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  #1  
Alt 12.11.2015, 23:32
uli112 uli112 ist offline
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Standard AW: Gedankenkarussell

Hallo Sebastian,

danke für Deine Antwort. Hatte nun etwas Zeit zum Nachdenken und mich ent-
schlossen zu kämpfen. Bin inzw. operiert und in ca. 2 Wochen beginnt wieder die
Chemo. Jetzt heißt es wieder durchhalten. Die Gedanken und der Krebs müssen
besiegt werden. Habe unheimliche Angst, es nicht zu schaffen, aber ich werde es
auf jeden Fall versuchen...

Wie hast Du denn diese Tiefs während der Chemo überwunden? Hattest Du ein spez.
Mittel dagegen?

Viele Grüße
Uli
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  #2  
Alt 14.11.2015, 17:49
Stuggi Stuggi ist offline
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Standard AW: Gedankenkarussell

Hallo Uli,

als erstes bin schonmal erfreut, dass DU eine Entscheidung getroffen hast.
Es ist wichtig, dass man auch seinen Weg geht und nicht nur den der Ärzte oder Angehörigen oder was-weiß-ich.

Zu den kleinen und großen Tiefs ... hmm, weiß auch nicht mehr.
Ich hatte irgendwie das Bild eines schwarzen Tunnels vor mir. Ich sah nichts, aber irgendwo da vorne muss doch der Ausgang sein!
Aber falls nicht will ich ich´s trotzdem versuchen und weiter gehen ... weil einfach da bleiben ist auf jeden Fall der Tod.
Es gab einfach keine Alternative zur Therapie. Ich wüsste nicht, was ich sonst hätte machen sollen?
Ich habe also die ganzen Tiefs mit der Hoffung / den Gedanken verbracht, dass ich´s nur damit schaffe.
Und immer zuhause ging es mir dann auch wieder besser und ich hab Riesen-Nudelberge vertilgt und ab und zu Besuch von Schulkumpels bekommen - das war ein Blick in mein normales Leben

Wie ist denn dein Krebs eigentlich zurückgekommen?
Metastasen oder ein Rezidiv an der selben Stelle? Metastasen sind natürlich sehr schlimm (hatte meine "10-Jahre-Tante"), aber ein Lokalrezidiv ist doch ganz gut behandelbar, oder? Allerdings oft mit erheblichen organischen Einschränkungen.


Viele Grüße
Sebastian
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  #3  
Alt 14.11.2015, 22:30
uli112 uli112 ist offline
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Standard AW: Gedankenkarussell

Hallo Sebastian,

es war einerseits ein Rezidiv in der Nähe, da das Darmstück inkl. Tumor entfernt wurde. Der zweite Tumor ist noch nicht so ganz klar, ob es ein neuer ist oder in Zusammenhang mit dem
Rezidiv steht. Ich hoffe, dass dies durch das Labor noch klar wird.

Ist es Deiner Meinung nach sinnvoll, sich auf den Tod auch schon vorzubereiten? Hattest Du
mal solche Gedanken? Ich habe irgendwie das Verlangen (weiß nicht wie ich es ausdrücken
soll) alles dafür zu regeln. Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht usw..

Viele Grüße
Uli
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  #4  
Alt 17.11.2015, 00:24
Stuggi Stuggi ist offline
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Standard AW: Gedankenkarussell

Hallo Uli,

wer sich bei Krebs nicht mit dem Tod beschäftigt hat entweder zu viel Angst davor (verständlicherweise) oder die Krankheit nicht verstanden.
Ich hab mir recht schnell klar gemacht, dass es auch bald "aus" sein kann
Aber ich wollte immer kämpfen.

Rechtlich geregelt habe ich garnichts. Erstens war ich 17 und zweitens wäre mir das egal gewesen. Ich hatte echt nur ein einziges Ziel: gesund werden!
(okay: so n Bisschen Schule hab ich auch gemacht )
Ähmm ja, was gibt´s denn zu regeln ... das Erbe geht auch automatisch ganz gut. Erst recht, wenn die Familie sowieso normal ist (meine gesamte Familie ist total okay).
Patientenverfügung ist ne Überlegung wert: will ich lange an irgendwelchen Schläuchen hängen ohne Chance auf ein "würdiges Leben"?
Meine Eltern und ich sind der Meinung, dass sowas nicht lange sein soll (also beiderseitig). Und da wir das voneinander wissen, entscheiden die zwei restlichen nach diesem Credo. Allein das zu besprechen sollte eigentlich reichen?

