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  #1  
Alt 20.01.2014, 19:38
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Gina79 Gina79 ist offline
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Liebe Tina!
Ja, du hast so recht, es gibt auf dieser Welt ganz und gar keine tröstenden Worte für das was geschehen ist! Es ist auch für mich immer noch unglaublich! Ich denke es geht uns allen ziemlich gleich! Man muss weiterleben, muss weiterkämpfen, egal ob im Beruf oder im sonstigen Alltag. Es dreht sich alles weiter und wenn man dann mal zur Ruhe kommt dann kommen einem diese tragischen und traurigen Bilder in den Kopf. Auch bei mir kreisen die Gedanken über die letzten gemeinsamen Tage mit meinem Papa.
Ich beschäftige mich noch immer sehr mit dem Tod und Sterben, lese aus sehr viele Bücher darüber. Einfach so, weil es mich seit Papas Tod wirklich interessiert. Aber es haut mich auch wieder ein Stück zurück und es kommen wieder viele traurige Gedanken.

Ach, es wäre wirklich der größte und schönste Wunsch wenn wir unseren Lieben noch mal sagen könnten wie tapfer sie waren und wie lieb wir sie haben! Aber ich glaube das ist der größte Wunsch von vielen von uns!
Ich sag es Papa oft am Grab aber es wäre halt wunderschön ihn dabei einfach nochmal in die Arme zu nehmen und in seine Augen zu schauen!

Ich find schon dass das Leben manchmal unfair sein kann!

Wünsch euch allen einen schönen Abend, alles Liebe!

PS: Ich geh jetzt gleich in meine Power-Body workout-Stunde! Freu mich auf ein bisschen körperlichen Ausgleich!
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
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  #2  
Alt 10.03.2014, 22:24
Almnixe Almnixe ist offline
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Hallo.

Genau heute vor 8 Monaten ist meine Mami eingeschlafen. Ich weiß gar nicht, was ich die letzten 8 Monate gemacht habe. Es ist alles so an mir vorbei gegangen, aber irgendwie habe ich kräftig mitgestrampelt und habe für mein Umfeld das Bild eines nicht zu sehr trauernden Menschen abgegeben. Das möchte wohl auch keiner sehen, aber vor allem haben es die meisten auch schon vergessen. Die meisten wissen gar nicht, wie anstrengend das alles ist...

Ich war letztes Wochenende in meinem Elternhaus. Plötzlich stand der Pfarrer vor der Haustür, der die Trauerfeier für meine Mama gehalten hat. Er war damals schon wahnsinnig nett und aufmerksam und hat eine wirklich schöne Rede gehalten. Danach hatte er mich sogar noch kontaktiert und mir angeboten, mit ihm reden zu können, wenn mir danach ist. Ich habe das bisher nicht getan. Nun hat er mein Auto gesehen und dachte, er klingelt einfach mal. Das fand ich wirklich ziemlich nett. Auf die Frage wie es mir ginge, habe ich dann leider wahrheitsgemäß geantwortet und gesagt, dass er mir immer noch nicht gut geht und ich meine Mama wahnsinnig vermisse. Daraufhin fragte er nur:"Immer noch?" Da viel bei mir sofort wieder der Vorhang und ich habe total dicht gemacht. Ich sagte nur, dass es doch erst 8 Monate her ist und meine Mama eben wahnsinnig wichtig für mich war und daher die Lücke nicht einfach so zu schließen ist. Da sagte er:"Bei manchen Menschen würde es eben schneller gehen und bei anderen langsamer." Habe darauf einfach nochmal das gleiche gesagt und er warf dann noch schnell ein, dass die Zeit ja auch nicht alle Wunden heilen würde, sondern sich der Schmerz nur ändere. Ich musste dann leider wegen eines Termins los und das Gespräch war damit beendet.
Ich hatte wirklich mal ernsthaft in Betracht gezogen mit ihm zu reden, aber ich denke, das brauche ich nicht. Ich finde es immer noch toll, dass er einfach so geklinget hat - hätte er nicht machen müssen - aber ein Gesprächspartner ist er wohl leider nicht für mich. Vielleicht bin ich da auch ein bißchen hart, aber irgendwie ka er mir auch überfordert vor mit meiner Antwort und das sollte man doch bei einem Pfarrer nicht denken, der eigentlich viel mit dem Tod zu tun hat. Oder etwa nicht?

