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  #1  
Alt 18.10.2006, 11:33
Die Dannny Die Dannny ist offline
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Registriert seit: 18.10.2006
Ort: HSK
Beiträge: 3
Standard AW: Jung und Krebs

Hi Nicole,
ist doch echt erstaunlich wie viele junge Leute sich mit dieser Krankheit auseinandersetzten müssen. Ich bin 27 und bekam letztes Jahr den Befund Brustkrebs. Amputation und Chemo habe ich geschafft und nun gibts Antikörper. Ich denke nicht so oft über dieses Schicksal nach, da mich meine zwei Kinder 4+1 sehr ablenken, was mich andererseits sehr beunruhigt, da sie noch so klein sind und ich nicht weiß was noch kommen wird, zudem mein Mann selbst vor einem halben Jahr eine Lungentransplantation bekommen hat. Irgendwie müssen wir da alle stark sein. Du kannst mir gern zurückschreiben wenn du möchtest.
LG
Danny
  #2  
Alt 18.10.2006, 21:48
Dani1 Dani1 ist offline
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Registriert seit: 02.02.2005
Beiträge: 12
Standard AW: Jung und Krebs

Hallo liebe Nicole,

vielleicht bin ich mittlerweile zu alt für dieses Forum, aber wer weiß....

Ich bekam vor 3 jahren (32 Jahre) die Diagnose Mammakarzinom. Mittlerweile war ich schon zum 2. mal erkrankt. Nach der 2. Diagnose kam man auf die Idee, dass die ganze Sache vielleicht mit einem genetischen Defekt im Zusammenhang steht. (von der väterlichen Linie ging Ovarialkarzinom mehrfach aus) Und Eierstock- u. Brustkrebs passt zusammmen.

Mommentan werde ich genetisch untersucht. (BRCA 1 oder 2) Wie sieht es denn in Deiner Familie aus? Gibt es dort Häufungen?

Ich habe nun auch Bestrahlungen und Chemos hinter mir und es ist nicht leicht, damit klar zu kommen, aber bitte gib nicht auf!!!

Wie ist denn Deine Tumorklassifikation? Je eher der Krebs erkannt wird, umso besser die Heilungschancen. Sagt man jedenfalls so. Ich weiß, dass es schlimm ist, wenn man noch so jung ist. Aber man weiß nie, wie es am Ende ausgeht, Egal wie jung man noch ist...

Ich versuche mich abzulenken. Treffe mich mit Freunden und wenn ich mies drauf bin, lese ich oder versuche etwas zu unternehmen. Ich habe auch eine Tochter, die Angst hat mich zu verlieren. Aber ich versuche, den Alltag so gut es geht zu meistern.


L.G. Daniela
  #3  
Alt 22.10.2006, 15:20
VitoD VitoD ist offline
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Registriert seit: 22.10.2006
Beiträge: 3
Standard AW: Jung und Krebs

Hallo Nicole,

ich kann genau nachfühlen was in dir vorgehen muss. Man fragt sich in dem Alter schon: Warum gerade ich??? Das deine Arbeitskollegen so wenig Verständnis für deine Situation und so wenig Feingefühl besessen haben ist einfach unverständlich. Ich weiss einfach nicht was in solchen Menschen vorgeht.

Bei mir wurde mit 23 Hodenkrebs festgestellt und ich war die ersten Tage natürlich völlig fertig, vor allem weil es mehr schmerzte die Familie in Angst und Tränen zu sehen. Das ist das schlimmste. Ich konnte mich immer aussprechen wenn ich wollte, aber die meißte Zeit habe ich einfach nur versucht zu lachen, um es meiner Familie und Freunden zu erleichtern. Das Thema Brustkrebs wurde in den letzten Jahren ja sozusagen mehr und mehr Gesellschaftsfähig, weil die Aufklärung hier zugenommen hat. Dennoch gibt es wie in deinem Beispiel immer wieder Menschen die gelinde gesagt einfach nicht wissen, worauf es im Leben ankommt. Bei Hodenkrebs sieht das, meiner Erfahrung nach, schon wieder anders aus. Hier gibt es kaum Aufklärung in der Bevölkerung. Wenn ich mal auf meine Krankheit zu sprechen komme, dann sage ich immer nur ganz unverbindlich das ich "Krebs" hatte und jetzt seit fast 2 Jahren in der Nachsorge und zu 99% geheilt bin. Die Aufklärung ist SO niedrig, dass ich immer wieder mit den gleichen Fragen konfrontiert wurde, wenn ich gesagt hatte, welchen Krebs genau ich denn hatte. Bist du jetzt impotent? Kannst du noch Kinder kriegen? Funktioniert noch alles? Diese Fragen sind ermüdend und es ist frustrierend, sich auch noch erklären zu müssen, obwohl immer noch alles ganz normal funktioniert wie es soll.

