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  #1  
Alt 19.09.2006, 14:04
KarinD KarinD ist offline
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Registriert seit: 08.08.2006
Ort: Odenwald
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Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

Liebe Monika,

es tut weh, einen Menschen, den man liebt so leiden zu sehen. Ich fühle mit Dir, sofern man dies überhaupt kann. Bring Deinem Papa eine Blume aus seinem Garten an sein Bett, damit er sich daran erfreuen kann und Trost und Kraft darin findet. Versuch ihm Mut zu machen, dass er bald wieder in seinen Garten kann, um dann über Unkraut und Sonstiges zu "schimpfen".

Dir wünsche ich von Herzen alles Liebe und Gute, tank ein wenig Kraft auf, damit Du die schweren Zeiten, die ihr durchlebt gut verkraftest.

Viele Grüße,

Karin
__________________
Es ist nicht tot, was ewig ruht -
und nach unbekannten Äonen stirbt vielleicht sogar der Tod!

"Wer kämpft, kann verlieren -
wer nicht kämpft, hat schon verloren!"
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  #2  
Alt 19.09.2006, 17:47
bine_j bine_j ist offline
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Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

liebe monika,
ja, es ist wirklich ganz schlimm einen menschen, den man so sehr liebt
so traurig und schwach zu sehen
um richtig für ihn da sein zu können, muß man sich auch mal eine auszeit nehmen. mach dir deshalb kein schlechtes gewissen, deine ma ist ja bei ihm,so das er nicht alleine ist
meine mutti war nach ihrem letzten krankenhausaufenthalt bei mir und ich konnte immer bei ihr sein.darüber freue ich mich sehr.
für "mich" war es sehr wichtig, denn ich wollte sie nicht einen moment ohne mich wissen, da sie mir immer so sehr vertraut hat und ich ihr, wahrscheinlich, weil ich krankenschwester bin, viel sicherheit gegeben habe.
trotzdem gab es auch momente, wo ich dachte ich kann nicht mehr.
wo ich mir eingestehen mußte ich kann ihr ja gar nicht wirklich helfen...
wo ich am liebsten voller panik weggelaufen wäre, weil ich angst hatte vor dem moment, wo sie sterben würde und ich gar nix dagegen tun könnte........dann hab ich mich hingesetzt, geweint und tief durchgeatmet
und es ging nach einiger zeit wieder besser. die ganze familie war immer da und wir haben das alles zusammen geschafft, für mutti, weil wir sie soooo sehr lieben. leider hab ich die nacht als sie starb den krankenwagen gerufen,
wo sie dann auch in unserer mitte eingeschfafen ist, eigentlich friedlich.
hier hätte sie sich gequelt, weil sie heftige schmerzen bekommen hat und große angst hatte wir hatten keine andere wahl, entweder hier mit schmerzen, oder im krankenhaus ohne schmerzen, aber ebenfalls mit uns zusammen. und das denke ich war das wichtigste, das wir bei ihr waren!

liebe monika, wenn es dir besser geht und du wieder kannst, dann gehe wieder hin zu deinenem lieben papa und stehe ihm bei, das ist der tipp, den ich dir geben kann. er braucht euch alle sehr.......
ewig wirst du darüber "glücklich" sein ihm so für ihn da gewesen zu sein.
es muß doch "toll" sein für unsere lieben, das sie diesen schweren weg nicht alleine gehen müssen und die familie ihnen so beisteht.
das ist wirklich noch alles, was für sie tun können und nicht zuletzt auch für uns. kopf hoch, du schaffst das alles, denn du liebst deinen pa und das alleine wird dir die ganze kraft geben!!!!

ich bin in gedanken bei euch und wünsche euch alles liebe und ganz viel kraft
sabine
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  #3  
Alt 19.09.2006, 18:16
Alannah Alannah ist offline
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Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

Liebe Monika,

ich wünsche dir auch ganz viel Kraft für die kommende Zeit! Es ist wirklich schlimm, einen Menschen verlieren zu müssen, vor allem, wenn man dem Verfall zusehen muß. Wenigstens ist das mit den Schmerzen erstmal gelöst, Schmerzen sollte kein Mensch haben müssen!!

