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  #1  
Alt 29.06.2014, 21:44
Mathias974 Mathias974 ist offline
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Registriert seit: 26.06.2013
Ort: Bremen
Beiträge: 279
Standard AW: Eine Familie bricht auseinander

Hallo Micha,

ob deine Frau Dir Unterhalt zahlen muss, oder nicht, kann dir nur ein Anwalt errechnen.
Ich möchte hier aber gerne mal ein par Worte loswerden, die deine eigene Situation betrifft.
Als Krebskranker denkt man teilweise, dass die ganze Welt gegen einen ist. Man hadert mit sich und dem Schicksal. Neidet sogar teilweise oder gar schlimmer, schiebt alles auf seine Erkrankung und glaube mir, ich weiß wovon ich rede, bin nämlich selbst von der Seuche betroffen.
Ich habe mich seit der Diagnose im letzten Jahr gewaltig verändert, und das nicht immer nur zum guten.
Die Therapien haben natürlich einen gewaltigen Tribut gefordert und dadurch auch menschlich verändert.
Ob das nun alles an deiner Frau liegt, kann hier natürlich keiner wissen, denn es gibt immer Zwei Seiten.
Verstehe mich nicht falsch, denn es ist definitiv kein schöner Zug, einen kranken Partner alleine zu lassen. Nur gibt es viele Menschen, die nach so vielen Jahren Krankheit, nicht mehr können. Auch wenn es "nur Lebenspartner" sind. An denen geht das ganze auch nicht Spurlos vorbei.
So hart das klingt aber was ist die lieber, einen Partner an deiner Seite, der nicht hinter dir steht oder einen Neuanfang zu versuchen.
Du hast viel geschafft in deinem Leben und wirst auch den Rest schaffen, lasse dir also nichts einreden aber hinterfrage auch dein eigenes Verhalten ein wenig.

Ich hoffe du siehst das nicht als persönlichen Angriff, denn ich schreibe hier nur von meinen eigenen Erfahrungen. Auch weiß ich wie es ist in einer Krankheit verlassen zu werden. Dadurch habe ich aber eine Menge lernen können und habe immer versucht das beste daraus zu machen.



Halte den Kopf oben und alles Gute
Mathias
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  #2  
Alt 30.06.2014, 20:36
Micha1000f Micha1000f ist offline
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Registriert seit: 13.10.2008
Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 25
Standard AW: Eine Familie bricht auseinander

Hallo an alle,
ich frage mich fast Täglich was ich besser hätte machen sollen. Und ja ich habe Fehler und werde auch weiter Fehler machen. Das ist jedoch normal und ja auch meine Frau hat Fehler und wird auch weiterhin Fehler machen. Bisher hatten wir jedoch all unsere Fehler einander verzeihen können. Das dieses nicht mehr sein soll und viel schlimmer das ich die Phase des Unglücklichsein meiner Frau nicht erkannt und viel schlimmer bisher mir nichts eingefallen ist, wie ich diesen Zustand ändern kann ohne das unsere Familie auseinander gehen muss beschreibt eigentlich meine Psychische Situation. Mittlerweile habe ich mir professionelle Hilfe geholt damit ich mit der Situation besser umgehen kann. Ja und ich weiß das ich als Kranker nicht allein bin der von sein Partner verlassen wird/ wurde. Ich glaubte wie so viele die eine Ehe eingehen das das bei uns nicht so sein wird. Meine Werte sind jedoch anders, und ich hoffe das wenn mir ein Neuanfang gelingt das irgend wann meine Frau sich besind und an unsere Familie als Ganzes glaubt.
VG Micha
@ Matthias Ich nehme niemanden hier etwas übel. Viel mehr ist eine ehrlich Meinung mir viel lieber und wenn besteht ja immer noch einige Zeilen mehr zu schreiben um eine Situation zu klären. Gute Besserung und vielen Dank für Deine Zeilen
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  #3  
Alt 30.06.2014, 21:47
M aus N M aus N ist offline
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Ort: Nürnberg
Beiträge: 96
Standard AW: Eine Familie bricht auseinander

Hi Micha,
was dieser blöde Krebs alles ausmacht. Die Belastungen für einen selbst und für die Angehörigen, vor allem den Lebenspartner, ist enorm. Die ganze Ungewissheit läßt alle Pläne und Träume zerplatzen.
Anfang Februar bekam ich meine Diagnose und merkte sehr schnell an der Reaktion meiner Frau, dass dieses Gefühl der bedingslosen Unterstützung nicht mehr so da ist. Während der langen Zeit im KKH hat sich dies bestätigt. Das die Gefühle vorher schon weg waren, war uns beiden nicht bewusst, der Krebs hat dies schlussendlich ans Licht gebracht. Ich habe mich nun getrennt, denn ich will die Jahre nutzten, die noch kommen und für meine Kidis da sein, solange es irgendwie geht. Jetzt läuft das gut und meine Frau und ich verstehen uns gut, vor allem der kinder wegen.
Ich hoffe du bist mir nicht böse aber wahrscheinlich war deine Beziehung schon vor deiner Erkrankung vorbei.
Drück dir Daumen, dass du deinen neuen Weg gehen kannst, dir zu liebe!
LG von Marco
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  #4  
Alt 01.07.2014, 08:41
Micha1000f Micha1000f ist offline
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Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 25
Standard AW: Eine Familie bricht auseinander

