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  #1  
Alt 16.12.2005, 23:54
TP TP ist offline
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Standard AW: GeparQuattro Studie

Zitat:
Zitat von tinabe
...Erfahrungen mit Herceptin habe ich selber nicht. HER 2 ist bei mir auch 3+. Dieser Rezeptor wurde allerdings erst vor 2 Wochen auf mein Drängen hin festgestellt....Für mich kommt Herceptin im Moment nicht in Frage, da meine Therapie bereits im August beendet war.

...Mein Gyn hat mir erklärt, daß bei einer Studie nur die Hälfte der Teilnehmer das Medikament wirklich bekommt und die andere Hälfte ein Scheinmedikament. Keiner weiß im Grunde, was er bekommt.

...Angeblich wäre das Herceptin, im Vergleich zur Chemo, wie Wasser. So die Auskunft des Arztes.
Hallo Tinabe,

ehrlich gesagt, bin ich erschrocken, was Dir Dein Arzt erzählt hat - oder wie es bei Dir angekommen ist.

Dass man heute her2neu-Status sofort bei der Primärdiagnose bestimmt ist Standard. Kaum jemand mehr muss drängen. Nur, wenn Du es schon gemacht hast, warum willst Du keine Herzeptintherapie machen? Das hat gar keine Bedeutung, dass Deine Chemo schon abgeschlossen ist. Viele Frauen haben mit dieser Behandlung später angefangen, auch wenn es tatsächlich besser ist, wenn man es gleich nach der Chemo macht.

Dass Herzeptin wie Wasser sein soll ist purer Unsinn. Mir fällt es schwer zu glauben, dass ein Arzt so etwas Dummes von sich geben konnte. Herzeptin ist ein sehr wirkunsames Medikament bei Tumoren, die her2neu überexprimieren. Bis vor Kurzem war Herzeptin nur bei Metastasen zugelassen, seit einiger Zeit ist wird auch adjuvant empfohlen, weil die Studienergebnisse so gut sind, wobei der Arzt die Behandlung bei der KK beantragen muss - das Medikament ist sehr teuer. Wahrscheinlich liegt da der Hund begraben; Dein Arzt hat keine Lust sich damit zu befassen, deshalb wimmelt er ab.

Ich glaube, wenn Dir Dein Leben und Deine Gesundheit lieb sind (Tumore mit her2neu 3+ sind sehr aggresiv!), sollst Du schon nachhacken, aber am besten den Arzt wechseln.

Viele Grüße,
TP
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  #2  
Alt 17.12.2005, 16:23
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Libella Libella ist offline
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Standard AW: GeparQuattro Studie

Hallo Ihr Lieben,

danke für Eure Antworten, auch wenn ich mit der Studienteilnahme nun immer noch alleine bin.
Allerdings bin ich was Trastuzumab bzw. Herceptin betrifft, doch etwas beruhigter.

Hallo Tinabe,

also was Dein Gyn Dir da erzählt hat ist wirklich Stuß. Im Rahmen der Studie erhalte ich in den ersten 4 Zyklen Ec und danach bei der Randomisierung sind die weiteren Medkamente unterschiedlich (keine Scheinmedik.).
Trastuzumab oder Herceptin erhalte ich aber auf jeden Fall 1 Jahr lang aufgrund des Wachstumsrezeptors 3+.
Und natürlich liegt genau das der Hund brgraben, wie Tb behauptet, denn die Kosten für ein Jahr belaufen sich auf ca. 40.000 Euro.
Z. Zt. laufen deshalb sogar Prozesse gegen die Krankenkassen.
Im Rahmen einer Studie fällt das natürlich weg.
Nun irgendein Zuckerle muss es ja schließlich auch geben, falls man das so bezeichnen kann.

Hallo Bea,

ich bin eigentlich im Marienkrankenhaus, die Studie findet aber bei Dr. Tesch im Bethanienkrankenhaus statt.

Grüße, schönes Wochenende und bis bald

Sylvia
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  #3  
Alt 17.12.2005, 19:12
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Mice Mice ist offline
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Standard AW: GeparQuattro Studie

Hallo Libella,

zur GeparQuattro Studie kann ich auch nichts sagen.

