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#1
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AW: Kontaktabbruch
Da geht es mir nicht anders. Aber ich komme eben auch mit der Entscheidung nicht zurecht. Aber gehst Du denn davon aus, dass er einfach nur Zeit zum verarbeiten braucht und er dann wieder zu Dir zurück kommt?
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#2
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AW: Kontaktabbruch
Liebe Krae,
liebe Verlassen, dran bleiben, nicht aufgeben und hartnäckig immer da sein. Als mein Mann Mitte Januar 2003 an Blasenkrebs erkrankte, erzählte er es seinen besten Freund und nicht mir. Ich war gekränkt und fühlte mich ausgegrenzt, aber ich bin einfach nicht von seiner Seite gewichen, war wie eine Zecke und konnte nicht akzeptieren, dass er diese Entscheidung für mich treffen will. Seine Krebserkrankung entwickelt sich drastisch und nach kurzer Zeit war seine Gegenwehr gebrochen. Wir gingen dann noch 5 Monate gemeinsam und letzlich als eine Einheit durchs Leben, bis er am 29.06.2003, mit 46 Jahren, in meinen Armen verstarb. Ich bin mir ganz sicher, so wie ich ihn nicht habe ziehen lassen, so passt er noch heute auf mich auf. Ich war im Dezember - ohne Anlass oder Symtome, nur einer inneren Stimme folgend - beim Lungenfacharzt und dieser hat bei mir ein Adenokarzenom festgestellt. Das ist zwischenzeitlich operativ entfernt, alles ist optimal gelaufen und ich bin zuversichtlich, gut raus zu kommen. Ich lebe längst eine neues Leben, bin wieder verheiratet und habe in den vergangen Wochen oft daran gedacht, wie es sich anfühlt, Angehöriger zu sein. Nun kenne ich beide Seiten der Münze und kann nur sagen, ja, Männer ticken anders, aber als Erkrankter kann das Gehirn nicht "normal" denken. Das Leben ist bedroht, da laufen ganz andere Programme ab. Bleibt einfach tapfer und ich wünsche Euch den langen Atem, sich nicht wegstoßen zu lassen und dann die Kraft, den Weg zu gehen. Herzliche Grüße Nelly |
#3
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AW: Kontaktabbruch
Liebe Nelly. Danke Dir für Deinen Zuspruch. Aber ich kann an nichts "dranbleiben", wenn ich nicht einmal weiß, wo er jetzt wohnt. Und selbst wenn ich es wüsste, würde er es nicht zulassen. Er hat seine Entscheidung getroffen und ich kann leider gar nichts daran ändern. Für mich wäre es wesentlich einfacher, wenn ich schon so weit wäre wie Krae und es zumindest verstehen könnte, dass man plötzlich alle Zelte hinter sich abbricht und so tut, als hätte es die Jahre zuvor nicht gegeben. Aber da bin ich noch lange nicht und es wird mich leider auch für den Rest meines Lebens begleiten.
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