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#1
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AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst
Liebe Jelly,
Vielleicht findest Du beim Schreiben über Dich und von Dir den versteckten Knopf, der manches Mal so hilfreich wäre. Ich würde mir es sehr für Dich wünschen, da ich weiß, was diese Achterbahn bedeutet. Die Krankheit bedeutete für Dich ja nicht nur das Auseinandersetzen, sondern Du warst gezwungen gleichzeitig Abschiede zu nehmen, von Menschen, die Du in der Anfangszeit so dringend benötigt hättest. Das macht die Diagnose gleich doppelt schwer. Mitten und voll im Leben zu stehen, und mit einem Schlag sieht man seine Wünsche, Träume und Ziele wie ein Fell davonschwimmen. Jelly, es gibt leider für diesen berühmten Knopf kein Patentrezept, aber es ist es wert, an ihn zu denken. Ich begann irgendwann damit, mir abends aufzuschreiben, was mir gutes und schönes tagsüber widerfahren ist. Was hat mich gefreut, worüber konnte ich schmunzeln oder lachen. Über meine Krankengymnastik bin ich zu Atemübungen gekommen, und habe mir dann selbst die Meditation nach Buchvorlagen beigebracht. Das hilft mir die innere Anspannung zu lösen. Für mich war das Härteste, durch die vielen Operationen, nicht mehr mobil und spontan zu sein, mein Leben zu 90% auf das Zuhause konzentrieren. Stehen Untersuchungen an, kannst Du mich trotz allem Optimismus den Hasen füttern, nach außen bin ich ruhig und cool, aber drinnen treibt ein Orkan sein Unwesen. Ich glaube, da sind wir alle gleich und irgendwo hilflos der nagenden Angst ausgesetzt. Hast Du schon einmal daran gedacht Dir einen Psycho-Onkologen zu suchen, der/die mit Dir sich auf die Suche nach dem Knopf macht?
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Jutta _________________________________________ |
#2
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AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst
Liebe Jelly!
Dien krankheitsverlauf gleicht sehr dem meiner mutter, nur eben,wie du ja weisst, mit anderem ende!aber auch wenn man manchmal nicht weiss was als nächstes kommt, ob man "Rückfälle" hat oder endlich gesund ist darf man nicht aufgeben.zu viele menschen glauben an dich,also glaub du auch an dich!! ich denke immer wieder was so eine krankheit mit sich bringt, ist, das man doch nicht mehr so von einem tag auf den anderen lebt!Geniesse auch du jeden tag, lass dich auch an schlechten tagen nicht unterkriegen, auch wenn du deinen knopf noch nicht gefunden hast!!! ich fahre nacher noch ins kh, in den letzten 3 tagen gings meiner mam ok, am mittwoch gehts hoffentlich heim! ganz liebe grüße an dich und noch einen schönen sonntag wünscht dir sonne |
#3
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AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst
Guten Morgen liebe Steffi, Jutta und Sonne,
danke für Eure Wärme und Zuwendung in Euren Beiträgen. So schnell lass ich mich auch nicht unterkriegen, vielleicht ist es auch die dunkle Jahreszeit und auch noch die Weihnachtszeit, in der dann wieder die Gedanken hochkommen, ob das jetzt das letzte Weihnachten sei wird, wie wird es mir in einem Jahr gehen, was passiert bis dahin. Immer wenn ich huste, hab ich Angst, daß die Lungenmetastasen gewachsen sind und der Reizhusten einsetzt, von dem der Arzt gesprochen hat...... im Bauch gibt es jedenfalls keine neuen Anzeichen, das ist ein Grund zum feiern !! Liebe Jutta, die Suche eines Psycho-Onkologen, hab ich mir für das nächste Jahr vorgenommen. Ich wünsche Euch und Euren Lieben einen schönen Tag, viel Kraft und alles Liebe und Gute !! Liebe Grüße Eure Jelly
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Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain) |
#4
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AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst
Liebe Jelly,
vielen Dank für deinen Beitrag! Es ist wichtig Menschen zu haben, die einem ein gutes gefühl geben. eine positive ausstrahlung und lebenseinstellung. halte durch, denn das leben ist meineserachtens auf unserem gesellschaftniveau sehr lebenswert! ich drück dir die daumen tomas aus zürich |
#5
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AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst
Hallo jelly!
