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  #1  
Alt 03.10.2016, 09:29
vintage vintage ist offline
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Standard AW: Ohne Worte

liebe geli,

ich kenne es von sterbenden, dass sie appetit auf malzbier oder brause haben,
auch wenn sie es früher nie oder nur selten getrunken haben.


Zitat:
Zitat von Angel0812 Beitrag anzeigen
... ich könnte manchmal schreien vor Wut. Sie sollten doch gefälligst ihre Klappe halten,
sie wissen gar nicht von was sie sprechen, denn sie haben es noch nicht erlebt.
Jemand wollte meine Situation doch tatsächlich mit der Trennung ihrer Mannes von ihr mit mir vergleichen...
das musste ich mir letztens auch anhören: eine verlassene (ex-ehe)frau wollte mir erzählen,
das die trennung ihres mannes auch so ist wie das sterben meines mannes.
ich habe ihr geantwortet, das sie sich mit ihrem ex noch auseinandersetzen kann, mein mann aber für immer WEG sei.
da kann man einges erleben...
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
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  #2  
Alt 03.10.2016, 09:48
Adlumia Adlumia ist offline
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Standard AW: Ohne Worte

Auch von mir aufrichtiges Mitgefühl zum Tod deines Mannes.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass man in der Trauer viele wohlgesinnte Ratschläge bekommt, aber es sind meist wirklich eher Schläge als echter Rat. Noch habe ich nicht den richtigen Weg für mich gefunden, damit umzugehen. Manchmal schürt es in mir eine Wut, die ich aber nicht herauslasse, sondern versuche zu unterdrücken, weil ich eben nicht weiß, was man diesen Menschen sagen soll, die meinen ab wann man denn nicht mehr trauern sollte oder die meinen, dass es jeden Tag besser wird oder, oder.
Ich glaube den allermeisten Trauernden geht es genauso, wir sind also nicht alleine mit dem Gefühl des "Nichtverstandenwerdens", ein schwacher Trost, wenn überhaupt.

Uns allen viel Kraft, jeden Tag zu (er)tragen bis wir auch wieder die Tage (er)leben
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  #3  
Alt 03.10.2016, 11:20
Angel0812 Angel0812 ist offline
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Standard AW: Ohne Worte

Danke ihr Lieben,
danke für die einfühlsamen Worte, die ihr trotz eures eigenen Schmerzes, für andere finden könnt.
Ich glaube `hilfebitte`hat vollkommen recht, wenn sie sagt, das man sich hier ruhig und ohne schlechtes Gewissen haben zu müssen, auskotzen kann. Jeder hat dafür Verständnis und ist oder war in ähnliches Situation.

