Ich möchte mich vorstellen

[Rudolf]

Hallo Diaboli,

erst einmal: herzlich willkommen im Club,
zweitens aber: es ist noch gar nicht sicher, ob du zum Club gehören wirst.

Und drittens: zwischen der Nackengeschichte und der Nierengeschichte sehe ich keinen Zusammenhang.

Du hast die CT-CD bekommen, das ist normal, sie gehört dir. Warum willst du sie kopieren? Ob es technisch geht, weiß ich nicht.
Zugleich solltest du auch den schriftlichen Befund des Radiologen bekommen haben.
Wenn nicht, lass ihn dir geben, evtl. vom Hausarzt.
Alle Befunde gehören dir, sie sagen etwas über deine Gesundheit.

Das Dingens scheint ja nicht sonderlich groß zu sein, fällt wohl eher in die Kategorie "niedlich".

Also warte ab, daß der Radiologe es sich genauer angesehen hat, das hat er ja vor.
Wenn das CT mit Kontrastmittel gemacht wurde, was ich für wahrscheinlich halte, sollte eine halbwegs eindeutige Aussage möglich sein. Wenn nicht, wäre auch eine gezielte Großaufnahme, gewissermaßen mit Teleobjektiv, möglich.

Möglich ist auch, daß gesagt wird: schwer zu entscheiden, sieht eher harmlos aus, also warten wir erst mal ab, 1 -2 -3 Monate.
Ist die Größe dann unverändert, bleibt man beim Beobachten.

Oder man sagt: vorsorglich operieren, dann wissen wir's ganz genau.

Eine gute Adresse in Essen scheint die Uniklink zu sein. Da hast du auch alle Fachrichtungen zusammen.

Dir alles Gute,
Rudolf

[TarasDad]

Hallo Diaboli
Ich war letztes jahr in herne im marienhospital und hab dort mein 4,5cm nierenzellkarzinom durch eine nierenteilresektion entfernt bekommen, d.h. die niere wurde nur um den tumor "erleichtert", udn laut aussage der behandelnden ärzte machen die das da wohl regelmässig. (ausgelagerte abteilung d.Uni-Klinik)
mit 4,5cm fällt der auch eher unter die rubrik "niedlich" => tumorklassifikation pT1b
das ganze geschah durch einen flankenschnitt, aber nach 5 tagen aufenthalt war ich wieder @home
dort können die auch MRT´s machen, nach deren studium jeder radiologe sofort sagen kann, ob ein tumor vorliegt, oder nicht! (so war es bei mir)
ich hatte ursprünglich ein lendenwirbelsäulen MRT(3-fache bandscheibenprotrusion => MRT ohne kontrast) und der radiologe hat nebenbefundlich zystenartige verwachsungen an der rechten niere festgestellt, die einer weitergehenden untersuchung bedürfen würden
und nach hausarzt und urologen-ultraschall untersuchungen waren sich alle einig, das da ein MRT mit kontrast das einzige wäre, was absolute klarheit bringen würde
udn mittwoches wurde das MRT gemacht und der tumor als solcher "enttarnt", donnerstag morgen war ich beim urologen, freitag zur voraufnahme im KHH und dienstags war die stationäre aufnahme
mittwochs OP,
donnerstags verlegung von intensiv auf normale station
freitag/samstag/sonntag wurden alle zugänge (blasen- und wundkatheder, PDA, Tropf ...) nacheinander entfernt
montag morgen wurde ich entlassen
dann noch vier (fünf?)wochen krankenschein, udn dann wieder "ran an die schüppe"
nu geh ich alle drei monate zur nachsorge und sage "ich HATTE nierenkrebs!"
also... ich weiss das du gerade eine riesen kopf-kirmes fährst, aber warte erstmal ab, was das MRT, bzw. der radiologe sagt!
und selbst wenn: das muss nicht den weltuntergang bedeuten! Think positive!

und was deine frage nach den befunden und cd´s betrifft: wie rudolf schon sagte, das sind alles DEINE unterlagen, da darfst du dir immer eine kopie für deine unterlagen erbeten, bzw. machen.
...
Thomas

[Diaboli]

Ganz herzlichen Dank Euch beiden.

Ja, in meinem Kopf ist wirklich alles durcheinander. Da ist die Kündigung, die im Raum steht, auch wenn sie nicht schmutzig werden soll.

Da ist dieser "Knubbel". Schön, dass Ihr ihn niedlich findet, ich habe ja so gar keine Ahnung .

Nun, dass ich auch mit einem Tumor bzw. einem entfernten Tumor leben kann weiß ich und werde ich auch! Aber dieses Hin- und Her, zu den bisher für mich gefühlten zig Untersuchungen und jeder ist zu feige mir was zu sagen, als wenn man sich nicht irgendwie doch informiert.

