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  #1  
Alt 16.11.2006, 15:46
marina01 marina01 ist offline
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Registriert seit: 10.11.2006
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Standard AW: Lebermetastasen nach Dickdarm-Ca.

Danke Euch allen für die Antworten.

Heute ist ein komischer Tag. Schwiemu will überhaupt nicht wachwerden. Schläft richtig fest. Wie habt Ihr das gemacht. Habt Ihr Eure Lieben geweckt, um zu essen und Medikamente zu geben? Ich hab sie jetzt erstmal schlafen lassen. Ich hoffe, daß wir morgen endlich das Pflegebett bekommen, dann kann man sich ganz anders um sie kümmern. Jetzt im Schlafzimmer ist alles so beengt, da kann man sich schlecht mal dazusetzen. Im Wohnzimmer, wo das Pflegebett hinsoll, ist alles viel freundlicher.

Ich habe den stillen Verdacht, daß sie das Essen verweigert um die ganze SAche zu beschleunigen. Heute hat sie außer Kaffee und Wasser noch nichts zu sich genommen. Oder hat sie einfach keine Appetit? Was macht man dann? Zwangsernähren? Aber sie hat eine Patientenverfügung, daß sie keine lebensverlängernden Maßnahmen möchte. Es ist alles nicht so einfach. Mein Mann und Schwiegervater halten sich da so ziemlich raus, nach dem Motto "du machst das schon". Sind Männer in dieser Beziehung hilfloser?
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  #2  
Alt 17.11.2006, 08:21
marina01 marina01 ist offline
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Registriert seit: 10.11.2006
Beiträge: 8
Standard AW: Lebermetastasen nach Dickdarm-Ca.

Hallo Werner,

meine Schwiegermutter ist nicht im Krankenhaus, sondern hier zu Hause. Daher bekommt sie auch keine Infusion. Die Hausärztin war grad am Dienstag da. Trinken tut sie eigentlich genug, aber halt nur Wasser und Kaffee, aber nichts nahrhaftes. Beim Fresubin-Becher tut sie immer nur so, als wenn sie trinkt. Gestern sagte ich zu ihr: "Du trinkst ja gar nicht richtig." Worauf sie meinte: "Will ich auch nicht." (beim Fresubin). Auf die Frage, ob sie mal etwas anderes möchte, verneinte sie. Auch wird sie so langsam immer wunderlicher. Sieht Sachen, die gar nicht da sind und wird ein wenig bockig. Was man sonst gar nicht von ihr kennt. Die Ärztin meinte, daß könnte von den Giftstoffen der Leber kommen, die auch aufs Gehirn gehen.
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  #3  
Alt 21.11.2006, 00:23
marina01 marina01 ist offline
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Registriert seit: 10.11.2006
Beiträge: 8
Standard AW: Lebermetastasen nach Dickdarm-Ca.

Sie hat es geschafft und ist heute nachmittag eingeschlafen. Es war schlimm. Zum Schluß hat sie sich wohl noch einmal richtig gegen den nahenden Tod aufgebäumt. Sie hatte wie einen Krampf zum Schluß. Ich hab ihr dann noch ein wenig Morphium gespritzt, sodaß sie friedlich einschlafen konnte.

Ich fasse es immer noch nicht. Zwei Stunden vorher war die Ärztin noch bei ihr und es war nicht erkennbar, daß es so schnell zu Ende gehen würde. Sie meinte auch, mit dem Morphium spritzen könnten wir noch warten, es wäre noch nicht so schlimm. Ich bin fix und alle. Die ganze letzte Nacht habe ich an ihrem Bett gewacht, weil sie schon immer Schaum spuckte. Heute vormittag war sie wieder ganz friedlich. U nd dann plötztlich dies heftige Ende. Nun ist sie aber von allen Qualen erlöst.
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  #4  
Alt 21.11.2006, 06:51
silverlady silverlady ist offline
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Beiträge: 1.974
Standard AW: Lebermetastasen nach Dickdarm-Ca.

liebe Marina
es tut mir unendlich leid.
Wieder einmal hat der Krebs gesiegt.
ein stiller Gruß

silverlady
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  #5  
Alt 21.11.2006, 12:47
Robert32 Robert32 ist offline
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Beiträge: 123
Standard AW: Lebermetastasen nach Dickdarm-Ca.

Auch wenn wir Betroffene irgendwie Zeit haben uns vorzubereiten, kommt
das Ende doch überraschend.

Wenn Du darüber reden willst, findest Du sicher hier ein offenes Ohr und auch Unterstützung.

Ich wünsche euch viel Kraft.
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  #6  
Alt 24.11.2006, 22:56
marina01 marina01 ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Lebermetastasen nach Dickdarm-Ca.

Heute haben wir noch einmal Abschied von Schwiegermutter genommen. Wir durften sie uns noch einmal ansehen. Anfänglich war ja ein wenig Angst da, aber wir haben es nicht bereut. Im Vergleich zu Montag, wo sie gestorben ist, sah sie heute so friedlich und entspannt aus, als wenn sie schliefe. Vor allem meinem Schwiegervater hat es gutgetan, sie so noch einmal zu sehen. So fiel ihm der Abschied doch ein wenig leichter.

Was mich im Moment sehr beschäftigt ist, daß weder mein Mann noch seine Schwester irgendeine Trauerreaktion zeigen. Mein Mann sagt, so sei nun mal der Lauf der Lebens. Sie war 80 Jahre alt und da geht nun mal ein Leben zu Ende. Er ist ein Typ, der noch nie gut Gefühle zeigen konnte, aber ich dachte, in so einem Fall käme doch mal was. Oder der große Knall kommt noch. Vielleicht am Dienstag bei der Beerdigung. Habt ihr auch schon mal so etwas erlebt?
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