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  #1  
Alt 14.11.2016, 01:56
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Hodgkin Neuling

Hallo mimi1979,

freue mich sehr mit Dir, daß alles wunschgemäß läuft.

Übertreib es bitte nicht mit Deiner Arbeiterei.
Kannst vielleicht besser nach der überstandenen Therapie allmählich wieder richtig "reinhauen":
Alles zu seiner Zeit.

Momentan "tobt" in Deinem Körper ein Kampf ohnegleichen.
Ich halte mich selbst für einigermaßen "hart im Nehmen" und weiß relativ genau, was ich meinem Körper zumuten kann und was nicht.
Und ich denke, bei Dir ist das so in etwa analog gelagert.
Auch von der Entschlossenheit her, unbeeindruckt vom Krebs "weitermachen" zu wollen.

Ich war völlig überrascht, wie rapide meine Leistungsfähigkeit nach ca. dem 3. Zyklus "abfiel".
Feststellbar durch "hochrasenden" Puls bei an sich (nach gewohnten Maßstäben) "lächerlichen" Belastungen meines Körpers.

Sei bitte vorsichtig und schon Deinen Körper in dieser für ihn äußerst schwierigen Zeit:
Er hat zu kämpfen, um den Krebs überleben zu können.
Alle anderen Belastungen für ihn sind dabei kontraproduktiv.

Weiß schon - Du willst Deine Kundinnen weiterhin "quälen" und auch sonst noch alles mögliche bewältigen können.
Wie eh und je halt.

Es ist aber nicht mehr alles wie eh und je.
Gib bitte Obacht auf das, was Dir Dein Körper signalisiert.
Und überfordere ihn derzeit nicht.

Meinst Du mit den Wasser-Einlagerungen die im Pleura?


Liebe Grüße
lotol
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #2  
Alt 28.11.2016, 14:12
mimi1979 mimi1979 ist offline
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Hallo,

ja ich mach ja nicht Vollgas, sondern nur ein bisschen mehr. Nächste Woche fängt der 4. Zyklus an und meine Blutergebnisse sind ausgezeichnet! Auch konnte ich jeder Erkältung, Magen Darm oder sonstiges was hier rum kreucht aus dem Weg gehen.

Was ist Pleura? Ich merke Wasser in den Beinen, extrem am Bauch, den Armen und eigentlich überall. Mit den Wasser Tabletten bin ich sehr vorsichtig. Nehme nur eine halbe Tablette und das wenn ich den ganzen Tag zu Hause bin und keine Kunden quälen muss. Alle 30 Minuten aufs Klo zu rennen ist nicht gerade toll, aber das Wasser muss weg.

Ich hoffe das es allen Gut geht und ihr die Adventszeit geniessen könnt.

Lg mimi
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  #3  
Alt 29.11.2016, 00:39
lotol lotol ist offline
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Hallo mimi1979,

schön, wieder etwas von Dir zu hören.
Und noch dazu so Erfreuliches:
Ich freue mich sehr mit Dir und Deinen "Männern", daß sich alles gut entwickelt.

Mit der Wasserbildung ist das so eine Sache, zu der Dir Deine Ärzte wohl besseres sagen können als ich.

Denn ich kann nur beschreiben, wie das bei mir war.
Bereits lange vor der Therapie hatte ich auch gelegentlich Wasser in den Beinen.
Hing auch etwas davon ab, wie ich mich bewegte oder überwiegend (z.B. im Winter) "herumhockte" sowie auch davon, wie "einschnürend" meine Socken waren.
Hat mich eigentlich nicht sonderlich beeindruckt, weil es immer am nächsten Morgen weg war.

Als dann während der Therapie von Litern "Wasser in der Lunge" die Rede war und ich gefragt wurde, ob ich davon etwas merken würde, dachte ich zunächst, daß sich das Wasser direkt in der Lunge befinden würde.
Fragte auch noch, ob ich nun daran allmählich "ersaufen" würde.
Gemerkt (mich irgendwie beeinträchtigend) habe ich davon überhaupt nichts.

