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  #1  
Alt 07.10.2006, 16:23
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elanamarie elanamarie ist offline
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Standard AW: Aufgeben gibts nicht . . . . . . Oder ?

Liebe Ines,
vielen Dank für deine Antwort. Du hast recht, hier zu schreiben, mich zu zeigen, euch zu lesen und sogar manchesmal zu spüren, betrachte ich als große Bereicherung meines Lebens. Ich habe hier das Gefühl auf wirkliche Menschen und wirkliche Menschlichkeit zu treffen. Und daß tut mir ungeheuer gut.Bezüglich Chat: erst kam ich nicht rein, doch dank schneller Hilfe, war das gestern erledigt. Ich war dann mal schnell im Chat und du hast recht, war für mich als absoluter Internetneuling, erst mal alles durcheinander und zu schnell, außerdem waren alle so lustig drauf, da wollte ich nicht die Stimmung verderben . Werd mich aber sicher noch mal einloggen, so schnell geb ich nicht auf. Du schreibst ich soll nicht aufgeben, auch wenn es nur noch ein Fünktschen Hoffnung gibt.Aber was, wenn das Fünkchen einfach zu teuer ist? Ich glaub das zu beantworten mach ich nen neuen Brief auf, weil mich ja auch einige von euch gefragt haben, wie es mir geht.
Ich danke dir noch mal sehr für dein Interesse an mir. Das tut gut.
Ganz liebe Grüße Martina
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  #2  
Alt 07.10.2006, 17:10
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elanamarie elanamarie ist offline
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Standard AW: Aufgeben gibts nicht . . . . . . Oder ?

Wie es mir geht ?
Körperlich:
Ich nehme ab und hab selten Appetit. Die Schmerzen im Bauchraum hab ich mit dem Schmerzmittel noch ganz gut im Griff. Sei ca. 1 1/2 Wochen starke Rückenschmerzen, linksseitig. Die komplette linke Seite tut weh. insbesondere kurz über den Nieren. Manchmal spür ich ihn gar nicht, dann wieder ziehmlich heftig und dauerhaft, dann ist er plötzlich, kurz,so schlimm, als würde mit jemand in den Rücken stechen. Wenn ich auf die Rippen drücke tut es auch weh. Das wird zwar alles nächste Woche im CT abgeklärt, würde aber schon gerne von euch wissen, ob diese Rückenschmerzen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs üblich sind, oder wo sie herkommen. Ehrlich, ich glaube nicht, dass ich mir da nen Muskel gezehrt habe.
Die Metastase in der Lunge macht außer Husten auch noch keine Beschwerden.
Ansonsten bin ich noch sehr fit. Nein, so paradox wie das klingt ich sehe aus wie das blühende Leben. Das macht es glaube ich meinem Umfeld auch so schwer die Tatsachen hinzunehmen.
Psychisch:
Seid der Diagnose "rezidiv" , bin ich wie betäubt, andererseits denke ich total viel.
Ich gehe sehr offen mit meiner Krankheit, dem Sterben, sowie dem Tod um. Ich zwinge meine Lieben, meine Umwelt durch meine Offenheit geradezu, sich damit auseinanderzusetzen. (Ist das richtig?)
Ich weiß ganz genau, was ich nicht will und werde dies, auch zu verhindern wissen. (Ist das richtig?)
Ich werde keine Chemotherapie mehr machen! Diese würde mein Leben zwar evt. verlängern (Mein Onkologe sagte, " wir reden hier von Monaten"). Doch, zu welchem Preis. Ich weiß das, es würde mir sofort wieder schlecht gehen. Meine Lebensqualität wäre dann auf einen Schlag hin. Ne Danke. (Ist das richtig?) Ach ich weiß einfach nicht. Alles so durcheinander hier in meinem Kopf. Es gibt nun sicher Menschen die sagen werden, ich hätte aufgegeben. Das sehe ich nicht so, ich denke, ich entscheide mich für das Leben.
Uff, schon wieder ein Roman, aber wie gut das tut.
Ich nehm euch virtuell in den Arm,
Eure fast durchgedrehte Martina
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  #3  
Alt 07.10.2006, 19:45
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Fides Fides ist offline
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Standard AW: Aufgeben gibts nicht . . . . . . Oder ?

Liebe Martina,

es gefällt mir wie offen Du mit Deiner Erkrankung und den Prognosen umgehst. Meine Mutter ist vor 2 Wochen aufgrund derselben Diagnose operiert worden und das Anfangsstadium stellte sich leider als fortgeschritten heraus. Das nur kurz zu meinem Hintergrund.

Dein Weg ist lang und schmerzlich gewesen. Da kann ich nur ungläubig den Kopf schütteln über soviel medizinischen Unverstand und mitmenschliches Unverständnis. Es ist ärgerlich, macht wütend, doch es ändert nichts an Deiner jetzigen Lage. Leider.

Zitat:
Wenn ich auf die Rippen drücke tut es auch weh. Das wird zwar alles nächste Woche im CT abgeklärt, würde aber schon gerne von euch wissen, ob diese Rückenschmerzen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs üblich sind, oder wo sie herkommen.
Auf die Entfernung kann man das schwer sagen und Ferndiagnosen sind nicht statthaft. Dennoch möchte ich dazu etwas sagen. Üblich sind solche Schmerzen sicher nicht. Da Du bereits eine Lungenmetastase hast, kann es möglich sein, dass es weitere gibt. Doch wirklich abklären, kann man das nur per CT. Könnte ja auch sein, dass es vom ungünstig Liegen kommt oder von einer Untersuchung?!

