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#1
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AW: Psychotherapie bei Angstzuständen?
Liebe Heide,
genau aus diesem Grund lehne ich jede weitere Psychotherapie-Versuche rigoros ab! Und das, obwohl man mir androht, dann meine Zeitrente zu streichen... Es ist unglaublich, was sich alles so Psychiater oder Psychologe nennen darf! Mein letzter "Therapie-Versuch" liegt gerade mal 4 Wochen zurück. Das war eine psychosomatische Klinik... Der Ruf der Klinik ist eigentlich gut, viele ehemalige Patienten haben gute Bewertungen abgegeben. Aber für Krebspatienten mit ihren ganz speziellen Ängsten (wen wunderts?) gab es weder Hilfe noch Ansätze zur Hilfe. Die Psychologen saßen schweigend da und wollten die Lebensgeschichte hören. Beim ersten Gespräch war das ja auch ok, beim zweiten schaute ich schon konstaniert, beim dritten bellte ich die Psychologin an, ob ich eigentlich ein Wiederkäuer sei... ;-) Statt einer Reaktion kam dann erneut der schon bekannte Satz: "Dann erzählen Sie doch mal." Hab ich nicht getan, also kamen dann Unverschämtheiten, Beleidigungen, abwertende Äußerungen...(wenn Ihnen was nicht passt, können Sie doch nach Hause fahren....wenn es Ihnen hier zu laut ist, dann kaufen Sie sich doch Ohrstöpsel....wann haben Sie denn DAS Passfoto aufnehmen lassen, da sehen Sie ja aus, als ob Sie nächtelang unter Alkohol gestanden haben)... Nur zur Info: ich bin absolute Anti-Alkoholikerin. Mir schmeckt das Zeugs einfach nicht. Jetzt bin ich "geheilt" von Psychologen und Psychotherapeuten und zwar bis zu meinem letzten Lebenstag! Es scheint unendlich schwierig zu sein, einen "guten" Therapeuten zu erwischen, aber diese Suche ist mir mittlerweile zu schwierig und meine wenigen Kräfte reichen einfach nicht mehr. Lieber verwende ich die noch vorhandenen Kräfte für einen möglichst beschwerdefreien Tag und genieße, dass ich noch lebe. Liebe Grüße Norma, die auch nach ihrem Sex-Leben gefragt wurde (von einer Vertretungs-Psychologin) und mit einer Gegenfrage geantwortet hat: "Wenn SIE vielleicht mal sieben Chemotherapien erhalten haben, dann werde ich Sie das auch mal fragen." *Ironie* Diagnose Brustkrebs im Nov. 2001, 7 Chemos, Ablatio, Lymphknotenentfernung und Anti-Hormonen zur Zeit |
#2
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AW: Psychotherapie bei Angstzuständen?
Das tut mir leid, dass ihr so schlechte Erfahrungen machen musstet.
Ich bin seit Beginn meiner Erkrankung 2000 in Mitbehandlung bei einem FA für Psychiatrie und Psychotherapie. Wenn ich diesen Arzt nicht gehabt hätte, hätte ich die ganzen Jahre mit meiner Krankheit, Behinderung, Zank mit den Ämtern u.ä. sowie den Tod meines Sohnes und den Tod meiner Mutter, beide sind innerhalb von 7 Monaten gestorben, nicht durchgehalten. Selbst jetzt nachdem sich eine Knochenmetastase (nach über 5 krebsfreien Jahren) gebildet hat, ist mein Psychodoc eine sehr grosse Stütze für mich. Ich muss aber auch dazu sagen, dass wir uns von früher her kannten. Wir hatten dienstlich miteinander zu tun. Er wusste aber nichts privates von mir und wir haben damals 5 Probesitzungen vereinbart, nach denen jeder die Weiterbehandlung hätte ablehnen können. Wir können bei den Sitzungen manchmal auch lachen. Wenn es wieder schönes zu besprechen gibt, oder sich schöne Dinge ereignet haben. Ausserdem ist er sehr mitfühlend, wenn es mir schlecht geht und er kann sich sehr gut in Menschen hinein versetzen. Ich glaube, genau so muss ein PsychoDoc sein. Schade, dass es nur wenige wie ihn gibt, aber dadurch ist er terminlich auch völlig ausgebucht. Übrigens bin ich noch nie von ihm nach meinem Sexleben gefragt worden, wir sprechen über Dinge die für mich z.Zt. sehr wichtig sind. Nach so vielen Jahren der Behandlung spricht man sowieso manchmal automatisch von Kindheit, Jugend, Eltern usw. Aber es kommt nur im Gespräch vor. Wichtig für ihn und für mich ist was mir jetzt auf der Seele liegt und wie ich es ändern kann. Ich wünsche euch viel Glück und hoffe, dass ihr Glück habt und noch einen guten Arzt findet. Rubbelmaus |
#3
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AW: Psychotherapie bei Angstzuständen?
