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Alt 22.12.2015, 18:14
smeagol smeagol ist offline
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Registriert seit: 17.12.2015
Beiträge: 8
Standard AW: Unbegreiflich

Liebe Jana,

ich habe die Geschichte Deiner Mutter verfolgt, zuerst mein herzliches Beileid.

Ich kann sehr gut nachfühlen, wie es Dir jetzt geht. Nach dem Tod meines Bruders im letzten Jahr war es für mich genauso so. 4 Jahre lang hat sen Kampf gedauert, wir sind seinen schweren weg mit ihm gegangen. In der Zeit, als er an meinem Wohnort in der Klinik lag, es waren 4 Monate, war ich jeden Tag bei ihm. Wir haben zusammen geweint, geschrien und gelacht.

Als er mir und meiner Schwester dann gesagt hat, dass er nicht mehr kann, war es nicht leicht ihn gehen zu lassen, aber es war gut so. Er hat seinen Frieden mit seiner Frau und seinen Geschwistern gemacht und konnte ganz friedlich ohne Schmerzen gehen.

Und da waren dann wir, seine Frau, seine Geschwister, für uns begann eine Phase die ich eigentlich nicht beschreiben kann. Unsere Trauer begann schon lange bevor er gegangen ist. Ich wollte weinen, aber es ging nicht, ich hatte immer sein Gesicht vor mir und wusste ihm geht es jetzt gut.
Warum soll ich dann traurig sein?

Trauern heisst doch auch erinnern an schöne Dinge. Dazu gehören nicht unbedingt Tränen von Anfang an. Bei mir hat es recht lange gedauert, bis er sich gelöst hat, dieser Knoten in der Brust. Dieses Gefühl das Du jetzt verspürst, wird den Tränen weichen, alles braucht seine Zeit.

Als dann in diesem Jahr meine Schwester 10 Wochen nach der schrecklichen Diagnose gehen musste war es ganz anders, wir hatten kaum Zeit zum Abschiednehmen, diese 10 Wochen waren der Horror. Ihre letzten Stunden waren sehr schlimm, das hat sich tief in mir festgesetzt. Jetzt war da rings um uns nur Schmerz, Trauer und Wut, warum schon wieder bei uns.

Mittlerweile tut es nur noch sehr weh, die Wut ist weg, aber die tiefe Trauer ist immer noch da. Ich konnte von Anfang sehr viel weinen und tue es auch jetzt, 10 Monate danach, sie ist am 24.2., genau 9 Monate nach meinem Bruder gegangen, immer noch.

Gib Dir Zeit, jeder Mensch empfindet anders. Du hast Deine Mutter bis zum Schluss begleitet, das musst Du erst einmal verarbeiten.

Ich wünsche Dir für die nächste Zeit alles Gute und vielKraft.

LG
Christel
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