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  #1  
Alt 07.12.2005, 16:49
Martina R. Martina R. ist offline
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Standard AW: Hilfe, keine Chemo mehr

Hallo,
wichtig ist, ob ihr in einem normalen Krankenhaus seit, oder in einer Spezial-Klinik. Wo kommst du denn her? Bochum und Heidelberg sind die Spezialisten kannst dort auch eine telefonische Info einholen. Würde ich auf alle Fälle machen.
Guck mal unter dem Thread von Ole, ich schubs sie gleich nach oben.
Weisst du denn wo der Tumor sitzt?
Liebe Grüsse
Martina
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  #2  
Alt 07.12.2005, 20:23
Brittavl Brittavl ist offline
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Standard AW: Hilfe, keine Chemo mehr

Der Tumor sitz am Kopf der Bauchspeicheldrüse, deshalb war eine OP nicht möglich.
Das Traurige ist auch, daß mein Vater irgendwie die Hilfe nicht richtig annimmt. Er wohnt in Dortmund und ist dort im Knappschaftskrankenhaus. Ich habe mal eine Bekannte von mit gefragt, die Krankenschwester ist. Sie meinte, daß die gar keinen schlechten Ruf in Bezug auf Krebspatienten hat. Wenn wir meinem Vater fragen, ob wir nicht mal zu einem anderen Arzt oder in ein anderes KH gehen sollen, auch um eine 2. Meinung einzuholen, meint er immer nur, daß es doch keinen Zweck hätte und außerdem seien die in "seinem" KH doch alle sehr nett! Ich möchte hier niemandem seine fachliche Kompetenz absprechen, aber nur nett sein... Man kriegt ihn halt nicht dazu, mal was anderes auszuprobieren. Ich habe ihm auch literweise Aloe Vera zu ihm geschafft. Aber trinkt er es? Nein! Weiß der Geier, warum nicht. Ich weiß es erst recht nicht. Vor ein paar Wochen, fragte er mich, ob es sinnvoll wäre wegen seinem fehlenden Speichel und Geschmack mal zu einem Heilpraktiker oder so zu gehen. Eine gute Freundin von mir geht zu einem pakistanischen Organdingsbums (?). Ich also sofort da angerufen und habe glücklicherweise für den nächsten Tag einen Termin bekommen! (Man wartet dort schon mal ein paar Wochen.) Ich meinen Papa bescheidgesagt. Antwort: Das ist lieb von dir, aber ich bin ja im KH, die machen das schon!
Es ist total schwierig mit Papa. Irgendwie zeigt er durch seine Aussagen und sein Benehmen, daß er nicht mehr will, 3 min später fragt er, ob ich nicht aus dem Büro einen Katalog für Wellness-Reisen mitbringen kann. Im Frühjahr, wenns ihn besser geht, möchte er gern mit Mama eine Woche im Hotel nur entspannen. Was soll ich da sagen? Papa, wir sind froh, wenn wir dich Weihnachten noch haben? Später meint er, er will jetzt gar nichts mehr essen, dann geht es schneller. Dann weint er wieder.
Ich weiß nicht, was ich machen soll. Soll ich ihn ins Auto packen und evt. nach Bochum schaffen? Wenns sein muß gegen seinen Willen? Soll ich ihn mit der nackten Wahrheit konfrontieren und ihm überdeutlich sagen, daß er irgendwas machen soll, damit er die Zeit, die ihm noch bleibt, schön erleben kann?

Gerade hat mich mein Hausarzt angerufen, der mit der Ärztin im KH gesprochen hat: Papa ist in einem absolut schlechtem Allgemeinzustand (das sehen wir alle, ohne daß mir ein Arzt sagt). Wenn sie ihn jetzt mit eine Chemo geben, würde er sie wohl nicht überleben. Sie wollen ihn aufpäppeln und im nächsten Jahr weitersehen. Ist ja schon mal besser, als nix.
Vielleicht kann mir jemand Tips geben, wie ich meinen Papa dazu bringen kann, mal was anderes auszuprobieren. Das eine schließt das andere doch nicht aus.

