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  #1  
Alt 31.03.2006, 21:42
ray ray ist offline
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Registriert seit: 27.03.2006
Ort: M.
Beiträge: 1
Standard AW: Seelischer Knacks durch Krebs???

Hallo Anne52,

habe Deinen Beitrag und die aufmunternden Antworten von Cara und Mom 21 gelesen.
Ich kann diesen nur zustimmen, dass es unbedingt wichtig wird, sich von einem Psychotherapeuten helfen zu lassen.
Ich bekam vor 17 Jahren Blasenkrebs (pTaG2) und hatte darauf folgend *alle* Jahre Rezidive.
Ich habe dabei auch alle Stadien von Hoffnung und Ängsten erlebt und bin jetzt vor einem 1/2 Jahr dann erstmals in meinem Leben zu psychotherapeutischer Behandlung gegangen.

Meine liebe Frau hatte von meinen seelischen Problemen keine Ahnung, weil ICH es ihr auch nicht sagte.
Behandelt wurde ich mit Sertralin, hatte keine Probleme mit Nebenwirkungen.
Jetzt bin ich befreit von diesen "Verstimmungen", kann mit meiner Frau auch über die früheren Ängste reden.

War gestern bei der vierteljährlichen Nachsorge, zum Glück ohne Befund. (Mache es auch so wie Mom 21, kaufe mir was Schönes als Belohnung)

Meine Empfehlung:
- Sich auch in seelischer Hinsicht von Fachleuten behandeln lassen.
- Die Routineuntersuchungen ernst nehmen.
- Partner/Freunde haben es auch nicht leicht, die Situation zu bewältigen, deshalb, wenn es möglich ist, nur den Leuten was erzählen, die es wissen müssen oder damit gut umgehen können, weil sie vielleicht Erfahrung haben, z.B. dieses Forum.
- Nicht unterkriegen lassen, Kopf hoch!
Jedem, dem Du mit Deiner Schilderung das Gefühl vermittelst hast, dass er nicht alleine auf der Welt mit seinen (gleichartigen) Problemen dasteht, hast Du geholfen. .
Jeder, der seine EIN-samkeit dann weniger empfindet, ist glücklicher und schließt Dich in seinem bisschen Glück mit ein.

Alles Liebe
ray
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  #2  
Alt 01.04.2006, 08:19
AssiO AssiO ist offline
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Registriert seit: 08.10.2005
Beiträge: 10
Standard AW: Seelischer Knacks durch Krebs???

Liebe Anne,
als ich deine Zeilen gelesen habe, habe ich auch fast angefangen zu weinen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie oft ich schon Beiträge mit Tränen in den Augen geschrieben habe....ich bin keine Betroffene sondern Angehörige, meine Mama ist vor jetzt 2 1/2 Jahren an einem Blasentumor erkrankt. Die ganzen Gefühle die du beschreibst hatten wir auch. Auch mein Papa ist ähnlich wie dein Mann mit der Krankheit "umgegangen". Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass das keine böse Absicht ist, viele Menschen wissen einfach nicht, wie sie darauf reagieren sollen und das ist ihre Art der Verdrängung (nichts hören, nichts sehen, nichts sprechen). Der Rat, dass du ihm genau sagst, wie es dir geht und was du fühlst, ist gut. Sei aber nicht enttäuscht, wenn er nicht sofort darauf eingeht. Ich hoffe, ich greife hier keine Männer an, will um gottes willen auch nicht pauschalisieren, ich liebe meinen Papa und meinen Freund aber ich habe mal gelesen, dass (viele) Männer deswegen so schlecht über so etwas sprechen können, weil sie immer glauben, eine "Lösung" anbieten zu müssen-und wenn sie die nicht haben, fühlen sie sich hilflos und verzweifelt und ziehen sich zurück. Dass die Lösung nur "im zuhören und da sein" liegt, ist einfach sehr schwer zu verstehen (ich denk, da liegt noch viel in der erziehung begraben...)

Ich hatte mit meinem freund auch einige Probleme, da ich mich auch nur mehr in Mamas Krankheit "vergraben" hatte und für mich ansonsten kein Thema mehr existiert hat.

Liebe Anne, ich wünsche Dir so sehr, dass du die Chemo gut verträgst und sie anschlägt und es dir auch psychisch bald wieder besser geht. Eine Psychotherapie ist dann eine gute Lösung, wenn du es wirklich willst!!!!!!!!

Alles alles Liebe Astrid

PS. Meine Mama ist seitdem rezidivfrei!!!!!
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  #3  
Alt 01.04.2006, 10:10
Anne52 Anne52 ist offline
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Registriert seit: 11.01.2006
Ort: Homberg
Beiträge: 19
Standard AW: Seelischer Knacks durch Krebs???

Hallo,
vielen, vielen Dank an alle, die mir geschrieben haben. Es tröstet doch ein wenig, wenn man nicht so ganz alleine ist, wie man immer glaubt.Habe ja auch noch meine Kinder, die leider weit weg wohnen und ich sie nicht so oft besuchen kann.Mir fehlen jetzt einfach die Worte. Nur nochmal vielen Dank. Bin beim Lesen schon wieder am .
Bin froh,das ich diese Forum gefunden habe und hier so nette Menschen sind.
Danke Anne
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  #4  
Alt 01.04.2006, 13:16
schirin schirin ist offline
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Registriert seit: 03.10.2005
Ort: zur zeit in der türkei
Beiträge: 15
Standard AW: Seelischer Knacks durch Krebs???

