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  #1  
Alt 28.04.2014, 20:25
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Hallo Ihr Lieben,

ich habe mit meiner Schwester lange über Oster und Weihanchten usw. geredet. Wir finden beide, dass es, seit nun auch meine Mama nicht mehr das ist, nicht mehr so feierlich ist wie früher. Es sind keine besonderen Tage mehr, auf die man sich so sehr gefreut hat, weil man sie gemeinsam verbracht hat. Nun ist es eher alltäglich, aber wir versuchen es für die Kinder meiner SChwester weiterhin so schön zu machen, wie es meine Mama immer für uns gemacht hat.

@Yvonne: Ich musste über die Geschichte mit der Katze unter dem Baum wirklich lachen. Ich kann mir so gut vorstellen, wie es aussieht und das andere das vielleicht etwas merkwürdig finden könnten. Ich kann es gut verstehen und ohne Deine Mama zu kennen, kann ich mir auch sehr gut vorstellen, wie sie dich verrücktes Huhn nennt. Ich freu mich von Dir ab und zu zu hören.

Ganz liebe Grüße an Euch beide! Tina
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  #2  
Alt 29.04.2014, 19:11
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Auch ein Hallo von mir an euch ihr Lieben!
Für mich hat Ostern und vor allem Weihnachten auch sehr an Bedeutung verloren. Oder besser ausgedrückt es hat nicht an Bedeutung verloren aber es tut einfach zu sehr weh! Für mich ist der Gedanke an diese Feierlichkeiten eher eine Qual und ich fürchte mich davor!
Da ja im Moment nur mehr meine Mum und ich gemeinsam feiern, haben wir uns auch schon überlegt am 2. Weihnachtsfeiertag einfach unsere Koffer zu packen und auf Urlaub zu fahren. Leider habe ich (noch) keine eigenen Kinder.
Diese Feiertage sind halt wirklich schlimm weil es einem da immer wieder so wirklich bewusst wird und alle Gedanken die man so unterm Jahr vor sich her schiebt irgendwie hochkommen!

Ich wünsche euch allen trotzdem viel Frühlingssonne, vor allem im Herzen!

Alles Liebe!
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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  #3  
Alt 04.05.2014, 21:22
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Liebe Nina,

ich finde die Idee gut, nicht die ganzen Weihnachtstage zuhause zu verbringen. Fahrt weg und macht etwas neues. Dein Papa findet das bestimmt auch gut. Auch wenn es eine Art von Flucht ist, kann es auch ein neuer Weg sein. Eine Art neue Tradition.

Ich war die letzten drei Tage in Amsterdam. Tolle Stadt, aber wahnsinnig voll. Leider hatten wir ein Hotel, das ziemlich hellhörig war und so lag ich eigentlich jede Nacht wach. Und wenn man so daliegt, kommen verstärkt die Gedanken. Ich hatte so viele Bilder von meiner Mama und auch von meinem Papa aus ihren letzten Tagen und Stunden vor Augen. Das passiert vermehrt, wenn ich zur Ruhe komme, aber auch ganz plötzlich zwischendurch. Ich habe aber meine Trauer irgendwie weggedrückt, da ich ja auch nicht alleine unterwegs war. So ist es dann heute voll rausgekommen und ich hab mich so alleine gefühlt und wollte so gern, dass ich meine Eltern irgendwie spüre, so dass ich weiss, dass ich doch nicht so allein bin. Leider ist das nicht passiert...Bin dann joggen gegangen. Nach dem Tod meines Papas hatte ich auf meiner Joggingstrecke mal einen alten Mann, bestimmt 15 Jahre älter als mein Papa war, getroffen. Er hat mich so sehr an meinen Papa erinnert. Ich habe mich irgendwie erschrocken, da mich der Mann so intensiv anschaute. Aber ich hatte auch das Gefühl, das da was ist zwischen uns. Ich bin vorbei gelaufen und habe mich besser gefühlt...Ich habe den Mann dann einige Monate später nochmal beim Joggen getroffen und ich habe mich so gefreut. Und dann habe ich ihn ganz lange nicht gesehen, bis heute. Heute ist er mir wieder entgegengekommen. Ich habe es als Zeichen gesehen und fühlte mich danach wieder besser. Ich weiß, etwas verrückt, aber ich möchte so gern daran glauben.

