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Alt 08.12.2014, 23:54
Birdie Birdie ist offline
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Beiträge: 623
Standard AW: Verdacht auf Nierentumor

Zitat:
Zitat von Jan64 Beitrag anzeigen
3. Die Operationsmethode. .... Minimalinvasiv (laparoskopisch oder Da Vinci) gibt natürlich kleinere Narben und wahrscheinlich eine schnellere Wundheilung. Das Problemm bei nierenerhaltende OP's ist aber die zu verfügung stehende Zeit. Der Chirurg klemmt die Niere während der eigentlichen Tumorentfernung und der Versorgung der Wunde an der Niere eben jene vom Blutkreislauf ab. Das hält sie aber nur ca. 25 Minuten lang aus, bis dahin sollte der Chirurg mit der Teilentfernung fertig sein, sonst ist die Niere hin. Zystennieren werden nur ungern minimalivasiv operiert, aber vieleicht findest du jemanden der dies macht und es sich zutraut.

Die RFA wird angewandt bei Patienten, bei denen eine Operation problematisch oder nicht sinnvoll ist...
DaVinci ist KEIN Goldstandard bei so einem kleinen Tumor - Goldstandard ist die TUMORENTFERNUNG - also Nierenteilentfernung. Die Methode ist zweitranging!
Aber .. ich würde nur ein Zentrum in Deutschland mit deinem Problem (2 Zysten + 1 Tumor) empfehlen. Bei Interesse melde dich bitte.

Grundsätzlich würde auch ich unbedingt zu einer offenen OP raten. Wie Jan es schon beschrieben hat, muss die Niere abgeklemmt werden, die Lernkurve bei Nierenteilentfernungen ist unglaublich hoch. Im Zweifel dauert die OP mit DaVinci viel zu lange. Das gilt für mich im Übrigen auch für alle anderen laparoskopischen OPs.

Zur RFA .. Jan hat teilweise Recht... teilweise, weil RFA auch häufig bei Patienten angewandt wird, die z.B. das "vHL" Syndrom haben - also eine Erbkrankheit.

Und somit würde ich gerne - bevor du IRGENDWAS machst - dir noch folgende Fragen stellen: gibt es in deiner Familie Zystennieren? Oder andere genetische Erkrankungen? Ist schon jemand aus deiner Familie an Nierenkrebs erkrankt?

Aufgrund deines jungen Alters würde ich dir zu einer genetischen Untersuchung raten, bevor du dich operieren lässt.
Zur Erklärung: ein junges Alter, mehrere Zysten und ein Tumor KÖNNTEN auf eine genetische Disposition hindeuten.

Beispiel Menschen z.B. mit dem VHL Gendefekt bekommen sehr häufig Zysten und Tumoren auf beiden Nieren, daher werden diese meist nicht standardmäßig operiert, sondern sehr viel mehr ablatiert (also z.B. die RFA, die Jan und H.A. erwähnten, aber auch HIFU und Mikrowelle kommen hier zum Einsatz)...

Leider gibt es diesbezüglich noch keine Leitlinien, die zu einer genetischen Untersuchung raten, aber das LH (siehe Anlaufstelle für Nierenkrebserkrankte oben im Nierenkrebs-Forum angepinnt) hat die Europäische Gesellschaft für Urologie gebeten hierzu Analysen für eine Empfehlung zu veranlassen.

Wie dem auch sei .. du mußt nichts über das Knie brechen, bitte wähle weise..

Viele Grüße

PS: mehr über VHL auf den Seiten des Vereins für "von Hippel-Lindau" Erkrankte: http://www.hippel-lindau.de/
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