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  #1  
Alt 22.09.2014, 12:40
diejüngste diejüngste ist offline
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Registriert seit: 16.09.2014
Beiträge: 138
Standard AW: Auf einmal bricht die Welt zusammen...

Liebe Kristina,

ich weiß nicht welchen Krebs deine Mama hat, das habe ich offensichtlich irgendwo überlesen.
Aber ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen. Bei meiner Mama wurde letzte Woche Lungenkrebs diagnostiziert und ihre größte Angst ist die Übelkeit bei den Chemos. Irgendwie absurd, ich hätte große Angst vor Schmerzen, ihre Angst ist Übelkeit.

Ich habe auch viel darüber nachgedacht was passiert, wenn die Ärzte uns morgen sagen, dass es keine Heilung mehr gibt.
Wozu sie sich das dann noch antun soll. Aber das sind meine Gedanken und diese sollte sie nicht haben.

Auch habe ich heute meinen Arbeitskalender angeblickt und mir gedacht, ob ich nächstes Jahr im Mai überhaupt Zeit oder Kraft haben werde zu einem Kongress ins Ausland zu fliegen.

Deshalb erinner mich deine Worte sehr an meine.
Ich hoffe deine Mama gibt nicht auf. Auch wenn es keine Heilung gibt, so kann sie doch noch eine schöne Zeit mit euren Liebsten verbringen.
Ich schicke Dir viel Kraft und alles erdenklich Gute.
Wir müssen jetzt stark sein.

Antonia
__________________
meine liebste Mama
05.08.1960 - 04.06.2015

Unsere Geschichte:
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=64138

Ich hab dich lieb Mama.
Bis zum Mond und zurück.

http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=66377
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  #2  
Alt 14.10.2014, 17:56
Flinchen Flinchen ist offline
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Ort: Niedersachsen
Beiträge: 44
Standard AW: Auf einmal bricht die Welt zusammen...

Hallo ihr Lieben,

ich war erschreckend lange nicht mehr aktiv, habe aber immer mitgelesen.
Es ist schlimm, was sich in der Zwischenzeit hier ereignet hat und wie viele Tapferen ihre Lieben verloren haben.

Bei uns hat es sich einerseits stabilisiert - die Chemo schlägt bei meiner Mutter an, der Tumor hat sich offenbar zunächst mal zurückgebildet.

Andererseits wird das Allgemeinbefinden meiner Mutter schlechter. Sie ist jetzt im dritten Zyklus (jede Woche, 2 Tage lang, 6x, dann 10 Tage Pause) und verliert jetzt ihre Haare, nimmt ab und fühlt sich einfach schlecht. Auch die Übelkeit macht ihr zu schaffen, trotz MCP und noch einem anderen Medikament. Essen tut sie im Moment vor allem, weil sie muss und nicht weil es ihr schmeckt. Immer in der Hoffnung, dass es drin bleibt...
Und es ist ja klar, dass das kein guter Kreislauf ist...

Am Freitag haben wir ein weiteres Gespräch mit der Ärztin, um zu klären, wie es weiter geht. Meine Mutter hatte jetzt auch einen Herzultraschall, da sah man wohl einen leichten Rand am Herzbeutel, der entweder Wasser oder Fett sein könnte, beides ist wohl durch den Antikörper bedingt und hoffentlich keine Gefahr.

Ich wünsche Euch allen eine schöne und sonnige Woche!
Kristina
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  #3  
Alt 15.10.2014, 11:45
Benutzerbild von BerliNette
BerliNette BerliNette ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 545
Standard AW: Auf einmal bricht die Welt zusammen...

Liebe Kristina,

ich freue mich, wieder von dir zu lesen und dann noch so gute Nachrichten den Tumor betreffend!
Was du schreibst liest sich alles so wie der derzeitige Befund bei meinem Mann. Chemo schlägt an - eigentlich alles gut, aber der ständige Kampf .... Kampf um jeden Bissen, Kampf dass etwas getrunken wird, dass mal ein paar Schritte vor die Tür gemacht werden ... Ach Kristina, ich wünsche dir ganz viel Kraft und Unterstützung dabei!

Für das Gespräch am Freitag alles Gute!

