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  #1  
Alt 22.09.2016, 11:39
Plenske Plenske ist offline
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Standard AW: Mein Papa (58) wird sterben - wie komm ich (27) ohne Papa zurecht

Ich kann eure Texte gar nicht durchlesen ohne zu weinen.

Ich muss das erstmal auf mich wirken lassen, bin aber äußerst froh darüber,
dass ihr mir Antworten gebt. Ehrlich und sachlich. Das ist viel wert, lieben Dank!
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  #2  
Alt 22.09.2016, 16:22
Safra Safra ist offline
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Standard AW: Mein Papa (58) wird sterben - wie komm ich (27) ohne Papa zurecht

Hallo,

ja, der Schock ist noch frisch. Mich trifft es leider auch jedes Mal, wenn ich so eine Geschichte lese, denn es könnte auch mich betreffen...

Na, egal, als ehemalig Betroffene kann ich Dir auch sagen: Für mich war es ein sehr beruhigendes Gefühl, dass ich wusste, Kinder und Mann werden auch ohne mich klar kommen. Sie werden trauern, aber ihre Welt dreht sich weiter. Ich würde es mir schlimm vorstellen, wenn ich denken müsste: oh Gott, was werden sie nun tun, wer wird das Essen kochen, saubermachen usw., bloß als Beispiel. Alle waren da, als ich sie gebraucht habe, und alle waren traurig, mehr, als ich es damals mitbekommen habe. Aber es ging alles seinen Gang.

Dimolaidis hat das alles wieder mal wunderbar auf den Punkt gebracht. Lass es sacken! Es ist noch nicht das Ende!

Liebe Grüße! Safra
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  #3  
Alt 22.09.2016, 21:42
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Mein Papa (58) wird sterben - wie komm ich (27) ohne Papa zurecht

Liebe Plenske, in der Behandlung von Darmkrebs hat sich in den letzten Jahren doch allerhand getan.
Leider noch nicht genügend, um allen erkrankten dauerhaft zu helfen, gerade die Therapie von Metastasen hat Fortschritte gemacht.
Ich denke, Du solltest ihn ganz direkt fragen, was er gerade benötigt. Er wird es dir nicht immer direkt sagen können.
Bleibt mit den behandelnden Ärzten in Verbindung, gegen viele Nebenwirkungen der Therapie kann man heute etwas tun.

Zitat:
Der Gedanke daran, dass er schrecklich leiden muss, zerreißt mir mein kleines Tochterherz.
Es gibt inzwischen wirksame Schmerztherapien, bitte laßt Euch zu einem entsprechenden Spezialisten überweisen.

Liebe Grüße an Dich und ein großes Kraftpaket,
Elisabethh.
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  #4  
Alt 23.09.2016, 21:20
Riesenschnuffel Riesenschnuffel ist offline
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Standard AW: Mein Papa (58) wird sterben - wie komm ich (27) ohne Papa zurecht

Liebe Plenske,
erstmal schicke ich dir ein grosses Kraftpaket.
Noch lebt dein Vater, deshalb geniesse die Zeit, die euch zusammen noch bleibt.

Mein Vater ist am 1.August gestorben, ok ich bin 10 Jahre älter als du, hatte aber die gleichen Gedankengänge, als die Diagnose stand. Ein Leben ohne Papa, einfach unvorstellbar. Und was wird aus Mama, wenn er nicht mehr da ist ?

Wichtig ist, dass du da bist und ihn nach Möglichkeit begleitest. Meine Mutter erzählt mir immer wieder, dass sie dankbar ist, dass ich ihm beim letzten Atemzug die Hand gehalten habe, dass sie das alleine nicht geschafft hätte.
Ich habe auch heute noch, 1.5 Monate nach dem Tod mit Alpträumen zu kämpfen, aber ich würde es immer wieder so machen. Sei danach für deine Mama da. Bei meiner merke ich, dass es ihr guttut, wenn jemand der nahesteht da ist und sie sich ausweinen kann. Ich nehme ihr vieles ab (Papierkram, Arbeiten rund ums Haus(Dinge die sonst immer mein Papa gemacht hat) und auch sonst sind wir gut "zusammengewachsen" in den letzten Wochen und Monaten.

Das Leben ohne Vater geht-es muss ja weitergehen. Aber er fehlt an allen Ecken und Enden und das tut unheimlich weh.

LG Riesenschnuffel
(der schon wieder Tränen kullern)
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  #5  
Alt 24.09.2016, 00:03
Susi705 Susi705 ist offline
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Beiträge: 255
Standard AW: Mein Papa (58) wird sterben - wie komm ich (27) ohne Papa zurecht

Liebe Plenske,

ich kann deine Worte so so gut nachvollziehen, ich bin jetzt 26, mein Vater war letztes Jahr an Speiseröhrenkrebs erkrankt... auch keine tollen Aussichten, aber stand jetzt konnte er nach Behandlung und großer OP erstmal vom Krebs befreit werden.

