Ich verstehe die Welt nicht mehr !

[Karin B.]

Liebe Waltraud,
ich kann dich sehr gut verstehen, das mit der zur Ruhe kommen, ist so eine Sache, auch wenn man will, läßt das die Krankheit oftmals nicht zu. Im Gegenteil, manchmal gestaltet sich der Alltag stressiger, als im Berufsleben.
Ich drücke dir fest die Daumen, daß du und deine Ärzte einen für dich akzeptablen Weg finden.
Alles Liebe für dich

[WaltraudH]

Hallo Karin,

auch dir Danke für deine lieben Worte.
Tja es ist wirklich so, wenn man einmal in diesem Kreis (Krebs) gefangen ist, ist es nicht so einfach eine Öffnung zu finden, um zu entfliehen. Ich habe es seit Jahren bei meiner Schwiegermutter verfolgen können. Sie ist 1975 an Dickdarmkrebs erkrankt und lebt immer noch. Also schon lange gilt sie als geheilt. Trotzdem war die Panik gleich wieder da, wenn (ich will es mal salopp schreiben) sie einen Pup's quersitzen hatte. Damals hat man manchmal den Kopf geschüttelt, heute denke ich anders darüber.
Es wird sich wohl fast keiner davon freisprechen, gleich wieder an die Rückkehr des Krebses zu glauben, wenn sich Schmerzen etc einfinden, die unerklärlich sind. So wird es sicher sehr vielen gehen.
Ich wünsche jeder/jedem Betroffenen, dass er die Ruhe und die Gelassenheit findet, vernünftig mit dieser Krankheit umzugehen.

Viele liebe Grüße
Waltraud

[WaltraudH]

Hallo Elisabeth,

ja diese Herumhetzerei ist zur Zeit sehr schlimm und ich fühle mich auch ziemlich ausgelaugt. Der nächste Termin steht schon wieder an.

Dazu, auch für die anderen Interessierten, der Ausgang meines Gespräches gestern mit meinem Onkologen.
Eigentlich bin ich sehr enttäuscht, über das weitere Vorgehen. Ich will es mal kurz versuchen zu beschreiben. "Tja, da ist wohl eben nichts mehr zu machen. Operation wohl nicht möglich. Aber es wird ja sonst alles für Sie getan." waren die ersten Worte meines Onkologen Auf meine Frage, ob die Strahlenärztin sich schon mit ihm in Verbindung gesetzt hat, meine er nur, wenn ich wollte könnte ich ja mal den Orthopäden aufsuchen. Er könnte mir nur onkologisch helfen (ist mir ja auch klar) und Operationen oder andere Möglichkeiten und vor allem das Aufklären über Nutzen und Risiko überlasse er lieber den Fachärzten.
Nun war ich doch sehr enttäuscht und die Tränen liefen. Er schaute mich ganz entsetzt an und weil ich dann auch noch sagte: Ich habe das Gefühl, dass man (damit meinte ich den Neuro-Chirurgen) mich schon aufgegeben hat" war er gleich beleidigt und meinte er hätte doch bisher alles gemacht für mich. Nun war es an mir, ganz entsetzt zu gucken. Ihn hatte ich doch überhaupt nicht gemeint.
Nun ja, jetzt sind wir übereingekommen, da ich zwischenzeitlich auch noch Schluckbeschwerden und Blitze beim Sehen habe, dass noch einmal erneut ein CT gemacht werden soll, um zu sehen wir weit des Stand jetzt ist.
Dann werden wir noch einmal sprechen, wie es weitergehen soll.
Den CT Termin habe ich bereits morgen und am Donnerstag habe ich die wöchentliche Herceptin-Infusion. Am Mittwoch habe ich auch noch einen Termin bei meiner Psychologin. Um erst einmal zur Ruhe zu kommen, werde ich den Termin in Essen verschieben. Zwei Termine am gleichen Tag, einmal in Dortmund und dann in Essen ist für mich zur Zeit einfach nicht möglich. Macht mein Nevenkostüm nicht mit.
Ihr seht, auch in dieser Woche habe ich wieder volles Programm und möchte eigentlich doch nur schlafen.
Deshalb werde ich mich erst einmal hinlegen. Bei Neuigkeiten werde ich mich wieder melden.
Viele liebe Grüße
Waltraud

[WaltraudH]

Hallo,
nun war ich gestern beim CT und ich möchte euch die Neuigkeiten mitteilen.