Vielen Dank an alle für euer Verständnis und eure Antworten,
bis dann, Britta
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  #3  
Alt 07.12.2005, 20:43
Martina R. Martina R. ist offline
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Standard AW: Hilfe, keine Chemo mehr

Hallo Britta,
Dortmund hört sich gut an.
Meine Schwiemu solltes es eigentlich schon gar nicht mehr geben. Wünsch dir Kraft und Zuversicht!
Bitte halte uns auf dem Laufenden..
Martina

Geändert von gitti2002 (28.10.2018 um 01:13 Uhr)
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  #4  
Alt 07.12.2005, 20:43
Neo Plasms Neo Plasms ist offline
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Standard AW: Hilfe, keine Chemo mehr

Warum um alles in der Welt sollte Dein Vater denn bitte Aloe Vera trinken??

Er hat doch kein kosmetisches Problem mit der Haut, die ggf. ein wenig zu trocken geraten ist. Und wenn, dann gehört Aloe Vera äußerlich aufgetragen, aber bestimmt nicht in das Körperinnere!

Gegen den Willen des Patienten kann man (leider?) nichts wirklich sinnvolles tun.
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  #5  
Alt 07.12.2005, 21:08
Benutzerbild von Gaby
Gaby Gaby ist offline
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Standard AW: Hilfe, keine Chemo mehr

Hallo Neo Plasms

Aloe Vera ist keineswegs nur äusserlich anzuwenden, ebenso nicht nur für die Haut geeignet.

Es hilft, den Körper zu entgiften, kann daher besonders bei einer Chemotherapie durchaus hilfreich sein. Zudem unterstützt Aloe Vera die Stärkung des Immunsystems.

Was spricht also dagegen, so etwas begleitend zu trinken?

Nur ist es die Entscheidung eines jedes Einzelnen, ob er etwas begleitend zur Chemo unternimmt.
__________________
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.
www.palliaktiv.de
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  #6  
Alt 07.12.2005, 21:51
Neo Plasms Neo Plasms ist offline
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Beiträge: 47
Standard AW: Hilfe, keine Chemo mehr

> Es hilft, den Körper zu entgiften, kann daher besonders bei einer
> Chemotherapie durchaus hilfreich sein. Zudem unterstützt Aloe Vera die > Stärkung des Immunsystems.

Sagt wohl der "Volksmund" und die Industrie, die das Zeugs tonnenweise in die Kühlregale der Supermärkte liefern. ;-)

Nur kenne ich keinen wissenschaftlichen Artikel, der eine immunstärkende oder entgiftende Wirkung von Aloe Vera nachweist.

Aber: Ich lasse mich gerne eines besseren belehren und freue mich über jeden Hinweis!
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  #7  
Alt 07.12.2005, 22:04
Anne! Anne! ist offline
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Beiträge: 91
Standard AW: Hilfe, keine Chemo mehr

Hallo Britta!

Leider hab ich nicht so viel Zeit, deshalb nur eine kurze Antwort. Habe gerade gesehen, dass wir aus demselben Ort kommen. Bitte geht nach Bochum. Meine Mutter wurde am Anfang dort operiert. Bochum ist die allerbeste Adresse in unserer Gegend. Es ist vielleicht die letzte Möglichkeit noch etwas zu unternehmen.