Zitat:
Zitat von M aus N Beitrag anzeigen
was dieser blöde Krebs alles ausmacht. Die Belastungen für einen selbst und für die Angehörigen, vor allem den Lebenspartner, ist enorm. Die ganze Ungewissheit läßt alle Pläne und Träume zerplatzen.
......aber wahrscheinlich war deine Beziehung schon vor deiner Erkrankung vorbei.
Ich bin niemanden böse nur weil er eine Vermutung äußert. Wie schon geschrieben. Natürlich habe ich mich verändert wie auch meine Frau. Sicher verändert man sich auch wenn man gesund bleibt, keine Frage. Doch sind Belastungen durch sehr langer Krankheit und den damit verbundenen Einkommensverlust anders einzuordnen. Vor der Krankheit waren wir das glücklichste Paar auf Erden. Doch diese wie auch andere Krankheiten sind Stolpersteine des Lebens.Die einen meistern diese Situation und andere fallen hin. Ich gebe meiner Frau ja nicht die Schuld an dieser gesamten Situation. Ich weis das es jetzt an der Zeit ist wieder Aufzustehen, doch die Wunden meines Lebens machen grade das bei mir sooo unsagbar schwer! Zumal Trennung für mich so etwas wie Flucht in sich hat. Natürlich im ersten Moment hört sich das gut an. Von Vorne anfangen, Neustart. Reset. Doch macht
man sich das Leben nicht ein bisschen zu einfach.
Unsere Großeltern haben Kriege überlebt , fremde Kinder großgezogen und niemand konnte
ein Amt aufsuchen.
Doch bei meiner Frau geht es zZ nur noch ums Geld.Am liebsten würde Sie alles behalten Autos Haus und Lebensversicherungen. Nur die Schulden die darf ich übernehmen. Na und die Kinder sollen auch bei ihr bleiben. Aber um mit meinen Sohn zur Ergotherapie, Logopädie Klavier Fußball sowie mit meiner Tochter zum Musikunterricht und Tanz zu fahren soll ich herhalten. Nicht falsch verstehen. Ich mach das gern. Mach ich ja auch jetzt. Nur ich frage mich wie ich das machen soll?!? Da ich mir, wenn ich von meiner Frau nicht ein Auto für
diese Zeit zur Verfügung gestellt bekomme nicht fahren kann. Denn ein Auto ist von meiner
Ew.u-Rente nicht zu bezahlen. Meiner Meinung nach ist das für mich unmöglich zu schaffen
da ja bekanntlich die Busse nicht im Dorf mehr so oft fahren. Ach ich ķönnte jetzt noch so vieles schreiben was mich zZ bewegt doch ich mach erstmal Schluss. VG Micha
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  #5  
Alt 02.07.2014, 15:18
Benutzerbild von wolfsherz10
wolfsherz10 wolfsherz10 ist offline
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Beiträge: 160
Standard AW: Eine Familie bricht auseinander

@Franziska72,

sorry aber deine Geschichte ist mit der von Micha nicht vergleichbar. Es ist ja noch ein Unterschied ob jemand aus dem Leben gehen muß oder ob Eine(r) die Flucht ergreift und dabei noch "nen guten Schnitt" machen will.
Am schlußendlichen Scheitern sind ja wohl immer Beide beteiligt. Auch in solchen Situationen sollte man doch fair bleiben und nicht nach dem "Gesetz des Stärkeren" handeln. Solch Verhalten bezeichne ich schlicht als Egoismus.
Ich habe meinen Partner und meine älteste Tochter an Krebs verloren, bin nun selbst betroffen. Davonlaufen ist das Schlechteste was man tun kann!
Gruß wolfsherz
__________________
Ich habe eine Chance, ich werde sie nutzen. What else?!
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  #6  
Alt 02.07.2014, 19:38
evelyn-wieda evelyn-wieda ist offline
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Standard AW: Eine Familie bricht auseinander

Hallo Micha,

erst einmal ist es ganz blöd, dass gerade jetzt dich diese Entscheidung von deiner Frau trifft. Doch es ist JETZT so und dem musst du dich stellen, egal ob du jammerst, vor Wut platzt oder dich hängen lässt. Also gehe nach vorne und stelle dich dieser neuen Situation. Manchmal ist ein Neuanfang ein Schritt zur Gesundung und auch du schaffst das, glaube mir!