Dann habe ich immer wieder die Bilder von Mama im Kopf. Das reißt mich echt runter und es tut soooo weh...ach man. Diese verdammte Krankheit!

LG, Tina

Liebe Mami, lieber Papa,

ich denke jeden Tag an Euch und ich hoffe so sehr, dass ihr da, wo ihr nun seid, zusammen sein könnt. Eigentlich brauche ich Euch noch, wenigstens einen von Euch beiden, auch wenn ich nun schon groß bin. Ich vermisse es so sehr Kind zu sein und einfach mal zu hören, dass schon alles gut wird und ich das dann auch einfach so glauben kann.
Ich vermisse Euch so und liebe Euch sehr!
Eure Tochter
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  #3  
Alt 11.03.2014, 19:14
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Gina79 Gina79 ist offline
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Hallo Tina!

Ja, mir geht es ähnlich! Die Leute wollen keine trauernden und traurigen Menschen und viele wundern sich warum man doch jetzt, wo es doch eh schon ein Weilchen her ist, noch immer so traurig ist.
Und die Aussage vom Pfarrer dass es bei manchen schneller geht und bei anderen langsamer, die hat es für mich auf den Punkt gebracht! Ich frage mich immer wieder was das alles soll!? Was bitte schön soll denn schneller oder langsamer gehen? Man ist zu tiefst traurig, weil man seine Bezugsperson, die einem von Geburt an behütet und vor allem Finsterem bewahrt hat, verloren hat. Man fühlt sich so alleine! Schwupps, einfach weg von dieser Welt! Das ist unfassbar! Da gibt es in meinen Augen nichts was bei dem einen schneller oder langsamer gehen könnte. Das geht nicht mehr vorbei, das wird nicht wieder! Das bleibt so!
Sicherlich versucht man sich mit der Zeit mit den Gegebenheiten zu arrangieren und jeder von uns versucht sich auf den Beinen zu halten und das Leben so gut es geht zu meistern. Aber der selbe Mensch der ist man nicht mehr und die Eltern die werden uns immer fehlen, egal wie viel Zeit verstreichen wird!

Ja, ich würde auch sagen, der optimale Gesprächspartner ist dieser Pfarrer wohl nicht in der Trauer. Gut, dass du einen Termin hattest und das Gespräch beendet hast!
Aber ich mache auch diese Erfahrungen!

Lass dich drücken! Wir geben nicht auf, wir kämpfen uns durch!
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  #4  
Alt 10.04.2014, 15:54
Almnixe Almnixe ist offline
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Liebe Mami,