Herceptin bekomme ich inzwischen wieder seit 15 Monaten, nachdem ich es vor 3 Jahren schon für ein Jahr als adjuvante Thera bekam. Nach einem Jahr hatte ich aufgehört, weil ich keine Lust mehr auf wöchentliche KH-Termine hatte und eh unsicher war, ob es was bringt. Die Studie war ja noch nicht gelaufen. Als im September letzten Jahres Metas auftraten, war ich "froh", dass der Her2 neu-Faktor wieder 3+ war und ich wieder auf Herceptin zurückgreifen konnte!

Im Vergleich zu einer Chemo ist es wirklich "wie Wasser", aber Nebenwirkungen haben natürlich alle Medikamente. Wichtig ist die regelmäßige kardiologische Kontrolle, weil Herceptin kardiotoxisch wirken kann, meine Herzleistung hat zweimal leicht nachgelassen, nach 6 Wochen Herceptin-Pause war wieder alles ok. Lästige Nebenwirkung ist, dass die Fingernägel brüchig werden können. Dagegen kann Biotin helfen oder es zumindest mildern.
Ich kenne aus dem KH viele Frauen, die Herceptin bekommen und den meisten geht es ziemlich gut damit. Manche müssen auch wegen der Herzleistung ab und zu aussetzen, können aber immer nach kurzer Pause weitermachen.
Also, keine Angst vor Herceptin.

Ich wünsche dir alles Gute für deine Theras!

Liebe Grüße und schönes WE, Mice
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  #4  
Alt 18.12.2005, 11:35
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Libella Libella ist offline
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Standard AW: GeparQuattro Studie

Hallo Mice,

danke, dass auch Du mir nochmal die Angst etwas genommen hast, zumindest was das Herceptin betrifft.
Wenn ich nun noch die Ängste bezüglich der bald beginnenden Chemo in den Griff bekomme, werde ich wahrscheinlich wieder etwas zuversichtlicher.

An alle restlichen Mitkämpferinnen,

am meisten haben mir in den letzten Tagen die Kontakte und auch die Informationen hier im Forum und darüber hinaus weiterhelfen können.
Einfach zu sehen, dass man nicht alleine ist und es oft noch viel schlimmere Schicksale gibt und gleichzeitig auch viel tapferere Mitstreiterinnen.
Ich bewundere viele von Euch und hoffe, dass ich ebenso viel Kraft und Hoffnung aufbringen kann.
Jetzt fang ich auch noch an zu Heulen. Aber das tut manchmal auch gut.
Ich danke Euch, denk an Euch und drück Euch Alle .

Einen schönen Adventssonntag und liebe Grüße aus Maintal

Sylvia
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  #5  
Alt 21.12.2005, 10:07
Wamper Wamper ist offline
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Beiträge: 352
Standard AW: GeparQuattro Studie

Liebe Sylvia, heute morgen bin ich in der Ärztezeitung auf einen Artikel gestoßen, der für dich sicher interessant ist, da die Studie deiner vorgeschlagenen Behandlung recht ähnlich ist. Du kannst mich bis zum 23.Dez und ab dem 28.Dezember gern anrufen.
Mit liebem Gruß Dorothea

Ärzte Zeitung, 21.12.2005
Pluspunkte für eine Antikörper-basierte Therapie bei Brustkrebs
Krankheitsfreie Überlebensrate erhöht / Neue Studiendaten
DRESDEN (awa).

Erhalten Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs zusätzlich zur adjuvanten Docetaxel-basierten Therapie mit oder ohne Anthrazyklin den Antikörper Trastuzumab, leben sie länger krankheitsfrei. Die Anthrazyklin-freie Therapie mit Docetaxel, Carboplatin und Trastuzumab ist weniger kardiotoxisch.

Das hat eine erste Zwischenauswertung der BCIRG (Breast Cancer International Research Group)-006-Studie ergeben. An der Studie nehmen mehr als 3200 Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium und ungünstiger Prognose teil, wie Professor Wolfgang Eiermann aus München berichtet hat. Die neuen Daten sind vor kurzem auf dem Brustkrebskongreß in San Antonio in Texas erstmals vorgestellt worden.