Ich denk an dich

Anette
__________________
Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment!
Buddha

__________
mein Schatz:
Lungenkrebs ED: 06/2014 - ALK-Mutation (zurzeit Behandlung mit Xalkori)
Speiseröhrenkrebs ED: 07/2015 - 16 x Bestrahlung, vollständige Ernährung mit PEG
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  #4  
Alt 10.11.2014, 19:09
Flinchen Flinchen ist offline
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Registriert seit: 28.07.2014
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Beiträge: 44
Standard AW: Auf einmal bricht die Welt zusammen...

Hallo ihr Lieben,

nun ist das Gespräch im KH wieder einige Zeit her - die Ärztin hat sich viel Zeit genommen und es war auch ein gutes Gespräch.
Allerdings fand sie nicht die richtigen Worte, um meiner Mutter die Angst vor der tickenden Uhr "ich habe noch 1 Jahr" zu nehmen. Ich hatte sie vorher per Telefon und Mail darum gebeten, sie wusste davon - aber vielleicht erwarte ich auch einfach zu viel.

Mittlerweile hat meine Mutter auch eine Perücke, weil die Haare immer mehr ausfielen und sie sich nicht mehr wohl fühlte. Einerseits ein Abschied vom Normalen, andererseits sieht sie jetzt auch wieder fast aus wie "vorher" - alles traurig.
Ich habe sie jetzt schon zwei Wochen nicht mehr gesehen und wenn ich sie am Telefon habe, könnte man fast meinen, es sei alles in Ordnung. Aber das ist gar nicht...

Ich weiß, es gibt keine Antwort auf die Frage nach dem "Warum", aber ich wünsche mir so sehr mein altes Leben zurück - ich habe keine neue Prüfung gebraucht, ich bin schon demütig und dankbar genug. Ich will, dass meine Mutter bei mir bleibt! Wir hatten überlegt, im nächsten Jahr die Kinderplanung anzugehen und ich hatte mir vorgestellt, dass meine Mutter dann zum Babysitten vorbei kommen würde... Leben ist das was passiert, während man Pläne macht, ich weiß - aber ich will das alles nicht. Niemand will das, das weiß ich auch.
Heute ist es einfach nicht gut

Ich hoffe, es geht Euch allen besser und wünsche einen guten Start in die Woche!
Kristina
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  #5  
Alt 20.03.2015, 19:15
Flinchen Flinchen ist offline
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Ort: Niedersachsen
Beiträge: 44
Standard AW: Auf einmal bricht die Welt zusammen...

... nun war ich schon so lange nicht mehr aktiv hier im Forum - dabei tut doch allein das Lesen gut und zu wissen, dass man nicht alleine ist.

Meine Mutter (66, Magenkrebs T3-4, Metastasen Leber und Knochen) hat bisher Chemo mit Cis- und dann mit Oxaliplatin bekommen. Sie leidet sehr unter Empfindungsstörungen an Händen und Füßen - mittlerweile sind die Hände schon taub und auch eine Chemopause ändert daran nichts.

Nach einer Magenspiegelung letzte Woche und festgestelltem Progress des Tumors will die Ärztin nun die Chemo umstellen, sie meint, die Platin-Medikamente hätten ihre Wirkung verloren. (((

Nun hatte meine Mutter auch noch ein CT und die Ärztin will sie zum Gespräch sehen. Wir dachten eigentlich, es würde am Montag mit der neuen Chemo losgehen.
Was meint ihr, was bedeutet das? Ist das normal? Meine Mutter macht sich natürlich Sorgen, dass die Ärztin ihr sagen will, dass eine weitere Chemo doch keinen Sinn mehr macht, weil die Metastasen in der Leber doch schon zu weit fortgeschritten sind.... und ich habe einfach nur Angst.

Es sind acht Monate seit der Erstdiagnose vergangen und es geht ihr immer noch recht gut - den Umständen entsprechend. Tatsächlich ist die Perspektive Chemo zu bekommen auch motivierender als einfach nur auf das Unabwendbare zu warten.

Danke für`s Lesen und Eure Tipps
Kristina
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  #6  
Alt 20.03.2015, 22:10
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Tündel Tündel ist offline
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Standard AW: Auf einmal bricht die Welt zusammen...

Finchen, trau keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast!!!

