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  #1  
Alt 17.02.2016, 17:37
Octo Octo ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Hi,
bei mir wars von der Klassifikation her ein ähnlicher Befund, allerdings
Östrogen o% und Progesteron 5%

(auch wenn ich Östro 0 bin....demnach deute ich mal daß scheints beide Parameter, also ER und PR zum hormonabhängigkeitsstatus zählen)

Weil ab diesem Jahr (bin erst seit letzem Jahr an BK erkrankt, die OP war im Nov. und das Herceptin läuft jetzt noch bis im Juni) wurde mir auch Tamoxifen empfohlen.

Wir könnten jetzt höchstens eine Privat-2-Teilnehmer-Studie führen, auf die nächsten 10 Jahre;-) aber ob die was besagen würde, bezweifele ich.

Ich hab mich - erstmal - gegen Tam entschieden.
"erstmal" heißt ich habs bis Ende des Antikörpers im Juni aufs Eis gelegt.

Mir ist das alles zuviel an Medikament und gleichzeitig zu wenig am Hormonrezeptorstatus.
(Obwohl mir bekannt ist,daß einerseits die Meßergebnisse durch das Meßverfahren selbst abweichen können,als auch durch die Tumorregion selbst, die an anderen Stellen einen anderen Rezeptorstatus aufweisen kann, als da wo gestanzt wurde....(vom OPGebiet kann ja nix mehr getestet werden, da es während der Chemo zu einer Komplettremission gekommen war)
bzw. eine Neuerkrankung ja auch eine ganz andere Zusammensetzung haben könnte, wenn die entsteht (meine ich zumindest mal gelesen zu haben)


naja....es war definitiv eine Bauchentscheidung....der Verstand rattert natürlich sein "man muß jede Chance ergreifen, die einem gegen den Krebs geboten wird"

ja da ist meine Meinung halt, daß mit Chemo und Mastektomie das "Soll" jetzt erstmal erfüllt ist,*Nasevoll*....und ich lese hier ja immer wiedermal zwischendurch
und es kann gut sein, daß ich mich im Juli dann dafür entscheide, es zu nehmen...bzw. wer weiß was bis dahin ist

Viele Grüße
octo
kannst Du mal noch schreiben, was du an Chemo bekommen hast
Bestrahlung hattest du nicht, gel?
:-) ich frag nur, Hirn will immer vergleichen und kapiert aber dabei nicht, daß sich Krebs nicht vergleichen läßt:-)))
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  #2  
Alt 17.02.2016, 21:21
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Kanina Kanina ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Liebe Octo,
ich glaube; du musst dir keine Sorgen machen, denn deine pathologische Komplettremission zeigt eindeutig die Wirksamkeit deiner Therapien. Ob es nun die Taxane oder Anthrazykline oder beide Wirkstoffe waren, ist ja eigentlich egal. Der Tumor ist weg, also war es sehr wirksam. Und eine pathologische Komplettremission gibt Rückschluss auf eine prima Prognose.
Meines Wissens nach, ist nur die Konstellation HER2 positiv und Östrogen positiv ungünstig, da die Signalwege sich negativ beeinflussen.
Aber du hast ja Progesteron und nur ganz minimal. Ich vermute mal, dass dein Tumor sich ähnlich einem HER2 Tumor ohne Hormonrezeptoren verhält. Siehe PCR.
Hast du denn schon beide Antikörper erhalten - Herceptin und Pertuzumab (Perjeta)?
Welchen Benefit dir eine Antihormontherapie über 5 - 10 Jahre bringt ( bei einem so minimalem Progesteronwert), kann ich dir leider auch nicht sagen. Die Onkologen differenzieren sehr wenig. Sie handeln leitliniengetreu und die besagt, dass auch bei den kleinsten Mengen Hormonrezeptoren eine Antihormontherapie durchgeführt werden sollte. Mir sind allerdings keine Studien bekannt, die Aussagen über eine derartige Therapie bei Patienten mit minimalst Hormonrezeptoren erlauben. Aber hier muss Frau selbst entscheiden und Verantwortung übernehmen. Ist verdammt schwierig.

