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  #1  
Alt 05.07.2006, 13:35
DanaWrede DanaWrede ist offline
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Registriert seit: 27.06.2006
Beiträge: 6
Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Hallo Thigi!!

...wie geht denn Dein Vati damit um??
...meiner war damals doch sehr geschockt und hatte Hemmungen meine Ma überhaupt zu berühren...wahrscheinlich war da auch einfach die Angst sie könnte noch mehr Schmerzen haben....bei ihr war es so das sie anderen gegenüber nie einen Ton verloren hat wies ihr wirklich geht...nur wenn ich sie mal ganz alleine darauf angesprochen habe....als sie dann im Sterben lag mußte ich ganz schön überredungsarbeit leisten das er ihr trotz allem mal nen Kuss gib....und genauso wars auch mit meinem Bruder...er konnte das auch erst nich....da sie dann auch so unter morphium stand das nix mehr ging konnte man sich auch nie sicher sein was sie von alle dem noch mitbekommt...aber ich bin der festen Überzeugung sie hat alles ganz genau gespürt.denn ihre Augen waren selbst in diesem Zustand so wach das man doch ein paar Reaktionen wahrnehmen konnte....da ich damals auch gerade mit meinem 2. Kind schwanger war, das hat sie auch noch mit bekommen, habe ich immer gesagt sie kommt dann Julie, so heißt meine Tochter, wieder zu uns zurück....und viele aus der Familie und dem Freundeskreis sagen sie sieht ihr doch sehr ähnlich
Mein Paps hat zwar inzwischen eine neue Lebenspartnerin aber man merkt doch das er zum Teil noch ganz schön damit zu kämpfen hat....ich kann nur sagen....versucht miteinander zu reden!!!...haben meine Eltern auch gemacht als es noch ging....und trotz aller Probleme sie hatten ist sie in Frieden und ohne ungeklärtem eingeschlafen!!

...so nu aber erstmal Schluß!!

...liebe Grüße Dana!!
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  #2  
Alt 06.07.2006, 08:37
Thigi Thigi ist offline
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Registriert seit: 30.05.2006
Beiträge: 19
Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Hallo liebe Dana,

ich hab so den Eindruck, was Du schilderst, trifft bei uns auch zu. Mein Vati hat sich mit der Aufgabe allerdings übernommen. Ihm dauert die ganze Situation schon zu lang, glaube ich. Er bedauert sich sehr, daß er das nun mitmachen muß, heult an Muttis Bett, wenn es ihr sehr schlecht geht...
Wenn sie sich einigermaßen fühlt, bevormundet er sie und erfüllt eigentlich ihre Wünsche nicht. Das sind dann die Sachen, die ich nicht verstehe. Es gibt halt aus diesem Grund auch öfter zwischen den beiden Gezoffe... Das kann meine Ma ja gar nicht brauchen. Er hat ihr kaum ordentliche Essen gekocht, immer nur süß... Bäcker... Und wir wissen ja, daß Zucker nicht gut ist!
Vati streichelt sie schon ab und an; hilft ihr ja auch bei der täglichen Körperpflege. Leider hat er nie einen Pflegekurs in Anspruch genommen - er weiß ja schon alles. Und er ist eben manchmal sehr ungeschickt, weil er sich nie in seinem Leben um irgendjemanden gekümmert hat, für jemanden gesorgt hat. Nicht für meine Ma und nicht für uns - meinen Bruder und mich. Das spürt man jetzt - er hat es einfach nie gelernt.
Bin die einzige, die eigentlich so richtig nahe an meine Ma rankommt. Hab da aber auch keine Hemmungen, denn gerade die Berührungen zeigen ihr, daß sie lebt, daß sie geliebt wird. Sie sagt immer, wenn ich ihre Hand halte, strömt so eine Ruhe in sie hinein...

Gestern ging es ihr wieder schlecht - sie hatte bis in die späten Abendstunden extreme Bauchschmerzen! Ich hab ihr auch gesagt, sie soll das heut ihrem Doktor unbedingt sagen.
Hier wurde ja schon erwähnt, daß es zu einem Reißen des Darms kommen kann etc. Besser, der Dr. untersucht die Situation. Sie sah leider gestern gar nich mehr so gut aus wie am Sonntag . Aber das is wohl das Auf-und-Ab, was der Krebs veranstaltet .

Ich danke Dir, liebe Dana, für Deine Ausführungen.
Liebe Grüße und einen schönen Tag!
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  #3  
Alt 08.07.2006, 06:41
DanaWrede DanaWrede ist offline
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Registriert seit: 27.06.2006
Beiträge: 6
Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Guten Morgen Thigi!!