Dann klärten mich die Ärzte auf, daß sich das Wasser nicht direkt in der Lunge befindet, sondern im Pleura, von wo es auch (erforderlichenfalls (per Punktion)) "entsorgt" werden kann.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pleura

Das Wasser wurde bei mir zweimal entsorgt (waren ca. 1 bis 2 Liter).
Nicht, weil es mich irgendwie störte, sondern ich hatte eher den Eindruck - wie in "meinem Thema" beschrieben - daß es die "Kontroll-Zwecke" der Ärzte störte.

Für meine eigenen Kontroll-Zwecke kaufte ich mir immer wieder völlig identische Socken, die ich (neuwertig, also mit gleichem "Einschnürungs-Vermögen") während der Therapie anzog.
Um meinerseits beobachten zu können, was sich bzgl. Wasserbildung evtl. an meinen Beinen verändern würde/könnte.
Es veränderte sich absolut nichts während der ganzen Therapie.
Auch dann nicht, wenn aus mir Wasser entsorgt wurde.


Im Nachhinein gesehen verhält es sich wohl tatsächlich so, daß unsere Ärzte den "Wasserstand" in uns als weiteren/zusätzlichen Indikator sehen, was in uns los ist.
Am Ende der Therapie war bei mir bzgl. "Wasser in der Lunge" gar nichts mehr los. Nichts mehr feststellbar.

Scheint mir so zu sein, daß zu Beginn einer Therapie und auch während ihres Verlaufes überproportionale Wasserbildung der Fall ist.
Die jedoch gegen Ende der Therapie "verschwindet".

Denke, es kann nicht verkehrt sein, wenn Du dazu mal Deine Ärzte befragst, wie sich das bei Dir mit dem Wasser verhält.
Denn wir wissen ja:
Im Club der Lymphomiker kann man nicht alles "über einen Kamm scheren".

Wünsche Dir weiterhin den gewünschten/erhofften Verlauf Deiner Therapie.
Und auch, daß Du Deine Kundinnen möglichst uneingeschränkt quälen kannst:
Denn wir alle brauchen "Alltags-Ziele", die wir weiterhin verwirklichen können, damit wir diesen ganzen "Krebs-Mist" möglichst schnell hinter uns lassen können.


Liebe Grüße
lotol
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  #4  
Alt 29.11.2016, 08:56
mimi1979 mimi1979 ist offline
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Standard AW: Hodgkin Neuling

Guten Morgen

also ich nehme ja die Wasser Tabletten, allerdings nur eine halbe davon. Gestern war es wieder soweit, ich fühl mich dann aufgeblasen wie ein Luftballon. Dann nahm ich eine und über nacht waren es dann 2 kg weniger auf der Waage. Meine Ärztin hat mich angewiesen mich jeden Tag zu wiegen... Wenn ich ehrlich bin hab ich seit beginn der Therapie ca. 4 kg zugenommen. Also wenn ich die 2 dazu rechne sind es 6 kg.

Aber mein Zittern ist weg, das Schwitzen eigentlich auch. Nachtschweiss hatte ich das letzte Mal mitte des 2. Zykluses. Psychisch beeindruckt mich der Krebs gar nicht mehr, das kleine A... liegt am Boden und ist angezählt. Die nächsten 3 Chemos sehe ich als finalen Schlag gegen dieses Mistding.

Ich möchte schliesslich mein Leben zurück, das wollte ich von Anfang an. Und wenn ich über Leichen gehen muss, dann bitte.

Mein Nikotin Konsum hat sich auch drastisch verringert , absolut unbewusst. Mal sehen vielleicht werde ich noch zum Nichtraucher.

Von dem Leistungsabfall im 3. Zyklus wie du erwähnt hast merke ich Gott sei dank gar nichts. Den hatte ich zu Beginn der Therapie, da schlief ich regelmässig auf dem Sofa ein Aber jetzt wirklich alles gut, ich fühle mich auch überhaupt nicht krank.

