Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 03.12.2005, 09:16
Conny47 Conny47 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.11.2005
Ort: Hessen
Beiträge: 623
Standard AW: Glioblastom, Angst frisst meine Seele auf

Hallo Benita,

lieben Dank für deine Antwort. Ich freu mich dass es deinem Mann besser geht und wünsche euch jetzt in der Adventszeit eine "gute Zeit"! Das Problem mit dem Autofahren hatten wir auch. Mein Mann (sag ich immer auch wenn wir nicht verheiratet sind) hat dann auf Anraten der Neurochirugin mit einem Neurologen und mit der vorher behandelten Neurologischen Klinik gesprochen und er durfte laut deren Aussagen dann ein halbes Jahr nach der OP wieder autofahren,obwohl er noch Medikamente gegen epilept. Anfälle nimmt. Er hatte allerdingst nur einmal einen Anfall, dass war wie dann der "Kamerad" festgestellt wurde.
Ihm hat das ein großes Stück Lebensqualität zurückgegeben, da er dadurch wieder viel unabhängiger wurde. Dadurch dass er auch die Erwerbsunfähigkeitsrente beantragt hat und von einem Tag auf den anderen nicht mehr arbeiten gehen konnte, war er schon ziemlich depremiert. Also fragen würde ich schonmal.

Ja und zu den kleinen Dingen, das mache ich schon lange so, meine große Angst und Hilflosigkeit wächst halt daraus, dass ich das alles schonmal kennengelernt habe. Vor genau 15 Jahren ist mein 1. Mann an dieser Sch....krankheit gestorben. Meine Tochter war damals 4. Heute ist sie mir eine große Hilfe. Ich war damals ziemlich fertig und als ich dann später meinen Schatz kennengelernt habe, war es einfach nur schön. Wir sind jetzt 12 Jahre zusammen und für meine Tochter war er der Vater den sie verloren hat.
Wenn mir jemand gesagt hätte, dass kommt alles nochmal, ich hätte gesagt "du spinnst". Wie E. den epileptischen Anfall hatte und wir waren dann in der KLinik und haben die Diagnose bekommen, hab ich gedacht in bin in dem Film "und ewig grüßt das Murmeltier" wo immer wieder das gleiche passiert und gleich wach ich auf und alles ist wieder gut. Aber es war leider nicht so.

Im Moment geht es ihm so la la, körperlich eigentlich nicht schlecht aber er ist immer wieder in einem Loch und ich weiß garnicht wie ich ihn da raushole. Soll ich ihn einfach in Ruhe lassen, oder immer wieder praktisch "zwingen" was zu machen (spazierengehen, telefonieren etc.). Was ist das richtig!?

Auf jeden Fall versuchen wir immer jeden Tag so gut wie möglich zu leben!

Liebe Grüße und ich freu mich wieder von dir zu hören.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 03.12.2005, 09:17
Conny47 Conny47 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.11.2005
Ort: Hessen
Beiträge: 623
Standard AW: Glioblastom, Angst frisst meine Seele auf

Hallo Jasmin,

ich wünsch dir alles Gute mit deiner Mutter und du machst es auf jeden Fall richtig, den das wichtigste ist für den Menschen den man liebt immer da zu sein.

Liebe Grüße Conny
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 05.12.2005, 15:34
Benita Benita ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.09.2005
Beiträge: 573
Standard AW: Glioblastom, Angst frisst meine Seele auf

Hallo Conny 47,

das mit dem Murmeltier ist ein guter Vergleich. Auch ich musste mich mit dieser Krankheit schon einmal auseinandersetzen. Mein ältester Sohn ist ebenfalls an einem Hirntumor gestorben und ich dachte auch, damit hätten wir unser Päckchen getragen.
Die Tochter einer guten Freundin, die von ihrer Mutter immer mit den Worten
"immer wenn du denkst es geht nicht mehr ....." getröstet wurde hatte ihr in einer ähnlich bescheidenen Situation auch Trost spenden wollen.
Ihre Variante: "Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von oben eine Faust und haut dir noch mal ins Gesicht." Recht hat das Kind. Traurig, dass so eine Kleine sich schon mit den Grausamkeiten des Lebens beschäftigen muss.
Trotzdem muss ich immer wieder lachen, wenn ich an den Spruch denke und an den hilflosen Versuch Trost zu spenden.
Ich werde diese Woche wieder mit meinem Mann in die Uni fahren wegen des neuen Chemoblocks. Dort werde ich die Ärzte noch einmal wegen des Autofahrens ansprechen. Auch mein Mann hatte nur wenige kleine Anfälle direkt nach der OP. Vielleicht klappt es ja und es hilft ihm ein bisschen aus der Depression.

Wegen seiner Antriebslosigkeit bin ich inzwischen dazu übergegangen, dass ich meinen Mann um kleinere Hilfestellungen bitte, natürlich nur, wenn ich das Gefühl habe, dass er es auch schafft. Ich denke, es ist wichtig, dass er sich nicht unnütz fühlt. Ich glaube inzwischen, ich habe ihm vor lauter Angst zuviel abgenommen. Bin immer sofort hingesprungen um zu helfen, damit er nicht um Hilfe bitten muss. Doch inzwischen merke ich, dass es ihm guttut, wenn er auch Aufgaben erledigt, auch wenn er danach wieder müde ist.

Viele Grüße Benita
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 08.12.2005, 11:58
Nora Nora ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.09.2005
Beiträge: 11
Standard AW: Glioblastom, Angst frisst meine Seele auf

Liebe Benita,
ich habe mich selber vor kurzem im Forum angemeldet, da meine Mama auch ein Glioblastom IV hat und ich völlig verzweifelt bin.
Was deine Frage nach Haushaltshilfe betrifft, kann ich dir folgendes berichten: Meine Mama wollte auch unbedingt nach Hause und ist es jetzt auch seit 3 Wochen. Wir haben für jeden Tag "große Toilette" die Diakonieschwester, und ansonsten eine Pflegekraft aus Polen, die 24 Std. bei ihr wohnt und sie versorgt. Das klappt wunderbar, wir haben eine echte Perle. Ich kann dir dies nur empfehlen.
Herzliche Grüße und alles alles Gute Nora
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 05:21 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55