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  #1  
Alt 31.01.2006, 17:36
magicN magicN ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Liebe Katharina!
Bin selber auch an Ovarialca erkrankt (Op Oktober 2005) und mache zur Zeit meine erste Chemo mit, gestern den 5. Zyklus. Außerdem ist mein Vater im Januar 2000 an Krebs gestorben. mein Vater hatte 1989 seine erste Op und anschließend Bestrahlung, danach hatte er bis November 1999 Ruhe. Im November war es dann aber relativ schnell klar das eigendlich nur noch eine palliative Behandlung gemacht werden kann. Meine Mam und wir Kinder haben dann versucht so viel Zeit wie möglich mit meinem Vater zu verbringen und die ihm verbleibende Zeit so schön wie möglich zu machen. Wir haben meinem Vater, in Absprache mit seinen Ärzten die Wahrheit gesagt. Dadurch konnte mein Vater aber auch noch viele Dinge regeln. Er wollte auf keinen Fall mehr in ein Krankenhaus. Er ist dann am 26. Januar zu Hause gestorben, meine Mam und ich waren dabei. Die 2 Monate waren eine sehr intensive Zeit , in der ich viel geweint habe und auch Angst davor hatte, daß mein Vater Schmerzen hat. Aber man kann sich wirklich gute Hilfe holen, z.b. beim Hospitz.
Bei meinem Vater war es klar, daß er sterben muss, man wollte ihn trotz allem noch einer Op unterziehen, nach der er nicht mehr hätte sprechen können. Zudem hätte er eine Sonde zur Ernährung durch die Bauchdecke bekommen müssen und hätte dann vielleicht etwas länger gelebt. Er hat sich dann dafür entschieden in der Zeit die ihm noch bleibt, möglichst viel Lebensqualität zu haben. Ich möchte Dir nicht die Hoffnung nehmen, ich denke nur ,das es wichtig ist sich wirklich gut zu informieren und manchmal ist es auch besser eine 2. Meinung einzuholen, vielleicht gibt es noch eine andere (schonendere)Behandlungsmöglichkeit für deine Mutter. Es ist so schrecklich neben einem Menschen zu stehen und ihn so leiden zu sehen und das Gefühl zu haben nicht helfen zu können. Aber du bist für deine mam da und unterstützt sie, und gibst ihr damit sicher die Kraft die sie braucht um Ihren Weg zu finden.
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  #2  
Alt 31.01.2006, 17:41
magicN magicN ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

..... für dich liebe Katharina alles liebe und viel Kraft für die nächste Zeit. Manchmal hilft Die Hoffnung auch mehr als die teuersten Medikamente.
Ich denke ganz fest an Euch Nena
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  #3  
Alt 31.01.2006, 18:16
Katinka1981 Katinka1981 ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

hallo marria, hallo nena,

vielen lieben dank für eure lieben worte.

weiß eigentlich gar nicht, was ich sagen soll. mir gehen soviele sachen durch den kopf und weiß gar nicht, wo ich anfangen soll zu schreiben.

morgen hat meine mama nun endgültig das gespräch mit ihrem behandelnden arzt im krankenhaus. ich hoffe, es gibt eine abgeschwächtere form der chemo, die vielleicht trotzdem alles noch ein wenig aufhalten kann. mal schauen, was dabei raus kommt. wir wohnen in hamburg und nachdem wir von zwei krankenhäusern abgewiesen wurden, weil die dort meine mutter nicht behandeln wollten, sind wir in der uniklinik hier in hamburg gelandet. der arzt meiner mutter ist sehr nett und verständnisvoll. er nimmt sie auch mal in den arm, wenn ihr danach ist :-) er ist ganz lieb! sie fühlt sich im uke sehr gut aufgehoben und das ist für mich natürlich auch sehr wichtig.

ich habe nun schon einige beiträge hier in den verschiedenen foren gelesen und mir war eigentlich bisher noch gar nicht so richtig klar, was noch alles auf mich zukommen kann und wahrscheinlich auch wird. meine mama liegt den ganzen tag im bett, spuckt regelmäßig 3 mal am tag, ist aber ansonsten noch klar im kopf und kann auch noch so dinge wie, auf klo gehen etc. ganz alleine. wenn ich mir vorstelle, dass es ihr bald schlechter geht, was sicherlich passieren wird, dann weiß ich gar nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. es fällt mir jetzt schon sehr schwer, sie leiden zu sehen... das ist für mich das schlimmste an der ganzen geschichte. mein eigenes leiden geht schon einigermaßen, aber wie muss es bloß für jemanden sein, der im bett liegt und weiß das er sterben wird? ich habe überhaupt keine vorstellung, aber ich stelle es mir furchtbar schlimm vor. meine mama hat immer versucht die starke für mich zu sein, seit einigen wochen ist es das erste mal so, dass ich die stärkere von uns beiden sein muss. das ist eine ungewohnte situation und ich muss mich erst daran gewöhnen.