Liebe Heide,
trotz aller berechtigter Einwände der anderen, nicht entmutigen lassen !!!!! Du hast das mit der Geduld ja bestimmt schon geübt..... Ich habe vor 13 Jahren einmal schwerste Depressionen gehabt. Auch wenn es einen verständlicherweise drängt, muss man nach dem guten Draht suchen!!! Die Tips der anderen zum Sortiersystem sind reell und prima. Also trotzdem Kopf hoch. Das Forum ist ja auch noch im Hintergrund. Einfach schreien, wenns brennt. herzliche Kraftgrüsse Rieke K (aus dem Angehörigen-Bronchial-Forum |
#4
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AW: Psychotherapie bei Angstzuständen?
Hallo Rubbelmaus,
Respekt, Respekt. Was ein einzelner Mensch so alles aushalten kann. Ich staune immer wieder. Und dachte ich hätt ne Menge mitgemacht. Aber das meint man immer; es lässt sich halt leider alles steigern..... Mir gefällt deine Art mit allem umzugehen, ich mache es ähnlich. Bis dahin war es zwar sicherlich ein harter steiniger Weg, aber deine Schultern haben es getragen und offensichtlich nicht abgeklappt. ganz herzliche Grüsse aus dem AngehörigenForum für Bronchial-CA Rieke K |
#5
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AW: Psychotherapie bei Angstzuständen?
Es ist heute unglaublich schwierig begleitend zur Erkrankung, oder auch als Angehörige(r), einen wirklich guten Psycho-Onkologen, Psychologen oder Psychater zu finden. Da auch sie unter die Reform gefallen sind, hat bei einigen die „Qualität“ massiv gelitten.
Eine Therapie sollte sofort abgebrochen werden, sobald der Patient noch mehr Schaden nimmt. In Deutschland, mal mehr oder mal weniger flächendeckend, haben sich mehrere Psycho-Onkologen zusammen geschlossen unter: http://www.dapo-ev.de/adressen.html @Norma, kann dazu nur sagen zum , zum Glück oder aus der Notwendigkeit heraus, hast du schon einige Schlachten gekämpft und läßt dir nicht alles gefallen. Leider sind es alles traurige Realitäten, die uns begleiten.
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Jutta _________________________________________ |
#6
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AW: Psychotherapie bei Angstzuständen?
Man sollte generell erst einmal unterscheiden wer einen med. Titel im Namen führt.
Dann sollte man sich über die versch. Lehrrichtungen erkundigen. Denn z.B. bei Depressionen- kann auch ein Verhaltenstherapeut hilfreich sein, denn diese arbeiten nicht nach Freud. Oder aber ein reiner Gesprächstherapeut Psychoanalyse wäre hier eher falsch. oder einfach eherenamtl. Hospizarbeiter- die kennen die Stufen der Angst vor dem sterben und haben ja sehr oft mit Krebspatienten zu tun. Sie kommen auch ins Haus um einfach zuzuhören und mit einem zu reden. Vielleicht hilft Ihr das sogar mehr? Dieser Thread ist zwar schon älter-aber vielleicht meldest Du Dich einfach noch einmal? Ganz viel Kraft Heike
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(Meine geschriebenen Ideen, Bastel-Tipps, Berichte, Gedichte, Reime dürfen weder kopiert noch anderweitig, ohne meine Genehmigung, veröffentlicht werden HF) http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ghlight=HeikeF Leben ist, zeichnen ohne Radiergummi (K.Snyder) Für alle die Kraft brauchen: http://de.youtube.com/watch?v=dQhKjrlx0jI |
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