nun sind es schon 9 Monate, seit ich Dich das letzte Mal gesehen und gesprochen habe. Gleich um 17:00 ist es soweit, dass wir Dich gehen lassen mussten. Es ist ganz seltsam, aber dieser Tag ist jeden Monat etwas besonderes. Ohne das ich morgens, wenn ich die Augen aufschlage genau weiss, dass wieder der 10. ist, denke ich schon ganz intensiv an Dich und muss weinen und dann weiss ich, dass es der 10. ist. Heute morgen wollte ich Dich auch so gerne wieder zurück...aber das passiert leider nicht. Ich bin im Moment krank und liege zuhause im Bett. Normalerweise hättest Du schon mindestens zum 2. Mal angerufen um zu hören, ob es mir etwas besser geht. Ich vermiss Dich so Mama. Netti und ich vermissen Dich. Am Freitag ist Jonathan 5 Jahre alt geworden. Ich war natürlich da und musste doch immerzu an Dich denken und ich weiss einfach, dass Papa und Du soooo gerne dabei wärt. Jonathan hat mir wieder die Geschichte erzählt, als Du mit ihm zum Waldspielplatz gelaufen bist und ihr den ganzen Tag dort wart. Netti hat sich irgendwann Sorgen gemacht, weil ihr schon so lange weg wart, aber da du dein Handy nicht dabei hattest, ist sie zum Waldspielplatz gefahren, um nach Euch zu schauen. Ihr wart aber nicht da, weil ihr euch gerade etwas zu essen und trinken gekauft habt. Netti war so besorgt, dass sie mich angerufen hat. Ich konnte sie zwar etwas beruhigen, aber nicht helfen. also hat sie sich nochmal auf den WEg gemacht und hat euch dann unterwegs aufgegabelt. Jonathan war ganz glücklich, dass die Omi den ganzen Tag mit ihm zusammen war. Eine schöne Geschichte und auch schön, dass sich der Kleine noch so gut daran erinnert. ER vermisst Dich auch. Netti hatte am Dienstag Geburtstag. Letztes Jahr war es ein Montag und Du lagst wegen Deiner schlechten Blutwerte im Krankenhaus. Am We war ich bei Dir und hatte am Sonntag noch einen Blumenstrauß für Dich besorgt, den Du Netti zum Geburtstag schenken wolltest. Netti war dann am Montag, an ihrem Geburtstag, bei Dir. Leider ging es Dir da gar nicht gut. Dieses Jahr ist Netti mit ihrer Familie in den Urlaub gefahren. Wir haben telefoniert und sie war so traurig, dass weder Du noch Papa sie an ihrem Geburtstag anrufen konnten. Ich weiß ja schon wie das ist. Euer Anruf bzw. Eurer Besuch fehlen einfach. An solchen Tagen ganz besonders. Aber ich weiss, dass auch Euch solche Tage besonders schwer fallen werden, egal wo ihr nun seid. Wenn ihr irgendwie könntet, dann wärt ihr da. Das weiss ich genau!

Ich hab Euch lieb! Eure Tochter


Liebe Nina,

ich habe an Jonathans Geburtstag mit einer Mutter von einem sehr süßen 4-jährigen Mädchen gesprochen, deren Mann vor zwei Jahren mit Anfang vierzig plötzlich verstorben ist. Wir haben ganz kurz miteinander gesprochen und auch sie hat Menschen um sich, die nun der Meinung sind, dass die Zeit des Trauerns doch mal langsam vorüber sein muss. Eine andere Freundin, deren Vater im SEpt. 2013 verstorben ist, musste sich von einer ihrer Freundinnen anhören, dass es nun langsam mal Zeit wäre, das Trauergesicht abzulegen und wieder zu lächeln...Unglaublich, wie unsensible und wenig verständnisvoll die Menschen sein können.
Ich war letzte Woche für eine Woche in meinem Elternhaus, weil Handwerker etc. kommen mussten. Habe sozusagen Urlaub dort gemacht. Es war gleichzeitig schön und anstrengend. Wenn ich dort bin, bin ich doch einfach nochmal viel näher dran und alles erinnert an meine Eltern. Der Pfaffer war GsD nicht nochmal da
Als ich dann bei meiner Schwester zum GEburtstag von Jonathan war, kamen natürlich auch ihrer Schwiegereltern und die Schwiegermama fragte mich dann, wie ich mich so ganz alleine in meinem Elternhaus fühlen würde. Ihr Gesichtsausdruck sprach Bände. Eine Mischung aus Unverständnis, vielleicht auch ein bißchen Ekel und Angst. Und ich sagte dann nur, dass es gut war und ich mich da gut gefühlt habe. Anstatt es dabei zu belassen, fragte sie mich nochmal und konnte es gar nicht glauben. Was denkt sie denn? Das ich mich dort unwohl fühlen muss, nur weil meine Mama dort gestorben ist? Ich war so genervt... und was soll denn die Frage?

Liebe Nina, ich hoffe es geht Dir gut und ihr habt in Österreich schon schönes Wetter. Die letzte Woche war es hier im Norden sehr schön, aber leider regnet es jetzt schon wieder seit ein paar Tagen. Aber ich bin eh krank und kann nciht raus.

