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  #1  
Alt 19.09.2006, 20:55
La Luna La Luna ist offline
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Standard AW: Mut


War heute beim Arzt meiner Mutter. Ich hab ohne ihr Wissen einen Termin ausgemacht (ich habe eine Patientenverfügung) und wollte endlich Klarheit. Es ist so übel. Der Tumor liegt um die Luftröhre und drück sie zu und es sind in beiden Lungenflügeln Metastasen. Er meint, daß sie sehr, sehr krank ist, sprich unheilbar. War mir klar, nur wollte ich es natürlich nicht hören - oder vielleicht doch . Es war doch bis jetzt immer noch die hoffnung da, vor allem da ein Arzt von Remission sprach und nichts von den Metas sagte. Am 5. 10 soll die 4. Chemo stattfinden und dann hat sie auch schon einen Termin für die Bestrahlung.
Langsam fängt ihr Körper an zu reagieren. Sie hat eine Venenentzündung, die nicht heilt, Ausschlag an den Beinen und wird sehr launisch. Ich bin im Moment so fertig und ich könnte nur Es kommen die typischen Fragen, warum, warum, warum meine Mama. Sie ist für mich mein Leben, ich brauch sie doch noch??

Ina
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  #2  
Alt 20.09.2006, 09:58
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MichaelaBs MichaelaBs ist offline
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Standard AW: Mut

Liebe Ina,
so viele aufs und abs in den letzten Tagen, da ist es klar, dass Deine Nerven langsam blank liegen. Mir ginge es aber genauso, je besser ich informiert bin, desto besser kann ich mich auf was einstellen. Das klingt so einfach und ist doch mit so viel Herzklopfen, Angst, Pulsrasen und Traurigkeit verbunden.
Ich denke ganz viel an Euch und wünsche Dir Kraft und Stärke, Dich um Deine Mutter und um Deine Familie zu kümmern.

Du schreibst von einer Venenentzündung, daraus entnehme ich, dass Deine Ma keinen Port hat? Je nachdem, was demnächst an Chemo geplant ist, sollte vielleicht über eine Portimplantation gesprochen werden.
Wie sieht es aus mit Tarceva, der Tablette gegen Bc? Ich weiss, sie wird erst als letzte Möglichkeit ins Spiel gebracht, soll aber oft sehr gute Wirkung erzielen, allerdings auch mit Begleiterscheinungen. Hier gibt es diverse Threads in denen darüber geschrieben wurde, vielleicht kommt das für Euch in Betracht? Da Du die Patientenverfügung hast, könntest Du mit dem Arzt darüber sprechen.

Vom Launischen und Zickigen lese ich jetzt hier öfter, so schwer es fällt, sage Dir immer, Mama hat einfach auch Angst, wie es für sie weiter geht, Frust, dass ihr dies widerfährt, Trauer, die Enkelkinder nicht mehr heranwachsen zu sehen. Kurz, die Gefühle der Kranken und der Angehörigen liegen nicht so weit auseinander, fördert aber beim "Gesunden" vielleicht das Verständnis.

Ich schicke Dir eine feste Umarmung
Michaela

Geändert von MichaelaBs (20.09.2006 um 10:01 Uhr)
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  #3  
Alt 20.09.2006, 15:32
La Luna La Luna ist offline
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Standard AW: Mut

tHi Michaela

Merci. Ich schreib bei anderen ab und zu rein, daß man hier Trost und Hoffnung wieder bekommt und das stimmt auch.
Der Arzt meinte zu mir, daß sie (die Ärzte) in dem Moment relativ einfach haben im Gegensatz zu den Angehörigen. Die Begleitung eines Krebspatienten von den Angehörigen und Freunden usw. ist das Wichtigste, nur kostet das unheimlich Kraft. Er hat mir auch angeboten, daß, wenn ich Hilfe bräuchte, ich jederzeit kommen könnte. Fand ich ja lieb. Jetzt bin ich aber leider der totale Gefühlsmensch, versteck aber meine Tränen und alles andere in mir drin und bin nach außen stark, also dauert es sicher sehr lang, bis ich um Hilfe bitte. Im Moment genieß ich manchmal die Anonymität und daß ich schreiben kann ohne daß jemand weiß, wer da eigentlich dahinter steckt - so fließt auch manche Träne.
Ich hab meine Mama mal auf einen Port angesprochen, aber sie hat es total abgelehnt und sie hat natürlich die Entscheidung. Ich warte eigentlich auf den Moment, wo die Chemo richtig zuschlägt und sie richtig körperlich reagiert. Bis jetzt war noch alles recht harmlos. Der Arzt meinte auch, daß dieser Punkt irgendwann käme, wahrscheinlich spätestens wenn sie Bestrahlung bekommt.