Meine Therapie vor 3 Jahren und 3 Monaten: Ebirubicin mit Cyclophosphamid
(EC) 4x dreiwöchig, anschließend Paclitaxel (Taxan) gemeinsam mit Herceptin 12xeinwöchig, weiter für ein Jahr Herceptin mit Tamoxifen

Alles Liebe für dich.
Kanina
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  #3  
Alt 17.02.2016, 21:24
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Kanina Kanina ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Octo: doch Bestrahlung hatte ich auch.
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  #4  
Alt 18.02.2016, 11:21
Octo Octo ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Hi,
ja, die Chemo lief 18 Wochen mit beiden Antikörpern, Trastuzumab und Pertuzumab und "der Hype" um das "Wundermittel Antikörper" ist mir bekannt:-)
....also in der Geschichte mit Krebs und dessen Behandlung stand die Medizin immerwieder vor solchen Errungenschaften....also wo sie dachte:
"Jetzt haben wirs!!"...naja.

ehrlichgesagt, ich denke, das weiß "man" dann auch erst in 50 Jahren, ob jetzt die Kombi der beiden Antikörper die gute Prognose rechtfertigt
sonst würds ja nicht Prognose heißten, sondern Fakt.

bei dem Tam ist mir auch irgendwie schleierhaft, o.k. es unterdrückt das Östro, stimuliert ABER die Progesteronrezeptoren....
ich BIN ja östro-0% und Progest.5%, also ????häh.?? warum mit einem Medikament etwas hemmen, was eh nicht am Tumor vorhanden war in der path.Untersuchung und warum etwas stimulieren, was auch eigentlich nicht noch mehr stimuliert werden sollte, der Progesteronwert....?? oder bin ich da falsch gewickelt?

mein zweites Häh? hatte ich beim Wiederaufbaugespräch mit den Plastischen im Januar...die Ärztin wollte WEGEN dem laufenen Trastuzumab erst dann operieren, wenn es beendet ist, weil der Antikörper Einfluß hat auf die Abstoßungsreaktionen im Körper...(o.k.ist mir einleuchtend, konnte sie aber davon "überzeugen", daß sie an Ostern bereits die OP macht...sonst bin ich ja an Weihnachten noch nicht fertig und in meinem noch vorhandener Job läßt sich nunmal ein ja, ich komm arbeiten und tschüß ich muß mal kurz auf den OP-Tisch nicht praktizieren)

aber, als ich der Ärztin sagte, wahrscheinlich werde ich ab Februar noch das Tam nehmen, also bei OP hab ich das auch noch intus, da hat sie mit ner wegwerfenden Handbegung gemeint, das sei völlig unrelevant...

leider leider steht beim Tam daß man UNBEDINGT aufpassen sollte wenn man zeitversetzte Brustrekonstruktionsop`s hat, da es zu Blutgerinseln führt, das steht unter WARNHINWEIS...und nicht unter "IRRELEVANT"

das jedes Medikament irgendwas macht und Nebenwirkungen hat, schon klar...
mir "gefällt" die Kommunikation nicht, bei dem ganzen...
es taucht bei mir öfters die Wolke auf, also mit den Ärzten, in Form eines Fragezeichens...also nicht nur ich steh in der Wolke, sondern das betrifft auch die Ärzte:-)
ist aber verständlich, keiner kann Hellsehen.

wenn ich da jetzt den neusten Beitrag lese, ich hatte auch ne Haut-und Nippelsparende Mastektomie, OHA!, was Anfangs kategorisch abgelehnt wurde, auch nur irgendwas! zu erhalten und am Ende dann ohne mein Drängen, erhalten wurde.
jedenn:-)

lieben Gruß
octo
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  #5  
Alt 18.02.2016, 13:48
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Kanina Kanina ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Liebe Octo,
klar, weiß man letztendlich erst in vielen vielen Jahren wie sich das krankheitsfreie Langzeitüberleben entwickelt.
Aber eine große Wahrscheinlichkeit auf ein Genesung finde ich auch schon sehr beruhigend.
Auch der Hype von Herceptin ist längst nicht so groß, wie überall angepriesen - da gebe ich dir recht.
Der Benefit hält sich in Grenzen, wenn man sich die relativen Zahlen der Studien anschaut, die ja auch oft sehr wenig differenziert werden.
Dennoch ist eine PCR um ein Vielfaches besser für das Überleben, als ein Tumorrest nach der Chemo.
Dass Tamoxifen die Progesteronrezeptoren stimuliert, wusste ich nicht. Da ist es natürlich sehr verwunderlich, dass du Tamoxifen nehmen sollst.
Vielleicht wirken sich viele Progesteronrezeptoren positiv auf das Tumorgeschehen aus? So wie sich umgekehrt viele Östrogenrezetoren ohne Progesteron negativ auswirken im Zusammenhang mit HER2 Rezeptoren. Hier solltest du unbedingt nochmals nachhaken. Gynäkologen können in der Regel hier keine Antworten liefern. Falls du diesbezüglich etwas in Erfahrung bringst, würde ich mich über Infos freuen.
Liebe Grüße
Kanina
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  #6  
Alt 18.02.2016, 14:04
Octo Octo ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Zitat:
Zitat von Kanina Beitrag anzeigen
Dass Tamoxifen die Progesteronrezeptoren stimuliert, wusste ich nicht. Da ist es natürlich sehr verwunderlich, dass du Tamoxifen nehmen sollst.
Vielleicht wirken sich viele Progesteronrezeptoren positiv auf das Tumorgeschehen aus? So wie sich umgekehrt viele Östrogenrezetoren ohne Progesteron negativ auswirken im Zusammenhang mit HER2 Rezeptoren.
ja...:-) gute Frage!
...ich mein, daß ich eine solche Frage, explizit, erst stellen muß, ist natürlich nicht gut, habe jetzt schon zweimal mit der Onkologin das Thema angeschnitten...
letztendlich war die Antwort immer : Richtlinie
also von ihrer Seite hab ich das Argument, wenn es denn eines wäre, daß es durchaus Sinn macht mit Tamoxifen den Prog.-Wert noch mehr zu stimmulieren jedenfalls freiwillig nicht geört.