Hoffe ihr könnt alle das herrliche Wetter geniessen

LG mimi
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  #5  
Alt 30.11.2016, 02:19
lotol lotol ist offline
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Hallo mimi1979,

freut mich sehr, daß Du alles problemlos "packst".

Während einer Therapie geht so manches - individuell unterschiedlich - drunter und drüber.
Scheint sich hinterher aber alles wieder zu normalisieren.

Zitat:
Mein Nikotin Konsum hat sich auch drastisch verringert , absolut unbewusst. Mal sehen vielleicht werde ich noch zum Nichtraucher.
Du bist ungefähr halb so jung wie ich.
Bei mir ist es schon relativ wurscht, ob ich nun weiterhin rauche oder nicht.
Bekam und bekommt mir - welche Veranlassung sollte ich haben, damit aufzuhören?
Sicher - es ist "ungesund".
Nimm also die sich bietende Gelegenheit wahr, damit aufzuhören.

Und mach's nicht so, wie das mal jemand benannte:
Weiß gar nicht, welche Probleme die Leute ständig damit haben, mit dem Rauchen aufzuhören - ich hörte schon ca. 140 Mal damit auf.

Zitat:
Aber jetzt wirklich alles gut, ich fühle mich auch überhaupt nicht krank.
Ja, ging mir auch so.
Ich war im Prinzip 71 Jahre lang "kerngesund".
Und dann wollte sich auf einmal so ein Drecks-Krebs in mir "breitmachen".
Die Therapie empfand ich nur als Mittel zum Zweck, den Krebs plattmachen zu können, weil ich bzw. mein Körper das alleine nicht mehr schaffen konnte.

Wirklich krank fühlte ich mich während der Therapie nie.
Ich empfand sie nur als ein "Übergangs-Stadium":
Wiederherstellung der "Kern-Gesundheit".
Zwar ein paar "Federn dabei lassen" müssend, aber was soll's?
Verglichen damit, weiterleben zu können.
Auch jetzt fühle ich mich wieder kerngesund.
Arbeite nun an der Wiederherstellung meiner körperlichen Belastbarkeit.
Schaut dabei ganz gut aus.

Mach weiter so, mimi1979.
Bist auf dem besten Weg, den ganzen Krebs-Mist hinter Dir lassen zu können.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #6  
Alt 16.03.2017, 12:28
mimi1979 mimi1979 ist offline
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Standard AW: Hodgkin Neuling

Hallo

Versteh mich nicht falsch, ich möchte hier nicht rumheulen oder so, nur meine mehr als merkwürdige Gefühlslage mitteilen.

Freude an alltäglichen Dingen fällt mir wirklich schwer zur Zeit. Nicht mal meine Kunden Quälerei lässt positive Gefühle zu. Meine Onkologin wollte mich auf Reha schicken. Aber ich weiss nicht was ich dort soll. Da müsste ich mich intensiv mit mir beschäftigen und ich bin mir sicher dann breche ich komplett zusammen. Deswegen suchen ich noch nach etwas was mir Freude bereitet und mich ablenkt. Ich schütte mich mit Arbeit zu, habe das Gefühl viel zu viel ist liegen geblieben. Dann mach und tu ich wie eben im Garten und bin nach 2 Stunden fix und fertig.... Mach gerade eine Pause und versuche später noch weiter zu machen.

Ja ich kenn mich auch kaum wieder.... Mein Mann übrigens auch nicht.

Die AK Spritzen bekomme ich jetzt alle 2 Monate für 2 Jahre, also hab ich da noch einiges mit zu tun.

Aber wird schon schief gehen.
LG mimi
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  #7  
Alt 17.03.2017, 01:08
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Hodgkin Neuling

Hallo mimi1979,

<= wird ja schon wieder ein wenig besser mit Dir.

Daß Du hier "rumheulen" willst, nahm ich ohnehin nicht an.
Es überraschte mich nur, daß Du Dich auf einmal in einem etwas "desolaten" Zustand zu befinden scheinst.
Zumal es dafür (aus meiner Sicht) gar keinen Anlaß gibt.