Liebe Grüße, Tina

Geändert von Almnixe (10.04.2014 um 15:57 Uhr)
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  #5  
Alt 10.04.2014, 17:11
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Hallo Tina;

ich weiß was du meinst, auch ich habe nach 2 Jahren auch immer wieder das traurige Gesicht, manche Leute schauen dann schon etwas seltsam. Ich muss zugeben seit meine Mami nicht mehr da ist, bin ich viel anfälliger für solche Dinge, und unheimlich nahe am Wasser gebaut.
Auch mein Mann kann dies nicht verstehen. Nun ja einen solchen Verlust musste er auch noch nicht erleben.
Meine Mami ist zwar nicht in meinem Elternhaus gestorben, aber wenn ich hin und wieder mal nachdem Rechten sehe weil mein Vater auf Reisen ist, durchfährt mich auch ein kühler Schauer.

Nur wenn er auch daheim ist kann ich mich Richtig wohlfühlen.

Auch ich habe im ersten Jahr jeden 12. im Monat immer an meine Mama denken müssen. Mittlerweile sind es die Feiertage, und Geburtstage und sonstige wichtige Daten im Jahreslauf die mich immer wieder in eine Trauerwelle versetzen.

Alles Liebe Nala
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  #6  
Alt 10.04.2014, 19:46
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Gina79 Gina79 ist offline
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Hallo Tina!
Es ist schön, dass du gerade heute schreibst und irgendwie auch Telepathie! Ich habe heute auch an dich denken müssen, wie es dir wohl so geht!
Ich kann mir gut vorstellen dass die Rückkehr in euer Haus schwer für dich ist und du dich wieder an so viele Erlebnisse und Situationen erinnerst. Aber gleichzeitig ist es so schön wenn man sich erinnern darf! Da ist er wieder dieser Grad zwischen Trauer und Dankbarkeit.
Ja, manche oder besser gesagt viele Menschen denken einfach nicht nach und sind zum Teil noch unverschämt in ihren Aussagen!
Wir haben auch seit Papa nicht mehr da ist, Krach in der Familie und in der Nachbarschaft. Mir kommt vor dass sich manche Leute seit Papa nicht mehr bei uns ist viel mehr rausnehmen und die Situation ausnutzen. Bei Papa hätten sie sich so vieles nicht getraut und Mama und ich müssen uns auf die Füße stellen und sie nehmen uns trotzdem nicht ernst!
Gut, viele Menschen haben GsD noch nicht solche Schicksalsschläge erfahren und können sich nicht in unsere Lage versetzen. Ich konnte es vorher auch nicht! Heute weiß ich dass es dir gut tun kann wenn du dich in dem Haus aufhältst wo deine Mama gestorben ist. Früher hätte ich glaub ich auch ein komisches Gefühl gehabt.

Neun Monate ist es bei euch schon wieder her! Die Zeit vergeht so schnell! Bei uns werden es am 23. April 14 Monate. 14 Monate, genauso lange haben wir Papa während seiner Krankheit begleitet. Auch mich begleitet der Todestag jeden Monat. Mir gehts wie dir, ich wache auf und ohne dass ich bewusst daran denke, gehen mir die Erlebnisse wieder durch den Kopf.
Mir passiert es auch oft wöchentlich! Ich muss zweimal in der Woche später zur Schule und hab mir früher normalerweise an diesen Tagen den Wecker auf 7:10 gestellt. Irgendwann schoss mir durch den Kopf dass das genau die Uhrzeit ist wo Papa gestorben ist. Seit diesem Zeitpunkt stelle ich den Wecker auf 7:05. Es ist komisch aber ich kann mir den Wecker nicht auf diese Uhrzeit stellen.

Ach Tina, ich glaube wir gehen trotzdem den richtigen Weg! Unsere Eltern haben uns gestärkt und wir lassen uns nicht unterkriegen, auch wenn es manchmal wirklich nicht leicht ist seine Frau zu stellen!
Manche Tage sind besser und an manchen Tagen geht es eben gar nicht so gut. Ich bin grad dabei dass ich auch diese Tage akzeptieren lerne und mir die Zeit um Traurig sein und auch zum Durchhängen ganz bewusst nehme. Ich schaffs nicht immer, aber ich probiers! An diesen Tagen gönne ich es mir einfach dass ich weine, schlafe oder mal schlecht drauf bin. Ich versuche auch die Reaktionen der anderen Leute nicht so ernst zu nehmen.
Wir haben viel erlebt und ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin noch nicht soweit, ich kann noch nicht einfach zur Tagesordnung über gehen. Ich brauch einfach noch Zeit.
Ich hoffe du kommst bald wieder auf die Beine! Bei uns hat es heute wieder geregnet aber vorher war das Wetter wunderbar!