LG
Anne
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  #8  
Alt 07.12.2005, 23:19
Sonja A. Sonja A. ist offline
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Standard AW: Hilfe, keine Chemo mehr

liebe britta,

bitte bestelle dir dringend das buch von elisabeth kübler-ross "geborgen im leben".
es hilft dir bestimmt sehr.
zu deinem papa: ich finde es wunderschön, wie du über ihn schreibst. was er alles getan hat, dass er ein toller großvater ist etc. dein papa hat ein sehr reiches und schönes leben gehabt bisher, hat alles für euch getan. nun ist es an euch, alles für ihn zu tun. alles zu tun, was IHM guttut. nicht zu verwechseln mit dem, was du möchtest.
er will kein aloe vera? gut, dann halt nicht. das wird nicht entscheidend sein. wenn der allgemeinzustand deines papas schon so schlecht ist, dann ist jetzt nicht die zeit des kampfes, sondern der liebe, die fließen muss. zwischen euch hin und her. sprich mit ihm, frage ihn, ob er angst hat. frage ihn, was für ihn der tod ist. sei eine gesprächspartnerin für ihn mit seinen ängsten.
rede nicht auf ihn ein, dass er dies und das tun/essen/trinken/machen soll. es wird leider alles nicht entscheidend sein.
vergiss nicht, dass dein vater mit einer heilung jetzt dem tod kein schnippchen schlagen könnte. er trifft uns alle und ist so natürlich wie eine geburt. und genauso sorgsam wie mit einer hochschwangeren sollte man auch mit einem sterbenden umgehen. sich nach ihm richten, seine wünsche erfüllen.

erkundige dich bei adressen in deiner umgebung, wie eine begleitung zu hause bzw. in einem hospiz aussehen könnte. dein papa muss keinerlei schmerzen für länger als ein paar minuten haben. eine perfekte einstellung kann in einer palliativstation geschehen. gegen durchbruchschmerzen ist das einzig zugelassene medikakament der actiq schmerzlutscher. er hilft innerhalb von minuten.
hier hospize, palliativstationen, hausdienste etc. überall wirst du liebe menschen treffen die versuchen werden zu helfen:
http://www.hospize.de/texte/adressenliste/AUSWAHL.HTM
lies diese seite:
www.lebensgedanken.de hier kann man lesen, was wichtig ist und wie man in dieser neuen situation umsichtig handeln kann.

ich war auch so wie du. war so wütend, wenn papa hochkalorische drinks nicht getrunken hat etc. ich war so wütend darüber, dass er würde gehen müssen. habe mir ein meiner verzweiflung vorgemacht, dass man was mit den drinks ändern könnte. papa wird es richtig aufgefasst haben, dessen bin ich mir sicher. papa hätte die drinks gern getrunken. aber er KONNTE nicht mehr. wie muss es sein, wenn alles durch zuvor erhaltene chemo anders schmeckt? wenn man schmerzen hat? wenn man weiß, dass man sterben muss?
dein papa zeigt dir, wie es ihm geht. will er einen wellnesskatalog - dann hol ihn ihm. sagt er, er möchte nicht mehr essen, dann ginge es schneller? dann frage ihm, warum er möchte, dass es schneller gehen soll.
sage ihm, dass er die hauptperson ist. sage ihm, dass ihr ihmmer für ihn da sein werdet, dass ihr das von herzen gern macht und er der größte ist. sage ihm nicht: was sollen wir ohne dich machen? sage ihm, dass ihr stets an seiner seite sein werdet. erzähle ihm aber auch davon, dass du immer für deine mutter da sein wirst und sie nicht alleine sein wird. dein papa muss seinen frieden finden. und wenn dein papa seinen frieden mit seinem schicksal schließt, dann werdet ihr auch in frieden daran denken können.
jeder tag, den ihr aufwacht, ist ein geschenkter tag. das gilt für jeden. auch ohne schwere diagnose. wenn man sich mit seinem tod abgefunden hat dann wird man das leben nicht mehr so ernst nehmen, wird alles ganz anders tragen.
vergiss nicht, dass dein papa jetzt lebt. genieße die zeit mit ihm und achte auf seine worte, du wirst sehr viel von ihm lernen können.

alles gute und verstehe meine ehrlichen worte als erfahrung einer tocher, die ihren papa vor einem jahr gehen ließ - friedvoll.

sonja
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