Zitat:
Meine Onkologin wollte mich auf Reha schicken. Aber ich weiss nicht was ich dort soll. Da müsste ich mich intensiv mit mir beschäftigen und ich bin mir sicher dann breche ich komplett zusammen.
Die Onkologen meinen es ja gut mit uns.
Als meine Onkologin davon sprach, daß ich das Recht hätte, eine Reha in Anspruch zu nehmen und auch noch davon, daß ich zu einem Psychoonkologen (hier im ABZ Nürnberg) gehen könnte, sagte ich ihr:
Das brauche ich alles nicht.
Mir reicht es völlig, wenn ich wieder uneingeschränkt arbeiten kann.

Ich verstehe Dich da völlig, weil auch ich nicht weiß, was ich in einer Reha zu suchen hätte.

Mich andauernd nur mit Kranken unterhalten?
Oder mich mit Leuten beschäftigen, die meinen, an meinem Körper "herumzerren" zu müssen, damit der wieder "richtig" funktioniert?

Bis zu meinem Lymphdrüsenkrebs hat er einwandfrei (über 70 Jahre lang) funktioniert.
Und nach dem plattgemachten Krebs tut er das nun auch wieder, was ich intuitiv ohnehin nie bezweifelte.
Was hätte ich also in einer Reha zu suchen?

Da gehe ich schon viel lieber in ein Wirtshaus und unterhalte mich mit Gesunden.
Denn es gibt auch noch ein Leben jenseits von Krebskranken.
Und dem fühle ich mich viel mehr zugehörig.

Wenn Du es willst, liebe mimi, versuch doch bitte, mir mal das hier zu erklären:
"Da müsste ich mich intensiv mit mir beschäftigen und ich bin mir sicher dann breche ich komplett zusammen."

Hast Du das Gefühl, Dich selbst "verloren" zu haben?
Eine Andere zu sein als vor der Therapie?

Zitat:
Deswegen suchen ich noch nach etwas was mir Freude bereitet und mich ablenkt. Ich schütte mich mit Arbeit zu, habe das Gefühl viel zu viel ist liegen geblieben.
Ablenkt wovon??

1) Es ist richtig, etwas zu tun, das Dir Freude bereiten kann.

2) Und es ist grundfalsch, wenn Du Dich mit Arbeit zuschüttest, weil (vermutlich) sowieso viel zu viel "liegen geblieben" ist.

Kennst doch die Devise von uns Lymphomikern:
"Nerven behalten!"
Laß also 2) ruhig liegen und widme Dich dominant 1).

Weil das viel wichtiger ist.
Weißt schon:
Für den Sinn des Lebens.
Übrigens nicht nur für den Deinigen, sondern auch für den "Deiner Männer".

Ganz konkret zu 1) z.B.:
Hock Dich in ein Auto und fahr allein (oder zusammen mit "Deinen Männern") einfach irgendwohin, wo es Dir gefallen könnte.
Entweder einfach in's Blaue oder (besser) dorthin, wo es Dir schon immer gefiel.
Fahr auch keine Autobahn, sondern einfach und gemächlich über's Land.

Und dann laß das auf Dich/Euch einfach nur einwirken:
5 bis 7 Tage (hintereinander) ohne Nachtfrost und mit wärmeren Tagestemperaturen signalisieren der Natur, daß sie nach dem Winter wieder so "richtig loslegen" kann. => Frühling.
Die Natur steht wieder unmittelbar vor ihrem alljährlichen "Ausbruch"/Aufschwung.

Und wo stehst Du?
Im Aufschwung oder im Abschwung?

Zitat:
Ja ich kenn mich auch kaum wieder.... Mein Mann übrigens auch nicht.
Deinen Mann kann ich schon verstehen; denn "aus der Ferne" geht es mir auch nicht recht viel anders.
Versuch bitte mit allen Mitteln, die Dir zur Verfügung stehen, das wieder "umzudrehen".
Denn anderenfalls könnte alles "den Bach runtergehen".

