder trinken. Ich habe definitiv keine besondere Verengung der restlichen Speiseröhre, von daher geht es also. Ich denke, das sind Verkrampfungen o.ä. im Bereich des Narbengewebes, die, aus welchen Gründen auch immer, zwischendurch auftreten. Deinem Freund und seinen Angehörigen wünsche ich die Kraft das alles durchzustehen. Irmgard05 Eine Ergänzung zu den Schluckbeschwerden. Der Onkologe(Internist) hat mir das so erklärt( seine Handbewegungen kann ich leider nicht zeigen): Magen und Speiseröhre haben im Verdauungssystem unterschiedliche Aufgaben, die auch zu unterschiedlichen Bewegungen der unwillkürlichen Muskulatur führen. Wenn jetzt der Magen sozusagen die Aufgabe der Speiseröhre übernehmen soll, passen seine Bewegungen und die der Speiseröhre eben manchmal nicht zusammen bzw. können auch gegeneinander arbeiten. Zu dem fehlt der Verschluss zwischen Magen und Speiseröhre. Ich hoffe ich habe das einigermaßen richtig wiedergegeben. Grüße Irmgard Geändert von irmgard05 (06.12.2006 um 09:38 Uhr) |
#6
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AW: Es sieht nicht gut aus ...
Lieber Thomue,
ich kann mich Erle und Irmgard05 nur anschließen - Ihr Freund sollte das Gefühl haben dürfen, loszulassen wenn er es möchte (bzw. wenn er einfach nicht mehr kann). Vielleicht sollten Sie es ihm auch so sagen, dass ok ist, wenn er nicht mehr will oder kann; ich denke, seine Eltern können das nicht. Ich wünsche Ihrem Freund, seiner Familie und auch Ihnen für die kommende Zeit viel Kraft. Karotte |
#7
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AW: Es sieht nicht gut aus ...
Puuh, das muss ich erstmal sacken lassen.
Mein Herz ist zweigespalten. Das ist nicht ritterlich, aber die Wahrheit. So unfassbar es sich für Euch anhören muss aber ich kann die Eltern sogar verstehen. Getrieben vom berühmten Mut der Verzweiflung, drücken Sie Ihren Sohnemann in jeden, noch so irrationalen Therapieansatz. ("Komm', lass uns das noch probieren ....") Und so sehr ich fühle und weiss wie unglaublich falsch das ist, wüsste ich nicht, ob ich bei meinem eigenen Sohn nicht ähnlich verfahren würde. Ob ich nicht den gleichen Fehler begehen würde. Ob ich nicht ähnlich egozentrisch handeln würde. Das eigene Kind sterben zu sehen, muss die ultimative Höchststrafe sein. Ich würde gerne beiden "Parteien" helfen, da beide Hilfe verdient und bitter nötig haben. Ich weiss aber nicht wie. Ín Wirklichkeit habe ich noch nicht einmal eine schlüssige Idee. Warum müssen wunderbare Menschen mit diesem riesigen Eimer, gefüllt mit brauner, klebriger und übelriechender Masse konfrontiert werden? So, das Bett ruft mich. Irgendeine fiese Grippe hat mich erwischt und meine Knochen schmerzen wie nichts Gutes. (Was sich in Anbetracht der hier besprochenen Krankheiten und Schicksale, geradezu zynisch und erbärmlich anhören muss ... <sorry>) Liebe Grüße, thomue. |
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