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#1
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AW: Das Rennen läuft
Vielen Dank für die große Anteilnahme!
In den letzten Tagen waren meine Kinder mit ihren Familien hier. Ich habe mich wie immer sehr darüber gefreut, vor allem meine Enkelkinder ( 8 und 20 Monate alt) wieder mal abknuddeln zu können. So aufmunternd ihr Besuch ist, so traurig macht es mich, zu wissen, ihre Entwicklung nicht mehr lange folgen zu können. Was fast noch schlimmer ist das Wissen, sie werden sich an ihren Opa nicht erinnern können. Dafür will ich aber auch Vorsorge treffen und rechtzeitig, aber so spät wie möglich, ein Fotobuch zusammenstellen. Vielleicht gerade ich so nicht vollends in Vergessenheit. Nach dem in den letzten drei Wochen die Schmerzen stark zugenommen haben, bin ich froh, ab Mittwoch wieder zur Chemotherapie gehen zu können mit der Hoffnung, sie möge so wirken wie die Letzte. Meine Frau wird in der zweiten Junihälfte 60 Jahre alt und ich hatte ihr schon vor längerer Zeit versprochen, in dieser Zeit mit unserem Wohnwagen an die Riviera zu fahren. Mit meiner Ärztin habe ich das abgestimmt und sie wird es von Therapieplan her möglich machen. Im Moment fühle ich mich fit genug, die Reise anzugehen und freue mich auf Gelati, Pasta und Mittelmeer. Hoffentlich kommt hier nicht wieder etwas dazwischen! Mit der Uni-Klinik in Würzburg habe ich am Freitag telefoniert und meine Kontaktdaten hinterlegt. "In den nächsten Tagen" will mich der zuständige Professor zurückrufen um die Voraussetzungen mit mir zu besprechen. Irgendwie habe ich aufgrund der letzten Erfahrungen nicht all zu viel Hoffnung... Wünsche mir aber sehr, dass das Rennen dort weiter geht. Viele herzliche Grüße SmartM |
#2
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AW: Das Rennen läuft
Hallo Smart,
Ich wünsche dir viel Erfolg am Mittwoch. Besonders viel Wirkung und möglichst keine Nebenwirkungen. Das Rennen geht weiter. Aufgeben zählt nicht. Ich drück dich |
#3
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Gute Neuigkeiten
Montag, am Abend, rief der Professor der Uniklinik Würzburg an, und teilte mir die Bedingungen zur Teilnahme an der Studie mit. Diese würde in vier bis sechs Wochen beginnen. Lt. Prof. dürfte ich zur Zeit nicht in Therapie sein.
Nach nunmehr 14 Wochen ohne Chemo und schon heftigen Symptomschmerzen wollte ich kein Risiko eingehen und habe Dienstag meine Ärztin in Kenntnis gesetzt. Sie hat sofort versucht, Kontakt mit Würzburg aufzunehmen. Erst heute Morgen konnte sie die von ihr gewünschten Detailinformationen bekommen, weshalb der Anfang meiner Chemo sich auf morgen verschiebt. Und jetzt kommt das Gute: Da meine neuerliche Chemotherapie eine Fortsetzung der Alten ist, kann ich trotzdem an der Immunstudie teilnehmen. Auch meinte meine Onkologin, sie wäre sich ziemlich sicher, dass die geplante Chemo wieder zuverlässig wirken werde. Das lässt die Psyche wieder aufatmen. Nun schauen wir mal, wie denn so die Nebenwirkungen ablaufen und ich hoffentlich bald wieder schmerzfrei sein kann. Dann fahre ich jetzt mal zum Tanken an die Box und hoffe auf einen guten neuen Stint! Liebe Grüße SmartM Geändert von SmartM (20.05.2015 um 19:04 Uhr) |
#4
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AW: Das Rennen läuft
Lieber Walter
Das sind doch endlich mal gute Aussichten, du hast es verdient und ich wünsche Dir alles Gute. . Liebe Grüße von Conny.. |
#5
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Blöde Feiertage
Die am Donnerstag verabreichte Chemotherapie hat am Samstag voll mit Nebenwirkungen zugeschlagen. Erst jetzt komme ich so langsam wieder in Schwung.