Was würde es Dir denn angesichts dessen dann noch nützen können, wenn Du 2) (beim besten Willen) auch nur partiell erledigen konntest?
Aus meiner Sicht gar nichts.

Wenn ich Dich bisher nicht total mißverstanden habe, warst Du wohl so in etwa der "ruhende Pol" in Deiner Familie.
Arbeit bitte v.a. daran, das auch wieder sein zu können!

Laß Dich nicht von 2) "herunterziehen":
Das können und werden "Deine Männer" auch "erledigen" können.
Dich dabei unterstützend 1) realisieren zu können.
Weil sie nämlich genau das Gleiche wollen, das auch Du wollen solltest:
Eine glückliche mimi.
(Und/oder Mama und/oder Frau.)

Ich will Dir ja wirklich nicht zu nahe treten.
Dem Wollen "Deiner Männer" schließe ich mich an.
Und nun zeig denen gefälligst mal, was Du "drauf hast"!
Denn vermutlich sind sie auch frustriert.

Fast überflüssig, es zu erwähnen:
Das ist auf Dauer ein "unhaltbarer" Zustand innerhalb einer Familie.
Deshalb nochmal:
Widme Dich 1).
Weil alles andere relativ uninteressant für Euch alle ist.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #8  
Alt 20.03.2017, 11:08
mimi1979 mimi1979 ist offline
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Standard AW: Hodgkin Neuling

Guten Tag

also ich bin nochmal in mich gegangen um zu erkennen was mich so fertig macht. Ich denke Erkenntnis ist der erste Schritt etwas zu ändern. Die Erkenntnis ist greifbar ich merke das

Eigentlich dachte ich, wenn ich die letzte Chemo um hab könnte ich die ganze Welt umarmen.... Leider war die letzte Chemo für mich persönlich schlimmer als die erste. Die Nebenwirkungen waren heftiger als ich eigentlich dachte. Bildete mir ein, das die letzte Chemo ein Spaziergang ist.

Dann CT Termin... Auch nachdem der Radiologe mir einen ersten Vorsichtigen positiven Befund mitteilte war da nichts. Keine Freude nichts. Und warum? Ich denke die ganzen Emotionen die ich die ganze Zeit zurück gehalten habe mussten raus. Ich bin dann nach Hause gefahren und musste erstmal heulen. Der ganze Druck, der Ballast alles weg.

CT Besprechungstermin bei der Onkologin... O-Ton: Besser könnte das CT nicht aussehen. Ich hab es zwar registriert, aber noch nicht verarbeitet.

Von meiner Familie ( die, die ich mir nicht aussuchen konnte ) bin ich mega enttäuscht.
Meine Mutter war letzte Woche nach ca. 2 Monaten wieder da und meinte ich bin fett geworden. Tja diese Klatsche brachte für mich das Fass zum überlaufen. HALLO?!??! Ich hab 6 Monate Chemo hinter mir, psychisch und physisch noch nicht im lot und dann das?

Freunde und Bekannte haben sich mehr als gelichtet in dieser Zeit... hat verschiedene Gründe, aber wieder ist es eine persönliche Enttäuschung für mich. Wenn du etwas erwartest ( Ja ich weiss, doofe Eigenschaft) wirst du nur enttäuscht.

Eigentlich müsste ich stolz auf mich und meinen Körper sein. Wir haben 2 gesunde Kinder auf ´normalem´Weg auf die Welt gebracht, den kreisrunden Haarausfall in den Griff bekommen, das Rheuma lässt uns auch in Ruhe, meine Migräne meldet sich auch nicht zu häufig und wir haben den Krebs besiegt.

Meine Psyche muss sich von all dem erstmal herholen, ich bin sehr nachdenklich was mein Umfeld angeht und würde am liebsten nach Alaska auswandern. Eine einsame Blockhütte, nur meine Männer, meine Hunde und ich.