Mittlerweile habe ich gelernt damit zu leben. Ich weiss wer ich bin, was ich durchgemacht habe und kann es den anderen nicht übel nehmen, wenn sie mit Unsicherheit und teilweise Abneigung reagieren. Der Mensch blendet halt am liebsten so lange alles Negative aus, bis er denn mal selber betroffen ist. Man darf nur nie sein Lachen verlieren und sollte immer positiv nach vorne blicken, selbst wenn es schwer fällt und die Umgebung es einem nicht leicht macht. Ich weiss worauf es im Leben ankommt.

Gib die Hoffnung nie auf Nicole Es wird immer voran gehen.

Liebe Grüße
Vito

Geändert von VitoD (22.10.2006 um 15:22 Uhr)
  #4  
Alt 25.10.2006, 00:38
Anja79 Anja79 ist offline
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Registriert seit: 25.10.2006
Ort: Sachsen
Beiträge: 3
Standard AW: Jung und Krebs

Hallo,

ich bin erst vor kurzem auf dieses Forum gestoßen. Auch wenn es jetzt blöd klingt, ich bin fast erleichtert so viele "Gleichbetroffene" zu finden.

Ich bin 27 und habe im Februar diesen Jahres die Diagnose Mammakarzinom erhalten. Das war ein Schock. Am meisten hat mich bedrückt, dass ich, egal zu welchem Arzt ich ging, stets die Jüngste war. Es schien mir so, als ob Krebs eigentlich nicht für Jüngere bestimmt schien und nur ich die große Ausnahme mache.

Ich finde es toll, hier endlich mal mit Jüngeren über dieses Thema zu sprechen.

LG Anja
  #5  
Alt 27.10.2006, 12:46
Anja79 Anja79 ist offline
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Registriert seit: 25.10.2006
Ort: Sachsen
Beiträge: 3
Standard AW: Jung und Krebs

Hallo Nicole,

auch für meine Frauenärztin selbst war ich die erste in ihrer Praxis, die so jung an Brustkrebs erkrankte. Im Hinblick auf die Ärzte kann auch nicht klagen. ICh habe wirklich das Gefühl, dass sie alles tun, um dies zu einem guten Ende zu bringen. Zur Zeit bin ich in der Strahlentherapie. Vorher bekam ich seit März Chemotherapie. Zum Glück habe ich alles gut verkraftet. Hatte zum Glück kaum Nebenwirkungen. Naja, bis auf die Haare.
Was mir persönlich sehr zu schaffen macht, ist der Umstand, dass mein Freund und ich gerade mitten in der Familienplanung waren und dies jetzt erstmal auf Eis gelegt ist. Es war so, als ob dir jemand dieses Glück nicht gönnen wollte. Zum Glück hatte ich das alles verdrängt und mir gesagt, es ist nicht aller Tage Abend und dann wirds halt paar Jahre später. Aber am Wochenende hat eine gute Freundin uns eröffnet, dass sie im Mai was Kleines erwartet. Da brechen die Wunden wieder auf und du fragst dich, warum ausgerechnet ich und warum jetzt.

Aber ich habe ja auch gelesen, dass es dich viel härter getroffen hat als mich. Vor allem das Gebehren deiner Arbeitskollegen ist ja unter aller Würde. Wenn dann solche Belastungen noch dazu kommen, dann ziehe ich den Hut vor dir. Lass dich nicht unter kriegen, von nix und niemanden.