Ich habe mich entschlossen, solange ich kann und will und Kraft und Muse habe, meine Gefühlsregungen aufzuschreiben, dieses als Art Tagebuch zu führen. Ich bin zu viel allein um mit jemanden darüber zu reden. Ich habe das Gefühl, man geht anderen auf die Nerven. Obwohl ich aber kaum was darüber rede. Aber man fragt mich ja immer "wie geht es dir" und dann antworte ich "wie gestern. Es hat sich nichts verändert". Das nehmen dann die anderen zum Anlass, mit der kann man nichts anfangen, nichts normales, die bekommt nichts auf die Reihe....hmmm....letzteres stimmt wahrscheinlich allerdings. Ich lege das eine in diese Ecke und das andere in die andere und damit ist nichts aufgeräumt. Ich komme mir eh vor wie im Film. Ich schaue mir selbst zu, wie ich versuche zu leben.
Ich mache unseren Sport weiter. Die Mädels verlassen sich auf mich, das wir den Durchmarsch in die 2.Bundesliga machen können. Gut genug dazu sind wir. Aber immer wenn ich vorne stehe zum Wurf, denke ich, was würde Uwe jetzt sagen. Soll ich die Handstellung verändern? Oder die Linie anpassen?....Ich fühle mich aber in unserem Sport meinem Uwe sehr nahe, ich spüre ihn neben mir und daher macht mich Training und Sport glücklich. Nur hinterher, wenn die der Ligastart vorbei ist, kann ich mit niemanden darüber reden.
Uwe, du fehlst sooo unendlich. Deine Meinung in so vielen Dingen brauche ich. Und du kannst mir keine Antwort geben. Nie mehr wieder! Das begreife ich einfach nicht. Ich hab des öfteren Gedanken, dir einfach hinterher zu folgen. Das Thema lässt mich nicht los und ich erwische mich, wie ich das denn anstellen kann. Weiß aber immer gleichen Atemzug das du das nie und nimmer gewollt hättest. Du warst immer stark und hast das auch von mir erwartet. Nicht in allen Bereichen aber in den wichtigen, uns wichtigen. Aber ist mir das jetzt noch wichtig genug? Ich kann einfach nicht mehr. Die Tage werden immer schlimmer, ich sitze hier und schreibe und was mach ich dann? Es ruft niemand an, keiner getraut sich vorbei zu kommen, es gibt keine lauten und lustige Spielabende mehr. Es gibt .....einfach nichts mehr!... Nichts ist mehr so wie es war. Und ich sehne mich so sehr nach meinem Alltag mit dir. Alle anderen haben ihren normalen Alltag und da will ich ungern stören und fragen komm doch mal vorbei, oder können wir mal was zusammen unternehmen.
Ich könnte allerdings auch alleine mal ins Kino gehen. Das haben wir immer so geliebt. Mit Popcorn und Cola. Ein Tag voller ungesunder Dinge, worüber man aber nicht nachdenken musste....hmmm...vielleicht sollte ich das mal in Angriff nehmen....Liebling, ich würde allerdings einen Film aussuchen, wo du sagen würdest, der ist zwar toll und lustig, aber da warten wir bis er als DVD herauskommt. Ins Kino gingst du nur mit mir, wenn totale Action angesagt war. Da sieht man im Kino die Szenen besser als zuhause im TV.
Ich muss allerdings auch mal zwecks Arbeit nach mir schauen. Ich will eigentlich gar nicht arbeiten, denn ich würde so gerne mit dir wieder im Büro sitzen und mich über Kunden ärgern und freuen. Das kann mir niemand anderer mehr bieten.
Scheiß Arbeitslosigkeit...das auch noch....
Und dann noch diese blöde Erbgeschichte....
Au Mann, du hattest das wichtigste nicht mehr regeln können.... naja...ist auch nicht so wichtig... vielleicht regelt sich ja alles so, ganz leicht und ganz schnell....mal schauen...

Es gibt noch soviel zu erzählen, aber hier mach ich mal nen Knopf dran.

Mein Herz, ich liebe dich... für immer....

_________________________
*18.10.1963 - +11.8.2016
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  #4  
Alt 04.10.2016, 20:43
Angel0812 Angel0812 ist offline
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Standard AW: Ohne Worte

Hallo mein Herz,

heute konnte ich in Bezug auf neue Arbeit einen Schritt voran gehen. Wenigstens ist hier ein Lichtblick im tiefen Dunkel. Ich bleibe sogar der Branche erhalten und kann einige unserer Kunden mitnehmen. Die Kunden wären lieber alle mit mir mitgegangen, aber leider erlaubt der Konzern das nicht....naja...

