Auf Wiedersehen - Mom

Liebste Mutti,

gestern war nun Deine Beisetzung.
Und so wie wir Dich kennen, hast Du uns auch dazu den schönsten Sonnenschein geschickt.

Ich bin mir nicht sicher, ob Du mitzählen konntest, aber es war überwältigend. Sooo viele Leute haben Dich auf Deinem letzten Weg begleitet. Es müssen an die 150 Leute dagewesen sein. Alle die Du lieb hattest, Deine ganze Familie, Freunde, Bekannte, Nachbarn, Deine Schulkameraden und Deine Arbeitskollegen. Manche haben solch langen Anfahrtsweg in Kauf genommen, nur um bei Dir zu sein. Ich bin so stolz auf Dich..... eine Mutter gehabt zu haben, die so vielen Personen immer zur Seite gestanden hat. Mit ihrem Kommen haben Sie Dir "Danke" gesagt.....
Sogar Manuela war da, meine beste Freundin, die selbst erst im Februar einen Gehirntumor wegoperiert bekam und sie lange nicht sehen konnte.

Es war eine sehr schöne Feier.
Der Redner hat alles auf den Punkt getroffen. Schon als er den Tag davor bei uns war, und unsere vorbereiteten Zeilen las, sagte er, das Du eine ganz besondere Frau gewesen sein musst. Tja, und die vielen Menschen gestern haben es ihm bestätigt.
Wir haben Deine Lieblingsmusik gespielt, denn wir dachten, das Du Dich darüber freust. Der Redner sagte dazu, das wir daraus neue Kraft schöpfen sollen. Du hättest es so gewollt. Ganz sicher. Dein Bild stand genau vor uns und Du hast uns angelächelt.
Paps und Benni haben sich ganz wacker geschlagen, naja und ich auch. Du wolltest nie das wir traurig sind, das hast Du uns in Deinem Brief an uns mitgeteilt.
Diese Worte, die Du uns hinterlassen hast haben wir dem Redner gezeigt. Wir haben lange überlegt, ob wir sie verkünden sollen.
Aber als er sie wortwörtlich vortrug, vor all den Trauergästen, war ich mir sicher.... es war richtig.
Es kamen fast allen die Tränen, ach was sag ich. ALLEN! Weil diese Worte genau das widergaben, wie alle Dich kannten. Als liebevolle Frau und Kämpfernatur.

Auf dem Weg zu Deiner letzten Ruhestätte folgte uns eine ganz lange Schlage. Alle wollten sich von Dir verabschieden. Ich glaube, bis alle ihre Blumen abgelegt hatten und Dir einen letzten Gruß mitgaben, muss fast eine Stunde vergangen sein.
Ich musste sogar leicht schmunzeln, denn die Bläser drehten ihre Notenblätter ständig wieder um und mussten von vor anfangen, weil die Menschenschlange kein Ende nahm. Das hat sogar der Redner noch nicht erlebt, sagte er.
Am Ende lagst Du in einem Blumenmeer. Es war überwältigend.

Aber was erzähl ich Dir das alles? Du warst ja da. Ganz nah bei mir hab ich Dich gespürt.

Wir sind dann später nochmal vorbeigekommen. Da war alles schon richtig schön gemacht worden. Die Gestecke und Blumengrüße sahen so schön aus. Ich hoffe sie blühen noch lange.
Und Paps sagte heut schon, das er Dir jeden Tag eine frische Rose vorbeibringt. Ist er nicht lieb?

So liebe Mom, das wollte ich nur noch mal kurz festhalten. Obwohl ich den Tag nie vergessen werde. Und Dich nicht vergessen werde. Niemals. Danke für alles.
Ich liebe Dich.
Deine
Anja