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  #1  
Alt 05.08.2017, 17:36
peregrina peregrina ist offline
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Standard AW: Raus damit!

Lieber Ralf,
alle Hochachtung vor Deiner Einstellung, mit der Du diese arge Situation meisterst. Durchhänger wirst Du sicher wie wir alle haben, aber Dein Mut gibt bestimmt vielen hier Auftrieb.
Wenn Du magst, hier ein Tipp zu den Hautproblemen:
Als ich während der Chemo ähnlich dran war, wie Du es beschreibst, haben mir die ganzen tollen (und teuren) Pflegeprodukte genau nichts geholfen. Das einzige, was die Symptome wirklich gelindert hat - aber nicht lachen, gelle? - ist Hafer. Normale, feine Haferflocken (ein halbes Päckel reicht) in einen Nylonstrumpf, zubinden (fest!!!), in einem Kochtopf mit kaltem Wasser bedecken, erhitzen und eine halbe Stunde oder so köcheln. Ab mit der ganzen Geschichte - den zugebundenen Strumpf samt Kochwasser - in die Badewanne und lauwarmes Wasser zum Vollbad drauf, dabei die Haferflocken schön im Wasser durchkneten.
Ich wäre am liebsten gar nicht mehr aus der Wanne raus. Eine Wohltat!
Nur aufpassen, dass der Strumpf nicht aufgeht, sonst ist der Abfluss erledigt.
Auf die Idee bin ich gekommen, weil diese Haferbäder ein altes Hausrezept für Baby-Bäder sind. Was für Babys gut ist ...
Vielleicht magst Du oder mögen andere Betroffene das ausprobieren. Schaden kann es nicht, glaube ich. Mich hat es über so manche Nacht gerettet.
Dir weiterhin guten Mut und alle guten Wünsche!
Peregrina
  #2  
Alt 11.08.2017, 11:19
Papstanwärter Papstanwärter ist offline
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Beiträge: 117
Standard AW: Raus damit!

Liebe Mitstreiter,

wie sollte es anders sein? Ich bin wieder mal zur "Verköstigung" erstklassiger chemischer Präparate.

Ich habe nicht viel zu berichten, eigentlich gar nichts, weil sich an der Gesamtsituation nichts geändert hat.

@ peregrina

Vielen lieben Dank für deinen Tipp.
Ich hätte ihn gerne ausprobiert, allerdings mangelt es an einer Badewanne.
Ich könnte mich mit einer Zinkwanne in den Garten begeben, aber ich fürchte, die Nachbarn wären nicht begeistert bei dem Anblick eines "alten" Mannes
Allerdings habe ich festgestellt, das es mit einer Creme mit LSF 50 alleine nicht getan ist. Ich bleibe jetzt grundsätzlich im Schatten und meine Haut dankt es mir mit wesentlicher milderen Reaktionen. Den Tipp werde ich aber nicht vergessen und bei Gelegenheit versuchen.

@ Safra

Das schlechte Gewissen hatte ich deshalb, weil ich mich bei diesen Gedanken selbst ertappt hatte. Nach dem Motto: wieso habe ich nicht so ein Glück? Aber du hast Recht, es wird wohl ein "winziges" Stück Neid die Rolle spielen.

Noch eine Woche, und es wird endgültig die Jungfernfahrt mit unserem Wohnwagen geben. Wir freuen uns auf die Woche und können es kaum erwarten.
Drückt mir die Daumen, ich will nämlich auch eine Angel mitnehmen und hoffe, die eine oder andere Mahlzeit selbst zu erlegen.

In diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes, schmerzfreies Wochenende

Ralf
  #3  
Alt 09.10.2017, 13:05
Papstanwärter Papstanwärter ist offline
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Ort: Oelde
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Standard AW: Raus damit!

Liebe Mitstreiter,

jetzt sind doch tatsächlich schon über zwei Monate seit meinem letzten Beitrag vergangen.

Letzte Woche hatte ich im Bereich des rechten Rippenbogens zeitweise stechende Schmerzen, die ich nur mit Hilfe von Medikamenten in den Griff bekam. Dazu kamen Schmerzen oberhalb der rechten Leistengegend. Wenn ich ehrlich bin, musste ich mich zur Einnahme der Medis überreden lassen. Rein psychisch hatte ich echt ein Problem bei dem Gedanken: jetzt bekommst du die Schmerzen und musst Tabletten dagegen nehmen! Die nächste Stufe des körperlichen Verfalls ist also erreicht.
Beim Arztgespräch letzten Freitag im Rahmen der Therapie meinte die untersuchende Ärztin jedoch, das es wohl wahrscheinlich ein muskuläres Problem wäre, zumal es nur temporär auftreten würde. Aha, eine Art Muskelkatarrh wollte mir also etwas "größeres" vorgaukeln. Ich beschimpfte also die entsprechenden Muskelpartien und bisher haben sie Ruhe gegeben. Liessen sich doch nur alle Probleme so kurz und spontan lösen

Ansonsten kann ich noch hocherfreut berichten, das die Tumormarker vom Wert 38 zu Beginn der Therapie auf mittlerweile 7 abgesunken ist. Wenn ich mir überlege, das der Normwert bis fünf geht, kann ich mich ja fast "normal" fühlen.
Allerdings bin ich davon überzeugt, das einige Leute in meinem Umfeld dem widersprechen würden, normal zu sein. Ich fürchte nur, sie würden damit nicht auf meine körperliche sondern eher die geistige Konstitution ansprechen.