Ob das jetzt irgendwie sinn ergibt, weiss ich nicht, aber vielleicht kannst du meinen wirren Gehirnwindungen folgen
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  #9  
Alt 20.03.2017, 11:42
Veruschka Veruschka ist offline
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Standard AW: Hodgkin Neuling

Liebe Mimi,
ab und zu schaue ich noch hier rein und lese ein bisschen mit.
Meine Tochter Anna hatte vor 2 Jahren morbus hodgkin, insofern habe ich auch ein bisschen Erfahrung damit
Anna ist eine ganz starke fröhliche junge Frau - und auch sie hat es vor allem nach Ende der Chemo immer wieder "erwischt".
Ich stehe auf dem Standpunkt, dass es erst mal völlig wurscht ist, 'warum' du in einem Loch hängst oder ob das 'berechtigt' ist oder was auch immer.
Du hast total viel mitgemacht, psychisch wie physisch, und jetzt bist du mega erschöpft. Das braucht einfach Zeit! Und es ist völlig in Ordnung!
Ich habe mich in manch einer schweren Phase auch nach dem Sinn gefragt - und ich finde es gut so. Das darf sein. Und es ist auch ok, wenn man ihn eine Weile nicht findet.
Lass dir da von niemandem dreinreden, um Himmels Willen.
Wenn dir nach Heulen ist, dann heule!
Lass dir Zeit. Hab Geduld mit dir. Und verurteile dich bitte nicht, dass du nicht schon wieder wie ein Hündchen mit dem Schwänzchen wedelst!

Anna hat inzwischen viel mehr "gute" Phasen als schlechte. Sie hat wieder den Kopf voller Locken. Sie hat wieder Figur und das Gesicht hat wieder normale Konturen. Das alles hat doch auch viel mehr Wirkung, als es der kluge Kopf einsehen will.
Sie hat nach einigen Monaten ihre Arbeitszeit radikal reduziert - und das war genau richtig. Jetzt geht es ihr gut, sie ist wieder angekommen in ihrem Leben und bei sich.
Geh spazieren und schau dir die Natur an - ich weiß nichts Heilsameres als das.
Aber vor allem: hab Geduld und Einsehen mit dir.
Es drückt und grüßt dich ganz herzlich
Vera
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  #10  
Alt 20.03.2017, 17:04
mimi1979 mimi1979 ist offline
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Standard AW: Hodgkin Neuling

Liebe Vera,

danke für deine lieben Worte. Ja ich kann mich an deine Tochter erinnern, ich glaube du hast hier oder in einem anderen Post über sie schon erzählt.

Ich freue mich das ihr es wieder besser geht.

Ja du hast recht, eigentlich ist es Wurscht warum ich in diesem Loch hänge. Aber mich beschäftigt das schon sehr. Ich glaube das auch meine Vorstellung da eine Rolle spielt.

Nach der Diagnose wollte ich so schnell wie möglich mit der Therapie anfange. Meine Gedanken : Wenn ich erstmal mit der Therapie anfange, dann geht es dir bald besser....
In der Chemo waren meine Gedanken: Wenn du die Chemo hinter dir hast, dann geht es dir bald besser.
Nach der letzten Chemo : Wenn du beim CT warst geht es dir bald besser....
Und jetzt? Jetzt geht es mir nicht besser. Vielleicht fehlt es mir an dem nächsten Schritt. Ich dachte wirklich wenn ich das CT bestanden habe, MUSS ich die Welt vor Freude umarmen. Ist das nicht immer in den Filmen so? Tja in meiner Realität leider nicht.

Heute habe ich meinen Kalender 2016 zur Hand genommen und meine Steuererklärung gemacht. Dort habe ich jeden einzelnen Arzt Termin notiert und so praktisch das letzte Jahr noch einmal durchlebt. Es ist Wahnsinn wie oft ich beim Arzt war, welche Emotionen ich in diesem letzten Jahr durch gemacht habe...