Also erst einmal Kopf, Hals und Leber alles o.k. Da war ich ja schon ganz froh, dass sich meine Ängste nicht bestätigt haben.

Aber.....
Die Lungenmetastase hat sich wieder vergrößert. Im Beckenbereich wären fast keine Veränderungen - also kein neuer Progress - aber in den linken Weichteilkomponenten würde wohl immer noch der alte Progress laufen. Ganz abklären konnte er es nicht, da durch Bestrahlung etc. auch Narbengewebe vorhanden sein kann.

Deshalb wohl auch der Anstieg meines Tumormaker.

Am Dienstag habe ich wieder einen Termin mit dem Onkologen, da werden wir über das weitere Vorgehen sprechen müssen. Ich gehe mal davon aus, dass eine weitere Chemo nicht zu umgehen ist. Abwarten............

Ich war in der Zwischenzeit auch bei meiner Psychologin und habe ihr meine Probleme geschildert. Sie hat mit geraten, dass ich - möglichst sofort - in eine Klinik gehe. Ich sollte mir das doch einmal genau überlegen. Dann würde sie mit den behandelden Ärzte sprechen. Ich bräuchte dringend Ruhe, aber habe ich dass in einer Klinik? Sie dachte übrigens an die Veramet-Klinik in Meschede. Kennt die jemand?

Zu allem Übel habe ich seit Montag - nach erfolgter Zometa-Infusion - wieder sehr starke Schmerzen im Becken und in den Beinen. Die von mir eingenommenen Tabletten reichen scheinbar wieder mal nicht aus. Die Dosis wurde heute - nach Rücksprache mit dem Arzt - wieder erneut erhöht.

Das waren erst einmal meine Neuigkeiten. Viele liebe Grüße
von Waltraud

[WaltraudH]

Hallo ihr Lieben,
nachdem ich mich jetzt psychisch etwas erholt habe, will ich mich hier wieder kurz melden und euch den neusten Stand mitteilen.

Mein Besuch beim Onkologen ist genau so ausgefallen, wie ich vermutet habe.
Ich bekomme nun wieder eine neue Chemo. Diesmal ist es die Kombination von Navelbin und 5FU und zwar wöchentlich. Hat jemand von euch schon einmal diese Chemo erhalten? Wie ist es euch damit ergangen?

Am Donnerstag habe ich bereits die erste Chemo erhalten. Gestern war ich sehr schlapp, fast wie bei einer schweren Grippe, und habe den ganzen Tag nur geschlafen. Abends hatte ich eine leichte Übelkeit (war nicht schlimm) aber auch Fieber. Jetzt frage ich mich, ob dieses Fieber auf die Chemo zurückzuführen ist oder andere Ursachen haben kann.

Jedenfalls ist damit erst einmal das Thema Veramed-Klinik vom Tisch. Ich hatte sowieso vor, erst im neuen Jahr in die Klinik zu gehen. Vielleicht ergibt sich ja noch etwas anderes. Würde viel lieber noch einmal zur Reha fahren, aber so mitten in der Behandlung?? Hat man da wohl überhaupt eine Chanche, eine Reha zu bekommen und gibt es jemanden, der während der Reha Chemo bekam?

Ihr seht es sind schon wieder viele Fragen, die ich heute habe. Ich hoffe, das ich das eine oder andere beantwortet bekomme.

Viele liebe Grüße
Waltraud