Liebe Grüße
alannah
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  #4  
Alt 19.09.2006, 19:35
ciangi ciangi ist offline
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Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

ihr glaubt nicht, wie gut mir eure worte tun. ich hatte nämlich ein verdammt schlechtes gewissen, weil ich meinen pa 2 tage lang nicht besucht habe. habe zwar angerufen, aber ich konnte einfach nicht hingehen.irgend etwas hat sich einfach gesträubt. aber ich glaube, dass das nun wieder vorbei ist. habe gestern und heute den ganzen nachmittag mit meinem mann und den kindern (10 und 13)verbracht und ein paar stunden gar nicht an meinen papa gedacht,(kommt da schon wieder das gewissen zum vorschein?), und das hat mir schon sehr gut getan. aber morgen früh werde ich gleich zu ihm fahren und ihn mit blumen aus seinem garten überraschen. vielleicht gibt ihm das ein wenig kraft und vielleicht auch wieder ein wenig mut.
ich danke euch allen sehr, dass ihr mich immer mal wieder ein wenig aufmuntert. hoffe sehr, ich kann euch das alles wieder zurückgeben. alles liebe und die besten wünsche

monika
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  #5  
Alt 20.09.2006, 12:49
ciangi ciangi ist offline
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Ort: bayern
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Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

hall ihr lieben,

komme gerade von meinem papa. leider sieht alles nicht sehr gut aus. er liegt im bett, ist zu müde, um im rollstuhl zu sitzen. habe ihm auch eine blume aus seinem garten gebracht. er hat sich so sehr gefreut, dass er gleich zu weinen anfing und hat sich fast eine stunde lang nicht mehr beruhigen können. psychisch ist er halt "auf dem hund". nach langem zureden hat er dann eine beruhigungstablette genommen, dann hat er sich aber schon wieder gefangen. es ist zum verzweifeln. heute sagte er mir, dass er schon sehr gut verstehen könne, dass ich 2 tage nicht da war. :"ich glaube, das zusehen und nicht helfen können ist genau so schlimm wie mein krebs",hat er gesagt. dann hat er mich zu sich herabgezogen und wir haben gemeinsam geweint. und dann hat er gesagt:" sei mir nicht böse, aber ich würde so gerne einschlafen und einfach nicht mehr wach werden". zuerst bin ich furchtbar erschrocken, aber dann habe ich ihm gesagt, dass ich das sehr gur verstehen kann und dass er wegen uns kein schlechtes gewissen haben muss., dass er ohne auf uns rücksicht zu nehmen ganz einfach gehen kann und dass wir ihn auf keinen fall alleine lassen, wenn es so weit ist. ich hoffe nur, dass ich dieses versprechen auch einhalten kann und er wirklich nicht ausgerechnet dann alleine sein muß. es ist einfach alles so schrecklich. jetzt muß ich meine kinder versorgen und dann fahre ich noch mal zu ihm. wie soll das nur weitergehen!
liebe grüße an alle, die mir mit ihren worten immer so sehr weiterhelfen. ihr seid wirklich ein geschenk des himmels!!!

monika
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  #6  
Alt 20.09.2006, 14:30
rundupti rundupti ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

Hallo Cangi es tut mir so leid und es kommen mir die Tränen denn ich mußte bei meinen Bruder das Gleiche erleben. Ich habe ihn auch versprochen ihn nicht alleine gehen zu lassen denn davor hatte er Angst. Ich hatte das Glück die letzten Stunden bei ihn zu sein seine Hand zu halten ihn zu streicheln und ihn zu sagen wie lieb ich ihn habe. Es ist ein gutes Gefühl sein Versprechen eingelöst zu haben obwohl es einen das Herz zerreist.Aber ich weiß er hatt es jetz besser und nicht mehr diese verdammten Schmerzen. Es sind erst 2,5 Monate her aber ich bin noch immer ganz daneben. Am Fr. den 22.9. hat er Geburtstag und da wäre er 40zig geworden. Ich wünsche dir ganz viel Kraft u. alles Liebe M.S.
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  #7  
Alt 20.09.2006, 14:54
pfinzi
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Beiträge: n/a
Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

