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  #11  
Alt 30.05.2005, 23:34
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Liebe Alina,

danke für Deinen schönen, langen Brief. Du kannst mit keiner Frage an mich etwas falsch machen, liebe Alina.

Werner und ich kommen gut miteinander zurecht. Auch mit der Krankheit und der Therapie. Miteinander reden können wir nicht wirklich, wobei das auch nicht stimmt, denn nur ich sehe das so, er nicht. Vielleicht habe ich es schon hier einmal geschrieben, es ist für mich nicht immer leicht diese hauchdünne Linie nicht zu überschreiten, wo auf der einen Seite mangelndes Interesse, Einfühlungsvermögen liegt und auf der anderen Seite ein Zuviel an Zuwendung, wobei mir manchmal scheint er mag das Zuviel weniger. Weil das so ist, hab ich manchmal Probleme, bekomm ich einen dicken Hals, weil ich doch eine Gute bin und schon möchte, daß alles anerkannt wird!

Ich will nicht Hoffnungen zerstören in Bezug auf Männer, ich fühle mich auch nicht als enttäuschte ältere Frau, aber mir ist schon länger klar, daß ich mich von einem Mann noch nie wirklich verstanden gefühlt habe. Damit meine ich Männer mit denen ich eine Beziehung hatte. Ich hatte diese Seelenverwandtschaft, die wir Frauen vielleicht so gerne fühlen ein paarmal mit Männern erlebt, das waren dann Verbindungen die emotional, geistig ungeheuer innig waren, aber ich hatte nichts mit ihnen und wollte es auch nicht.Einer meiner besten Freunde war homosexuell, er ist leider vor einigen Jahren verstorben.

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis habe ich nur einmal eine Beziehung mit erlebt, die meinen idealen Vorstellungen entsprach, letzten Endes scheiterte sie tragisch. Vielleicht erzähle ich Dir einmal diese Geschichte, weil sie mich nach wie vor beschäftigt.

Meine eigenen Erfahrungen und die beobachteten sind so, daß ich mich damit abgefunden habe, daß Männer (halt die, die ich kannte und kenne) anders empfinden, mit Gefühlen anders umgehen, sie anders ausdrücken. Dieses Anderssein konnte ich als junge Frau schlecht einordnen, ich fühlte mich sehr oft nicht nur unverstanden, auch gekränkt, dachte, daß dieser Mangel nur mir zugemutet wird weil man mich nicht genügend schätzt, oder was weiß ich.

Als ich Werner (vor 18 Jahren) kennenlernte, da war ich schon so weit, daß ich mir sagte, wenn ich mit einem Mann zusammen sein will, dann muß es mir MIT ihm besser gehen, als OHNE ihn, sonst bleibe ich lieber allein. Meine Ansprüche sind in mancherlei Hinsicht ausgeprägt, aber ich erwarte mir nicht mehr, daß er mich versteht. Das kann er nicht. Werner meinte einmal, so wie ich nicht erwarten kann, daß eine Kuh tanzt, kann ich nicht erwarten, daß er WIRKLICH mit mir reden kann.
Also wir sind froh einander zu haben, leben gerne miteinander, es ist schön jemanden zu haben auf den man sich völlig verlassen kann und wir können Gott sei Dank miteinander lachen. Zum Reden habe ich Frauen. Verstanden fühle ich mich nur von Frauen.

Ach Alina, danke, daß Du auch über diesen Traum erzählst und du findest immer schöne Worte. Das nächste Mal erzähle ich Dir auch etwas zu diesem Thema.

Ich habe mehrere Bücher von Kübler Ross gelesen - dieses kenne ich nicht.
Für heute Gute Nacht und hoffentlich war der erste Tag nach Deinem Urlaub angenehm.
Ich umarme Dich
Briele
 

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