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AW: Mein Papa (58) wird sterben - wie komm ich (27) ohne Papa zurecht
Liebe Plenske,
ich kann deine Worte so so gut nachvollziehen, ich bin jetzt 26, mein Vater war letztes Jahr an Speiseröhrenkrebs erkrankt... auch keine tollen Aussichten, aber stand jetzt konnte er nach Behandlung und großer OP erstmal vom Krebs befreit werden. Deine Gedanken sind wie meine, ich habe auch heute noch Angst, wenn er alle 3 Monate zur Kontrolle ist. Eine Stütze sein ist schon ganz ganz viel, einfach da sein, im Alltag helfen. Meinem Vater fiel es nie leicht, danke zu sagen. Es tat unglaublich gut das zu hören, als ich ihn zur Chemo begleitet habe oder nach der OP jeden Tag 120km gefahren bin, um ihn zu besuchen. Du machst schon so viel, aber ich bitte dich: Kümmer dich auch um dich. Ich habe mich genauso wie du verhalten und dadurch auch Freunde verloren - sie haben es nicht verstanden (aber dann sind sie es vielleicht auch nicht wert). Ich glaube nicht, dass dein Papa möchte, dass du nur zuhause sitzt und weinst. Man darf auch mal mit Freunden lachen, sonst gehst du am Ende an deiner Psyche kaputt. Schlimm, schwierig, ich kanns so gut nachempfinden. Ganz liebe Grüße, Susi
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Mein Papa - Speiseröhrenkrebs 07/2015 - 11/2015 -> aktuell krebsfrei :-) |
#2
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AW: Mein Papa (58) wird sterben - wie komm ich (27) ohne Papa zurecht
Ach ihr Lieben - Danke für eure Worte.
Es tut "gut" zu wissen, dass andere das selbe oder ein ähnliches Schicksal teilen und das man trotzdem weiterleben kann/ muss. Liebe Susi705: ich hoffe sehr, dass dein Vatre krebsfrei bleibt. Ich drücke die Daumen!!! Ich werde probieren kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn es mir mal gut geht. Danke auch an Riesenschnuffel: mir kamen bei deinem Text auch sofort die Tränen. Den Platz unserer Väter kann nun mal niemand ersetzen - ganz klar, dass er an allen Ecken und Enden fehlt. Wenn ich das so lese, bricht mein Herz schon wieder Ich wünsche dir und deiner Mama alle Kraft der Welt! Liebe Grüße |
#3
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AW: Mein Papa (58) wird sterben - wie komm ich (27) ohne Papa zurecht
Hallo Plenske,
es tut mir sehr leid für dich und deinen Vater. Ich 25, habe genau das selbe momentan. Mein Vater hat letztes Jahr die Diagnose Bauspeicheldrüsenkrebs bekommen. Es wurde relativ früh entdeckt und konnte komplett operabel entfernt werden. Dann zur Nachsorge direkt Chemo, da es eine der aggressivsten Krebsarten ist. Chemo fast gut überstanden, aber zum Ende hin wurde es schlimm. Ich fasse mich etwas kürzer- mitte des Jahres wurden wohl Metastasen in der Lunge entdeckt. Ich habe das Gefühl die Ärzte haben Ihn eh schon abgeschrieben. Sein Zustand jetzt- seid einer Woche neue Chemo- rapide verschlechtert. Schläft nur noch, kann kaum noch essen bei sich behalten etc. Ich fühle mich wie du. Bin verzweifelt und verstehe die Welt nicht. Ich kapsel mich auch ab. Verstehe die Menschen um mich rum nicht mehr. Habe keine zeit und keine Lust auf meine Freunde... Ich weiß auch nicht was ich tun soll :/ Mein Vater redet nicht darüber. Und auch osnt, kann ich gar nichts tun. Er will sich auch in fast nichts helfen lassen, auch wenn es alleine eigentlich nicht mehr geht. Ich gehe Vollzeit arbeiten, das schlimmste ist für mich das er immer allein ist... Zu meiner Mutter haben wir kaum Kontakt. Ich weiß leider keine aufmunternden Worte für dich, denn ich wüsste keine, die mir selber helfen - und so vllt auch dir helfen-.. Außer das wird duchhalten müssen. Ich versuche mich am Riemen zu halten. Traurig sein, kann ich wenn es soweit ist ( natürlich funktioniert dieser Vorsatz nicht immer) Aber ich erwarte von meinem Vater das er kämpft, also werde ich das auch, ich versuche dies irgendwie zu unterstützen. Ich bin im zwiespalt zwischen, mich Seelisch darauf vorbereiten aber nicht aufzugeben. Ich wünsche euch noch ein Paar schöne Tage,Monate,Jahre. Ich fühle mit dir, fühl dich gedrückt!!! Liebste Grüße Geändert von Claudia90 (26.09.2016 um 15:56 Uhr) |
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AW: Mein Papa (58) wird sterben - wie komm ich (27) ohne Papa zurecht
Lieber Plenske!
Bei mir war es meine Mutter, die am 25.8. gestorben ist mit 65 Jahren. Auch sie hatte Darmkrebs-diagnostiziert 2009, danach war Ruhe, bis Anfang April alles wieder anfing, diesmal Metastasen in Lunge und Hirn. Was das heisst muss ich nicht sagen. Sie hat sich gegen jegliche Behandlungen entschieden, was ich anfangs nicht verstehen konnte/wollte. Jetzt im nachhinein verstehe ich sie gut. Ihr Moto war immer: Entweder ganz oder gar nicht. Sie hat sehr viel Stärke bewiesen und das hat mir auch die Kraft gegeben, dass alles mit ihr und meinem Vater und Bruder durchzustehen. Das Annehmen ist das Schwerste. Ich muss aber sagen, dass wir die Zeit ab Diagnose so intensiv wie nie verlebt haben. Wir waren uns Nahe und konnten alles miteinander besprechen. Wir sind im Reinen auseinandergegangen und ich hatte ein gutes Gefühl dabei. Ich bin jetzt einen Monat später natürlich noch sehr traurig darüber dass ich sie nicht mehr sehen, mit ihr sprechen kann, aber ihr Leiden hat ein Ende und sie durfte, wie sie wollte, zuhause im Beisein meines Vaters und einer Freundin friedlich einschlafen. Es ist schwer loszulassen, aber ich bin undenklich dankbar für die Zeit, wo ich meine Mama hatte und diese kann mir keiner nehmen! Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Kraft und Zuversicht. Verbringe viel Zeit mit deinem Papa und sag ihm, wie sehr du ihn lieb hast.... alles Gute für dich... liebe Grüsse Veronika77 |
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