da hast du recht, das liegt bestimmt an der jahreszeit!!!es ist einfach den ganzen tag düster, das trägt nicht zu guter laune bei!!! aber der nächste frühling kommt bald, da freu ich mich schon jetzt drauf!ich hoffe und bete dass ihn meine mam auch noch mitbekommt.... ganz liebe grüße, freu dich auf den frühling!!! |
#6
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AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst
Liebe Jelly
Seid du den Thread eröffnet hast, überlege ich, was ich dir schreiben könnte... Vielleicht ist dein Vorhaben mit dem Psychonkologen für das kommende Jahr, die richtige Entscheidung. Ich vermag nicht zu beurteilen, wie es "in" dir und deiner Seele aussieht, kenne ja nur die Situation eines Angehörigen. Ich wünsche mir jedoch von Herzen für dich, daß du "den Knopf" findest und die Angst und schlimmen Gedanken nicht immer präsent sind in deinem Kopf. Einen dicken Vorweihnachtsknuddler für dich Liebe Grüße Tanja L.
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Leben muss man das Leben vorwärts, verstehen kann man es nur rückwärts. (Søren Kierkegaard) |
#7
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AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst
Liebe Jelly, entlich finde ich Zeit dir zu Antworten.Wir kennen uns ja nun auch schon ein paar Zeilen, und du bist mir in dieser Zeit sehr ans Herz gewachsen, ich freue mich wenn es dir gut geht , und ich bin traurig wenn es dir nicht so gut geht, du hast vielen hier mit deinem Trost geholfen ."Danke dafür " Wie du weißt bin ich im Moment auch nicht so gut drauf ,ich bin sehr nah am Wasser gebaut, aber ich denke das macht doch das Mensch sein aus, Gefühle zu haben , zu trauern, Angst zu haben. Aber die andere Seite ist auch sich zu freuen ,schöne Momente zu haben, sich auf den Frühling zu freuen.
Liebe Jelly, freue dich auf deinen Tauchurlaub mit deinem tollen Mann, sei nicht traurig, sage auch mal "Danke" für die schöne Zeit mit deinem Mann und das du ihn in deiner schweren Zeit an deiner Seite hast. Weiß du kein Mensch weiß was "Morgen" ist , nur wir Krebskranke wissen wie schnell dieses "Morgen vorbei sein kann, dadurch leben wir viel Bewusster. "Oder " Meine kleine ( 7) sagt wenn ich weine ," Mama denke doch einfach an was schönes, dann muß du auch nicht mehr weinen " Toll oder !!! Ich knuddel dich jetzt ganz doll, und sage dir freue dich auf deine Tauchgänge....liebe herzliche grüße deine Birgit |
#8
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AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst
Hallo Ihr Lieben,
Tanja, Dui schreibst, Du kennst "nur" die Seite der Angehörigen, das ist doch nicht "NUR"! Gestern abend hatte ich auch wieder so eine Katastrophenstimmung: Ich liebe meinen Mann sehr und es bricht mir das Herz, daß ich ihn allein mit seiner Traurigkeit zurück lassen soll. Wäre ich früher, bei den ersten Anzeichen zum Arzt gegangen, könnten wir vielleicht zusammen steinalt werden, jetzt komme ich mir vor, wie eine Betrügerin, die sagt, daß sie liebt und trotzdem nicht alles getan hat, was ich aus Fürsorge und Liebe für ihn hätte tun können. Jetzt kann ich daran nichts mehr ändern, ich kann es nicht mehr gut machen, kann mich nur noch bemühen, unsere Situation so gut wie möglich zu meistern... er macht mir keine Vorwürfe, muß aber auch damit klar kommen, daß ich mich bezogen auf die Chemo nicht monatelangen niederschmetternden Behandlungen aussetze, er ist einfach dazu verdonnert, mich zu begleiten, kann aber eigentlich nichts tun. Daß er für mich da ist, ist ein großer Segen für mich, aber ich kann ihm nicht so helfen wie ich gern möchte. Ich kann ihn vor dem Unglück nicht bewahren. Das ist einfach nicht fair, ich möchte, daß er glücklich ist und bringe ihm nur Unglück.... Carpe diem, nutze den Tag und die Zeit, die uns noch geschenkt wurde, das ist das einzige, was ich als Betroffene für die Liebe meines Lebens tun kann und möchte, so gut es eben geht. Ohne unsere Angehörigen und Lieben wären wir garnicht in der Lage, mit dieser Situation umzugehen, alle Angehörigen hier aus diesem Forum leisten eine phantastische Arbeit für ihre "Betroffenen" ! Liebe Grüße Jelly
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Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain) |
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