Die Jungfernfahrt mit unserem Wohnwagen war sehr erfolgreich. Allerdings haben wir unseren Stellplatz an der Weser vorzeitig wieder verlassen. Uns ereilte die Nachricht, unser direkter Nachbar sei verstorben. Trotz Vorgeschichte doch sehr plötzlich, im Alter von 28 Jahren an metastasiertem Lymphdrüsenkrebs. Die Bestattung war sehr bewegend, und obwohl wir emotional nicht sonderlich verbunden waren, zeigte es uns doch, das man immer und überall darauf gefasst sein muß, den letzten Weg zu gehen.

Das Vorhaben, die Costa Brava zu besuchen haben wir angesichts drohender Sonneneinstrahlung verworfen. Die Therapie bekommt meiner Haut einfach nicht, beim Anheben des T-Shirt rieseln ständig Hautschuppen. Im Gesicht reisst sie ständig an den Nasenflanken ein und es blutet in dünnen Fäden. Wenn ich es nicht bemerke sieht es nach kurzer Zeit schon gruselig aus. Aber bald ist ja Halloween und ich bin wieder im Trend

Ich wünsche allen einige schöne, schmerzfreie Herbststtage.

In diesem Sinne liebe Grüße

Ralf
  #4  
Alt 09.10.2017, 16:59
Safra Safra ist offline
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Standard AW: Raus damit!

Hallo Ralf,

schön, mal wieder ein Lebenszeichen von Dir zu erhalten. Die Tumormarker- Werte sind ja super, mensch, das freut mich auch sehr.

Was die Macken anbelangt: Da bin ich durch diese ganze Krankengeschichte ziemlich resistent geworden. Hauptsache, die Leute, die MIR wichtig sind, kommen mit mir klar bzw. ich mit Ihnen, alles andere ist wurscht. Man wird doch zum Teil zum Egoisten.

Schön, dass es mit der Wohnwagenreise geklappt hat. Und ansonsten: Dt. hat ja auch nette Ecken! Wart Ihr denn schon überall? Als geborener Sachse mache ich immer Werbung für meine Ex-Heimat. Also, wenn mal Fragen sind...

Weiter so!!!

Viele Grüße! Safra
__________________
"Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens."
Friedrich Wilhelm Nietzsche
  #5  
Alt 10.10.2017, 11:37
aureli aureli ist offline
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Standard AW: Raus damit!

Hallo Safra lieber Ralf
Lese immer fleissig mit.
Safra wo bist du zu Hause in Sachsen also welche Gegend.
Ich komme auch aus Sachsen und habe fünf Jahre hinter mir.drei davon mit Behandlung.
Das Stück Egoismus habe ich mir auch zugelegt obwohl ich mir manchmal Gedanken mache.
Fahre ganz viel in Urlaub.
Die Therapie Zeit war hart und niemand würde tauschen.
Lieber Ralf und safra alles gute weiterhin
LG aureli
  #6  
Alt 20.10.2017, 15:32
Papstanwärter Papstanwärter ist offline
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Standard AW: Raus damit!

Liebe Safra, liebe Aureli, liebe Mitstreiter,

ein bisschen Egoismus haben wir uns sicherlich verdient. Ich fürchte, ohne an uns selbst zu denken würden wir in der Lebensplanung viel zu oft zu kurz kommen.

Ich bin gerade etwas genervt. Während die letzten Tropfen Irinotecan durch die Venen sprudeln, warte ich noch auf das Panitumumab.
Personalmangel im UKE waren dafür verantwortlich, das sich Blutentnahme und fünf Minuten Arztgespräch über drei Stunden hinzogen. Dann erst begann die Therapie.

Diese Woche stand auch im Zeichen der "Arbeitskraft-Reaktivierung" durch meinen ehemaligen Arbeitgeber.
Er traktierte mich förmlich damit, mein Leben doch zumindest teilweise wieder in und mit seinem Arbeitsgerät zu verbringen.
Es fiel mir schon schwer genug, seinerzeit meinen heißgeliebten Job an den Nagel zu hängen.
Allerdings fällt die Entscheidung klar aus, wenn man jeden Tag für viele Menschen verantwortlich ist.
Die Kondition ist grottenschlecht, Konzentration ist auch ein gewisser Kraftakt...

Kürzlich haben wir uns zuhause darüber unterhalten, was wir doch für ein tolles Leben führen würden, wenn die Krankheiten nicht wären.
Um dann festzustellen, wie toll das Leben wirklich wäre: Wanja würde Vollzeit arbeiten und ich in ganz Europa unterwegs sein, höchstens vier Tage im Monat zuhause.
So erschreckend die Krankheiten auch sind, haben sie unser Leben doch unbeschreiblich bereichert mit dem Wichtigsten, das Menschen haben können: Zweisamkeit.
Man kommt allerdings häufig erst darauf, wenn man darüber nachdenkt.
Und die Erkenntnis, das sich jede Strapaze lohnt, auf das diese gemeinsame Zeit möglichst lange währt.

In diesem Sinne

Ralf
  #7  
Alt 20.10.2017, 15:59
Safra Safra ist offline
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Beiträge: 533
Standard AW: Raus damit!

Lieber Ralf,

gut beschrieben. Geht mir genauso. Ich genieße auch jeden Tag und mache mir immer klar, was ich (bis jetzt) für ein Glück hatte so davon zu kommen, und wie gut es mir und meinem Mann z.Zt. geht, da auch in der Familie alles im Lot ist. Man weiß ja, wie schnell sich das ändern kann.

Liebe Grüße und weiterhin viel Kraft!!!

Safra
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bauchfellkrebs, hipec, lebermetastasen, peritonealkarzinose


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