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  #1  
Alt 24.04.2015, 17:03
Freudenkind Freudenkind ist offline
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Standard Die Zeit danach ....

... sollte mich frohen Mutes stimmen. Chemo- / Bestrahlung taten ihre Pflicht und ich meinen Beitrag um zu gesunden. Zwei Wochen nach der letzten Behandlung ging ich wieder zur Arbeit. Die regelm. Kontrollen waren positiv negativ und ich dachte "das war ja ein Klacks". Bis heute kein Rückfall und kein anderer Krebs der mir das Leben schwer macht. Ich dachte, ich bin meinem Anspruch gerecht geworden.

Mein Vorhaben weniger zu arbeiten und kürzer zu treten hatte ich schnell verworfen und stürzte mich wieder ins volle (Berufs)Leben. 60 Stunden wurden "normal", ich gründete eine Firma und dachte alles ist wie früher (gelebt als ob nichts gewesen wäre). Irgendwann aber kam der Punkt wo ich plötzlich nicht mehr konnte. Stress in jeder Hinsicht, kann ich nicht ertragen

Die Firma in Abwicklung, ich wegen einer Depression seit 2 Monaten außer Gefecht, seit gestern in psychotherapeutischer Behandlung ... die erste Erkenntnis war, ich muss nachsitzen und mich mit meiner Erkrankung auseinanderzusetzen.
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Älter werden ist nix für schwache Nerven
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  #2  
Alt 18.08.2015, 08:24
Paula13 Paula13 ist offline
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Beiträge: 168
Standard AW: Die Zeit danach ....

Hallo Freudenkind,
gerade las ich Deinen Beitrag, leider nicht wirklich zeitnah, und Du schreibst mir aus der Seele.
Ich hatte sogar noch Glück und brauchte weder Chemo noch Bestrahlung. Mit geht es so weit auch gut...körperlich....nur mein Hirn macht einfach nicht mit.
Seit einiger Zeit frage ich mich ständig "was kommt denn jetzt noch?".
Ich sehe alle um mich herum ihre Zukunft planen und ich fühle mich so ausgeschlossen.
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  #3  
Alt 28.08.2015, 23:56
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Die Zeit danach ....

Ja, ist echt ein blödes Gefühl, wenn andere über ihre Zukunftspläne sprechen; erst recht, wenn es sich um Gleichaltrige handelt. Es gibt wohl kein Patentrezept gegen dieses Gefühl, nicht mehr dazu zu gehören.
Ich glaube, wir haben alles Recht der Welt, traurige und depremierte Phasen zu haben. Erst, wenn wir aus dieser tiefen Traurigkeit gar nicht mehr herauskommen, ist es Zeit, sich Hilfe zu suchen. Meistens folgen auf solche pessimistischen Tage aber auch auch wieder optimistische.

Liebe Grüße
Norma
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  #4  
Alt 28.08.2016, 11:34
sunset sunset ist offline
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Standard AW: Die Zeit danach ....

Hallo ihr 3,

ich lese gerada eure Beiträge und ihr schreibt mir alle so von der Seele. Ich habe mittlerweile 1+x Diagnosen mitgenommen und bin gefühlt alle paar Monate bei irgenwelchen KOntrollen. Langsam neigt sich mein BA studium auch dem Ende. Die ersten planen Kinder/oder heiraten oder beides. Und ich plane mittlerweile immer grob und probiere die KOntrolltermine so zu organisen das sie sich nicht überschnieden.

Die erste Diagnose habe ich mit 19 bekomme und die letzte gerade mit 26. IRgendwie komisch, alles. Ich glaue, wenn irgend ein Arzt oder Seelenklepnter ( bei dem ich noch nie war), die richtigen Themen ansprechen würde, ich glaub ich würde heulen wie ein Wasserfall.

Bei der erst Diagnose war ich kurz vor der Zwischenprüfung von der Ausbildung und habe die noch durchgezogen und die Strahlentherapie während der Ausbidlung und so zieht sich das irgendwie komplett durch.

Und ja ich kenn die tiefs und mir wird das, genauso klar, wie euch wenn alle über die Zukunft reden. Aber eins weiß ich, ich kann jeden Tag irgendwie was gutes nachsagen. Und vlt ist das auch ein Geschenk was wir zu schätzen lernen müssen.

ich hoffe ihr habt alle ein schönes Wochende
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und nun heißt es wohl mal wieder kämpfen
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  #5  
Alt 24.05.2017, 17:43
Freudenkind Freudenkind ist offline
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Standard AW: Die Zeit danach ....

Fast 5 Jahre ist nun her, 5 Jahre die ich körperlich gut verkraftet habe. Seelisch bin ich auf der Strecke geblieben. Aus Angst das ein Rückfall oder was "Neues" kommt, verzichte ich darauf in die Zukunft zu planen. Was das Leben nicht einfacher macht. Nach 5 Jahren habe ich mich in therapeutische Behandlung begeben.
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  #6  
Alt 25.05.2017, 17:35
sunset sunset ist offline
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Beiträge: 169
Standard AW: Die Zeit danach ....

hallo ihr lieben,

@ Freudenkind, wie ich lese begibst du dich nach 5 Jahren in Therapie oder zum Gespräch, bzgl deiner Seele. Ich hatte meine erste Diagnose 2009 und die letzte Tumor Diagnose vor 4 Wochen (ca.), diesmal waren es aber gutartige Tumore die überwacht werden müssen. Naja und wo mein Hausarzt erfahren hat, dass schon wieder was ist, meinte er in Absprache mit meinem Neurologen, dass es vlt nicht mal ganz schlecht wäre, mir seelischen Beistand zu holen, also hab ich meinen ganzen Mut zusammen genommen und einen Termin ausgemacht zum erst Gespräch. Da bin ich in der ersten Juni woche, ich habe tierisch Angst und ich weiß auch nicht so was auf mich zu kommt. Aber ich denk vlt ist es mal gut mit jemanden der einem nicht nahe steht darüber zu reden.
Bringt dir die Gespräche was, oder besser gesagt wie läuft so was ab?

@gilda2007, das mit der Angst versteh ich gut. Man muss das leben lieben und sich nicht stressen lassen.Da kommt nichts bei rumm.
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und nun heißt es wohl mal wieder kämpfen
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  #7  
Alt 26.05.2017, 09:43
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Beiträge: 2.243
Standard AW: Die Zeit danach ....

Liebe sunset,
ehe die eigentliche Psychotherapie beginnt, hast Du das Recht 5 probatorische Sitzungen beim Psychotherapeuten in Anspruch zu nehmen. Erst danach wird entschieden, ob Du eine Therapie benötigst und ob Du mit dem Therapeuten arbeiten kannst. Diese 5 Sitzungen müssen nicht beim gleichen Psychologen erfolgen.
Ein wichtiges Wort hat auch die Krankenkasse. Die eigentliche Therapie muss vom Therapeuten beantragt werden. Da gibt es durchaus Absagen von Seiten der Kassen.

Herzliche Grüße an Dich,
Elisabethh.
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