Ich fahre am Sonntag für drei Tage auf Wellness! Ich freu mich schon so auf ein bisschen Erholung und gutes Essen!

Denk daran, wir packen alles! Drück dich und werd schnell wieder fit!
__________________
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  #7  
Alt 13.04.2014, 21:49
Almnixe Almnixe ist offline
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Liebe Nala,

auch ich bin seit dem Tod meiner Eltern viel näher am Wasser gebaut. Ich denke, wenn man einmal so etwas durchlebt hat, ist der Schmerz einfach greifbarer. Mit dem Datum des Todestages wird es wahrscheinlich tatsächlich anders, wenn etwas Zeit vergangen ist. Mein Papa ist an einem 24. gestorben und ich denke auch nicht mehr jeden Monat daran.

Trauer kennt keine Zeit. Aber dies kann wirklich nur jemand nachvollziehen, der schon so einen schweren Verlust erlitten hat. Danke für Deine lieben Worte.

LG, Tina

Liebe Nina,

der Krach in der Familie und der Nachbarschaft ist wirklich nicht schön. Vielmehr bräuchtet ihr doch nun Unterstützung und Verständnis, anstatt das Euch noch mehr Steine in den Weg gelegt werden. Manche Menschen haben wirklich kein Taktgefühl und von Nächstenliebe habe sie wohl auch noch nichts gehört. Vielleicht kommen diese Menschen erst zur Besinnung, wenn ihnen auch mal so etwas Schlimmes widerfährt.
Das Du Deine Weckzeit umgestellt hast, kann ich total verstehen. Es tut einfach sehr weh, immer wieder bewusst daran erinnert zu werden und wenn man es umgehen kann, dann tut man es. Hättest Du es nicht getan, würdest immer und immer wieder daran denken...ich kann das so nachempfinden. Meine Mama war totaler Tatortfan. Sie hat es jeden Sonntag gesehen. Ich eigentlich auch, aber seit Mama nicht mehr da ist, kann ich es nur noch ganz selten gucken. Ich stelle mir immer dabei vor, wie Mami zuhause auf ihrem Sofa liegt und sich die Sendung anschaut. Das tut mir meistens auch zu weh und so schaue ich einfach was anderes.

Du bist nun bestimmt schon in deinem Wellnesshotel. Lass es dir gutgehen und ich hoffe, dass du dort genug abgelenkt bist, dass du schön entspannen kannst und eine gute Zeit hast!

Bis bald, drück Dich, Tina


Liebe Mama,

heute hatte ich nicht so einen guten Tag. Ich habe hier im Forum ein wenig gelesen und bin mal wieder auf die Thematik Hirnmetastasen und Ganzhirnbestrahlung gestoßen. Das hat mich so traurig gemacht. Ich weiss noch genau, dass Du damals sehr gezögert hast die prophylaktische Ganzhirnbestrahlung durchführen zu lassen. Deine Onkologen und auch Netti und ich - wir hatten viel im INternet gelesen - waren dafür. Ich noch mehr als Netti. Du hattest nicht so ein gutes Gefühl dabei, aber hast es dann doch machen lassen. Zwei Monate später hattest Du trotzdem zwei Metastasen. Alles umsonst...als dann auch noch der Neurologe bei Gamma Knife sagte, dass eine Ganzhirnbestrahlung ohne vorliegen von Metastasen eigentlich gar keinen Sinn machen würde, waren wir schon ziemlich platt. Und das dann ausgerechnet eine der zwei behandelten Gamma Knife Metastasen auch noch zu einem Ödem führten und zur anschließenden OP, die dir all deine Kräfte raubte, um weiterhin gegen den Kleinzeller kämpfen zu können, ist ganz schlimm für mich. Es tut mir sooo leid Mami, dass ich Dir damals zu der prophylaktischen Bestrahlung geraten und Deine Bedenken nicht wirklich durchdacht habe. Ich hatte nur solche Angst um Dich...

Ich vermisse Dich so! Deine Tochter.
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