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#1
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AW: Trauerverarbeitung
Hallo mausi,
es freut mich, dass auf dem Friedhof diesen Gedanken hattest. Woher er nun kommt, ist nicht wichtig. Hauptsache, er ist schon mal da. Ein Schritt. Jou, es ist nicht leicht, um sich selbst herum zu laufen. Bei dem Versuch stellt man sich sogar manchmal selber ein Bein. Der Vorteil ist, man kann sich selbst mal von einer anderen Seite betrachten. Beides spielt sich im Inneren ab: die Trauer, der Wunsch nach dem alten Leben einerseits und das zukünftige Leben andererseits. Vielleicht sagt ja irgendwann das Leben zur Trauer: "Komm mit. Wir gehen gemeinsam." Liebe Grüße, Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#2
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AW: Trauerverarbeitung
Hallo ihr Lieben...als ich heute auf den Kalender schaute...man,wir haben schon September,die Mutter ist im Mai verstorben...die Zeit rast...vorher ist mir das nie so aufgefallen...
Irgendwie haben sich die Friedhofsbesuche bei der Mutter zu einem Ritual entwickelt...man kann sich so ziemlich allen Seelenmüll im Monolog mit der Mutter runterquatschen...das hilft (mir) ungemein...nebenbei wird das Grab aufgehübscht und Ruhe getankt...das ist für mich fast, wie Meditation...Also mal so erklärt, ich komme sicher etwas "aufgekratzt" ans Grab, fange an, Ordnung zu schaffen, rede mit Muttern mal laut,mal in Gedanken und auf dem Heimweg bin ich dann komischerweise die Ruhe selbst... Sicher ist es am Anfang etwas sonderbar, am Grab zu reden, wenn Niemand (direkt) antwortet...aber...ich habe im Gespräch mit anderen Friedhofsbesuchern (von den Nachbargräbern) erfahren... die machen es genauso...also kann es nicht falsch sein... Kommt gut durch den Rest der Woche....LG Ronald
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Man muss mich nicht mögen, aber man sollte mich respektieren! |
#3
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AW: Trauerverarbeitung
Hallo, fast ein Monat vergangen...Ein Mittel meiner Trauerverarbeitung ist auch Musik....sowas z.B LG Ronald
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Man muss mich nicht mögen, aber man sollte mich respektieren! Geändert von Alter Stassfurter (12.10.2014 um 14:21 Uhr) |
#4
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AW: Trauerverarbeitung
Totensonntag...
das erste Mal, dass ich deswegen auf den Friedhof gehe... Meine Schwester hat, zu meiner großen Überraschung, das Grab sehr schön abgedeckt... Aber...als ich ans Grab kam...keine Kerze für die Mutter...ich also zurück zum Friedhofseingang, dort ist ein Blumenladen und ich konnte noch eine Grabkerze erstehen...zurück zur Mutter und bei den Grabnachbarn Feuer für das Grablicht geholt ( ich hab kein Feuerzeug, bin Nichtraucher) und schon beim Anzünden hab ich wieder Pipi in den Augen...ich weiss nicht, wie lange ich am Grab stand als ich vom Grab wegging, wurde es schon dunkel und es sah schon "festlich" aus, an den meisten Gräbern leuchteten diese Lichter der Liebe...zuhause angekommen, meinte mein Eheweib, dass ich recht lange weg war.... Ich weiss echt nicht, wie lange ich bei Muttern am Grab stand und was ich ihr Alles erzählt habe...aber..nun geht s mir mental wieder besser, was ich Euch auch wünsche...LG Ronald
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Man muss mich nicht mögen, aber man sollte mich respektieren! Geändert von Alter Stassfurter (23.11.2014 um 19:29 Uhr) Grund: Korrektur |
#5
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AW: Trauerverarbeitung
Ich liebe Sonntage nicht. Mein lieber Mann ist an einem Sonntag von mir für immer gegangen.Gerade vor 15 Wochen.
Heute war ich zum Friedhof gegangen, zum Totensonntag, zum ersten Mal zu diesem Anlass.Als ich an seinem Grab stand, weinte ich so wie immer an jedem Sonntag, wo ich zu seinem Grab komme, habe eine Grabkerze angezündet. Ich habe noch keinen Frieden mit seinem Tod geschlossen, ich verstehe noch nicht wirklich Warum? Wie so? Warum musste er mich verlassen? Und noch viele andere Fragen, die mich an den Rand der Verzweiflung bringen. Dieser Schmerz ist immer da..Mein O.hat das Leben so geliebt, er war so tapfer, aber der Kampf war sinnlos. Den konnte man nur verlieren.Unendlich bitter.. Ich habe viel zu tun, habe einen wunderschönen Beruf. Das lenkt mich ab, ich fühle mich nicht so einsam, manchmal geht's mir fast gut. Nur mein O. fehlt mir überall. In der großen Trauerhalle brannten hunderte Kerzen. Ich habe dort auch meine Kerze für meinen lieben O.angezündet. Eine der hunderten für viele geliebte Menschen. Es erklang leise schöne Musik. Debussy Arabesque. Ganz leise, schön....Ich saß da, plötzlich überkamm mich zum ersten Mal ein schönes ruhiges Gefühl . Frieden? |
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