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#1
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AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm
Hallo alle miteinander, bin bestens in der Reha angekommen. Die Küche ist weiterhin fantastisch und verführt dazu, den Teller reichlich voll machen und mitGenuss zu essen. Kompetente Ärzte und Pflegepersonal auf hohem Niveau. Bin hier absolut in den besten Händen.
Jedoch hatte ich recht: ich noch nicht vollständig Rehafähig, das wird mir von allen Seiten bestätigt. Ich bin allerdings jetzt in einem sehr schwachen Zustand und kann bei weitem nicht die Anwendungen mitmachen, die in meinem Fall nötig wären. Momentan bin ich in meinem sehr gemütlichen Zimmer und genieße den Abend nach einem sehr leckeren Abendessen, wobei ich dem Rindfleisch-Salat Pellkartoffeln und Kräutersauce nicht widerstehen konnte und daher ziemlich viel davon gegessen habe. Dann kam vor circa 1 Stunde der große Schock: es begann mit leichten Blähungen und einem völlig überraschendendn Stuhl-Drang, als hätte es als hätte es einen Anus Praeter nie gegeben. Zuerst vermutete ich, dass es sich um eine Fehlempfindun handeln und der Darminhalt letztlich in den Stoma-Beutel geleitet würde. Aber dann auf der Toilette das Unglaubliche: völlig "normaler" Stuhlgang!!! Keine Schmerzen, kein Schleim, nein, alles wie vor der OP!!! Ich war und bin es immer noch absolut konsterniert und glaubte sofort, dass jetzt sicher die nächste Not-OP bevorsteht und alles, was ich bisher durchgemacht habe, umsonst war. Ich habe natürlich gleich den Nachtdienst angerufen. Die diensthabende Nachtschwester wollte mich mit der Aussage beruhigen, dass dies durchaus vorkommen könne, dass der Darminhalt auch mal auf rektalem Weg nach draußen transportiert werden kann. Besonders dann, wenn der Patient sehr viel gegessen hat. Ich hingegen sage mir, dass es anatomisch unmöglich ist, bei einem "lahmgelegten" Darm und ENDSTÄNDIGEM Ileostoma zu einer Entleerung via After kommen kann. Sind Euch solche Fälle bekannt? Ist das wirklich harmlos? Wer kennt sich aus? Ich hoffe, dass ich morgen einen Arzt sprechen kann, der dies plausibel erklären kann. Mein Stoma arbeitet weiter wie gehabt und fördert den Darminhalt scheinbar problemlos in den Stomabeutel. Insofern ist eine Verstopfung ausgeschlossen. Den Beutel habe ich den ganzen Tag über recht zeitig entleert. Der Grund ist daher auch nicht darin zu suchen, dass dort kein Platz mehr war für weiteren Darminhalt. Bin sehr beunruhigt. ich wünsche euch ein schönes Wochenende mit lieben Grüßen aus der Reha. Geändert von gitti2002 (26.11.2016 um 00:47 Uhr) |
#2
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AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm
Liebe Geli,
diese Fragen könnten eher die behandelnde Aertze beantworten. Ich habe eine Theorie: die Ausgangssituation nach der OP war, dass du keine Stoma hattest, oder? Waehrend dieser Zeit, - bis doch eine Stoma angelegt werden musste,- hatte dein Darm die normale Funktion. In dieser Zeit konnte sehr wohl im "alten" Darmabschnitt Kot ansammeln. Da du jetzt mehr gegessen hast, hat auch das alte Darmabschnitt mitgemacht, da es durch die Nervenversorgung die Impulse mitbekommen hat. Hat sich dieser "alte" Darmabschnitt entgültig geleert, wird es keinen normalen Stuhlgang mehr geben. |
#3
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AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm
Liebe Geli,
dazu kann ich leider auch nix sagen, hatte ja zum Glück keinen Beutel. Ich denke immer wieder an Dich und wie es Dir wohl gehen mag. Wie lange geht denn Deine Reha? Ich hoffe, dass Du mit der Zeit kräftiger wirst und vielleicht noch ein paar Sachen mitmachen kannst. Ich finde es sehr gut, dass Du in eine "vertraute" Umgebung gekommen bist und Dich da grundsätzlich aufgehoben fühlst. Ich versuche gerade, die Kerzen auf dem Adventskranz zu befestigen MaraM |
#4
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AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm
Hallo,
Mein Partner hatte 8 Monate nach der Darm op ein Stoma und es kam durchaus mal vor, das er den drang hatte "Groß" zu müssen. Er führte auch ab, wenig und selten aber es ging. Es wurde uns aber auch von den Ärzten damals so gesagt, das dies durchaus vorkommen kann. Da immer ein Mini teil trotz Ersatz Ausgang weiter läuft... Liebe Grüße und weiterhin Alles Gute |
#5
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AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm
Hallo Ihr Lieben im Forum und daheim,