das einzige, was ich mir wünsche ist, das meine mama nicht lange leiden muss. sie sagt selber, dass sie lieber ein kürzeres leben mit noch einem rest lebensqualität haben möchte, als ein längeres durch chemos beeinträchtigte... und ich werde sie in dieser entscheidung so gut ich kann unterstützen, auch wenn sie einfach noch viel zu jung ist. das meine mama krank geworden, kann ich nicht mehr ändern, jetzt ist es zeit, ihr alles so angenehm wie möglich zu machen.

fühlt euch gedrückt! ich danke euch sehr!
liebe grüße
katharina

@nena: wie geht es dir denn bei deiner jetzigen chemo? ich stelle es mir noch viel schwerer vor, wenn man das selber alles durchmachen muss und auch schon den eigenen papa durch krebs verloren hat. es tut mir sehr leid!

@marria: ich wünsche euch, dass deine mama die chemo besser verträgt. bei vielen ist dies wohl auch der fall (habe ich zumindest öfters schon im internet gelesen). du kannst mich ja mal auf dem laufenden halten. würde mich freuen.
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  #4  
Alt 31.01.2006, 20:42
magicN magicN ist offline
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Ort: schwelm
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Liebe ,Katharina!
Habe die Chemo am Anfang überhaupt nicht vertragen, hatte 10 Tage nach meiner großen Bauchop den ersten Zyklus und war total von der Schwere, der Nebenwirkungen überrascht. Da ich vorher noch nie ernsthaft krank war und auch noch keine Op hatte konnte ich mit meinem Kranksein überhaupt nicht umgehen.Also habe ich nach der ersten Chemo in 5 Tagen, 6 Kilo abgenommen, da ich weder essen noch trinken konnte. Dann habe ich auch noch eine Angina und eine Zahnfleischentzündung bekommen und konnte mir nicht vorstellen, wie man daß noch 5 Mal aushalten kann. Habe dann mit dem Doc gesprochen und bekomme jetzt wirklich gute Med., seit dem geht es bei jedem Zyklus besser. Falls das Spucken deiner Mam von der Chemo kommt, kann der Arzt ihr bestimmt etwas dagegen verschreiben. Im Krankenhaus haben sie deiner Mutter bestimmt auch Med. gegen die Übelkeit in die Infusion getan. Manchmal hilft es auch herauszufinden was man verträgt- ich konnte eine ganze Weile nur eine bestimmte Sorte Tee und roten Traubensaft trinken. Es kann auch helfen zu einem Heilpraktiker zu gehen, der sich mit Krebspatienten auskennt, mir haben auch Globuli gegen die Übelkeit geholfen, die kann man im Mund zergehen lassen und haben keinen Geschmack.
Du siehst es gibt sicherlich noch viele Möglichkeiten deiner Mam zu helfen. Am wichtigsten ist es aber für mich, daß meine Familie und meine Freunde für mich da sind und mich in meinen Entscheidungen unterstützen.
Wie alt ist deine Mam eigendlich? Wie alt bist Du und bist Du mit deiner Mam alleine? Ich denke ganz fest an Euch und hoffe daß es deiner Mam bald besser geht, fühlt Euch gedrückt Nena
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  #5  
Alt 31.01.2006, 23:24
Katinka1981 Katinka1981 ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Liebe Nena,

meine ma hat in den letzten wochen, die seit der op vergangen sind über 20 kilo abgenommen. sie sagt selber immer, sie habe ja ein recht hohes ausgangsgewicht, da schadet ihr das ja nicht :-) ihren humor hat sie trotzallem nicht verloren...