Als meine Hausärztin den Knubbel entdeckte, machte sie ein Bild für ihre Unterlagen und dann schickte sie mich nach Hause.

Ich habe dann am nächsten Tag da angerufen und gefragt, ob man das nicht mal näher untersuchen solle und ich mal zum Urologen gehen sollte. Wieder einen Tag später bekam ich dann die Überweisung. Und dann muss man ja doch wieder auf Termine warten und ja beim Urologen ging es dann schnell, innerhalb einer Woche hatte ich die IVP und das Abdomen-CT jeweils beides mit Kontrastmittel.

Vom Radiologen habe ich keinen Befund bekommen, er hat mir den Knubbel gezeigt und gesagt, dass muss er sich in Ruhe angucken, wenn der Laden leer ist. Kann ich ja verstehen, aber ich will auch verstanden werden .

Ich muss beruflich irgendwie meine Zukunft planen und weiß nicht, was gesundheitlich wird. Und deshalb habt Ihr mir jetzt schon mal geholfen, so kann ich mir alle Szenarien vorstellen, ist ja auch nicht mehr lange. Montag und Dienstag gehe ich arbeiten, dann nehm ich mir nen Tag Urlaub und besuch den Urologen und ich hoffe, er kann mir dann genaueres sagen.

Vielen, vielen Dank.
Diaboli

[TarasDad]

Ich drück dir die daumen das es einfach "nur" ne geplatzte/verkapselte/vernarbte zyste ist, die sich da irgendwie darstellt
in diesem sinne :

...
Thomas

[Rudolf]

Hallo Diaboli,

dein Hausarzt hat auf jeden Fall den Bericht des Radiologen erhalten oder wird ihn erhalten. Laß dir eine Kopie geben.

Zur Größe so eines Dingens:
Bei räumlichen Gebilden, die grob einer Kugel oder einem Würfel ähneln, gilt: Verdoppelung des Durchmessers = Verachtfachung des Volumens!
Ein Würfel mit 2 cm Kantenlänge hat 8 cm³ Inhalt, ein solcher mit 4 cm aber bereits 64 cm³, also das achtfache Volumen, ein solcher mit 8 cm bereits das 64fache.
Das gilt für Kugeln genau so. Mein größeres Kügelchen hatte 8 - 10 cm Ø, Heinos noch "etwas" mehr.
Dieser Vergleich veranlaßte mich zu "niedlich". Womit ich durchaus nichts verharmlosen, aber die "Gefahr" relativieren wollte, zumal ja das NZK zu den langsam wachsenden Karzinomen gehört.

Es ist seltsam: manche Ärzte scheuen sich, deutlich zu reden. Dabei ist Information das allerwichtigste.
Nur wenn man das Problem kennt, kann man es bearbeiten. Oder wenn jemand den Krebs lieber als Feind sehen möchte (kann ich nicht!): nur wenn man einen Feind kennt, kann man ihn bekämpfen.
Dazu haben Krieger die Spione, der Arzt hat die Diagnose.
Nicht gegen den Feind Krebs, sondern für den Freund Patient!

Und solange nichts geklärt ist. brauchst du auch keinem Chef o. ä. irgendetwas zu sagen oder anzudeuten.
Und anderen Menschen gegenüber brauchst du das Wort "Krebs" überhaupt nie zu verwenden, sonst kriegen die mehr Angst als du selbst und meiden dich womöglich. Weil sie nichts verstehen und selbst phantasielose Angst haben, allein vor dem Wort.

Ich wünsche dir trotzdem, daß es bei dem harmlosen Knübbelchen bleibt.

Alles Gute,
Rudolf

[Diaboli]

Euch beiden noch einmal recht herzlichen Dank fürs Mutmachen. Nun ist ja auch die Wartezeit hoffentlich morgen zu ende und ich weiß dann mehr.

Vielen vielen Dank Ihr habt mir sehr gut getan!!!!!

Liebe Grüße
Diaboli

[Diaboli]

So, die Ungewisheit (und das war eigentlich das Schlimmste) ist vorbei. Es ist Krebs und Montag habe ich das Vorgespräch im Krankenhaus zur OP.

Da ich mich ja hier schon genügend vorbereitet hatte, war es für mich kein Schock und auch der weitere Ablauf, den der Doc mir geschildert hat, ist mir hier aus dem Forum bekannt.

Damit kann ich auch gut leben.

Danke Euch allen für Eure Berichte, und Tarasdad und Rudolf für Ihre Antworten, die mir doch sehr geholfen haben.

Liebe Grüße
Diaboli