Ich wünsche dir und deiner Tochter alles erdenklich gute <3
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  #11  
Alt 20.03.2017, 19:42
Veruschka Veruschka ist offline
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Liebe Mimi,
über Anna gibt es gerade NUR Schönes zu berichten!
Zufällig war heute wieder Nachsorge und alles ist zu des Onkologen größter Zufriedenheit
Und: sie ist schwanger! , gerade in der 11. SSW
Sie hat es sich soo sehr gewünscht, jetzt sind alle ganz glücklich und hoffen, dass es gut weitergeht. So eine Freude, ich kann´s gar nicht sagen

Ich glaube, dass du mit der Vermutung recht hast, dass 'da vorne' sozusagen, also in der Zukunft, etwas fehlt, weil gerade kein neues "greifbares" Ziel vor Augen steht.
Jetzt ist erst mal alles erreicht.
Und die Vorstellung war, dass dann das Glück ausbricht.
Aber so ist es ganz oft nicht!
Man kennt das ja auch bei anderen Situationen, wenn z.B. jemand jahrelang auf die Doktorarbeit hingewerkelt hat und dann ist die Promotion erteilt - und da ist plötzlich nur Leere und sonst nix.
Und keiner hat damit gerechnet.

Jetzt kommt bei dir dazu, dass du enorm viel mitgemacht hast, das kann man gar nicht schwer genug einschätzen.
Der ganze Körper ist erst mal zerschossen worden und die Psyche war im Dauerstress - auch wenn man das so im Alltag nicht wahrnimmt.
Aber es IST einfach eine ewig angespannte Situation, ob das Zeug jetzt greift oder nicht und wie es weitergeht!
Dann ist es vorbei und die Anspannung fällt zusammen - und es entsteht sehr oft so ein Erschöpfungstief.
Es ist sowas von gerechtfertigt und angemessen, echt.
Ich finde es auch gut, wenn man lernt, damit umzugehen, d.h., sich dann eben immer wieder die Schuhe anzieht und laufen geht oder mit einer Freundin klönt und und und....
Mach dir keinen Kopf und mach dir keinen Druck.
Die Ziele werden von alleine wieder auftauchen, und dann taucht auch die Sinnhaftigkeit wieder auf. Aber wir müssen nicht funktionieren wie kleine Maschinchen.

So, das war jetzt das Wort zum Abend.

Bei mir sprudelt´s, du merkst das
Ich wünsch dir einfach, dass du Zutrauen hast, dass alles wiederkommt und du dich nicht unter Druck setzen musst.

Alles Liebe,
Vera
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  #12  
Alt 20.03.2017, 22:04
lotol lotol ist offline
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Liebe mimi1979,

Zitat:
Meine Psyche muss sich von all dem erstmal herholen, ich bin sehr nachdenklich was mein Umfeld angeht und würde am liebsten nach Alaska auswandern. Eine einsame Blockhütte, nur meine Männer, meine Hunde und ich.
Bei uns bricht der Frühling aus und Du willst nach Alaska?

Hast Du denn schon mal Deine Männer gefragt ob die nicht lieber gleich nach Sibirien wollen?
Und Deine Hunde kannst Du in Alaska sowieso "vergessen".
Da brauchst Du Huskies; denn sonst wird das mit dem Schlittenfahren nichts.

Ansonsten ist gegen die Realisierung von "Träumen" nichts einzuwenden.
Wir versuchen ja alle, das irgendwie zu tun.
Manchmal aber auch mit falschen Vorstellungen:
http://www.alaska-info.de/cgi-bin/Ya...num=1181343023

Zitat:
...eigentlich ist es Wurscht warum ich in diesem Loch hänge. Aber mich beschäftigt das schon sehr. Ich glaube das auch meine Vorstellung da eine Rolle spielt.