liebe anne,viel grüsse aus der türkei sendet dir die waltraut.
bin schon laenger hier im forum,komme aber leider in letzter zeit nicht mehr
regelmaessig zum lesen,weil meine zeit irgendwie nicht reicht,und ich in letzzter zeit auch oefter neben mir stehe ,durch die erkrankung meines mannes,darm-krebs,entfernung des dickdarms und stoma.
im oktober hatte er eine methastase in der leber und wieder op.
soweit ok,aber dann kamm im nov.die chemo,zweimal im monat,nur momentan hat er prpbleme mit den nebenwirkungen ,will momentan gar nicht soviele von uns erzaehlen.nur einfach ,für die angehoerigen bzw. in denem fall auch für die ehepartner ist es oft schwierig in die lage des erkrankten partners sich hereinzuversetzen.
und maenner sind sowieso ein thema für sich!!!!!!!!!!!!!!!
krebs ist eine erkrankung,die das ganze leben umkrempelt sowieso,und in einer beziehung erst recht.
da kommen auf beiden seiten soviel aengste zusammen,die kann man gar nicht auf einmal bewaeltigen.aber man sollte versuchen,sich ihnen langsam
zu stellen.das geht niemals im hauruckverfahren.
wie gesagt wir wohnen in der naehe von izmir am meer.
ich habe hier nur wenig leute mit denen ich mich dieses thema betreffend
vernüngtig austauschen kann,zwei deutsche freundinnen in izmir ,und dann nur telefonisch,weil wir 100 km entfernt in einem keinen dorf am meer wohnen.
ich denke mir so in deutschland ,sind doch viele dinge etwas einfacher.
kommt natürlich drauf an,ob man in einer groesseren stadt oder auch auf
nem dorf wohnt.
wie ist denn dein arzt,vielleicht sprichst du mal offen mit ihm und schilderst deine 'privaten' probleme.
für heute erst mal schluss,ich wünsche dir ein schoenes wochenende.
selam schirin(waltraut)
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  #5  
Alt 02.04.2006, 18:35
Natchen Natchen ist offline
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Registriert seit: 13.09.2005
Ort: Offensen
Beiträge: 114
Standard AW: Seelischer Knacks durch Krebs???

Hallo zusammen

ich bin Angehörige mein Mann hat Cup-Syndrom und Anne´s Beitrag spiegelte das Innenleben von ihm wieder und an anderen Stellen wiederum fand ich mich auf mal wieder. Manni redet nicht über seine Probleme er sieht zur Zeit noch alles grau in grau. Selbst die grosse Untersuchung war für ihn nicht der Rede wert entweder so oder so. Es war sehr hilfreich dies hier zu lesen und zu wissen dass es anderen auch so ergeht. Dafür sage ich nochmals DANKE

Renate
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  #6  
Alt 10.04.2006, 12:46
wilma1962 wilma1962 ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 23
Standard AW: Seelischer Knacks durch Krebs???

Liebe Anne,
es tut mir Leid, dass es Dir zur Zeit so schlecht geht.
Wenn es Dich tröstet, kann ich Dir sagen, dass ich fast so einen ähnlichen Beitrag im letzten Jahr verfasst habe.
Eine depressive Phase gehört sicher zur Krebserkrankung dazu, auch wenn man, wie wir beiden eine gute Prognose hat.
Ich kenne dieses Schneckenhausgefühl zu gut, hatte auch eine Phase, wo ich mich sehr isoliert fühlte, da einige gute Freunde nicht den Mut hatten, mich einfach zu fragen, wie es mir geht. Ich weiß, dass sie Angst hatten, was für Gefühle durch so eine simple Frage ausgelöst werden könnten und dass sie mit dem Thema Krebs am liebsten nicht´s zu tun haben wollen. Mich zog dieses Umgehen dieses Thema seelisch sehr runter.
Ich zeige es meinem Umfeld auch nicht so deutlich, dass es mir schlecht geht, spiele lieber das Stehaufmännchen, so dass auch mein Mann es nicht immer mit bekommen hat,w enn es mir schlecht ging. Erst wenn ich gar nicht mehr konnte, habe ich es geschaftt, ihm dies zu zeigen und das war jedes Mal eine große Erleichterung.
Ich kann es von Deinem Mann allerdings auch verstehen, dass er darüber nciht reden kann, zum Einen ist dies doch eine sehr männliche Eigenschaft über Schwierigkeiten und Probleme nicht ausführlich zu reden, sondern Probleme die MANN nicht handfest aus dem Weg räumen kann möglichst zu ignorieren.
Er hat sicher auch große Angst vor der Krankheit Krebs und was das für Eure Zukunft bedeutet. Viele Menschen können solche Ängste wunderbar verdrängen und hoffen so am Besten mit der Situation klar zu kommen.
Wenn Gespräche gar nicht mehr zustande kommen, kann es manchmal helfen einen Brief an den Partner zu schreiben. Dabei wird man sich selber ...
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  #7  
Alt 10.04.2006, 12:51
wilma1962 wilma1962 ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 23
Standard AW: Seelischer Knacks durch Krebs???

Fortsetzung: Dabei wird man sich selber über die eigenen Gefühle klarer und der Partner kann selbst entscheiden, wann er bereit ist diesen Brief zu lesen und zu antworten!
Ich wünsche Dir sehr, dass Du in Deinem Umfeld jemanden findest, mit dem Du reden kannst, sonst kannst Du dir ja überlegen mit Hilfe eines Psychologen diese Depression zu überwinden.
Mir hat vor allem die Zeit und Gespräche mit meinem Mann und meiner besten Freundin geholfen und zur Zeit geht es mir richtig gut!! (aber auch heute gibt es noch schlechte Phasen, zum Berispiel vor der nächtsen Blasenspiegelung!!)
Viele liebe Grüße
Wilma
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