Ich hab sie so lieb und ich werde immer für sie da sein. Das ist das Wenigste, was ich für sie tun kann. Nur macht mich alles so traurig

Irgendwie schreib ich recht wirr, entschuldigt

Ina
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  #4  
Alt 01.10.2006, 23:07
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Liebe Ina,
alles Gute für deine Mutter am 05.10.!
Ich drücke die Daumen und denke an Euch

Herzliche Grüße
Michaela
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  #5  
Alt 02.10.2006, 23:24
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Standard AW: Mut

Hi an alle
Ich bin im Moment an einem Punkt, wo ich mir überlege, ob es sinnvoll ist zu schreiben oder nicht. Ich liebe meine Mama über alles. Sie hat mir mein Leben geschenkt, war immer da für mich, egal was kam - ich möchte hier nicht auf Kleinigkeiten eingehen, ansonsten müßten ich einen Roman schreiben.
LG
Ina
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  #6  
Alt 06.10.2006, 22:16
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Standard AW: Mut

Liebe Ina,
wie ist es gelaufen Für Deine Mutter? Ich habe in den letzten Tagen sehr viel an Euch gedacht. Ich möchte einfach, dass Du das weisst.
Ganz herzliche Grüße und in Gedanken eine feste Umarmung
Michaela
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  #7  
Alt 07.10.2006, 12:30
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destiny68 destiny68 ist offline
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Liebe Ina,

wie geht es Dir und Deiner Mama?
Ich denke, wir sind in einer ähnlichen Situation und ich fühle mit Dir.
Bei meiner Mama (65) wurde vor nicht mal 2,5 Wochen aufgrund von leichten Verwirrtheitszuständen und herabhängendem Mundwinkel ein Kopf-CT gemacht: Tumor, Diagnose war Glioblastom.

Am gleichen Abend ist sie noch ins Klinikum gebracht worden. Nach dem Kernspin am nächsten Tag gingen die Ärzte dann von einem Meningeom aus. Montags wurde operiert und dann hieß es auf einmal: Es ist eine Metastase. Freitags erfuhren wir dann, dass es sich bei der Metastase um ein Tochtergeschwulst eines Melanom, also Hautkrebs, handeln soll und man jetzt versuchen müsse, den Primärtumor zu finden.

Den Mittwoch darauf teilte man uns mit, dass es dann vermutlich doch kein Melanom ist, sondern beim Thorax-CT ein Tumor auf der Lunge und eine Metastase auf der Nebenniere gefunden wurde. Man geht jetzt von einem kleinzelligen Bronchialkarzinom aus.

Alle weiteren Untersuchungen (HNO, Augenarzt, Gyn, Magen-Darm-Spiegelung) etc. werden nicht mehr durchgeführt. Meine Ma wurde gestern entlassen und soll nun ab Montag täglich mit einem Krankentransport, also Taxi, die 50 km zur Klinik, um sich einer Kopfbestrahlung zu unterziehen. Angeblich aus Sicherheitsgründen, damit auch nicht feststellbare Metastasen im Kopf "behandelt" werden können.

In dem vorläufigen Arztbericht steht immer noch "Verdacht auf ...", das heißt, sie wissen es nicht genau - und das hat mir der Arzt dann gestern auch gesagt. Weiter werden dort noch weitere Metastasen aufgeführt - auch metastasierende Lymphknoten, die die Trachea ummauern

Meine Ma muss am Montag nach ihrer ersten Bestrahlung auch zur Onkologie, weil mit Chemo angefangen werden soll.

Ich habe entsetzliche Angst und stelle mir auch ständig die Frage, wie man über eine Chemo entscheiden kann, wenn man nicht genau weiß, was es für ein Tumor ist. Ich habe das Gefühl, die Ärzte haben meine Ma schon aufgegeben - so nach dem Motto: Da sind schon so viele Metastasen, dass es eigentlich egal ist, ob der Fleck auf der Lunge nun der Primärtumor oder eine weitere Metastase ist ... Aber wie wollen sie dann wissen, womit sie behandeln müssen. Jeder Tumor schlägt doch auf eine andere Therapie an.

Der Arzt sagte mir gestern, dass meine Ma daran sterben wird und dass das, was sie jetzt tun, nur palliativ ist.

Bin total verzweifelt - vor allem, weil meine Schwester sich quer stellt. Ich habe sie gestern gefragt, ob wir uns nich dringend eine 2. Meinung einholen sollen, denn ich hätte nicht das Gefühl, dass die in Aachen wüssten, was sie machen. Aber sie blaffte mich an, ich solle jetzt meine Ma nicht verrückt machen, denn sie würde sich dort gut aufgehoben fühlen (was ja auch wichtig für ihren seelischen Zustand ist). Aber es geht doch um das Leben meiner Mutter!

Seit gestern hört sich auch die Stimme meiner Ma ganz merkwürdig an - leicht heiser, aber anders, nicht, als wenn sie eine Erkältung hätte. Und ich habe Angst, dass das von den Lymphknoten an der Trachea kommen könnte
Meine Ma weiß nicht alles bzw. versteht das auch zu Zeit alles nicht so. Sie weiß, dass sie Krebs hat, dass es Lungenkrebs ist und eine Metastase an der Nebenniere sitzt. Sie weiß auch, dass jetzt bestrahlt und mit Chemo gearbeitet werden soll. Aber sie hat die Hoffnung, dass alles wieder gut wird, wenn sie das erstmal hinter sich hat ... Aber die Ärzte und Berichte sprechen eine ganz andere Sprache!

Was ist das nur alles für ein Sch....-Spiel!

Ich drücke Euch die Daumen und wünsche Euch viel Kraft. Vielleicht hilft es ja auch schon ein wenig, hier im Forum zu schreiben. Es ist sooo schön, wenn eine liebe Zuschrift kommt und wieder ein wenig Hoffnung am Horizont erscheint.

Lieben Gruß
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