Nun zu den allgemeinen Fragen wegen einer Scheidung. Ihr als Paar habt ja ganz viel gemeinsam erwirtschaftet und euch geschaffen, vielleicht ja auch das Haus. Somit wird im Falle einer Scheidung auch all der Kram geteilt – Hälfte-Hälfte, und da gehört auch das Haus dazu!!! – und dir steht deine Hälfte einfach zu. Punkt. Aus die Maus. Da kann deine Frau machen, was sie will – du hast auch Rechte!!!
Natürlich außer den Dingen, die euren Kindern gehören, die werden nicht geteilt.

Dann wird bei einer Scheidung auch ein Rentenausgleich durchgeführt, was bedeutet, dass eure Rentenansprüche, die ihr während eurer Ehe „gesammelt habt“, geteilt werden. Im günstigen Fall für dich bekommst du mehr, wenn deine Frau mehr verdient hat als du selber. Also auch hier steht alles offen.

Schließlich der Unterhaltsanspruch. Bei euch spielen dabei eure Kinder eine große Rolle. In der Düsseldorfer Tabelle von 2014 findest du eine Übersicht, wie viel Unterhalt angerechnet wird. Hier der Link dazu: http://www.unterhalt.net/duesseldorfer-tabelle.html
Somit wird dann z.B. bei deiner Frau dieser Unterhalt von ihrem Einkommen abgezogen bzw. wenn du euren Sohn behalten würdest, würde auch von deinem Einkommen dieser Unterhalt abgezogen. Und man nimmt die neuberechneten Einkommen zur Unterhaltsberechnung, das nennt man bereinigtes Einkommen, was addiert wird und diese Summe wird dann halbiert, so dass jedem das „Gleiche“ zusteht. Das kannst du dir ja bestimmt selber ausrechnen.

Hier habe ich noch einen Link, der das gut erklärt. http://www.internetratgeber-recht.de...nterhalt_4.htm
Und all das, was ich dir hier geschrieben habe, kenne ich, weil ich selber geschieden bin. Jedoch ist das schon etwas her und es könnte sich das eine oder andere eventuell verändert haben. Doch da kann man sich gut im Internet belesen. Und nein, ich habe es mir nicht durchgelesen!!

Also lieber Micha, habe keine Angst und wenn eure Ehe kaputt ist, egal aus welchen Gründen, dann ist oftmals ein Schritt nach vorne für alle Beteiligen heilsam. Denn auf für Kinder ist eine kaputte Ehe einfach nicht schön. Und manchmal geschehen Wunder, wenn du dich änderst, wenn du dich aufrichtest und nun deine Ansprüche geltend machst, denn DU bist es wert, dass DU leben kannst, dass DU gesund bist. Also kremple die Ärmel hoch und lass dich nicht klein machen, auch nicht für deine Kinder, denn dann kannst du deinen Kindern einmal nichts geben und ein Bespiel … Es geht um DICH und sei dir wichtig, sei es dir wert, um DEIN Recht aufzustehen.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du deinen Weg findest, die Angst beiseite wirfst und an dich glaubst.

Alles Gute für dich.
Evelyn
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  #7  
Alt 02.07.2014, 20:41
Micha1000f Micha1000f ist offline
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Beiträge: 25
Standard AW: Eine Familie bricht auseinander

Hallo hier im Thraed, es tut gut gehört zu werden Danke.
ja wie Franziska schreibt , die Liebe meiner Frau ist während der langen Zeit der Krankheit auf die Stecke geblieben. Dennoch ist es nicht schön das unserer Kinder das jetzt ausbaden müssen. Ja und ich hätte mir solche Unterstützung gewünscht, dass ich nicht immer allein zum Arzt gemust hätt. Aber das ist vergangenen und wie Ihr schon schreibt gilt es nun die Zukunft zu gestalten. Na und die Trennung an sich.

Es gibt ein Satz den meine Frau mir gesagt hat und der war: "ich möchte noch was im Leben erreichen und ich werde ja nicht jünger".

Da steh ich wohl im Weg und das ist das woran ich fast zerbreche. Ich habe in den gesunden Zeiten alles für meine Frau getan, und auch in der Akutphase meiner Krankheit könnte Sie problemlos zu Kur fahren ohne das die Kinder verwahrlosten. Na und wie schon geschrieben ihr Besitzbedurfniss. Natürlich weiß sie das mir von vielen die Hälfte gehört, jedoch Ihre Ermittlung des Wertes der Güter sind schon irgendwie komisch ja fast lächerlich.
So jetzt muss ich meinen Sohn zum schlafen bringen. Danke für die Links und bitte hört nicht auf zu schreiben VG Micha
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