LG Anja
  #6  
Alt 28.10.2006, 12:23
VitoD VitoD ist offline
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Registriert seit: 22.10.2006
Beiträge: 3
Standard AW: Jung und Krebs

So wie es aussieht scheint dein Freund ja zu dir zu stehen Anja, darum denke ich mal, dass es mit dem Kinderwunsch bestimmt noch klappen wird

Die "Hilflosigkeit" die du ansprichst Nicole, ist leider kein Problem das auf Männer beschränkt ist. Meine Freundin hat es leider nicht verkraftet und wir haben uns ein paar Monate nach meiner letzten OP im "guten" getrennt. Klar war ich traurig, aber ich konnte ihr keine Vorwürfe machen, denn es ist nunmal eine schwere Situation (und wir waren auch noch nicht sehr lange zusammen). Ich habe danach natürlich wieder einige male versucht Beziehungen aufzubauen, aber bisher hat es nicht geklappt. Die erste Zeit verheimlicht und erfindet man natürlich (in Bezug auf die großen Narben z.B), man will ja einen möglichen Partner nicht gleich vergraueln, aber ich fühle mich dabei einfach schlecht. Ich bin kein Mensch der SO ein wichtiges Thema ewig verheimlichen kann. Ich habe irgendwann versucht es so schonend wie möglich zu erklären und auch, dass ich laut der Ärzte zu 99% geheilt bin, aber der Schock sitzt dann meist zu tief. Zumal bei mir hinzukommt, dass bei mir zwar alles weiterhin ganz normal "funktioniert" und ich sexuell nicht eingeschränkt bin, aber die Qualität meiner Spermien nicht so gut ist und der Kinderwunsch auf normalem wege schwer zu erfüllen sein wird. Ich habe deshalb Sperma einfrieren lassen, was mich 300€ im Jahr kostet, die Krankenkasse zahlt das nicht Dabei wurde mir dieser Schritt ausdrücklich vom Krankenhaus empfohlen, da bei meiner zweiten OP das Risiko bestand, dass ich komplett Zeugungsunfähig werde (Verlust der Ejakulation durch Verletzung des dafür zuständigen Nervensystems während der OP) Ist zum Glück nicht passiert.

Davor hatte ich auch am meisten Angst, das hätte mich glaube ich komplett fertig gemacht. Manchmal habe ich auch wirklich Tage wo ich frustriert bin und mich frage, warum es mich gerade treffen musste. Das ist fast wie ein 6'er im Lotto, weil Hodenkrebs so selten ist. Etwa 7 von 100.000 Männern im Jahr bekommen ihn. Finde ich schon ziemlich krass.

Was solls, so ist das Leben nunmal. Irgendwann klappts vielleicht alles, denn ich hab mir schon immer gewünscht irgendwann drei Kinder zu haben

LG
Vito
  #7  
Alt 31.10.2006, 09:17
Benutzerbild von C.Wittmann
C.Wittmann C.Wittmann ist offline
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Registriert seit: 01.07.2006
Ort: Nähe Nürnberg
Beiträge: 144
Standard AW: Jung und Krebs

Liebe Nicole,

eigentlich bin ich für dieses Forum zu alt aber ich möchte Dir trotzdem ein wenig mut machen.

Auch ich hatte Krebs und bekam 4 Zyklen Chemo.
Danach war für ein Jahr alles in Butter und ich hatte endlich Hoffnung dass alles überstanden ist.
War nicht so ... mein Tumormaker ist gestiegen und ich wurde an der Lunge operiert. 3 Metastasen wurden entfernt. Anschließend wieder Chemo. Nochmal durch die Hölle

Die letzte war im Juni und momentan ist auf dem CT nichts mehr sichtbar.
Die Angst bleibt natürlich. Schätze mal die begleitet uns ein Leben lang !!

Schön dass Du durch Deine Familie so einen Rückhalt hast. Tut verdammt gut, gell und dass Du nicht aufgibst und Dich durchboxt finde ich klasse. Das müssen wir auch. Kämpfen und uns nicht unterkriegen lassen.

Gruß, Claudia
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