Bei Zugabe von Trastuzumab zu Docetaxel (Taxotere®) sei die krankheitsfreie Überlebensrate im Vergleich zur Standardtherapie signifikant höher, zum Gesamtüberleben sei jedoch noch keine Aussage möglich, sagte Eiermann auf einer Veranstaltung von Sanofi-Aventis.

In der Studie wird die adjuvante Standardtherapie aus vier Zyklen Doxorubicin plus Cyclophosphamid, gefolgt von vier Zyklen Docetaxel (AC-T), mit zwei experimentellen Behandlungen verglichen: der Standardtherapie plus gleichzeitig mit Docetaxel beginnender Trastuzumab-Therapie für ein Jahr (AC-TH), und der Anthrazyklin-freien Chemotherapie aus sechs Zyklen Docetaxel und Carboplatin plus Trastuzumab-Therapie für ein Jahr (TCH). Nur bei einem Drittel der Frauen waren die Lymphknoten nicht befallen, und bei mehr als der Hälfte war der Tumor zwei bis fünf Zentimeter groß.

Die aktuelle Interimsanalyse nach im Median 23 Monaten Nachbeobachtung basiert auf 322 Ereignissen (Rezidive und Todesfälle): Mit der Standardtherapie AC-T gab es 147 Ereignisse, mit AC-TH 77 und mit TCH 98, davon waren jeweils 36, 20 und 28 Ereignisse Todesfälle.

Demnach war im Vergleich zur Standardbehandlung die Rezidivrate mit AC-TH relativ um 51 Prozent und mit TCH relativ um 39 Prozent verringert. Die Rate der kardialen Nebenwirkungen wie Einschränkung der linksventrikulären Funktion, kardiale Infarkte und Ischämien betrug im Standardarm AC-T 0,86, mit AC-TH 2,62 und mit TCH 1,04 Prozent.

Zusätzlich hat die Studie ergeben, daß ein molekularbiologischer Marker das Ansprechen auf eine Anthrazyklin-basierte Therapie möglicherweise vorhersagt. Bei etwa 35 Prozent der Frauen kann auf dem Gen, das auch für HER2 kodiert, eine Region für das Enzym Topoisomerase II alpha nachgewiesen werden.

Da dieses Enzym der Angriffpunkt für Anthrazykline ist, sprachen Studienteilnehmerinnen mit dem Merkmal besser auf die Anthrazyklin-basierte Trastuzumab-Therapie an.
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  #6  
Alt 22.12.2005, 17:14
Heidi 45 Heidi 45 ist offline
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Ort: Maintal
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Standard AW: GeparQuattro Studie

Hallo

du bist nicht mit der Studie alleine.
Ich komme auch aus Maintal, weiß seit dem Dezember das ich Brustkrebs habe, und bin auch bei Prof. Tesch.
Bei mir ist ein Port gesetzt worden und ich habe die erste Chemo hinter mir.
Mir geht es eigentlich ganz gut.
Morgen werde ich mir eine Perücke aussuchen ich habe von bekannten eine Adresse in Offenbach bekommen.
Wenn du mal mit jemanden Reden möchtest aus Maintal/Bischofsheim kannst du mir ja eine Mail schicken.
HPSchubert@AOL.com
Ich wünsche trotz allem oder gerade deshalb ein frohes Weihnachtsfest.

Heidi
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  #7  
Alt 22.12.2005, 22:21
manu39 manu39 ist offline
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Registriert seit: 10.12.2005
Beiträge: 21
Standard AW: GeparQuattro Studie

hallo Libella
ich wurde auch gebeten an dieser GeparQuadro Studie teilzunehmen, habe aber abgelehnt weil ich nicht vorher wissen kann wie es nach EC weitergeht und ich außerdem in der Vorgänger Studie gelesen habe, das tatsächlich Patienten mit Plazebo behandelt wurden. Frag doch noch mal nach. Laut internet haben vor ca 3 Wochen 38 Frauen an dieser Studie teilgenommen und diese hat auch erst im August begonnen.
Vielleicht kannst du noch ein bischen mehr rausfinden,
ich wünsch dir alles Gute
Manu
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