Und nun zu dem Tumor:
Klar ist ein Rezidiv total blöd, aber trotzdem besser als Metastasen.
Hoffen wir mal, dass die Ärzte - und Du! - das wieder hinbekommen.

Guts Nächtle
Sebastian
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  #5  
Alt 21.11.2015, 00:24
uli112 uli112 ist offline
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Blinzeln AW: Gedankenkarussell

Hallo Sebastian,

vielen Dank für Deine Antwort. Habe Angst, aber muss mich jetzt mit dem Tod beschäftigen. Mein Ziel ist jedoch gesund zu werden! Dafür werde ich kämpfen.

Rechtlich bzgl. Erbe regel ich nichts, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht bei der Erkrankung von meinem Vater, dass es sehr wertvoll ist eine schriftliche Pat.verfüg. zu haben.

Vielen Dank für Deine Ratschläge und das Aufbauen.

Viele liebe Grüße
Uli
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  #6  
Alt 28.11.2015, 20:52
Stuggi Stuggi ist offline
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Beiträge: 279
Standard AW: Gedankenkarussell

Zitat:
Zitat von uli112 Beitrag anzeigen
...
Habe Angst, aber muss mich jetzt mit dem Tod beschäftigen. Mein Ziel ist jedoch gesund zu werden! Dafür werde ich kämpfen.
...
Hi Uli,

das ist die Einstellung!
(v.a. der hintere Teil )
Ich hatte auch echt Riesenangst, aber was willste machen? Nja, n Bisschen verdrängen und viel kämpfen.
Mir sagen heut noch so manche Ärzte, Verwandte und Freunde Sätze wie "Du hattest aber auch die richtige Einstellung".
Ich kämpfe echt nicht oft für irgendwas, aber damals tat ich es.
Nun, zumindest meistens. Manchmal war ich auch total schwach und meine Eltern haben den Kampf-Teil übernommen.

Ich drück dir einfach weiter die Daumen
Sebastian
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  #7  
Alt 24.02.2016, 22:04
KathrinK KathrinK ist offline
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Registriert seit: 24.02.2016
Beiträge: 1
Standard AW: Gedankenkarussell

Hallo zusammen,
ich bin durchs stöbern im Internet auf dieses Forum gestoßen und das Thema Gedankenkarusell trifft momentan ganz gut.

Das ist meine Situation :
Ich habe vor 14 Jahren das erste mal Speicheldrüsentumore (bösartig) gehabt, diese wurden durch eine OP entfernt. Seitdem wurde ich weitere 4 mal operiert, da sich rezidive gebildet haben.

Nun ist es so, dass 2 neue Tumore in meinem Nacken entdeckt wurde, was eine andere Tumor Art ist, wie bisher. Nach mehreren Untersuchungen wurden diese eingestellt, ohne das der Tumor in der Art bestimmt werden konnte (eine OP ist zu riskant, er ist am Schulternerv angewachsen ). Es ist ebenfalls nicht klar, ob die Tumore gut oder bösartig sind.

Da laut meinem Arzt die Untersuchungen eingestellt wurden, steh ich nun da und muss mich mit meinem "Gedankenkarusell" auseinander setzten. Wobei mir der Gedanke "was ist, wenn ich den Moment verpasse, bis wann der Tumor noch gutartig ist..." am meisten Angst macht.

Ich vertraue meinem Arzt, jedoch ist es nicht so einfach sich an den Gedanken zu gewöhnen...
Eure vorherigen Tips waren viel drüber zu reden, dass mache ich. Ich dachte jedoch, daß es eventuell leichter ist, wenn mein Gegenüber (also ihr ) ähnliche Erfahrungen gemacht, wie ich nun. Daher dachte ich, ich wende mich an euch.
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