LG! Tina
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  #4  
Alt 05.05.2014, 07:27
Benutzerbild von Sternschnubbe
Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Liebe Nina,

ich kann dein Gefühl in Hinblick auf Ostern und Weihnachten verstehen. Solange ich keine eigenen Kinder habe, könnte ich nun auf Weihnachten verzichten. Und dabei habe ich Weihnachten so geliebt. Das erste Weihnachten ohne Mami zuverbringen, war schon so extrem schwer, weil sie einfach unser Stern, der Initiator allem war. Aber daran zu denken, dass Weihnachten nun auch nicht mehr mit Papa stattfindet. Das ist eine Vorstellung, die geht noch gar nicht in meinen Kopf rein. Genauso wenig möchte ich bei meinen Schwiegereltern feiern, denn auf Heile Welt möchte ich auch nicht spielen und so haben meine Schwester und ich beschlossen über Weihnachten wegzufahren. Eine ganz neue Tradition zu entwickeln... ich glaube, dass das echt wichtig ist.



Liebe Tina,

es freut mich für dich, dass dir diese Begegnung mit diesem Mann so gut tut. So leicht kenne ich das Gefühl. Wenn ich so in der Weltgeschichte umherschaue, dann sehe ich auch manchmal meine Eltern auf den ersten Blick. Ist sicher nicht dasselbe, weil ich leider dann immer enttäsucht werde, dass sie es nicht sind, aber so bisschen kann ich deine Gedanken nachvollziehen und deswegen freue ich mich für dich.
Ich war das Wochenende vor Ostern auch in Amsterdam. Ein wirklich süße Stadt und sehr charakteristisch. Ja, wir hatten auch keine tolle Unterkunft. Mnachmal glaube ich, dass es bei deren Bauweisen auch sehr schwer ist

Dieses plötzlich Zwischendurch-Gefühl kenne ich. Man läuft gerade einfach von A nach B und auf einmal zuckt es im Herzen und es legt sich so ein richtig kurzer drückender Schmerz auf die Brust und der Gedanke um den Tod meiner Eltern, der Moment als sie starben (bei meiner Mama war ich dabei, aber bei Papa kann ich mir nur denken wie er gegen den Baum gefahren ist) durchfährt meinen Körper. Ein sehr komisches Gefühl immer....
Und den Wunsch nach einer Art Zeichen ist auch immer wieder da, aber nichts passiert... ich denke, ich suche zu stark...

Egal, ich wünsche euch beiden einen schönen Start in die Woche,
liebe Grüße Wanda
__________________
Die Trauer hört niemals auf,
sie wird ein Teil unseres Lebens.
Sie verändert sich und wir verändern uns mit ihr.


Mami
am 06.02.1958 geb.
Diagnose Leukämie: am 26.08.2013
ein Engel seit dem 20.09.2013

Papi
am 06.03.1956 geb.
tödlich verunglückt und
ein Engel seit dem 03.02.2014

Ihr fehlt mir
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  #5  
Alt 05.05.2014, 13:58
Sternenkreuzer Sternenkreuzer ist offline
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Hallo Tina,

ich kann dich so verstehen, die Stille bringt einen immer wieder aus der Fassung. Tagsüber bei Beschäftigung kommt man gut klar und sobald Mann im Bett liegt, ist es als ob die Gedanken nur auf diesen Moment gewartet haben. Ich erlebe die letzten Wochen mit Mam la dann ständig wieder. Sehe ihr Gesicht, ihre traurigen Augen, ihre zerbrechliche Stimme und spüre ihre kalte Haut. Ob das je vergehen wird? Dieses Vermissen sitzt so tief, das es dann richtig weh tut.

