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#1
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AW: Fortgeschrittenes Kehlkopfkarzinom mit lokalem Lymphknotenbefall
Hi Renate.
Ich weiß eine Uniklinik wäre mir selbst auch am liebsten gewesen. Leider ist mein Vater in ein lokales Krankenhaus (in RP) gegangen und jetzt ist das Problem, dass wir erstmal eine Verlegung in die Wege leiten müssten, was sich für uns wieder die Frage aufwirft ob die Krankenkasse das mitmacht. Die nächstgelegene Uniklinik wäre wohl Mainz. Ich weiß, dass mein Vater psychisch nicht in der Lage wäre eine Laryngektomie zu verarbeiten und damit definitiv nicht umgehen könnte. Meine Mutter ist auf meinen Vater zwar angewiesen und es wäre ein großes Problem für uns (vorrangig natürlich emotional), wenn er verstirbt. Aber ich sehe auch, dass ich diese Gefühle zur Seite stellen muss und sein eigenes Wohl in den Vordergrund stellen muss. Und da sehe ich einfach, dass eine deutliche Lebensverkürzung vorzuziehen ist gegenüber psychischem wie physischem Leid. Denn so würde ich auch für mich selbst entscheiden. Der Tod an sich ist ja kein Zustand in dem Leid möglich ist und somit hat der Tod an sich nichts beängstigendes oder mysteriöses. Vor dem Hintergrund wäre eine Therapie, die zwar weniger Heilungschancen hat bzw. eine geringere Überlebensdauer zur Folge hat, dafür aber schonender ist, durchaus lieber für meinen Vater. Das weiß ich aber erst ganz genau nach dem endgültigen Befund. Geändert von DrDoom (06.04.2015 um 02:59 Uhr) |
#2
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AW: Fortgeschrittenes Kehlkopfkarzinom mit lokalem Lymphknotenbefall
Hallo DrDoom,
bei einem KK-Krebs ist es halt leider ein Problem zu sagen daß man da nichts macht. Ersticken oder immer Luftnot ist auch keine gute Lösung. Solltest du an Bestrahlung denken, so is tdies auch keinSpaziergang. Die Bestrahlung wird immer unterschätzt. Vor allem im Gesichtsbereich. Mein Vater hatte auch KK-Krebs. (Soviel zum Rauchen). Das es erblich ist, davon spricht niemand. Er wurde übrigens in Lu. operiert. Die machen das ganz oft dort. Wegen einer Zweitmeinung läge doch Heidelberg sehr günstig für euch. Wobei ich nicht glaube,daß sie deinen Gedankengang nachvollziehen können. Was mir ehrlich gesagt auch schwer fällt. Dein Vater ist noch relativ jung.Warum sollte er eine Laryngektomie nicht verkraften. Es gibt so viele,die es auch geschafft haben. Aber es ist erst mal abzuwarten wie weit es schon forgeschritten ist und was die Ärzte vorschlagen. Viele Grüße Renate |
#3
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AW: Fortgeschrittenes Kehlkopfkarzinom mit lokalem Lymphknotenbefall
Der Tumor ist im Übergang vom Hypopharynx auf Larynx, supraglottisch (oberhalb Stimmband).