Freitag Abend ging es schon mit Konzentrationsschwächen los, Samstag kamen leichte Übelkeit, Appetitlosigkeit, Kreislaufprobleme und brennende Schmerzen in der Speiseröhre (Schleimhaut) dazu. Kaum im Stande, 10 Schritte ohne sich hinzusetzen, zu machen, hoffte ich, es ist bald vorüber. Meine Frau kann das Leiden nicht sehen und hat sich stundenweise Auszeiten bei Ihrer Mutter oder Geschwister genommen, so dass ich die Tage ziemlich alleine mit meinen Problemen war. Leider habe ich gestern Abend mich darüber laut aufgeregt und es kam zu einem ziemlichen Krach. Die letzte Nacht war dann entsprechend kurz und mit viel Grübeln verbunden. Mir ist definitiv klar, meine Frau schafft das nervlich nicht, wenn es mir nicht gut geht. Nutzt es dann überhaupt noch, solch belastende - für meine Frau und für mich - Therapien durchzuführen? Wo bleibt die Motivation? Oder sollte ich alles "abblasen" und es so "ausklingen" lassen? Ich hoffe, übermorgen bei meiner Therapeutin Antworten zu finden. Meine letzte Energie will ich nicht mit Streit um irgendwelche Haarspaltereien vergeuden. Hoffe, bald wieder etwas positiver berichten zu können. Schöne Grüße SmartM |
#6
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AW: Das Rennen läuft
Hallo Smart ,
ich kann deine Frau voll und ganz verstehen . Es ist so endlos schwer das mit anzusehen . Ich flüchte oft vor meinem Mann , auch wenn er momentan ja ohne Behandlung ist bzw. jetzt erstmal alles hinter sich hat . Es ist kein böser Wille zu verschwinden und du kannst dir sicher sein , daß sie sich dabei nicht gut fühlt. Das schlechte Gewissen ist immer mit dabei . Aber ganz ehrlich , wenn sie da bliebe und du genau merkst wie fertig sie das macht , was bringt es dir dann ? Ich hoffe mein Mann wird irgendwann wissen , wann die Zeit gekommen ist , seinen Körper nicht mehr zu quälen für ein paar Monate mehr und seine letzte zeit lieber dafür zu nehmen das Leben nochmal auszukosten ! Ich jedenfalls gehöre nicht zu den Angehörogen , die nicht aufgeben können und ihre geliebten Menschen immer weiter in Therapien drängen , die vielleicht nicht mal mehr gewollt und nur des Partners zuliebe gemacht werden z.B. |
#7
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AW: Das Rennen läuft
Hallo SmartM,
ich bin auch eine Ehefrau eines Betroffenen mit Speiseröhrenkrebs, wir kämpfen nun auch schon das 5. Jahr dagegen an. Ich kann Deine Frau schon ganz gut verstehen, als Partner ist man irgendwie genauso betroffen von dieser Erkrankung. Ich für meinen Teil nehme mir immer wieder mal einen Tag Auszeit wenn es meinem Mann gut geht, die guten Tage nach oder zwischen den Chemos. Auch versuche ich, ganz regelsmäßig Aktivitäten zu machen, die nur für mich sind, entweder eine Stunde schwimmen oder eine Stunde Nordicwalking. Das sind die Stunden, in denen ich wieder Kraft tanken kann, Kraft die ich dann wieder für unseren Kampf gegen den Krebs brauche. Es ist nicht leicht, seinen Partner über so einen langen Zeitraum zu begleiten und zu sehen wie er leidet - und das eigene Leben findet halt auch nicht mehr so statt wie man es gerne hätte. Wir versuchen die guten Tage zu nutzen, mit schönen Aktivitäten von denen wir beide was haben. Die schlechten Tage muss man eh nehmen wie sie kommen. Denke daran, die Chemo geht vorbei, dann gehts auch in der Regel mit dem Befinden wieder aufwärts. Redet miteinander, legt die jeweiligen Gefühle auf dem Tisch, dann findet ihr sicher eine Lösung mit der ihr beide leben könnt. Ich wünsche Dir alles Gute AnnaJo |
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Stichworte |
diagnosebewältigung, leben mit der krankheit, palliative chemo |
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