Immer wieder kommen mir die Bilder unserer letzten Tage in den Kopf. Du sahst so schmal aus, konntest nicht mehr aufstehen, konntest kaum mehr reden. Durch das Morphin hast du zum Glück keine Schmerzen gehabt...wobei, als dich die Brückenschwester etwas gerader legen wollte, hast du dein Gesicht verzogen und sie versucht abzuwehren. Ich sagte dann zu ihr, dass du genauso schräg im Bett liegen bleiben darfst, wie dir das gerade gefällt. Ich wollte nicht das du Schmerzen hast. DU hast die Schmerzen anscheinend auch nur bei festeren Berührungen gehabt. So lagst du ganz friedlich und nur bei Bedarf, durfte/konnte/musste ich dir Morphin zuführen. Ich fand das ganz schrecklich, ich empfand das Morphin als Todbringer. Weil Morphin der Ende des Weges für mich bedeutete. Einen Weg den wir nicht mehr zu Ende gehen können..... Ich könnte k..zen wenn ich das so schreibe. Beim schreiben wird einem so viel bewusst. Was passiert ist, was man nicht wahrhaben will.
Ich kann es immer noch nicht glauben...es sind jetzt fast 8 Wochen, seit du die Seite gewechselt hast. Ich muss mir immer wieder sagen, dass es für dich mit Sicherheit das Beste war, dass du hast gehen dürfen. Ich versuche mir einzureden (ich glaube eigentlich auch daran), das du dort alle unsere verstorbenen Lieben um dich herum hast und auf den Tag wartest, wenn ich dann wieder mit dir zusammen sein kann. Das hilft in manchen Stunden, aber es hilft nur selten.
Du willst nicht das ich aufgebe. Das weiß ich. Aber der Berg den du mir zurückgelassen hast, ist riesig. Ob ich das alles schaffe, wird die Zeit zeigen. Aber ich verspreche, ich werde es versuchen.

Mein geliebtes Herz, hier mache ich einen Punkt.
Es küsst dich innig
dein "Spotzl"
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  #5  
Alt 05.10.2016, 20:13
Angel0812 Angel0812 ist offline
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Standard AW: Ohne Worte

Hallo mein Herz,

heute schreit wieder alles in mir nach dir. "Wo bist du? Wann kommst du endlich heim? Wieso bist du so lange weggegangen?"
Natürlich weiß ich, was passiert ist und wo du bist. Aber der Tag des Begreifens ist noch nicht da. Wie soll man auch begreifen, das ein so starker Mann wie du es warst, innerhalb 7 Wochen diesem Krebs erliegen muss? Ich kann das nicht begreifen. Noch nicht.
Es kommen so viele Bilder dieser Wochen in meinen Kopf, die ich immer wieder versuche zu verdrängen. Ich war an so vielen Tagen sprachlos, hilflos dem Ganzen gegenüber. Ich holte mir Mut von Sandra, meiner/unserer Tochter. Diesen Mut gab ich an dich weiter und du hast dich aufbauen lassen. Oder doch nicht? Heute denke ich an manche Situationen, wo ich den Eindruck bekomme, das du mir bewusst was verschwiegen hast. Bewusst vor mir den Starken markiert hast. Warum, mein Herz? Ich hätte doch jede Last mit dir getragen, ich hatte doch schon das alles erlebt. Aber ich glaube du hast gewusst, das es mit dir am schwierigsten für mich werden würde. Das stimmt auch. Du hast mich gekannt wie kein anderer. Und doch hätte ich diese Last so gerne mit dir ge(er)tragen....
Dich gehen zu lassen, war das schlimmste was mir bis jetzt passiert ist. Und ich habe noch kein Mittel gefunden, diesem Schmerz entgegenzutreten. Ich finde hier keinen Ansatzpunkt wie ich das bewerkstelligen soll. Und der Berg wird höher....
Gestern habe ich von Moni die nächste Hiobsbotschaft erfahren. Einer unserer Kameraden ist nun ebenfalls mit 56 gegangen. Herzinfarkt im Auto...keine Chance. Dieses Jahr ist entsetzlich....

Mein Herz, hier mach ich den Punkt mal wieder. Vielleicht isz der Tag morgen besser....
Ich liebe dich und küsse dich innig
Dein "Spotzl"
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  #6  
Alt 06.10.2016, 19:35
Maria Sofia Maria Sofia ist offline
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Hallo,

ja, es ist unendlich schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren. Man ist allein, will den anderen nicht zur Last fallen und diese dummen Sprüche der anderen will man nicht mehr hören. Verstehe Dich sehr gut.

Das Morphin, welches er bekam (es war wie eine Bewußtseinstrübung), war für mich auch das Ende. Er konnte auch nicht mehr sprechen.