Deine Gedanken sind wie meine, ich habe auch heute noch Angst, wenn er alle 3 Monate zur Kontrolle ist.
Eine Stütze sein ist schon ganz ganz viel, einfach da sein, im Alltag helfen. Meinem Vater fiel es nie leicht, danke zu sagen. Es tat unglaublich gut das zu hören, als ich ihn zur Chemo begleitet habe oder nach der OP jeden Tag 120km gefahren bin, um ihn zu besuchen.

Du machst schon so viel, aber ich bitte dich: Kümmer dich auch um dich. Ich habe mich genauso wie du verhalten und dadurch auch Freunde verloren - sie haben es nicht verstanden (aber dann sind sie es vielleicht auch nicht wert).

Ich glaube nicht, dass dein Papa möchte, dass du nur zuhause sitzt und weinst. Man darf auch mal mit Freunden lachen, sonst gehst du am Ende an deiner Psyche kaputt.
Schlimm, schwierig, ich kanns so gut nachempfinden.

Ganz liebe Grüße,
Susi
__________________
Mein Papa - Speiseröhrenkrebs 07/2015 - 11/2015 -> aktuell krebsfrei :-)
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  #6  
Alt 26.09.2016, 08:36
Plenske Plenske ist offline
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Standard AW: Mein Papa (58) wird sterben - wie komm ich (27) ohne Papa zurecht

Ach ihr Lieben - Danke für eure Worte.

Es tut "gut" zu wissen, dass andere das selbe oder ein ähnliches Schicksal teilen und das man trotzdem weiterleben kann/ muss.

Liebe Susi705: ich hoffe sehr, dass dein Vatre krebsfrei bleibt. Ich drücke die Daumen!!! Ich werde probieren kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn es mir mal gut geht.

Danke auch an Riesenschnuffel: mir kamen bei deinem Text auch sofort die Tränen. Den Platz unserer Väter kann nun mal niemand ersetzen - ganz klar, dass er an allen Ecken und Enden fehlt. Wenn ich das so lese, bricht mein Herz schon wieder Ich wünsche dir und deiner Mama alle Kraft der Welt!

Liebe Grüße
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  #7  
Alt 26.09.2016, 15:52
Claudia90 Claudia90 ist offline
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Beiträge: 12
Standard AW: Mein Papa (58) wird sterben - wie komm ich (27) ohne Papa zurecht

Hallo Plenske,

es tut mir sehr leid für dich und deinen Vater.
Ich 25, habe genau das selbe momentan.
Mein Vater hat letztes Jahr die Diagnose Bauspeicheldrüsenkrebs bekommen.
Es wurde relativ früh entdeckt und konnte komplett operabel entfernt werden.
Dann zur Nachsorge direkt Chemo, da es eine der aggressivsten Krebsarten ist.
Chemo fast gut überstanden, aber zum Ende hin wurde es schlimm.
Ich fasse mich etwas kürzer- mitte des Jahres wurden wohl Metastasen in der Lunge entdeckt. Ich habe das Gefühl die Ärzte haben Ihn eh schon abgeschrieben.
Sein Zustand jetzt- seid einer Woche neue Chemo- rapide verschlechtert. Schläft nur noch, kann kaum noch essen bei sich behalten etc.
Ich fühle mich wie du. Bin verzweifelt und verstehe die Welt nicht. Ich kapsel mich auch ab. Verstehe die Menschen um mich rum nicht mehr. Habe keine zeit und keine Lust auf meine Freunde...
Ich weiß auch nicht was ich tun soll :/
Mein Vater redet nicht darüber. Und auch osnt, kann ich gar nichts tun. Er will sich auch in fast nichts helfen lassen, auch wenn es alleine eigentlich nicht mehr geht. Ich gehe Vollzeit arbeiten, das schlimmste ist für mich das er immer allein ist...
Zu meiner Mutter haben wir kaum Kontakt.

Ich weiß leider keine aufmunternden Worte für dich, denn ich wüsste keine, die mir selber helfen - und so vllt auch dir helfen-..
Außer das wird duchhalten müssen.
Ich versuche mich am Riemen zu halten. Traurig sein, kann ich wenn es soweit ist ( natürlich funktioniert dieser Vorsatz nicht immer)
Aber ich erwarte von meinem Vater das er kämpft, also werde ich das auch, ich versuche dies irgendwie zu unterstützen.
Ich bin im zwiespalt zwischen, mich Seelisch darauf vorbereiten aber nicht aufzugeben.
Ich wünsche euch noch ein Paar schöne Tage,Monate,Jahre.
Ich fühle mit dir, fühl dich gedrückt!!!

Liebste Grüße

Geändert von Claudia90 (26.09.2016 um 15:56 Uhr)
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