Liebe Monika,

nach langem Mitlesen nun doch auch von mir mein das ZEichen meines Mitgefühl. Erst jetzt, da bei mir Alles noch sehr frisch ist. Mein Dad ist vor ziemlich genau 3 Monaten (58 J.) eingeschlafen, er hatte 1 1/2 Jahre nach Diagnose. Er wie auch meine Mutter haben bis nahezu wenige Stunden (auf die Gesamtdauer betrachtet) die Trgweite der Situation nicht erkannt und auch nicht erkennen wollen. Ich selbst habe mich sehr tiefgehend informiert, nicht nur in den letzten vier Wochen seines Lebens, die er im Krankenhaus verbrachte, immer in der Gewissheit, "wenn ich wieder zuhause bin, dann....".
Leider wurde daraus nichts, innerhalb von drei Wochen im KH ging es so rasant bergab (Symtome und Auswirkungen wie bei Euch) bis zu Beginn der vierten Woche, seiner letzten, entgültige Gewissheit bei mir Bestand, dass das Ende nur noch eine Frage von Tagen sein wird.
Dies habe ich seitens der Ärzte erfahren aber erst, nachdem ich sie zur Rede gestellt hatte. Im Gegensatz zu Euch hat bei uns keiner der Ärzte das Rückgrat besessen, die Wahrheit auch nur in Andeutungen anzusprechen.
Somit konnten wir uns, insbesondere meine Mum und mein Dad) nicht, wie Ihr, vorbereiten auf das, was kommt.

Wichtig letztendlich war, bei ihm gewesen zu sein als er friedlich (mit Morphiumpumpe "abgeschossen") eingeschlafen ist. Deshalb verstehe ich Deine Fürsorge und das "schlechte Gewissen" von Dir.
Aber:
Jetzt zum eigentlichen, warum ich hie eingestiegen bin. Ich finde es toll, dass Du die zwei Tage "Auszeit" genommen hast mit Deiner Family. Aus Erfahrung kann ich Dir nur raten, solche Auszeiten immer mal wieder zu nehmen, sonst "verheizt" Du Dich selbst. Ich hatte mir dies nicht gegönnt, war auch die letzten Tage vor dem Ableben 24h mit meiner Mum im KH und weiss daher, wieviel Kraft dies nach den ganzen Wochen zuvor, gekostet hat.
Auch jetzt danach, kritische psychische Situation mit meiner Mutter, ich noch immer am "Abwickeln", kein Platz für eigene Trauer, dies Alles schlaucht ungemein.
Auch ich habe mir vorletzte Woche eine 4-tägige Auszeit mit 'nem Wien-Trip genommen, weg vom Thema, weg von Mum, weg von Abwicklung etc.

Ich denke, egal wie die Situation ist, wie bei Dir heute oder wie bei mir heute (will sagen, davor oder danach, sorry!), Stress pur für Körper und Geist auf jeden Fall. Um daran nicht selbst zu zerbrechen ist temporäres Abschalten wichtig.

Ich bin nicht erst seit jetzt in Gesaneken bei Euch, ich hoffe, Ihr kommt einigermassen zur Ruhe, wie auch immer und, pass' auf dich auf.

Viele liebe Grüsse
Frank
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  #8  
Alt 20.09.2006, 16:03
enail enail ist offline
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Registriert seit: 25.08.2006
Ort: Thüringen
Beiträge: 47
Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

Hallo Ciangi,

habe hier mal rumgestöbert und möchte dich einfach mal ganz lieb drücken.
ich weiß was ihr da so mitmacht, habe meinen Pa gestern beerdigt, er ist letzte Woche von uns gegangen. so wie ich gelesen habe, war es bei uns ähnlich. ich drücke dir die Daumen.
ich wünsche Dir ganz viel Kraft und gib die Hoffnung nicht auf. ich weis wie schwer es ist, doch du schaffst das da bin ich mir ganz sicher
__________________
Manchmal vermag uns ein durch den Asphalt brechender Löwenzahn die tägliche Frage nach dem Sinn des Lebens eindrücklicher und überzeugender zu beantworten, als eine ganze Bibliothek philosophischer Schriften.
Verfasser unbekannt
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