Wünsche Dir alles Gute und sende Dir herzliche Grüße

Maria Sofia
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  #7  
Alt 06.10.2016, 23:07
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Ohne Worte

Ihr Lieben,

zum Thema Morphin:

Als mein Vater 2003 mit seiner Herzschwäche im Endstadium ins Krankenhaus kam, das er nicht mehr verlassen hat, haben meine Mutter, meine Schwester und ich abwechselnd sehr viel Zeit neben seinem Bett verbracht.

In der ersten Zeit konnte mein Vater noch sprechen und hätte sich unterhalten können, ging aber nicht weil er so furchtbare Luftnot hatte und dadurch unvorstellbare Angst. Ich konnte diese - vielleicht auch, weil ich ihm ziemlich ähnlich bin - förmlich spüren.
Dann konnte er nicht mehr hoch, nicht mehr essen, er erbrach alles, als ob sein Körper sich wehrte gegen die Nahrung, nach einer Zeit nicht mehr schlucken, und immer die schlimme Luftnot. Er konnte so nicht zur Ruhe kommen. Zwischendurch raste sein Herz oder setzte auch mal aus, dann wieder Rasen, immer so weiter.

Das hat mir das Herz zerrissen. Ich bin dann zu den Ärzten und habe gefragt, ob man ihm nicht mehr zur Beruhigung geben kann.
Er bekam dann Morphin, nicht einmal viel, aber es hat gewirkt.
Er hat dann viel geschlafen, hat den ganzen Mist nicht mehr so mitbekommen. Er konnte in diesem "Schlaf" auch besser atmen, die Angst war wohl besser.

Der ältere Arzt auf der Intensivstation hat mir dann gesagt, sein Zustand wäre jetzt für ihn nicht so elend wie er in der Realität ist, sondern so ähnlich als ob er schlecht träumen würde.

Ehrlich gesagt, damit konnte/kann ich bis heute gut leben.
Es wurden ihm durch das Morphin die Qualen bis zum Tod ein wenig genommen, das war gut für ihn - und auch gut für uns.
Ich denke er hat trotzdem gemerkt, dass wir da waren. Eigentlich war das Morphin ein Segen. Die schlimme Luftnot und Angst vor dem Sterben war einfach nicht zu ertragen.

Vielleicht hilft euch mein Erlebnis ein wenig bei euren Gedankengängen.

Alles Liebe für euch,

Monika
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  #8  
Alt 09.10.2016, 15:19
Maria Sofia Maria Sofia ist offline
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Liebe Geli,

kann Deine tiefe Trauer so gut verstehen. Der Schmerz ist unerträglich. Man will einiges, was man erledigen muss, tun; ist aber dazu einfach nicht in der Lage. Das Auto wegzugeben, ist mir auch unsagbar schwer gefallen. Es sind soviele Dinge, wovon man sich gezwungenermaßen trennen muss.
Immer wieder fragt man sich nach dem Warum?

Sende Dir lb. Gr.

Maria Sofia
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  #9  
Alt 09.10.2016, 21:19
Angel0812 Angel0812 ist offline
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Danke Carmen...
Danke Maria Sofia
Fühlt euch gedrückt...

