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#1
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AW: Helfen eure "Kinder"?
Hm, da bin ich jetzt wohl die einzige, die das ein bisschen anders sieht.
Wenn ich Deine Postings so lese, habe ich den Eindruck, dass das "Prinzesschen" schon vorher so war - sie hat wohl noch nie geholfen im Haushalt. Wie kommst Du auf die Idee, dass sie das nun plötzlich tun sollte? Weil DU im Mittelpunkt stehst? Ich würde sagen, da ist vorher schon ziemlich viel versiebt worden. Zu meinem Sohn muss ich sagen, ich hatte auch oft das Gefühl, meine Krankheit ist ihm egal. Er hat kaum mehr geholfen als vorher auch ( und, typisch für die Pubertät -er war 17- nie ohne Aufforderung und maulen). Bis ich dann einige Erlebnisse mit ihm hatte, bei denen ich merkte, wie nah ihm alles geht, wieviel Angst er eigentlich um mich hat. Beispiel: Als er sein Abiturzeugnis bekam, umarmte er mich, brach (vor allen Lehrern und Freunden) in Tränen aus und sagte "Mama, ich bin so froh, dass Du noch da bist". Er kann seine Angst einfach nicht zeigen, und schon garnicht mit mir darüber reden. Jugendliche haben doch keine Erfahrung mit Krankheit und Tod, sie wissen nicht, wie man damit umgehen kann. Und das, was sie gelernt haben, haben sie vor allem von uns, ihren Eltern gelernt. Ich finde deshalb deine Reaktion zwar verständlich, aber nicht richtig. Trotzig zu fordern, dass sich das Mädchen jetzt gefälligst zu kümmern hat, was vorher nicht von ihr erwartet wurde, das kann eigentlich nur schief gehen. Vielleicht solltest Du mal herausfinden, was sie fühlt, und nicht aus einer nicht ausgeräumten Spülmaschine schließen, dass sie keine Empathie hat. Calypso Ach ja: Warum putzt Du den die Toilette, wenn sie nur von Deiner Tochter benutzt wird? Mir wär egal, wie die aussieht. Soll sie sich doch schämen, wenn ihre Freunde den Dreck sehen. |
#2
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AW: Helfen eure "Kinder"?
Zitat:
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Ilse |
#3
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AW: Helfen eure "Kinder"?
Da wir nur Jungs haben (zu der Zeit 8, 11 und 13 Jahre), habe ich ganz ähnliche Erfahrungen wie Calypso gemacht. Auch im Nachhinein, da die größte Angst eigentlich ausgestanden ist, lassen sie mich spüren, wie froh sie doch sind, mich zu haben.
Von meiner Stations-Psychologin, bei der sie mal zum Gespräch waren und die auf diesem Gebiet forscht, hörte ich, dass betroffene Kinder/Jugendliche in der Pubertät, da sie doch sehr mit sich selbst beschäftigt sind, große Ängste haben, an ihren ureigenen existentiellen Grundlagen könne sich irgendwas ändern. Sie wollen so viel Normalität haben wie nur geht. Allerdings hätte ich gedacht, dass diese Phase mit 19 dann langsam mal ausgestanden sein sollte. Ich würde ihren Teil der Wohnung auch links liegen lassen. Es ist ja ein Widerspruch in sich, dass Du durch die Chemo eventuell im Leuko-Tief bist, mithin abwehrgeschwächt, und Dir gerade dann zusätzlich die Keime fremder Leute antun sollst. |
#4
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AW: Helfen eure "Kinder"?
Hallo ihr lieben,
Ja es ist gewiss schon in der Vergangenheit einiges schief gelaufen, aber wir haben sie immer dazu erzogen, auch Dinge im Haushalt zu über nehmen und zwar nicht erst seit gestern. Sie kann sowohl Wäsche sortieren und waschen und auch den trockner bedienen oder die Wäsche aufhängen. Spülmaschiene anmachen, ausräumen, spülen, abtrocknen, staubsaugen, Müll/gelben Sack/Papier raus bringen, mit den Hunden gehen,..... Alles Dinge, die sie (bis auf das Bad) nicht regelmäßig tun muss, aber durchaus beherrscht und natürlich nur mit dickem Gesicht und gemecker und Ansage tut und natürlich auch anschl. Tage lang und vor aller Welt dafür gelobt werden möchte! Darum geht es mir aber gar nicht, daran hatte ich mich gewöhnt, aber mit 19 Jahren zu beschließen, ich brauch gar nichts mehr machen, schon gar nicht ohne bitten, weil du hast ja jetzt den ganzen Tag Zeit, find ich halt dreist und nicht altes entsprechend. Wir haben von Beginn an immer offen über die Krankheit gesprochen, sie war ja auch alt genug, verheimlichen hätte ich albern gefunden, oder schön reden, oder wie auch immer. Versteht mich jetzt nicht falsch, aber mit einem Kleinkind oder Grundschulkind hätten wir es sicher anders gemacht. Ach und sie macht jetzt nach ihrer Kinderpflegerausbildung, die Erzieher Ausbildung und nein, sie hat keine Empathiefähigkeit, das merke ich immer, wenn ich ihre Berichte lese. Ach und das Bad ist unser Gäste WC, sonst würde ich es lassen. Und ihre Wäsche nicht mehr zu waschen, wäre dumm, denn dann würde sie für drei Teile die Maschine anstellen und wir zahlen das Wasser, da schneiden wir uns ins eigene Fleisch! Im Moment ist es halt nervig, wir sind immer so gut klar gekommen, aber je älter sie wird desto mehr nervt mich halt ihre lahmarschigkeit, ihr Messizimmer, ihr geltungsbedürfniss, mit 10/12 Jahren fand ich das noch in der Norm, jetzt halt nicht mehr! Aber es soll ja Menschen geben, die sich bis 25 in der Pubertät befinden, vielleicht besteht ja noch hoffnung! Genieße einfach die Zeit, in der sie bei Oma ist und im Moment geht es mir ja ganz gut, da schaff ich die Hausarbeit locker. Wenn sie weg ist, ist es ja auch nicht viel, da liegt ja auch nicht überall etwas rum! Und meine Frau ist ja auch noch da und hilft an ihren freien Tagen. Ich wollte ja nur mal hören, wie das bei euch so läuft, ob sich jemand unaufgefordert bewegt, oder auch mal zurück steckt. LG Oli |
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