...ich denke ein Pflegekurs is für Deinen Paps auch nich unbedingt notwendig...wie alt iser denn??....bei meinem war und ises heute immer noch....die Frau is für Haushalt und so da....das is halt ne Erziehungssache....
sowas wird man auch nich so schnell ändern können. Aber ich denke er müßte sich einfach mal dranmachen und sich informieren über Krebs.....bei meinem wars damals so...er hats hingenommen und gut....ich hab mich gleich schlau gemacht, was kann man noch machen, mit welchen Medikamenten und soweiter...selbst wo mein Mann jetzt nun auch so krank is schaltet er auf Durchzug und will am besten nix davon hören....
Als mein Mann die Endgültige Diagnose am 28. Oktober 2004 bekam hat er ihm noch Vorwürfe gemacht er würde seine Krankheit vor die von meiner Mama stellen und mich von ihrem Sterbebett wegholen....das kam dann aber erst nachdem meine Mama am 30. Oktober eingeschlafen is.
...das lief damals total sch... ab..am 25. is mein Mann operiert worden...am 26. kam ich abends um halb neun von der Arbeit als mein Paps anrief Mutti würde wohl die Nacht nich mehr überleben....also hab ich hier alles in die Wege geleitet...Babysitter für Shawn und so.Dann bin ich nachts nach Berlin gefahren in der Angst das ich doch zu spät komme...aber dessen war nich so...und da ich in einem Seniorenwohnheim arbeite weiß ich wie lange sowas dann noch dauern kann....die folgende Nacht und den nächsten Tag war ich durchgängig bei ihr als mein Mann dann von der Intensiv kam am 28. habe ich ihn dazu gedrängt mir genau zu sagen was nu is....das hat er, daraufhin mußte ich mich entscheiden...bei Mutti bleiben bis zum Ende oder zurück nach Salzgitter zu meinem Mann..es fiel mir echt nicht leicht das zu entscheiden....ich habe mich dann ganz normal...wie immer mit nem Küsschen und nem "bis bald" von ihr verabschiedet und bin am nächsten morgen nach Hause gefahren....Gott sei dank hat sich meine schwiegermutter spontan auf den Weg von Linz (Rhein) zu uns gemacht um sich nen bischen um meinen Mann und vor allem unseren Sohn zu kümmern.....und diese ganze Sache war meinem Paps damals zu viel...er konnte meine Entscheidung nich akzeptieren und hat Chris die Schuld daran gegeben, dass ich nicht bis zum Schluß da war.....das gab auch nach Muttis Tod noch ne Menge Diskusionsstoff bis er meine Entscheidung akzeptiert hat....was sollte ich denn machen....zu allem war ich ja damals auch noch schwanger...wer weiß ob ich das alles dann noch ohne irgendwas überstanden hätte...zur Beerdigung habe ich dann nur noch dafür gesorgt das mein Mann noch im KH bleibt....ich hatte Angst er würde das nich lebend überstehen...zumal meine Mama ja am Lungenkrebs verstorben ist....er mit deiner Diagnose noch dazu..nene....es tat Chris zwar sehr weh das er nich dabei sein konnte, er hat sie halt auch geliebt wie seine eigene Mama, is aber dann später alleine zum Grab und hat sich über eine Stunde von ihr verabschiedet.......hätten wir damals gewußt das die Ärzte ihm nur nen halbes Jahr gegeben haben hätte er selbst das wahrscheinlich nich mehr gekonnt...also Du siehst mein Papa war echt der Meinung mein Mann war dran Schuld das ich nich bis zum Schluß da war....sogar mein Schwiegerpapa hat nen Problem damit Gefühle zu zeigen...jetzt wo Chris so krank is hat sich das aber schon sehr gebessert und sagt auch schon mal wenn er Angst um ihn hat...ich denke das so eine Situation einfach ein Lernprozess is wo man viel Verständnis und Unterstützung braucht....unterhaltet Euch einfach mal ganz alleine darüber...und lass nich zu das dein Papa geht!!....hab ich damals auch nich...
...so liebe Grüße....
...sei ganz lieb umärmelt....
...und vor allem lasst Euch nich unterkriegen....

Bis dann Dana
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  #4  
Alt 03.08.2006, 07:20
Thigi Thigi ist offline
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Beiträge: 19
Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Hallo, guten Morgen.