Hallo mein Herz,

heute war wieder Liga-Starttag. Der zweite ohne dich....
Aber deine Jungs, denen du dieses Spiel beigebracht hast, schlagen sich gut. Momentan stehen sie auf dem 4.Tabellenplatz. Ich weiß, das sie in dieser Saison ausschließlich für dich spielen. Sie wollen dich da oben stolz machen. Wollen zeigen, das du ihnen ein ausgezeichneter Trainer warst. Du hast sie seit ihrer Jugend bowlingtechnisch großgezogen, hast ihnen alles gezeigt, was ein herausragender Spieler beherrschen muss. Und jetzt müssen sie ohne dich zurecht kommen. Müssen auf deinen Rat und deine Tipps verzichten. Vor allem Marcel mit seinen 15 Jahren vermisst dich unendlich. Ihm habe ich zwei Bälle von dir gegeben. Er durfte es sich raussuchen. Er hatte mich ganz lieb gefragt. Simon, unser Jungnationalspieler, besitzt deine Schuhe. Ich habe ihm gesagt, dass er in dieses Schuhwerk reinwachsen muss. Das hat er zuerst falsch verstanden, aber dann durch das Stichwort seiner Mama, wusste er dann wie ich es gemeint hatte. Man muss schon lange suchen in Deutschland, wenn man jemand mit deinen Erfolgen, deiner Erfahrung und deiner Qualität, dieses Spiel zu spielen, finden will. Die Jungs vermissen dich unendlich...
Genauso wie ich. Doch ich möchte heute nicht über mich schreiben. Denn du warst heute ganz nah. Ich hab dich heute immer an meiner Seite gewusst und deswegen weißt du wie es mir geht.

Und deswegen mache ich auch hier einen Punkt.
Ich liebe dich unendlich, mein geliebtes Herz
dein "Spotzl"
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  #10  
Alt 17.10.2016, 17:55
Angel0812 Angel0812 ist offline
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Hallo mein Herz,

schon den ganzen Tag habe ich Weinkrämpfe. Denn morgen ist dein Geburtstag. Du würdest 53 Jahre werden. Ich hätte wie immer eine Rose für dich gekauft, wir hätten wie jedes Jahr um Mitternacht mit Sekt angestoßen und noch ein Weilchen geredet und dann wären wir zu Bett. Und nun steht mir ein Tag bevor, den ich kaum ertragen kann. Selbst die Tatsache das du nicht mehr hier bist, ist für mich nicht real weil noch nicht bei mir angekommen. Wie soll ich da dann deinen Geburtstag ohne dich ertragen. Heute ist die Sehnsucht, dir zu folgen so groß, dass ich nicht weiß wie ich diesen Tag überleben soll. Selbst die Tatsache, das ich am Samstag einen Hund angeschafft habe, der am Mittwoch hier bei mir einzieht, kann mich heute irgendwie nicht trösten. Dieses Wort ist sowieso abartig: was kann einen schon trösten? Nichts, aber auch gar nichts kann mich trösten. Ich will dich einfach wieder zurückhaben, will dich riechen, will dich fühlen, will mit dir reden und lachen, will mit dir unsere Lieblingsfilme anschauen. Denn jetzt kommt eigentlich unsere Zeit. Wir liebten den Übergang vom Herbst in den Winter und damit in die Vorweihnachtszeit und Weihnachten. Wir haben auch jetzt viel zu feiern. Deinen Geburtstag, unsere Maultaschenfeier, unseren berühmeten Wichtelabend, mein Benefizturnier mit den tollen Abenden, unseren Hochzeitstag Anfang Dezember und natürlich Weihnachten und Silvester. Unser Haus war immer voller Gäste und wir waren tolle Gastgeber. Was mach jetzt damit ohne dich?
Momentan erlebe ich mich immer wieder dabei, wie ich mir beim leben zuschaue. Ich sehe, wie ich versuche einen Alltag zu finden. Ich sehe, wie ich den Papierkram von einem Eck ins andere lege und denke, das kann morgen auch noch. Ich sehe, das ich nichts geregelt bekomme.... Ich sehe, das ich nicht ohne dich leben kann.... Was soll ich nur machen?
Ist das der Schmerz, die Trauer die einen jetzt so wahnsinnig übermannt ? Der Schmerz der Begreifen heißt??? Ich hatte an deinem Todestag und an deiner Beerdigung so gut wie nicht geweint. Alle sagten, ich wäre in einer Schockstarre und habe einfach funktioniert. Aber heute habe ich einen kompletten Zusammenbruch. Es wird auch von STunde zu Stunde schlimmer... Wo bist du mein geliebtes Herz? Ich brauche dich....