Nach der Diagnose wollte ich so schnell wie möglich mit der Therapie anfange. Meine Gedanken : Wenn ich erstmal mit der Therapie anfange, dann geht es dir bald besser....
In der Chemo waren meine Gedanken: Wenn du die Chemo hinter dir hast, dann geht es dir bald besser.
Nach der letzten Chemo : Wenn du beim CT warst geht es dir bald besser....
Und jetzt? Jetzt geht es mir nicht besser. Vielleicht fehlt es mir an dem nächsten Schritt. Ich dachte wirklich wenn ich das CT bestanden habe, MUSS ich die Welt vor Freude umarmen. Ist das nicht immer in den Filmen so?...
Ja, natürlich ist es wurscht, warum Du "im Loch" hängst.
Nur das Rauskommen ist "angesagt".
Und ja, es fehlt Dir am nächsten Schritt:
Dich wieder auf die "Normalspur" Deines Lebens zu begeben.

Damit meine ich, daß Du Dir bisher Dein Leben so "eingerichtet" hattest, wie es Dir taugte.
Und dann wurdest Du vom Krebs aus Deiner Normalspur "geworfen".
So, wie das bei uns allen Lymphomikern (mehr oder weniger) der Fall ist:
Auf einmal geht alles drunter und drüber, und wir bekommen die "Therapie-Dröhnung".

Sicher jeweils angemessen, aber dennoch in einer Form bzw. Massivität, die uns ziemlich viel abverlangt.
Sowohl körperlich als auch mental.
Weder an unserem Krebs, noch an uns selbst geht das so ganz "spurlos" vorüber.

Bzgl. Krebs ist es beabsichtigt, daß es keineswegs spurlos an ihm vorüber geht, sondern daß er möglichst erfolgreich plattgemacht wird.
Du mußt Dir darüber im Klaren sein, daß dies ein gnadenloser Kampf um Leben oder Tod ist.
Entweder kann er plattgemacht werden oder er "frißt uns auf".

Konnte er plattgemacht werden, sollten wir mit Kollateral-Schäden dieses Kampfes (im weitesten Sinn Narben) doch an sich problemlos weiterleben können.
Oder etwa nicht?
Versuch doch bitte, all das einfach mal zu subsummieren.
Und wo sind dann derzeit noch Defizite?


Gibt es denn schon Filme über das Ende von Therapien?
Mit (zwangsläufigem) "Happy End"?
Und Freude allenthalben - kaum zu glauben.

Sieh mal, liebe mimi:
Du fragst Dich, warum Du Dich nicht so richtig über das erfolgreiche Ende der Therapie freuen konntest.

Ich denke, wir beide hatten keine unterschiedlichen Erwartungen, was den Erfolg der Therapie anbelangt:
"Bescheinigungen", daß er plattgemacht wurde.
Was wir als eine Selbstverständlichkeit erwarteten, die sich glücklicherweise (Dusel gehabt) auch einstellte.

Ferner denke ich, daß es weniger darum geht, inwieweit man sich darüber nun freut oder nicht, sondern viel mehr darum, was hinter dieser Selbstverständlichkeit tatsächlich steckt.
Aus meiner Sicht lediglich, daß man nach der Therapie sein Leben weiterführen kann, wie eh und je bzw. wie man es sich eingerichtet hat.

Anders ausgedrückt:
Nach der Therapie unbeeindruckt wieder auf die Normalspur zurückkommen zu können.

Denk bitte darüber mal gründlich nach.
Und wäg erst dann ab ob es sich für Dich nicht mehr "lohnt", die gewohnte Normalspur "weiterfahren" zu wollen.
Sollte das wirklich der Fall sein, dann wechsel konsequent die Spur und such Dir eine neue, auf der Du glücklicher wirst.
Tu das aber bitte nicht leichtfertig.

Ganz abgesehen davon brauchst Du Dich von so einem Schmarrn wirklich nicht beeindrucken zu lassen:
Zitat:
Meine Mutter war letzte Woche nach ca. 2 Monaten wieder da und meinte ich bin fett geworden. Tja diese Klatsche brachte für mich das Fass zum überlaufen.
Weil es darauf nur eine (ungefähr) einzige angemessene Antwort gibt:
Lieber fett und gesund als normalgewichtig und unverschämt/krank im Kopf.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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