Leider gibt es keine besonders guten Neuigkeiten.
Meine Ma hatte eine Pause von der Antikörpertherapie, weil es ihr dadurch sehr schlecht war. Sie konnte zwar auch in der Pause keine Kraft sammeln; dafür aber der Tumor im Darm!
Der Doc meinte am Dienstag, der Krebs sei weiter gewachsen und zwar so, daß er nun einen Nerv abdrückt, der ins Bein führt.
Ihre Schmerzen im Bein und das Zittern sind nun erklärt
Ma nimmt allerdings Zäpfchen gegen diese Nervenschmerzen, aber wirklich helfen kann das nicht. Es ist nun so, daß der Doc ihr für Montag ein erneutes CT angeordnet hat und danach sehen will, ob eine Strahlenbehandlung im Krankenhaus angesetzt werden kann... Ma ist nicht begeistert. Hat Angst vor Verbrennungen etv. Ich kann es ihr nicht verübeln; was sie schon alles mitgemacht hat in den letzten Monaten...
Nur fahre ich die nächsten zwei Wochen an die Ostsee
Was soll das wieder werden
Mein Bruder nervt mich jetzt schon wieder mit SMS, was ich zu tun hab blabla.
Ich hoffe, ER kümmert sich in der Zeit mal um Ma; nich, daß ich wieder Ferntherapie für die Psyche meiner Ma leisten muß.
Allerdings hat sie wieder nur geredet und nichts eingeleitet, was den Pflegedienst angeht! Ich kann echt reden wie ein Buch; nüscht wird aber auch mal ordentlich durchgezogen! Daß sie sich auf Pa nich verlassen kann, weiß sie doch nun seit über 40 Jahren hallo?!
Langsam hab ich die Angst, daß sie den Lebensmut verliert. Wenn sie die nächste Therapie, also Strahlentherapie, nicht mitmacht - was geschieht dann???
Ich kann nur hoffen, daß ihr Arzt ihr nochmal so einen Schub verpaßt, daß sie wieder will!
Nur, bei der Totenstimmung daheim würd ich wahrscheinlich schon im gesunden Zustand aus dem Fenster gehen...
Naja, es ist ihr Leben und sie muß die Konsequenzen auch für ihre Entscheidungen tragen.
Hätt mir nur ein schöneres Alter für sie gewünscht; so mit kleinen Reisen und schönen kulturellen Unternehmungen...
Werd mal versuchen, mich in den 2 Wochen auf UNS - meinen Partner und mich - zu besinnen. Denn irgendwie bring ich dann soviel Egoismus auf, mir ein schönes Leben zu machen, zumindest das zu wollen
Möchte nicht nach einem arbeitsreichen Leben genauso dastehen wie meine Ma
Drückt mir die Daumen, daß sie meine Urlaubszeit gut übersteht und auch ich mich mal erholen kann. Bin jedoch jetzt schon wieder skeptisch und erwarte eigentlich täglich einen dramatischen Anruf - reine Erfahrungssache

Euch viel Kraft und ... laßt es Euch gutgehn!!!

Ganz herzlich liebe Grüße
Sigrun
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  #5  
Alt 14.08.2006, 18:45
Thigi Thigi ist offline
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Beiträge: 19
Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Meine Mutti ist nach großen Schmerzen und extremem Kampf gestern gestorben. Ich weiß, daß es eine Erlösung für sie war... Aber ich bin sehr sehr traurig, daß die 2 Jahre des Leidens keinen besseren Effekt hatten.
Jetzt frage ich mich schon, ob es nicht besser gewesen wäre, sie lieber ohne Chemo mit mehr Lebensqualität zu lassen... wenn auch für eine kürzere Zeit. Zu spät - ich hoffe, sie hat jetzt ihren Frieden.

Danke, daß Ihr mir "zugehört" habt, quasi.

Macht es gut. Liebe Grüße und Euch viel Kraft und Mut, egal, ob Ihr Angehörige oder Betroffene seid...
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  #6  
Alt 14.08.2006, 20:09
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Liebe Sigrun,

Mein aufrichtiges Beileid und eine stille Umarmung.

Bitte quäle Dich nicht mit solchen Gedanken, ob dies oder jenes richtig oder falsch war. Du warst für deine Mutter da, hast Dir viel Mühe gemacht zu verstehen.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #7  
Alt 14.08.2006, 20:59
Josi W Josi W ist offline
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Ort: Grevenbroich
Beiträge: 26
Standard AW: Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie

Ein Stummer Gruß und Kraft Für Dich Sigrun und Deine Familie...von Josi
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