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#1
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AW: Meine Schwiegermutter hatte ein Glioblastom...
Ich komme gerade aus dem Krankenhaus, es geht ihr schlecht. Sie selbst möchte nichtmehr. Träumt von ihrem Tod. Als ich da war schlief sie, wachte auf, weinte und fragte mich , ob sie in ein Hospiz käme....Ich fragte sie, ob sie das möchte...Nachdem sie mit ja antwortete habe ich gesagt, daß wir ihr alle Wünsche erfüllen würden. Es ist so schlimm. Ich habe noch nie vorher einen geliebten Menschen verloren....wusste also nie, wie beschissen man sich in dieser Situation fühlt, konnte es nur erahnen....Mir geht es so beschissen wie noch nie. Ich schlafe nicht mehr, weine nur noch und kann nichts essen....Mein Kopf tut weh... Ich habe auch schon mit dem Hospiz hier in der Nähe telefoniert. Sie hätte gerade einen Platz frei....Wir können ihn uns auch vorher ansehen...Aber vor einer Sache habe ich Angst...Ich glaube, meine Schwägerin will es nicht wahr haben.....Ich habe Angst, wenn ich ihr das sage, daß sie meint, ich könne es garnicht mehr erwarten...Das stimmt aber nicht.....Ich denke nur, daß man sich rechtzeitig darum kümmern muss. Sie wird ja schon in ein paar tagen entlassen und die Ärztin sagte, es gäbe dann nur diese Möglichkeit oder ein Pflegeheim....
Es ist alles so furchtbar...Wielange hält man das durch???? |
#2
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AW: Meine Schwiegermutter hatte ein Glioblastom...
wie lange man das durchhält war auch unsere größte frage. vor allem, nachdem mein vater nach dem letzten schweren kopfschmerzanfall im februar nicht mehr laufen konnte und kein kurzzeitgedächtnis mehr hatte. ich weiß, was du fühlst und kann trotzdem nichts wirklich raten.
hospiz ist eine sehr gute entscheidung. wir haben das auch getan, allerdings mussten wir 20 tage auf einen platz warten und in der zeit verbrachte mein vater seite tage in einem kurzzeitpflegeheim. wenn ich einwas bei dieser krankheit nicht empfehlen kann, dann ist das das pflegeheim. die leute da mögen vielleicht nett sein, aber sie sind nicht spezialisiert auf "sterbende" (das ist der nette begriff, der überall dafür verwendet wird, um die angehörigen auf das kommende vorzubereiten... skuril, oder??) ich kann aus eigener erfahrung sagen, dass die letzten 17 tage des lebens meines vaters im hospiz stattfanden, und dass es die beste entscheidung war. es gibt natürlich nie eine "gute" oder "schöne" art, zu sterben, aber es gibt orte, die helfen dabei oder machen es einfacher. und das war wirklich sehr gut gemacht im hospiz. es war immer jemand da. das essen war sehr gut. es wurde sich auch rührend aber auch sehr direkt um die angehörigen gekümmert. in der nacht, als er gehen wollte, war ich zwei stunden vorher die letzte, die da war. ich konnte seite lieblingsmusik einlegen, es war eine schöne kerze in seinem zimmer an, und es hat soweit an nichts gefehlt. es tut mir leid, dass ich nicht in der lage bin, viel zu trösten. das liegt vielleicht daran, dass mein vater erst seit 6 wochen nicht mehr bei mir ist und ich irgendwie keine richtige möglichkeit habe, das zu verarbeiten, außer zu schreiben. das mit deiner schwägerin hatten wir auch in form von schwiegermutter als problem. sie fand alles falsch, was wir entschieden. die behandlung, das land in welchem behandelt wurde, das hospiz, das essen... usw. es gab nichts, an was sie nicht hätte nörgeln können. selbst das bild meines vaters auf der beerdigung war falsch gewählt. aber wie soll man menschen, die sich nicht genug vorab informiert haben weis machen, was die beste entscheidung ist und am besten für den patienten??? in dieser zeit ist wahrscheinlich alles schwer für euch. und bis heute frage ich mich, ob es schwerer für uns, oder meinen vater war... letztenendes brauche ich keine antwort, denn es ist für beide seiten unheimlich schwer. nur ist es halt schicksal und irgendwann oder irgendwie muss man versuchen, mit der situation umzugehen und weiterzuleben. ich wünsche euch und deiner schwiegermutter weiterhin viel kraft und dass ihr ihr soviel liebe und geduld nur geht zukommen lassen könnt. liebe grüße perlchen. |
#3
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AW: Meine Schwiegermutter hatte ein Glioblastom...
Hallo Perlchen...
es tut mir leid mit deinem Vater...ich drück dich mal ganz fest.. ´Das mit meiner Schwägerin ist genauso, wie du es beschreibst. Als ich heute von meiner Schwiegermutter weg wollte kam sie mir entgegen und schaute mich ganz bös an...Ich glaube es passt ihr nicht, daß ich mich als Schwiegertochter so intensiv um sie kümmere und sie es in den letzten Jahren sehr vernachlässigt hat. Vielleicht hat sie ein schlechtes Gewissen und versucht es wieder gut zu machen, indem sie jetzt alles allein machen möchte. Es sind auch so Kleinigkeiten worüber sie sich aufregt...Sie findet den Lärm im KH zu laut, das Zimmer ist nicht komfortabel genug, die Schwestern sehen nicht oft genug rein...usw.usw.usw...Dabei ist alles normal. Die können im KH ja nicht auf jeden Rücksicht nehmen und nur flüstern, das Zimmer ist sauber und ordentlich, die Schwestern sehen öfter rein, wenn sie wissen, daß kein Besuch da ist, ansonsten wollen sie bestimmt nur nicht stören...Verstehst du was ich meine? Sie regt sich über alles auf.Und wenn ich dann sage, was ich denke, ist sie böse auf mich.z.B Meine Schwiegermutter hat einen ganz wunden Gaumen. Die Ärzte sagen, sie soll möglichst nichts mit Säure essen oder trinken...das habe ich an meiner Schwägerin weitergegeben und was bringt sie meiner Schwiegermutter mit????Erdbeerkuchen...Als ich dann sagte, den soll sie doch nicht essen, sagte sie mir ganz trotzig:" Sie wollte ihn aber essen und dann bekommt sie ihn auch"...Meine Schwiegermutter isst im moment was nur bekommen kann....Das kann sonstwas sein.. Ach , jetzt hab ich soviel geschrieben, was ich eigentlich nicht wollte...Aber ich wollte mir den Frust auch mal von der Seele schreiben... Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft für die schwere Zeit.... traurige Grüsse Heike Geändert von HeikeW. (28.06.2006 um 11:41 Uhr) |
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