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#1
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AW: alles ist anders
Liebe Daniela,
auch von mir herzliches Beileid. Ich bin auch erst seit ganz kurzer Zeit hier am Schreiben, habe aber schon vorher jahrelang mitgelesen. Ich glaube Du bist hier richtig aufgehoben. Was FrauNachbarin sagte ist wichtig: vergiss Deine eigene Trauer nicht. Ich habe in der ersten Zeit nach dem Tod meiner Schwester auch viel an den furchtbar trauernden Freund von ihr gedacht. Schnell wurde mir klar: ich werde nicht oder nur begrenzt helfen können, ich muss auch selbst trauern. Selbstverständlich tragen wir uns trotzdem alle gegenseitig und können auch wieder lachen, erinnern uns gleichzeitig gerne. Was ich als extrem wohltuend empfand in der ersten Zeit: dass jemand für einen da ist, sich um einen kümmert, einem etwas gibt. Das kann ein gekochtes Essen sein oder ein Spaziergang, ein eingelassenes Bad oder eine Umarmung wenn Du weinst. Gemeinsames Sitcom-Gucken, liebe Briefe oder ein Anruf einer weit entfernt lebenden Freundin. Mir hat das viel geholfen. Viellecht kannst Du das Deiner Mutter anbieten und dabei auch Bekannte und Freunde involvieren. Und: keine Angst vor der Leere, klar wird diese kommen, aber Du kannst sie auch zulassen. Ich würde mich nicht krampfhaft um Ausflüge und Bespaßung etc kümmern - nur wenn sie das will. Trauerzeit ist für mich meist still - mit kleinen Unterbrechungen *cheers* Geändert von Waldkäuzchen2014 (13.01.2014 um 16:38 Uhr) |
#2
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AW: alles ist anders
mein herzlichstes beileid zu deinem schweren verlust, ich weiß wie weh das tut und wie stark der schmerz ist. er ist einfach unterträglich. viel kraft und energie für die kommende zeit.
zu deiner sorge um deine mama kann ich dir nur sagen: vor fast 6 monaten ist mein mann gestorben und ich bin abgestürzt in das loch ohne boden. mein mann und ich waren auch eins, war ständig beisammen, hatten nur uns, wenig aber dafür ausgewählte freunde und plötzlich war er weg. in der ersten zeit stand ich so unter schock, es hat fast 5 monate gedauert bis ich wirklich so richtig realisiert habe das ich alleine bin und das ist schlimm und tut sehr weh. ich möchte sogerne meinen mann zurück und doch weiß ich, daß dies nicht möglich ist. was habe ich gemacht um besser mit diesem schmerz umzugehen? ich habe mich einer trauergruppe angeschlossen die eigentlich nicht wirklich was gebracht hat. ich bin in gesprächstherapie die mir sehr hilft weil ich dort einfach unter anleitung meinen schmerz und meine tränen zulassen kann. ich nehme tabletten gegen die depressionen die ich seit dem tod meines mannes habe ich habe mir einen urlaub gebucht weil mein mann und ich immer so gerne weggefahren sind - jetzt fahre ich mit einer freundin ansonst gehe ich viel in die frische luft und versuche mich abzulenken - freunde treffen, kino gehen usw usw. ............. auch wenn ich oft keine lust dazu habe, es tut trotzdem gut was gemacht zu haben. was für mich am schlimmsten ist: zu hause zu sitzen, alleine zu sein, niemanden um sich zu haben mit dem man reden kann aber auch das muß ich wieder lernen, ich habe keine kinder, keine geschwister, ich bin also ganz alleine und meistere dies schon seit fast 6 monaten. es ist sehr schwer, es kostet viele tränen und viel schmerz aber es muß weitergehen. es tut soo gut wenn jemand da ist der sich sorgt um einen, der einen von der last etwas abnimmt, der einen umsorgt .............. man einfach das gefühl hat nicht alleine zu sein und man möchte - zumindest war es bei mir so - immer über den geliebten verstorbenen sprechen. lg gitti
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mein Mann: Adenokarzinom man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka |
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