heute nehme ich mir nach längerer online-Anwesenheit endlich die Zeit, wieder hier zu schreiben, wie es in der Reha läuft. Die Pause war nötig, um mich voll einzulassen auf die hiesige Behandlung und vor allem der Auseinandersetzung mit meiner Krankheit. Und abends ist hier das Thema „Krebs“ tabu. Ich habe hier in etlichen Vorträgen und Diskussionsrunden viel gelernt über den Umgang mit den ganzen Problemen,die der (Darm-)Krebs mit sich bringt. @ Brenda7, MaraM und Ines11 vielen Dank für Eure ermutigenden Worte. Was den Stuhlgang betrifft, so ist und bleibt es schleierhaft. Mittlerweile habe ich in den letzten drei Wochen insgesamt 4 Mal rektalen Stuhlgang gehabt, sowie teils Blähungen, die nicht in den Beutel geleitet sondern ebenfalls rektal „entsorgt“ wurden. Der Chefarzt glaubt ebenfalls nicht an Reste, die sich vor der Operation am 11. November im Darm befunden haben und ist der Meinung, dass dies nur möglich ist, wenn es sich um ein doppelläufiges Stoma handelt. Im Entlassungsbericht ist dahingegen mehrfach vom „endständigen“ Stoma die Rede. Er hat daher den OP-Bericht angefordert, falls es sich um ein Versehen in der Formulierung handelt. Bisher liegt dieser jedoch nicht vor. Morgen habe ich das Entlassungsgespräch, meine Ärztin sagt, bis dahin müssten die Vorfälle geklärt sein. Am Dienstag, dem 20. Dezember werde ich entlassen nach 3 Wochen plus einer Woche Verlängerung. Ich würde gerne noch eine weitere Woche bleiben, aber da ich in keinem Arbeitsverhältnis mehr stehe, wird diese nicht mehr gewährt. Es wird mir schwerfallen, wenn ich ab Mittwoch wieder selbst für mein Essen sorgen muss. Ich bin jetzt viel zu verwöhnt. Heute war „Italienischer Abend" mit warmen und kalten Spezialitäten samt Salatbuffet und Nachtisch. Abgesehen von den wirklich kompetenten und großartigen Ärzten, Pflege- und Küchenpersonal gibt es auch viel, was zur Unterhaltung beiträgt am Abend. Sei es Tanzabende, ein Magier, Alleinunterhalter, Irischer Folkloreabend... es kommt nie Langeweile auf. Ich komme kaum dazu, meine E-Mails zu beantworten oder sonst etwas außerhalb zu erledigen. Die Cafeteria, Hobby-, Mal- und Batikräume sind rund um die Uhr offen. Wenn wir ab 21.00 Uhr keinen Cafeteria-Service mehr haben, können wir uns mit selbst mitgebrachten Getränken und Snacks vergnügen bis uns die Augen zufallen. Jedenfalls ist es hier alles andere als in anderen Reha-Einrichtungen, die ich schon erlebt habe, wo um 22.00 h Bettruhe zu herrschen hat und man dann allein im Zimmer mit seinen Grübeleien allein auf sich gestellt ist und deswegen nicht schlafen kann. Hier sind auch auffallend viele junge Patienten, da ist die Stimmung schon aufgehellter als nur mit alten Leuten zusammen zu sein. Alles in allem bin ich hochzufrieden mit dem Erfolg, den ich hier erlebt habe. Anfangs habe ich kaum 10 Stufen der Treppe geschafft ohne Pause, heute Morgen bin ich mit der Fortgeschrittenen-Gruppe ½ Stunde Nordic Walking mitgelaufen, ohne zurückzufallen und kam im guten Mittelfeld am Ziel an. Am ersten Tag wollte mir meine zuständige Ärztin einen Rollator verordnen, aber den habe ich dankend abgelehnt. Den aufrechten Gang wollte ich mit den Nordic-Walking-Stöcken erreichen. Außerdem hatte ich mir vorgenommen, trotz Knie-, Rücken- und Narbenschmerzen immer die Treppe zu nehmen und nicht den Aufzug, um nach den 3 Monaten Bettruhe nicht noch mehr einzurosten. Da hätte ich mit dem Rollator noch mehr Probleme beim Treppensteigen bekommen ;-) Die Wunde sieht weiterhin grauenhaft verstümmelt aus, ein Krater mit unpassendem Bauchnabel, der seitlich am Narbenrand baumelt. Einfach grotesk. Wenigstens tut sie nur noch am oberen Ende weh, weil dort einer der Fadenenden ins Gewebe piekst, der sich eigentlich schon längst aufgelöst haben sollte. Da die Basisplatte des Stomas zu dicht an der Narbe liegt, muss beim Kleben immer ein Stück vom Pflasterrand zurechtgeschnitten werden mit dem Ergebnis, dass es immer wieder dazu kommt, dass der Darminhalt die Platte unterläuft und das Stoma undicht wird. Leider gibt es keine Vorwarnung, bevor das passiert. Außerdem steht jetzt mein Wecker auf 1.00 Uhr, 3.00 h und 6.00 Uhr, weil ich nachts den Beutel rechtzeitig leeren muss, damit es keine Sauerei im Bett gibt. Das mache ich mittlerweile im Halbschlaf, ohne richtig wach zu werden. Daran kann ich mich nur ganz schlecht gewöhnen. Am liebsten würde ich sofort eine Rückverlegung machen lassen. Der hiesige Chefarzt dagegen hat mir ernsthaft nahegelegt, das nicht vor Ablauf eines Jahres (!) ins Auge zu fassen- vorher war von 6 – 8 Wochen die Rede, dann von 6 Monaten, jetzt sind es schon 12 Monate mit dem Hinweis, ich könnte mich ja bis dahin damit arrangiert haben und die Rückverlegung ganz zu vergessen. Am besten, ich schiebe den Gedanken erst einmal weit weg und konzentriere mich auf das Jetzt. Und jetzt gehe ich zur Fortsetzung des „Italienischen Abends“ in die Cafeteria und feiere anschließend Abschied mit einer netten Clique, die morgen abreist. Ich wünsche Euch allen ein erholsames und schmerzfreies Wochenende mit lieben Grüßen aus der Reha Geändert von gitti2002 (15.12.2016 um 22:51 Uhr) |
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