meine ma ist jetzt 52, ich bin 24. ich wohne mit meinem freund zusammen, seit einigen jahren nicht mehr bei meiner mama. sie wohnt auch mit ihrem langjährigen freund zusammen, der für meine ma natürlich eine riesige hilfe ist. aber für mich natürlich fast noch mehr, er nimmt mir sehr viel ab. er steht zu ihr in allen lebenslagen und hilft ihr, wo er kann. das erleichtert mir natürlich auch einiges und ich bin ihm riesig dankbar dafür. ich bin immer gerne für meine ma da, aber sie rund um die uhr versorgen, stelle ich mir wahnsinnig schwer vor. habe mich schon oft gefragt, ob das nicht viel zu egoistisch von mir ist?!? sonstige familie haben wir leider nicht, liebe freunde (sowohl meine ma als auch ich), die immer für einen da sind, aber trotzdem wären geschwister oder andere verwandte schön :-) aber wir schaffen das auch so! sie war eigentlich immer sehr optimistisch, was mir natürlich auch immer sehr gut getan hat, das hat sich in den letzten wochen sehr geändert, was ich natürlich auch nachvollziehen kann. ich wüsste nicht, ob ich überhaupt soweit gegangen wäre und das alles ertragen hätte?!? einem wird dann doch sehr vor augen geführt, dass das leben endlich ist.

aber genug von mir :-) wie alt bist du denn? und wo kommst du her?

fühl dich von mir zurück gedrückt und natürlich auch von meiner ma
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  #6  
Alt 08.02.2006, 02:44
nina81 nina81 ist offline
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Registriert seit: 08.02.2006
Beiträge: 1
Unglücklich AW: Krebs bei meiner Mama!

Hallo Katinka,

heute bin ich auf meiner verzweifelten Suche im Internet auf Deinen Beitrag gestoßen.
Ich hoffe, Dir und Deiner Mutter geht es den Umständen entsprechend gut.

"Wie es der Teufel so will", kam heute der Anruf, der wahrscheinlich mein ganzes Leben nicht nur beeinflussen wird, sonder regelrecht zerstören will.
Auch meine Mutter hat mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Krebs-Tumor am Eierstock und nachdem ich auf die Seiten des Krebsforums geschaut hatte, überkam mich eine unendliche Leere.
Ich denke, nur jemand, der eine solche Situation bereits einmal erlebt hat, kann verstehen, wie es mir in diesem Moment geht.
Meine Ma ist für mich einer der wichtigsten Menschen auf der ganzen Welt und ich kann den Gedanken einfach nicht ertragen, dass sie mich verlässt!
Ich kann einfach nicht begreifen, dass eine Krankheit meine Mutter so zerstören kann.
Im Moment stehe ich einfach wie vor einem Abhang, der nur darauf wartet, dass ich hineinspringe und mein Leben mit einem Schlag beendet wird.

Ich Danke Euch schon im Vorfeld fürs Zuhören

Nina
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  #7  
Alt 09.02.2006, 12:10
Gänseblümchen Gänseblümchen ist offline
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Registriert seit: 09.02.2006
Beiträge: 19
Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Liebe Katinka,
ich weiß, wie du dich gerade fühlst, was für Gedanken dir gerade durch den Kopf gehen. Ich selber habe dies auch einmal durchleben müssen. Meine Mama ist vor 2 Jahren an Krebs gestorben.
Diese Zeit des Kampfes war für uns ganz furchtbar und wundervoll zugleich.
Furchtbar, weil Mama so litt, weil wir nichts tun konnten, weil sie uns entglitt.
Wundervoll, weil wir uns noch mal so nahe gekommen sind, weil wir jede Berührung von ihr/mit ihr genossen, jedes Wort, welches sie sagte, aufsogen, jeden Kuss genossen, weil sie uns noch so viel mit auf den Weg geben hat, weil sie uns tröstete, weil sie für uns da war... .
All diese wundervollen Erinnerungen, Gesten und Worte haben uns auf dem schweren Weg des Loslassens geholfen! Und dafür bin ich so unendlich dankbar!
Ich wünsche dir von Herzen, dass du trotz der schlimmen Bilder, die du nun sehen musst, trotz der Hilflosigkeit, trotz der Trauer die Zeit mit deiner Mama genießen kannst. Umarmungen, Gespräche, Berührungen der Haut sind so viel wert, bringen euch einander nahe, und es enstehen Erinnerungen, die später die schrecklichen allmählich verdrängen!
Ich umarme dich und wünsche dir Kraft und v.a. Hoffnung, denn die darfst du niemals aufgeben!
Anna
P.S.: Ich komme auch aus HH!
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