Will sagen, verlass dich nicht auf Prognosen, jeder Verlauf ist anders! Keiner kann dir sagen, wie lange deine Mam noch lebt, ob die Chemo hilft oder nicht, das liegt allein in der Hand dessen, der alles geschaffen hat!

Schau mal, ich stecke in der Situatuin deiner Mutter: Ich hab 20 Jahre meinen Mann versorgt, davon 10 Jahre gepflegt. Er hatte keinen Krebs, sondern Kardiomyopathie und vor fast 30 Jahren hatte man ihm gesagt, er "solle sich einen Sarg aussuchen, dennn er habe noch 6 Wochen!" Zitat Ende!!! Damit lebte er noch 25!!! Jahre, 15 davon sehr gut, den Rest schlecht und das letzte Jahr wars dann der pure Horror!
Nachdem er dann gestorben war, glaubte ich auch an ein eigenes, neues Leben.......
Pustekuchen, denn mich holte der Eierstockkrebs!
Mit der tollen Prognose: "inoperabel, nicht heilbar, aber behandelbar, Sie haben noch ein paar Monate!"

Ich hab nicht aufgegeben, hab ein Eierstockkrebs-Kompetenzzentrum mit einem der besten Chirurgen Europas aufgesucht!
Siehe da, DER konnte operieren, was er auch tat, Chemo und Avastin haben den Restmessi geplättet und derzeit geht es mir gut!!! Ich arbeite und mach alles, was mir Spaß macht!

Was ich damit sagen will ist,
1. nicht aufgeben ist wichtig!
2. Normalität ist wichtig!
3. Vielleicht (sei mir nicht bös) tut deiner Mam der Umgang mit deiner Schwester gar nicht soooo schlecht, denn indem deine Schwester deine Mama "braucht", fühlt die sich nicht unnütz oder gar krank!
4. Dieses Gebrauchtwerden ist wichtig! Mach den beiden keine Vorwürfe!

Und wenn du am Wochenende kommst, dann mach mit ihr den "Jetzt kommt die Tochter am Wochenende Tag", an dem es gaaanz was Besonderes gibt.
So wie sich Kinder freuen, wenn der Papa von der Montage heimkommt, wenn du verstehst, was ich meine!

Sei mir nicht bös, aber so sind meine Erfahrungen, ich hoffe, dass die dir ein bissi helfen können, diese Scheixxxxxsituation zu meistern!
__________________
Tündel

Das Leben ist halt lebensgefährlich!!!
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  #7  
Alt 21.03.2015, 18:55
Almnixe Almnixe ist offline
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Beiträge: 469
Standard AW: Auf einmal bricht die Welt zusammen...

Liebe Kristina,

wenn Deine Mama noch einen guten Allgemeinzustand hat, dann denke noch nicht an das böse Wort "austherapiert"-

Ich drücke Euch für das Gespräch die Daumen und hoffe, von Dir zu hören.

Ganz liebe Grüße,

Tina
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  #8  
Alt 18.04.2015, 17:50
Flinchen Flinchen ist offline
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Standard AW: Auf einmal bricht die Welt zusammen...

Liebe Tündel, liebe alle,

ich danke Euch fürs Lesen - meine Mutter bekommt jetzt Irinotecan alle drei Wochen, mal sehen wie lange das wirkt.
Leider steht im Moment kein anderes Medikament zur Verfügung, weil sie diese starke Polyneurophatie hat,
Sie sagte vorhin, dass die Taubheit schon bis zu den Oberschenkeln reicht - sagt mal, befällt das eigentlich auch die Organe? Doch nicht, oder?
Und ich frage mich ernsthaft, wie schlimm es noch werden kann bzw. wann es wieder weg geht...

Wir waren auch mittlerweile in einem anderen Krankenhaus bei einem sehr guten Arzt, der uns eine lokale Chemo in der Leber vorgeschlagen hat, wenn sich die Werte verschlechtern. Das bietet die Klinik in der meine Mutter ist gar nicht erst an. Aber sie mag nicht wechseln - sie hat sich ja auch an die Abläufe da gewöhnt.

Leider kann ich ihr nach wie vor nicht wirklich helfen, eine Physiotherapie z.B. für die Nervenschädigung muss sie selbst beantragen...

Es ist doch einfach sch.... Ich wünsche Euch trotz allem ein sonniges Wochenende!
Kristina
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