Zitat:
Ansonsten bin ich noch sehr fit. Nein, so paradox wie das klingt ich sehe aus wie das blühende Leben. Das macht es glaube ich meinem Umfeld auch so schwer die Tatsachen hinzunehmen.
Es schützt sie vor der Wahrheit, oder? Aber es macht es Dir sicher auch schwerer, adäquate Hilfe zu bekommen (siehe Schmerzmittel).

Zitat:
Ich gehe sehr offen mit meiner Krankheit, dem Sterben, sowie dem Tod um. Ich zwinge meine Lieben, meine Umwelt durch meine Offenheit geradezu, sich damit auseinanderzusetzen. (Ist das richtig?)
Ich finde es gold richtig.

Zitat:
Ich weiß ganz genau, was ich nicht will und werde dies, auch zu verhindern wissen. (Ist das richtig?)
JA! Es ist Dein Leben!

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Du keine Chemo mehr willst. Frag Deine Ärzte, wenn sie Dir so etwas vorschlagen, ob sie an Deiner Stelle eine Chemo machen würden und schau ihnen dabei in die Augen.
Der Arzt meiner Mutter hat ganz offen gesagt, dass die Erfahrungswerte mit Chemo bei Bauchspeicheldrüsenkrebs so sind, dass es wenig erfolgversprechend ist. Man weiß über diese Art Krebs noch viel zu wenig. Und auch bei jeder anderen Krebsart ist Chemo wie mit Kanonen auf Spatzen schießen.

Eine Bekannte mit Brustkrebs hat am Ende jegliche Chemo verweigert, weil sie damit keinerlei Lebensqualität mehr hatte. Sie wußte, daß sie sterben mußte. Doch sie wollte wenigstens die Zeit, die ihr verblieb noch leben und sich nicht durch die Nebenwirkungen durchquälen. Sie hatte ab dieser Entscheidung noch eine sehr schöne Zeit und es ging ihr auch psychisch damit sehr gut.

Zitat:
Alles so durcheinander hier in meinem Kopf. Es gibt nun sicher Menschen die sagen werden, ich hätte aufgegeben. Das sehe ich nicht so, ich denke, ich entscheide mich für das Leben.
Ja, das sehe ich auch so.

Alles Gute für Dich & liebe Grüße,
Carola
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  #4  
Alt 07.10.2006, 21:04
ciangi ciangi ist offline
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Standard AW: Aufgeben gibts nicht . . . . . . Oder ?

hallo martina,

ich schließe mich carola in allen punkten an, ohne jede einschränkung. besser hätte ich es auch nicht formulieren können. es ist dein leben. du allein entscheidest, ob und wie eine behandlung durchgeführt wird. du allein mußt mit den konsequenzen leben, ob so oder so.du allein bist wichtig!!!! und nur du hast das sagen. ich bin gott sei dank nicht in deiner lage, aber ich glaube, ich hätte nicht so viel mut wie du. ich glaube, ich würde nach dem letzten strohhalm greifen, um nur ja nicht so bald sterben zu müssen. aber du hast vollkommen recht: lieber auf die chemo verzichten und dafür noch eine zeitlang echte lebensqualität erhalten. ich find deine entscheidug sehr, sehr mutig, martina. und nur du alleine weißt, ob es für dich gut oder schlecht ist. nur du allein. ich wünsche dir jedenfalls von ganzem herzen, dass du das richtige tust.und nur das, was auch für dich richtig ist. es gibt manchmal entscheidungen, die ein leben verändern können, triff die richtige!!!!!!!!
alles liebe und sei geknuddelt

monika
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  #5  
Alt 07.10.2006, 21:35
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Fides Fides ist offline
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Beiträge: 25
Standard AW: Aufgeben gibts nicht . . . . . . Oder ?

Hallo monika

Zitat:
ich glaube, ich würde nach dem letzten strohhalm greifen, um nur ja nicht so bald sterben zu müssen.
Ob dieser Strohhalm Dir helfen würde, länger zu leben, ist im Falle einer Chemotherapie bei BDSK mehr als unsicher.

Liebe Grüße
Carola
__________________
Nicht dem Leben mehr Tage,
sondern den Tagen
mehr Leben geben.

Indisches Sprichwort
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  #6  
Alt 07.10.2006, 22:41
pfinzi
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Standard AW: Aufgeben gibts nicht . . . . . . Oder ?

Liebe Martina,

danke für Deine lieben Worte.

@Carola, 100 Punkte für Deinen Beitrag.

Ich kann auch Inez nur beipflilchten, Martina, schreib Dir von der Seele, was Dich bedrückt, was Dich bewegt, Du kannst hier wirklich eine Unterstützung (und Hilfe) erfahren (aber hast Du ja wahrscheinlich schon selbst erkannt).

Zu Dir, wie von Carola und Inez bereits ausführlichst dargestellt, dennoch auch "mein Senf" dazu, DU BIST DER BOSS, DU ENTSCHEIDEST!

Ich wünsche Dir eine so angenehme Zeit wie möglich, ich melde mich wieder sobald ich wieder etwas mehr Zeit habe (ab nä. Woche).

MAchs gut, schönen Sonntag.
Viele liebe Grüsse
Frank
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  #7  
Alt 08.10.2006, 00:16
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elanamarie elanamarie ist offline
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Standard AW: Aufgeben gibts nicht . . . . . . Oder ?

Hallo ihr lieben,
habe gerade eure Worte gelesen und jetzt sitzt ich hier und heule.
Danke euch allen. Ihr habt keine Ahnung wie gut ihr mir tut.
Melde mich morgen wieder.
Ich schick euch allen eine große Portion positive Energie.
Martina
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