Das mit dem Mann ist schön Tina und vielleicht sind es wirklich solche Dinge, die uns weiter helfen. Vielleicht sind es Zeichen unserer Lieben, wer weiß...
__________________
Liebe Grüße,

Nadine


Meine Mama

Diagnose kleinzelliges Bronchialkarzinom 01/12

04.01.14 ins Licht gegangen

Ich werde dich nie vergessen Mama, du fehlst.
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  #6  
Alt 05.05.2014, 19:55
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Hallo Tina!
Wie Ihr schon geschrieben habt, geht es uns wirklich allen hier ziemlich gleich! Tagsüber versucht man seinen "normalen" Alltag zu bewältigen und lässt die Trauer, die Gefühle und die Erinnerungen nicht zu und versucht sie zu unterdrücken. Leider oder Gott sei Dank, (je nach dem) kommt es dann irgendwann, meistens wenn man zur Ruhe kommt, geballt in einem hoch! Bei mir kommen diese Bilder oft nachts, wenn ich irgendwann mal zur Toilette wandere und dann nicht mehr einschlafen kann. Aber auch hier versuche ich diese Gefühle und BIlder zu unterdrücken weil ich ja schlafen muss und am nächsten Tag bald raus muss.
Erst vor kurzem hatte ich eine Situation wo alles wieder hochkam. Ich machte einen Ausflug in unser schönes österreichisches Bundesland Salzburg wo auf einem wunderschönen Platz ein Mann saß und Panflöte spielte. Ich wollte unbedingt dort hin, wir wollten alle schon fast weitergehen aber mich hat es richtig hingezogen. Als der Mann dann plötzlich "Halleluja" (das Begräbnislied für meinen Dad, das ich ausgesucht hatte weil es so sehr zu meinem Dad passt) spielte brach ich in Tränen aus und wollte nur noch flüchten. Dieses Lied war so wunderschön gespielt aber mich hat es innerlich fast zerrissen nur allein weil ich den Anfang davon hörte.
Dieser Tag hat bei mir auch wieder Einiges durcheinander gerüttelt und wieder viele Bilder und Erinnerungen wach werden lassen die ich oft verdrängt habe.
Ich glaube diese Phasen werden nie aufhören und ich denke nach diesen Zeichen und nach irgendeinem Sinn werden wir auch immer wieder suchen. Es ist halt alles auch so schwer zu verstehen und zu akzeptieren. Richtig akzeptieren werden wir es wohl nie!

Ich finde es toll dass du gleich joggen gegangen bist! Man fühlt sich danach gleich leichter und besser. Die Natur gibt einem so viel! Das mit dem Mann würde ich auch als Zeichen sehen. Ich habe auch schon manchmal Männer gesehen die mich irgendwie an meinen Papa erinnert haben. Es tut zwar weh aber es bringt auch so ein schönes Gefühl der Nähe. Irgendwie als ob man den Liebsten in irgendeiner weise noch nah sein könnte und es werden wieder Erinnerungen wach. Ja, schön und traurig zugleich!

Ich wünsche euch allen auch einen schönen Wochenstart wo ihr auch man Ruhe findet! Alles Liebe
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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  #7  
Alt 09.05.2014, 21:14
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Für immer losgelassen...

Liebe Nina, Nadine und Wanda,

ich bin mir auch nicht sicher, ob jemals diese Bilder und Situationen vergehen. Ich denke aber auch eher nicht. Es war so einschneidend, unsere eigenen Lieben so leiden und kämpfen zu sehen, dass wir es bestimmt für immer bei uns haben werden. Auch diese Erinnerungen, wie z.B. das Lied Halleluja bei Dir Nina, wird es immer wieder geben und uns in diese Situationen versetzten, bzw. die Trauer aufleben lassen. Vielleicht können wir aber irgendwann besser damit umgehen.

Joggen tut mir immer sehr gut, aber zum Yoga gehe ich nun auch seit geraumer Zeit. Die ersten paar Male war es schwer für mich, da zu Beginn und zum Ende der Stunde immer ein paar Minuten völlig entspannt wird und just in diesen Minuten kamen die Bilder und ich hatte sofort Tränen in den Augen. Ich war daher nicht sicher, ob mir das wirklich so gut tut. Inzwischen ist es ein bßchen besser geworden und zumindest die Minuten nach der Stunde kann ich für das Nutzen, wofür es gedacht ist. Nämlich einfach abschalten. Und Yoga an sich tut mir auch gut. Sowieso Sport macht mir gerade Spaß und powert mich aus.

Ich wünsche Euch ein schönes We. Sonntag ist Muttertag, ein Tag, auf den ich dieses Jahr soooo gern verzichten würde.

LG! Tina
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