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  #1  
Alt 01.05.2017, 09:21
fluturi fluturi ist offline
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Registriert seit: 24.01.2016
Ort: Hamburg
Beiträge: 323
Standard AW: Kein Platz für Trauer?

Liebe Drea,

danke dir für deine Erfahrungen. Ich weiß zu schätzen, dass du sie teilst. Die Zeit läuft ja einfach weiter, 2 Jahre sind da nicht viel. Eine Trauerbegleiterin sagte mir, das nächste Mal, wenn jemand fragt, bist du immer noch traurig?, soll ich antworten: Ja, denn er ist ja auch immer noch tot. Das fand ich richtig gut und will es umsetzen.

Dass deine Mama oft noch in einem tiefen Loch feststeckt, ist doch mehr als verständlich und auch richtig so. Nach so einer langen Zeit wie kann man da einfach weitermachen? Meine Eltern kannten sich seit sie zwölf waren. 45 Jahre waren sie zusammen. Ich glaube nicht, dass meine Mutter das je richtig verarbeitet. Sie tut mir so leid und es tut mir im Herzen weh, dass ich nichts tun kann.

Am Samstag war ich auf einer Hochzeit. Darum hatte ich mir wenig Gedanken gemacht und dann hat es mich vollends gepackt. Ich habe in der Kirche nur geweint. Wie soll ich dankbar und fröhlich sein? Für was? Ich werde mir sowas demnächst nicht mehr antun.
__________________
Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung. - Albert Camus
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  #2  
Alt 31.05.2017, 12:23
Marlene2014 Marlene2014 ist offline
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Registriert seit: 29.09.2014
Beiträge: 25
Standard AW: Kein Platz für Trauer?

Hallo,
ich lese von eurer Trauer als hätte ich selber diese Zeilen geschrieben. Bei mir werden es jetzt 5 Wochen, dass ich meinen über alles geliebten Papa verloren hab.
Es ist unwirklich, tut unendlich weh, mal mehr mal weniger, meist mehr. Manchmal kann ich darüber reden, mit lieben Arbeitskollegen z.B. Ein andermal breche ich sofort in Tränen aus. Manche scheinen mich zu meiden, egal.
Oft träume ich von Papa, was Schönes, dass er da ist, fröhlich, wie er im Leben war und wache erschreckt auf und weine. Arbeiten ist ganz schwierig, bin unkonzentriert und finde ebenfalls alles sinnlos. Zukunftspläne oder Urlaub? Wozu?
Meine Eltern waren über 60 Jahre verheiratet. Wie es meiner Mutter geht , übersteigt vermutlich selbst mein Vorstellungsvermögen, obwohl wir uns jetzt sehr häufig sehen. So, wie ich mir meine Trauer nicht vorstellen konnte in dieser Heftigkeit, denke ich, wie muss es erst sein, den Lebensgefährten zu verlieren. Sie tut mir unendlich leid und irgendwie weine ich um beide.
Wenn sich der Partner wegen der Trauer trennt, würde ich ihm keine Träne nachweinen. Die Tränen haben andere verdient.
Ich finde auch, dass Trauer sein darf. Es dauert solange wie es dauert.
Eine wichtige Erkenntnis bei mir ist, diejenigen, die noch da sind, mehr zu schätzen. Irgendwann ist es vorbei! Die kleinen Nörgeleien oder Unzufriedenheiten mit dem anderen, die lasse ich jetzt.
Fühlt euch gedrückt!
Marlene
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