Ich will heute keinen Punkt machen....
Ich will dir sagen, dass ich dich liebe
Ich will dir sagen, dass du das Beste warst, was mir begegnet ist
Ich will dir sagen, dass wir uns wiedersehen werden
Ich will dir sagen, dass ich dir so viel sagen will

Deine traurige Geli
Dein "Spotzl"
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  #11  
Alt 17.10.2016, 20:41
monika100 monika100 ist offline
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Es gibt nichts, was man dazu sagen kann oder wie man dir helfen kann.

Daher einfach eine stille Umarmung für dich!

Vielleicht gehts nach diesem besonderen Tag ein ganz kleines bisschen besser.

Denk an dich,

Monika
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  #12  
Alt 06.12.2016, 20:04
Angel0812 Angel0812 ist offline
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Hallo Monika,
danke für deine lieben Worte.
Fühl dich auch gedrückt <3


Hallo mein geliebtes Herz,

mein Herz wird gerade schwerer und schwerer. Am Donnerstag steht uns unser Hochzeitstag bevor, unser 10.ter, und ich weiß nicht wie ich den verbringen soll.
Wie ich den überhaupt ohne dich schaffen soll. Zuerst dachte ich, ich gehe essen mit Freunden. Ich habe sie angerufen und sie sagten zu. Das war vor einem Monat. Aber sie fragten jetzt gar nicht nach, wann und wo wir hingehen, jetzt lege ich das auf Eis. Ich werde jetzt wahrscheinlich mich abends ins Auto setzen und durch die Gegend fahren, so wie ich das auch an Heiligabend vorhabe....
Es ist alles so anders geworden, dieses Leben. Ich fühle mich von allen alleine gelassen. Wahrscheinlich bin ich das nicht, aber ich empfinde das so. Deine Familie hat mich nicht einmal angerufen, seit du beerdigt worden bist. Aber das kennen wir ja nicht anders. Und trotzdem trifft mich das jetzt bis ins Mark. Auch Sandra und Jens rufen nur sehr selten an. Und wenn sie dann wissen wollen, wie es mir geht und ich sage, nicht wirklich gut, merke ich diese Ungeduld. Aber ich kann doch nicht aus meiner Haut!!??!! Oder doch??? Ich habe auch gute Tage. Letzte Woche z.B. als der Brief von der Anwältin mit guten Nachrichten kam war der Tag sehr unbeschwert und ich hab ein tolles Training am Abend abgeliefert. ....wenn ich so weiter mache, steigen wir tatsächlich in die 2.Bundesliga auf ... du wärst sehr stolz auf mich....
Ach Mann, mein geliebtes Herz, das Leben ohne dich kann aber ich ich mir immer noch nicht vorstellen. Außerdem meine ich sowieso, das die Türe gleich aufgeht und du wieder zuhause bist. Ich weiß aber ganz weit hinten im innersten hintersten Winkel des Herzens, das dem nicht so ist. Und das ist sooooo Sch...e . So unglaublich.
Ich merke, wie ich doch sehr durcheinander schreibe, eher zusammenhanglos..... aber ich muss mal meine Gedanken loswerden, denn niemand hat gerade Zeit. Jeder lebt sein Leben weiter (...und das ist gut so! Ist es das??? )
Ach es ist alles so ein Mist.... sorry... Tränen laufen...
Ich mach jetzt Schluss....

Ich liebe dich mein geliebtes Herz
dein Spotzl
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  #13  
Alt 07.12.2016, 19:12
Maria Sofia Maria Sofia ist offline
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Liebe Geli,

der Brief an Deinen Liebsten berührt mich sehr.

Es ist so schwer, wenn man alleine ist. Die Mitmenschen sind wirklich oft sehr schlimm in ihren Verhaltensweisen. Denken nur an sich. Aber irgendwann sind sie in der gleichen Situation wie wir. Vielleicht verstehen sie dann. Aber das nutzt uns jetzt auch nichts.

Denke morgen an Eurem Hochzeitstag an Dich und sende Dir viel Kraft.

An Weihnachten darf man gar nicht denken, da wird einem ganz anders......

Für heute lb. Gr. und fühl Dich gedrückt

Maria Sofia
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