aber mal sehen, ich kenne noch jemand anderes, vielleicht erwisch ich denjenigen.
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  #7  
Alt 30.03.2016, 11:23
krebscocktail krebscocktail ist offline
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Beiträge: 1
Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Hallo zusammen,
habe mich jetzt tatsächlich wegen dieses spannenden Posts angemeldet.
Ich bin Triple Positiv, also echt stark ER + (100%), PR + (80%) und Her2 +++ und beschäftige mich sehr intensiv mit diesem Thema.

Die beste Metaanalyse, die ich zu diesem Thema empfehlen kann ist folgende:
http://www.cancertreatmentreviews.co...210-2/fulltext

Ein wirklich superguter Artikel, der sich echt detailliert mit diesem speziellen Subtyp auseinandersetzt.

Sehr spannend (und für mich beruhigend) auch der Absatz, in dem dargelegt wird, dass eine pCR bei ER +, PR + und her2 + KEIN Surrogatmarker für ein besseres Outcome ist als bei "nur" her2 +. Grundsätzlich ist eine pCR auch seltener bei STARK ER + und PR +. Mich hatte meine non pCR völlig irre gemacht und mein Arzt hatte seine liebe Mühe damit, mir klar zu machen, dass es in meinem Fall wurscht sei.
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  #8  
Alt 30.03.2016, 14:54
Kyla Kyla ist offline
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Standard AW: HER2 positiv und Östrogen positiv

Zitat:
Zitat von Octo Beitrag anzeigen
ja...:-)
...ich mein, daß ich eine solche Frage, explizit, erst stellen muß, ist natürlich nicht gut, habe jetzt schon zweimal mit der Onkologin das Thema angeschnitten...
letztendlich war die Antwort immer : Richtlinie
Putzig, ziemlich genau diese Antwort habe ich von drei verschiedenen Onkologen bekommen, als ich den Wert von fünfjähriger AHT wegen 2% ER (PrR=0) in einem DCIS (NST: HR beide 0) bei einer HER2neu Überexprimierung von 4 bezweifelte. Andere Ärzte meinten dann nur erläuternd, dass kein Arzt irgend etwas anderes sagen könne, falls er nicht haftbar sein will für was immer dann passiert. Da frage ich mich allerdings, wozu man ein onkologisches Konzil hat, wenn ohnehin die Leitlinie zur Handlungsvorschrift geworden ist.

Ich verstehe das im Prinzip allerdings schon. Ich vermute aber auch, dass keiner von ihnen wirklich Daten hatte, die etwas Handfestes über die Prognosen und Verläufe der verschiedenen Her2-Tumor-Subtypen hätten aussagen können. Selbst habe ich auch schon wissenschaftliche Artikel gefunden, in denen mehr oder weniger steht, dass Tumoren mit sehr wenigen ER ziemlich wahrscheinlich schon AHT-resistent sind oder es fix werden, es sei denn, man blockt alle Rezeptoren gleichzeitig. Es ist auch kein neue Erkenntnis, dass manche ER-Tumore nach Östrogenentzug auf Her2 als Wachstumsstimulator umschwenken, dazu habe ich schon einen Artikel von 2005 gefunden.

Blöd nur, dass ich als Laie ewig brauche, um so etwas zu lesen und zu verstehen und dann immer noch denke, dass ich mich irren könnte. Unfair, dass ich es sein soll, die dann auch noch die Entscheidung zu treffen hat, was sinnvoll ist und was nicht. Mein behandelder Onkologe meint, ich solle nicht so viel im Internet lesen.

Zitat:
aber mal sehen, ich kenne noch jemand anderes, vielleicht erwisch ich denjenigen.
Ich bin neugierig, halte uns auf dem Laufenden.

Zitat:
Zitat von krebscocktail Beitrag anzeigen
Ein wirklich superguter Artikel, der sich echt detailliert mit diesem speziellen Subtyp auseinandersetzt.
Ganz Deiner Meinung. Danke für diesen Link!

Geändert von gitti2002 (30.03.2016 um 19:31 Uhr) Grund: Zitat gekürzt
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