T3-4, N2b, G2, M0 (zwei vergrößerte Lymphknoten in der Lunge, die jedoch auf Entzündung zurückzuführen sind, keine Metastasen). Nun möchten die Ärzte: Entweder meinen Vater entlassen, angeblich nächster Op-Termin erst in 2 Wochen. Mein Vater möchte nicht nachhause, da er massive Schmerzen hat (bekommt Morphin, Novalgin), sowie starke Schluckbeschwerden. Oder bereits am Freitag operieren, komplette Laryngektomie! Meinem Vater wurden Märchen erzählt: Er könne nach zwei Wochen wieder sprechen und essen(!). Ich habe die Krankenkassen angerufen um eine Verlegung nach Mainz ins Auge zu fassen. Es ist prinzipiell möglich, Fahrtkosten müsste mein Vater selbst tragen, aber das ist ok für uns. Was würden mir andere hier raten?? Was sollte man am besten tun? Ich finde das Vorgehen der Ärzte: a) unprofessionell, b) inkompetent, c) ärgerlich Geändert von DrDoom (08.04.2015 um 16:29 Uhr) |
#4
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AW: Fortgeschrittenes Kehlkopfkarzinom mit lokalem Lymphknotenbefall
Hallo DrDoom,
bei einem Hypopharynx wird meistens der Kehlkopf mit heraus genommen.Der Schlundkrebs hat die schlechteren Heilungschancen. Da müßte sicherlich nach der OP noch bestrahlt werden. Wo liegen denn die befallenen Lymphknoten (N 2b)? Es ist richtig, wenn alles normal bei der OP verläuft, daß dein Papa nach 2 Wochen wieder sprechen (Sprechventil) und wieder essen kann. Bei einer Teil-OP ist das mit dem Essen nicht so einfach. Ich konnte 8 Monate nicht essen. Versuche doch mal jemanden vom Verein der Kehlkopfoperierten zu erreichen. Die können euch gut beraten. Wenn du nicht weißt, wo ein Verein in deiner Nähe ist, dann schau mal unter Bundesverband der Kehlkopfoperierten. Da findest du dann alles. Daß dein Papa mit Schmerzen nicht nach Hause will, kann ich verstehen. Hör dir halt mal an, was die Mainzer dazu zu sagen haben. Alles Gute Renate |
#5
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AW: Fortgeschrittenes Kehlkopfkarzinom mit lokalem Lymphknotenbefall
Die Lymphknoten sind auf der linken Seite, genau 4 Stück befallen. Meistens nicht viel mehr als 1 cm, einer mit 3,1 cm.
Ja sicher, es kommt darauf an was man unter "Essen" und "Sprechen" versteht. Leider versteht mein Vater eben wirklich Essen und Sprechen darunter und die Ärzte haben sich keine Mühe gegeben ihn korrekt aufzuklären. Denn er wird eine Ersatzsprache haben, ja, aber seine Stimme ist für immer verloren. Weiter wird er keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen können. |
#6
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AW: Fortgeschrittenes Kehlkopfkarzinom mit lokalem Lymphknotenbefall
Das ist nicht wahr.Selbstverständlich kann er feste Nahrung zu sich nehmen.Da hab ich schon genug Leute ohne Kehlkopf gesehen (bei Seminaren), die konnten besser essen wie ich.Und zwar alles. Und trinken auch.
Die normale Stimme ist weg, das stimmt. Aber mit dem Sprechventil ist man wirklich gut zu verstehen. Es ist einfach so, daß man nach einer Krebs-OP nie mehr der "Alte" ist. Wenn du mit den Ärzten auch so schlau daher redest, werden die denken du bist: Unprofissionell und unkompetent. Auch die Mainzer werden das nicht anders sehen. Deinem Vater tust du damit bestimmt keinen Gefallen! Ich klinke mich jetzt aus. Du bist mir zu gescheit. Mit freundlichen Grüßen Renate |
#7
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AW: Fortgeschrittenes Kehlkopfkarzinom mit lokalem Lymphknotenbefall
Vielleicht mag das ja stimmen. Ich habe meine Kenntnisse hierzu ja nur durch Lesen, während Ärzte den Vorteil haben Patienten direkt zu kennen. Nur ist die Geschmacksfähigkeit so ziemlich eingeschränkt, zumindest nach allem was ich gelesen habe dazu. Das mit der Sprache ist mehr als nur ein heftiger Schlag. Ich bemängele hier die mangelnde Aufklärung durch die Ärzte.
Nun ist es wohl so, dass er ein Hypopharanxkarzinom hat. Da ich erst heute mit dem Arzt sprechen konnte, weiß ich erst jetzt den genauen Befund. Ich lese gerade eine Dissertation über diese Krebsart und darin werden die Chancen als besonders schlecht dargestellt. Danke jedenfalls für deine Beiträge. Und sorry für das schlaue daher reden, das ist als promovierter Naturwissenschaftler wohl eine Berufskrankheit. Beste Grüße http://www.aerzteblatt.de/archiv/448...-Laryngektomie Dieses lese ich gerade ebenfalls. In der Dissertation wird eine Studie aus den 80er Jahren erwähnt nach der die Überlebensaussichten mit der mikrochirurgischen Laserbehandlung sogar besser sind als die Laryngektomie. Wie erklärt sich das? Geändert von gitti2002 (08.04.2015 um 19:58 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt |
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